Im Orgelbuch zum Gotteslob (Stammteil) sind manche Lieder gar nicht erst abgedruckt, weil sie die Melodie eines anderen Liedes ausborgen (z.B. GL 551, Melodie bei Nr. 385)
Ebenso gibt es im Gotteslob etliche Lieder, die einen Verweis auf eine Alternativmelodie enthalten (z.B. GL 363) , aber im Orgelbuch nicht mit dieser Alternativmelodie abgedruckt sind.

Hier hat das Amt für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart Abhilfe geschaffen und die betreffenden Lieder mit ihrer (Alternativ-)Melodie samt Orgelsatz zum Download bereitgestellt. Als textmitlesender Organist halte ich das für eine große Hilfe.

Vielleicht ist das für den einen oder anderen von Interesse: zum Download

Mit dem Williams-Satz ringe ich seit Jahren - er will mir an meiner Orgel einfach nicht gefallen...
Zudem empfinde ich das freischwebende Pedal-F zu Beginn als nicht unproblematisch, was den Einsatz der Gemeinde betrifft. Und der dahinschreitende Bass klingt auf einem Klavier womöglich schöner als auf einer Orgel...

War der Williams-Satz vom Komponisten nicht als Chorsatz konzipiert?

Du hast Recht: In diversen alten und neueren Hymnals - Scans daraus gibt es zuhauf online - steht ein Chorsatz, der sich doch von dem Satz im Orgelbuch unterscheidet.
Vielleicht sind es die Doppelparallelen, die mich unrund machen (auch wenn Williams sie bewusst einsetzt).

Ganz sicher hat meine Abneigung auch mit den Eigenheiten meiner Dienstorgel zu tun. Der bewegte Bass in Takt 4 klingt an ihr überlaut und macht vor allem mit dem Durchgangs-g der Melodie Konkurrenz. Es klingt einfach nicht gut.

Damit hier nicht das Missverständnis aufkommt, dass ich auf der Suche nach einem einfacheren Satz war (den schreibe ich mir selber, falls ich ihn benötige).
Ich zweifle einfach daran, dass ein derart schwieriger Satz der guten Aufnahme und Verbreitung des Liedes dient. Aber damit sind wir wieder einmal beim leidigen Thema des (in vielem) fragwürdigen Orgelbuchs zum Gotteslob...

Ich rede gar nicht in erster Linie von den Gemeinden, sondern von den vielen ungelernten Organisten, die sich zurecht sagen: Warum soll ich mich durch ein neues Lied mit schwierigem Satz quälen? Da verteile ich lieber die sechs Strophen von "Ihr Freunde Gottes allzugleich" auf die Hl. Messe und gut ist es.