Studio 260 oder Sonique 260?

29.02.2024 18:55
#1 Studio 260 oder Sonique 260?
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Kurz nach Erscheinen der Johannus Sonique hatte ich ja das Vergnügen, die erste 260 zu testen, die an einen deutschen Händler ausgeliefert wurde. Dass sie mich bei dieser ersten Begegnung nicht allzu sehr beeindruckte, war dem Umstand geschuldet, dass ich zunächst das ebenfalls neue Cantorum Duo mit der neuen Physis-plus-Technologie in allen Gangarten geritten hatte. Und dessen sehr direkter, knackiger Klang kam halt meinem Klangideal weit mehr entgegen als die „Klangwolke“, in der man an der Sonique sitzt. So erlosch relativ schnell meine Lust, in die Details vorzudringen. Und ich hatte stets das Gefühl, dass diese Orgel eigentlich eine zweite Chance verdient hätte.

Als nun die neue Studio 260 beim Händler meines Vertrauens zu betasten war, bin ich hin – auch mit dem Gedanken eines synauralen Vergleiches zwischen der Sonique und der Studio. Die „Testbedingungen“ waren günstig, denn in der Ausstellung standen beide Instrumente Seit‘ an Seit', so dass ich zum direkten Vergleich nur von einer Orgelbank auf andere rutschen musste.
Man möge mir nachsehen, dass ich keine Datenblatt-Exegese betreibe, sondern mich einfach an ein Instrument setze und konzentriert hinhöre, wie es klingt. Denn ceterum censeo: Wer klingt, hat Recht.

Beide Instrumente stehen auf derselben technischen Plattform, dem „Oranjecore +“-Chip – offenbar die Johannus-Antwort auf Viscounts „Physis plus“. Die Studio hat 31, die Sonique 37 Register, deren Disposition aus den typischen Johannus-Standards abgeleitet ist. Man entdeckt ständig „alte Bekannte“, wie die Hohlflöte und die Offenflöte in den Hauptwerken. Die Dispositionen sind nicht veränderbar durch Schattenregister. Die – in der Hierarchie niedriger angesiedelte – Studio hat der größeren Schwester jedoch voraus, dass ein paar Alternativstimmen in den Styles „barock“ und „sinfonisch“ angelegt und auf den Wippen auch angezeichnet sind. In diese Styles hineinzukommen, ist jedoch ein ziemlicher Akt. Bei der Sonique hat man die bekannten vier Styles als Drucktasten in der Vorsatzleiste des II. Manuals sofort griffbereit. Bei der Studio muss man (zu) tief in das Menü eintauchen und nacheinander drei verschiedene Taster in der Vorsatzleiste betätigen – aber bitte in der korrekten Reihenfolge und allegro, sonst klappt es nicht. Das muss spätestens bei der ersten Modellpflege anders werden. Denn es ist lästig.

Jetzt aber zum Klang. Johannus hat sich beim Einsteigermodell von der Philosophie der Vielkanaligkeit verabschiedet und beschränkt sich auf klassische „Hosenbeinbeschallung“ mit einem 2.1-System. Leider hat die neue Studio auch eine hereditäre Schwäche der „Huiskamer“-Orgeln aus Ede: die schwachbrüstigen Verstärker. Für’s stille Kämmerlein mögen die 2 x 80 Watt plus 170 Watt Sub genügen. In einem größeren Wohnbereich mit schallschluckenden Vorhängen und Polstermöbeln wollte ich das nicht. 170 Watt im Bass sind zwar kein Pappenstiel. Aber im Ausstellungsraum wirkte der Klang der Bässe eher dünn, die Pedalposaune sehr eng. Als ich die Ausgangsleistung auf 100 % hochfuhr, begannen die Klänge zu flirren und der – eigentlich schöne und vielseitig modifizierbare – Hall unangenehm zu wabern. Bei 95 Prozent Leistung klang es dann wieder ordentlich, aber trotzdem etwas angestrengt.

