Es gibt heute äußerst fortgeschrittene, ausgeklügelte Konstruktionen, wenn Klangerzeugung, Mischung von sich ergänzenden Klangerzeugern, Verteilung und Addition der Pfeifenklänge im Raum aus verschiedenen Richtungen, ganz neue Formen der Abstrahlung des Halls(!) (3D Audio) ....und einiges mehr..... zusammenwirken.

Auf ebay gibt es Ungewöhnliches, das Standardlösungen weit in den Schatten stellt. (Habe mir das angehört)

Weil weiter oben gefragt wurde:
(Zunächst mal, um beim Threadthema zu bleiben: Gäbe es Expander mit Physis Plus zu kaufen - so wie in den USA unter bestimmten Bedingungen der LAUREL - , hätte ich wohl 2 Stück. Würde pro Klangerzeugung ca. 1 Drittel Physis nehmen und eine Klangkrone mit Hauptwerk-Samples darüber leuchten lassen)

Das Besondere der Ebay-Anzeige, die ich oben erwähnte, ist u.v.a. eine Kombination verschiedener Klangerzeugungen.

Das klanglich überwältigende Gadget ist zudem 3D-AUDIO.
Und dabei folgende geniale Vereinfachung:
Ich baute noch bei meiner Hauptwerk-Installation 12 Kanäle mit je eigenen Boxen und damit einhergehend eine natürlich höchst aufwändigen Verkabelung und einem erheblichen Platzbedarf, die nun wirklich nicht jedermanns Sache sind.

Deshalb sprang ich an, als ich las: Hallkanäle über die teuerste, größte, aufwändigste SOUNDBAR mit 13 Verstärkern und Lautsprechern - in alle Richtungen strahlend - mit automatischer Raumkorrektur und vielen anderen Möglichkeiten.....

Hatte mich letzte Woche als Interessent angemeldet und bekam Verblüffendes zu hören:

Während ich mit meiner ganzen ca. 240 Zoll Lautsprechersumme über den ganzen Raum alles in allem ca. 22 000 Euro mit der Zeit ausgegeben habe, stand da eine Installation mit ähnlichem klanglichen Gesamtergebnis. In Teil-Bereichen sogar ansprechender, im Tonansatz klar definierter - wenn auch logischerweise nicht so wuchtig, stark.

Und das mit nicht mal einem Achtel des sichtbaren Aufwandes und der Hälfte der Kosten.
Ich war und bin platt.

(Der Verkäufer schilderte mir allerdings auszugsweise, welche riesigen, zunächst fast unlösbaren, Schwierigkeiten er dazu überwinden musste.)

Vielen Dank. Hier ist der Beitrag besser aufgehoben.

Das eigentlich dabei Neue und Faszinierende ist, dass Dolby Atmos ja Stereo ablösen soll.

Habe mich in den letzten Tagen länger mit "3D Audio" - Schallfeldern beschäftigt.

Wir hören ja in Kirchen die Orgel in keiner Weise in traditionellem "Stereo". Wir hören einen Raumgesamtklang. Wie schon immer wieder diskutiert, ist der Stereoeffekt (C/Cis-laden-Effekt) sogar nervend und klingt in scharfer Kanaltrennung "unecht" und störend.

Orgel scheint also prädestiniert zu sein für Dolby Atmos, das Stereo ablösen soll. Soweit ich erkennen kann (und zu hören bekam), ist dies in Bezug auf Abstrahlung wohl die neueste Technik.

Was mir dabei noch deutlicher bewusst wurde: Hall ist ein äußerst komplexer Vorgang. Meinst stimmt bei unseren Installationen nicht einmal die Richtung der Ausbreitung....

Unser Ohr/Hörsystem/Gehirn muss klar und eindeutig zwischen Direktschall und Raumreflexionen unterscheiden können.

Sonst werden nur Undurchsichtigkeit, Mulm vermehrt. Und die mangelnde Durchhörbarkeit (z.B. auch polyphoner Strukturen - aber auch einfachster Spielartikulationen) verstärkt.

Ich weiß nicht, wie das bei Physis ist.

In der Realität (und bei Hauptwerk) erleben wir, dass jede Kirche/Kathedrale völlig anders klingt.

Es geht bei weitem nicht nur um die Länge des Halls, sondern dass jeder Raum mit all seinen Berechnungen und Reflexionen ein ganz eigenes charakteristisches Gepräge hat

Intonation und Raumantwort ergeben im besten Fall ein eindringlich und tief berührendes Kunstwerk

Kenne verschiedene, modernste, technische Verhallungsarten. Die sind für manche Zwecke gut geeignet.

Doch gerade bei unseren Orgeln ist die Sache wesentlich komplexer:
Schon z.B. Rückpositiv, Oberwerke... stoßen fühlbar z.T. eine jeweils ganz andere Raumantwort an.

Der Klang der tausenden Pfeifen in den Laden wird in der Mehrzahl erst auf vielfältigste Weise gebrochen, durch gegenseitige Beeinflussungen verändert und xmal reflektiert, bevor er vor dem Orgelprospekt zu einem teil-gebündelten Mischklang wird, der dann in oft verwinkelten Räumen die kaum verfolgbare Kirchen/Kathedralen-Raumwirkung erhält.