Ansonsten hat mich die Qualität der Samples äußerst angenehm überrascht. Da ist man in Ede hörbar an den LIVE-Instrumenten gereift und hat diese Qualitäten nach unten durchgereicht. Die Studio dürfte derzeit die Einsteiger-Orgel mit der besten Sampling-Qualität sein. Noch vor 15 Jahren musste man erheblich tiefer in die Tasche greifen, um eine so schönen Gesamtklang zu bekommen. Vor allem die differenzierten und plastischen Flöten haben mir ausnehmend gut gefallen. Insbesondere im Triospiel entfalten sie ihren Reiz. Sehr gelungen auch die brillante, knackige Trompete 8‘ im Hw. Die Trompete des Sw dürfte etwas dunkler grollen. Im romantischen Style fällt sie leider weg zugunsten einer – durchaus zu allerhand „Inventionibus“ brauchbaren – Oboe 8‘.

Leider hat die Studio keine nach Einzelkanälen getrennten externen Ausgänge. Die übliche Stereo-Klinke ermöglicht immerhin den Anschluss eines aktiven 2.1-Systems. Das wäre meine erste Anschaffung. Denn mit einem Dave 8 oder einem Lucas Nano bekommen die Klänge wohl erst den „Wumms“, den ich dieser Orgel wünsche.
Die Kunststoff-Klaviaturen fühlen sich gut an. Leider sind keine Alternativen möglich. Wann werden Holzkerne endlich Standard? *seufz*
Die Sonique setzt bei der Abstrahlung auf die bewährten Johannus-Tugenden: Im Gehäuse werkelt ein 8.1-System mit eigenen Hallkanälen in den Seitenwangen und Tweetern zu beiden Seiten des Notenpultes. Das erzeugt die auf den Spieler zentrierte Klangwolke, die aber auch raumfüllende Qualitäten aufweist. Via Menüsteuerung kann man werkweises Bass-Treble-Equalizing betreiben. Ich habe als sofort mal die Bässe etwas angehoben, denn sie waren auch hier eher „diskret“ eingestellt. Der Gesamtklang der Plena ist saftiger, voller, aber auch weniger plastisch als der der Studio. Das mag aber auch dem sehr (mir persönlich zu) prominenten Hall geschuldet sein. Aber bei den vielen Hall-Optionen hätte sich sicher auch eine gefunden, die vor meinen Ohren bestanden hätte. Nur fehlte mir die Zeit, mich durch die Menü-Ebenen zu hangeln. Insgesamt geht die Sonique druckvoller ans Werk. Vollgriffiges klingt kompakter als bei der Studio, Triospiel (mir) etwas zu konturlos und weich. Irgendwie ein Überbleibsel des alten Johannus-Klangs, den ich gern als „weichgespült“ bezeichnet habe.

Hätte ich die Wahl zwischen den beiden Instrumenten, würde ich mich nach jetzigem Sachstand für die Studio mit einem zugekauften externen 2.1-System entscheiden. Die Qualität der Samples gleicht die paar Register weniger mehr als aus. Ich mag’s nun mal eher filigran als massiv.
In der Ederaner Pipeline steckt ja auch eine neue Opus. Nach ihrem Erscheinen gibt es wieder eine deutliche Hierarchie im Unterhaus: Studio, Opus, Sonique. Wenn die Sonique die Stelle der Vivaldi einnehmen soll, muss sie freilich noch etwas „aufgebohrt“ werden. Alternativdispositionen oder eine wie immer geartete Registerdatenbank mit Austauschstimmen sind im mittleren Preissegment längst üblich. Ich fände es unklug, diese Entwicklung bei einer Orgel mit fünfstelligem Preisschuld zu ignorieren. Denn es gibt genug Konkurrenz, die das bietet.

LG
Michael


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29.02.2024 21:56 (zuletzt bearbeitet: 29.02.2024 21:56)
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#2 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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SJL

Lieber Michael,

besten Dank für deine ausführlichen Schilderungen.

Es scheint also tatsächlich so zu sein, dass die Johannus-Modellreihen klanglich spürbar zusammenrücken und die Unterschiede eher in der Hardware und in den Zusatzfeatures bzw den Möglichkeiten des Customizings liegen. Das hieße aber auch, dass für den heimischen "Kopfhörerspieler", der einfach nur üben und ein bisschen im schönen Klang schwelgen will, die neue Studio wohl der derzeit optimale (im Sinne von "Klang fürs Geld") Deal sein sollte, richtig?

VG
Stephan


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29.02.2024 23:11 (zuletzt bearbeitet: 29.02.2024 23:30)
#3 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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Administrator

Vielen Dank für die Schilderung der Eindrücke. Auch ich fühle mich nach der Lektüre eher der Studio zugeneigt, wie vermutet. Habe ich recht verstanden, dass es plötzlich keine Knöpfe zur schnellen Umschaltung zwischen den Dispositionen mehr gibt? Das ist ein schikanöser (!) Rückschritt, den ich nicht akzeptieren kann. Die bemerkenswerte Treue zur unseligen Tradition des Hauses Johannus, die Instrumente mit zu wenig Wumms auszuliefern, muss beklagt und kritisiert werden.

Wie gut, dass meine Concerto noch nicht verkauft ist. Es scheint so, dass ein Warten auf die erneuerte Opus nicht verkehrt wäre. Und wer weiß: Vielleicht gibt es im Gefolge von Studio und Opus auch irgendwann eine neue Gloria Klassik, die die konzeptuellen Fehler von Johannus ausbügelt und noch etwas nachlegt.
Spannend!


Auf Orgelsuche.

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01.03.2024 06:24
#4 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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Moderator

Zitat von SJL im Beitrag #2


Es scheint also tatsächlich so zu sein, dass die Johannus-Modellreihen klanglich spürbar zusammenrücken und die Unterschiede eher in der Hardware und in den Zusatzfeatures bzw den Möglichkeiten des Customizings liegen. Das hieße aber auch, dass für den heimischen "Kopfhörerspieler", der einfach nur üben und ein bisschen im schönen Klang schwelgen will, die neue Studio wohl der derzeit optimale (im Sinne von "Klang fürs Geld") Deal sein sollte, richtig?



Ja, völlig richtig. Ich bin halt kein KH-Spieler und vergesse daher diesen Aspekt gern. Eine Studio aus einem guten KH dürfte ausgezeichnet klingen.


LG
Michael


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01.03.2024 06:30
#5 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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Moderator

Zitat von Gemshorn im Beitrag #3
Vielen Dank für die Schilderung der Eindrücke. Auch ich fühle mich nach der Lektüre eher der Studio zugeneigt, wie vermutet. Habe ich recht verstanden, dass es plötzlich keine Knöpfe zur schnellen Umschaltung zwischen den Dispositionen mehr gibt? Das ist ein schikanöser (!) Rückschritt, den ich nicht akzeptieren kann. Die bemerkenswerte Treue zur unseligen Tradition des Hauses Johannus, die Instrumente mit zu wenig Wumms auszuliefern, muss beklagt und kritisiert werden.

Wie gut, dass meine Concerto noch nicht verkauft ist. Es scheint so, dass ein Warten auf die erneuerte Opus nicht verkehrt wäre. Und wer weiß: Vielleicht gibt es im Gefolge von Studio und Opus auch irgendwann eine neue Gloria Klassik, die die konzeptuellen Fehler von Johannus ausbügelt und noch etwas nachlegt.
Spannend!


Ja, das müssen sie unbedingt ändern. Ein Einstieg in drei Menü-Ebenen, um den Style zu wechseln, ist eine Zumutung an den User, der einfach nur spielen will. Platz für drei Druckknöpfe wäre reichlich - z.B. genau da, wo sie bisher waren. Ich bin sehr gespannt auf die Opus. Und ich vermute, dass die Sonique dann etwas aufgerüstet wird, um den Abstand innerhalb der Hierarchie zu wahren.

LG
Michael


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01.03.2024 07:55 (zuletzt bearbeitet: 01.03.2024 07:56)
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#6 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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SJL

Zitat von Gemshorn im Beitrag #3
Habe ich recht verstanden, dass es plötzlich keine Knöpfe zur schnellen Umschaltung zwischen den Dispositionen mehr gibt? Das ist ein schikanöser (!) Rückschritt, den ich nicht akzeptieren kann.


Das ist wirklich etwas umständlicher, gerade in der Testsituation, wenn man viel ausprobieren will. Aber ich wäre mir gar nicht sicher, ob es in der Spielpraxis wirklich so relevant ist. Im Gegenteil: Tatsächlich habe ich es schon mehrfach verflucht, wenn ich beim "wilden Spiel" versehentlich mit dem Mittelfinger gegen einen der "Akustik"-Umschalter gekommen bin, die sinnigerweise auch noch genau in der Mitte der Klaviaturen liegen, was sich in dem Moment dann in etwa so anhört, als würde jemand die Orgel von der Empore runterreißen... Da habe ich mir insgeheim gewünscht, dass man solche Pistons einfach einspart und die Funktion ins Menü verlegt, schließlich fummelt man da auch nicht permanent herum (ansonsten sind 2-3 Klicks zum Umstellen eines Sets oder der Akustik für meinen Geschmack verkraftbar).

Wie dem auch sei, wenn ich heute vor der Entscheidung stünde, hätte ich schon eine Affinität zur neuen Studio. Fast gleicher Klang für weniger als das halbe Geld. Wenngleich ich auf meine geliebten Bätz-Samples verzichten müsste (trotz aller Neuerscheinungen der letzten Jahre m.E. nach wie vor eines der besten Sets der Live-Serie).


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01.03.2024 08:25
#7 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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Ja, die Bätz ist eine spröde Schönheit, Bei mir war es eine akustische Liebe auf den zweiten Blick. Vor allem in den Einzelfarben und Solozungen ist sie bezaubernd.

Bei der Sonique liegen die Drücker für die vier Styles zwischen den Manualen. Aber nicht zentral, sondern rechts außen. Da ist die Gefahr geringer, sie aus Versehen zu erwischen. Bei meiner 360 liegen sie auch mittig unter Manual II. Aber mir ist da noch kein Malheur passiert.

LG
Michael


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01.03.2024 09:47
#8 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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Administrator

Mich beschleicht das Gefühl, dass ich meine alte Concerto (noch) behalten sollte.
Dass Johannus zwar einerseits eklatante Verbesserungen im Einsteigersegment anbietet und andererseits die Bedienung verumständlicht, ist wahrlich ein Ärgernis. Warum tut man sowas? Wer plant so was? Das sind doch keine schicksalhaften Ereignisse, die ohne den Willen des Entwicklers bzw. Herstellers einfach geschehen...

Der Hinweis auf die Kopfhörer ist gut! Natürlich ist man damit unabhängig von der kargen Lautsprecherausstattung. Durchaus eine Überlegung wert (wenn da nicht dieses radikale No-Go mit der dritten Menüebene zur Style-Umschaltung wäre).

Was denkt ihr, wann die neue Opus vorgestellt werden wird?


Auf Orgelsuche.

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01.03.2024 10:34
#9 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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Moderator

Wenn ich den Kaffeesatz richtig deute, wird Osterhasi sie im Tragekorb haben.

LG
Michael


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01.03.2024 10:51 (zuletzt bearbeitet: 01.03.2024 10:52)
#10 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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Ich frage mich gerade, ob das Menü möglicherweise nur ein "Scheinriese"-Problem ist (darf Herr TurTur das in der "neuen" Edition eigentlich noch sein?). Was nicht heißen soll, dass ich micht nicht auch wundere, warum da keine bessere Lösung möglich war.

Meine wenigen Erfahrungen mit Viscount-Menüs waren alle schlecht: Ich finde sie unfassbar unpraktisch. Die Physis-Begeisterten in diesem Forum haben dies aber soweit ich erinnere kaum thematisiert. Also ist es für die meisten offenbar doch kein Problem.

Das Menü bei Johannus/Gloria find ich auch gewöhnnungsbedürftig, aber wenn man es einmal kennt, dann macht man das nach spätestens 30 Minuten automatisch. Selbst das Einstellen der Midi-Parameter für ein Anwählen von externen Expandern über mehrere Ebenen empfand ich nicht als "kompliziert".

Bei der Roland Classic gab es seinerzeit einen Entrüstungssturm über das Menü/Display. Ich habe mich glücklicherweise nicht abhalten lassen und war nach wenigen Minuten mit dem Display vertraut, über das bei Roland praktisch "alles" geregelt werden muss. Kompliziert finde ich da nichts. Aber selbst wenn, so hatte der Klang alles wett gemacht (den ich erst jetzt mit der neuen Studio nun tatsächlich von der Stange anderswo billiger bekäme, wenn auch mit vielen Abstrichen beim Registerangebot).

Von daher würde ich dafür plädieren, sich das Menü der Studio in der Praxis anzusehen -- und nicht vom Verkäufer ausreden zu lassen! -- und eine persönliche Bilanz zu erstellen: Was wird bei einer Studio einfacher (keine wochenlange DIY-Klangoptimierung mehr nötig!) und wie schwierig ist das Umlernen beim Display wirklich?

Die große Masse der Kundschaft, die nicht mehr Geld ausgeben kann, wird das ohnehin nicht als Problem ansehen. Was übrigens nicht

Allerdings bin ich durchaus gespannt, was die Opus zusätzlich an Bord haben wird und zu welchem Preis. Die Opus-Reihe war mal "die" Volksorgel, bis die Echtholz-Gehäuse offenbar jeden Kostenrahmen gesprengt hatten.

Und dann ist da ja auch noch die Frage, ob und wie Viscount reagieren wird...


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01.03.2024 11:38 (zuletzt bearbeitet: 01.03.2024 11:39)
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#11 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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SJL

Mich überrascht auch ein bisschen die hohe Wichtigkeit der schnellen Intonationsumschaltung. Wenn die Orgel klanglich und preislich perfekt passt, würde ich es sicher nicht daran scheitern lassen, für einen gelegentlichen Intonationswechsel mal ein paar Knöpfe drücken zu müssen (wie oft am Tag passiert das tatsächlich, und wie viele Sekunden Lebenszeit gehen mir verloren?). Ich schalte im Menü zwischen historischen Stimmungen o.ä. quasi blind hin und her, ohne dass mir das Stress bereiten würde (so wie man im Auto auch nicht aktiv nachdenken muss, wo welcher Gang liegt oder wie der Sender gewechselt wird). Da wäre mir das Klang-/Preis-Verhältnis wirklich überproportional wichtiger.


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01.03.2024 17:48 (zuletzt bearbeitet: 01.03.2024 17:50)
#12 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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Mir ist die schnelle Umschaltung leider ziemlich wichtig.
Dass das zweizeilige "Etwas" bei Johannus überhaupt als Display bezeichnet wird, zeugt ohnehin schon von hoher Resilienz seitens der Kunden... wurde nicht selbst das wesentlich informationsreichere Display bei Viscount als vorgestrig gebrandmarkt, weil man heute selbst von Billig-Smartphones hochaufgelöste Farbdisplays gewohnt ist?
Ich würde mich hüten, nun auch noch das (m.E. grundfalsche) Signal an Johannus zu senden, dass man mit der Verkomplizierung der Style-Umschaltung auch nur irgendwie einverstanden ist, weil die Samples ach so toll sind. Nein! Da wurde ein völlig unnötiger Stolperstein in die Orgel eingebaut.


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01.03.2024 18:29 (zuletzt bearbeitet: 01.03.2024 18:45)
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#13 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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SJL

Das ist schon verstanden, und ich bin auch kein Fan dieser Lösung. Mir ging es nur um die Verhältnismäßigkeit der Nutzen-Abwägung. Dass es von der Stange nie das perfekte Produkt geben wird, welches alle meine Präferenzen abdeckt, und dass Hersteller ihre Features mitunter am Kunden-Bedarf vorbeientwickeln, ist Fakt. Da würde ich mir schon gut überlegen, ob es mir ein zu kleines Display o.ä. wirklich wert wäre, quasi aus Protest auf ein ansonsten attraktives Produkt zu verzichten. Ich würde die Prioritäten eben anders setzen. Aber: Let's agree to disagree


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01.03.2024 20:45
#14 RE: Studio 260 oder Sonique 260?
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Administrator

Das kleine Guckloch aka Display ist bloß ein weiterer Ärgernisfaktor, aber für mich lange nicht so ärgerlich wie das Fehlen der Style-Buttons.
Es geht mir wirklich nicht um das perfekte Produkt, schon gar nicht in dieser Preisklasse.
Aber ich hatte auch nicht das Fehlen von Elfenbeinklaviaturen oder eines Massivholzgehäuses mit Intarsienarbeit bemängelt, sondern ein Feature, das es bisher an jeder Orgel - auch an der billigsten - gegeben hatte (und das den Preis höchstens um ein paar Cent in die Höhe gepusht hätte).


Auf Orgelsuche.

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