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Kaufempfehlung für Orgel-Amateur
Liebe Orgel-Gemeinde,
ich habe mich gerade neu im Forum angemeldet und wollte um euren Rat beim Aussuchen einer (elektronischen) Orgel für den Hausgebrauch bitten. Ich wohne im Raum Frankfurt und wollte daher demnächst mal bei Bauer Music vorbeischauen und deren Modelle testen.
Ein paar Worte zu meinem persönlichen Hintergrund:
-- 44 Jahre alt, lebenslanger Musikliebhaber und ambitionierter Amateur-Pianist, guter Blattleser usw.
-- quasi keine Orgel-Erfahrung, aber mehrjährige Erfahrung mit dem Cembalo
-- wie gesagt Raum Frankfurt
-- mein Wunsch nach Anschaffung (oder Miete? falls das möglich ist) einer Orgel kommt aus der Liebe zu J. S. Bach und der Barockmusik und der intensiven Beschäftigung mit seinem Orgelwerk
Mein "Anforderungsprofil" wäre in etwa wie folgt:
-- Digitalorgel weil (a) Mietwohnung / Nachbarn, (b) ich sehr gerne unterschiedliche Stimmungen (mitteltönig vs. wohltemperiert usw.) ausprobieren würde und (c) das Instrument (wenn das möglich ist) auch als "Digitalcembalo" einsetzen würde
-- auch wegen Nachbarn/Familie würde ich vermutlich hauptsächlich über Kopfhörer spielen
-- vom Repertoire her bin ich zunächst hauptsächlich an Bach und seinen Vorgängern interessiert
-- vom Modell her daher vermutlich erstmal in Richtung zweimanualig und ca. 30 Register, auf jeden Fall mit Pedalen (auch wenn ich das natürlich erst noch lernen muss)
-- zu den jeweiligen Vor-/Nachteilen der Sampling-Technologie vs. "physisch" hab ich im Forum schon einiges gelesen, aber noch keine wirkliche Meinung, ob das eine oder das andere für mich eindeutig besser wäre
-- preislich bin ich nicht zu stark eingeschränkt, würde aber vermutlich erstmal nicht mit dem allergrößten Modell einsteigen :)
Habt ihr ein paar Tipps, welche Typen von Orgel bzw. welche Hersteller ich mir besonders ansehen sollte?
Ganz herzlichen Dank an euch im Voraus!
Christian
#2 RE: Kaufempfehlung für Orgel-Amateur
Herzlich willkommen hier =)
Zitat von christian im Beitrag #1
...
mein Wunsch nach Anschaffung (oder Miete? falls das möglich ist) einer Orgel kommt aus der Liebe zu J. S. Bach und der Barockmusik und der intensiven Beschäftigung mit seinem Orgelwerk
Eine sehr gute Begründung, denn Bach ist der König!
Gerade fürs Pedal empfiehlt sich dann sicher auch Unterricht, denn Bach schenkt einem da nicht viel ;)
Zitat
...das Instrument (wenn das möglich ist) auch als "Digitalcembalo" einsetzen würde
Das mit dem digitalen Cembalo würde ich persönlich eher nachrangig sehen. Wenn du auch ein "richtiges" daheim hast, wird sich das digitale daneben vermutlich nicht echt anhören.
Zitat
...auch wegen Nachbarn/Familie würde ich vermutlich hauptsächlich über Kopfhörer spielen
Dann solltest du daran denken, beim Probespielen auch ausgiebig mit Kopfhörer zu probieren.
Zitat
...vom Modell her daher vermutlich erstmal in Richtung zweimanualig und ca. 30 Register, auf jeden Fall mit Pedalen (auch wenn ich das natürlich erst noch lernen muss)
Wenn du erstmal mieten möchtest, bist du ja relativ frei, dich noch zu vergrößern. Beim Kauf würde ich aber an deiner Stelle, wenn Platz und Kohle vorhanden sind, überlegen, ob zwei Manuale sicher für längere Zeit reichen werden. Ich war vor einem Jahr in einer ähnlichen Situation und hätte zwei Manuale nur für ein gebrauchtes Übergangsinstrument okay gefunden.
Was die Registerauswahl angeht, fand ich für Bach den Beschreibungstext von diesem Sampleset aus Regensburg interessant:
http://www.pipeloops.com//product_info.p...&products_id=61
Ansonsten ist es denke ich schwer, im Voraus schon was konkretes zu empfehlen, denn das Instrument muss vor allem dir gefallen.
Für Bauer sitzt du in Frankfurt natürlich sehr günstig -- vielleicht lohnt es sich aber für dich, auch die Gloria-Instrumente von Kisselbach mal auszuprobieren. Köln oder Kassel sind von FFM ja auch ganz gut erreichbar.
Viele Alternativen machen die Auswahl anstrengender, aber auch sehr spannend =)
Hallo Christian
Ich würde Dir zwei Sachen empfehlen: Einerseits mal jemanden besuchen, der eine Digitalorgel hat und sie Dir ausführlich zeigen und erklären kann und dann mal in ein Orgelhaus gehen und verschiedene Instrumente ausprobieren. Vielleicht etwas unspektakulär meine Empfehlung…
Liebe Grüsse, Roland
#4 RE: Kaufempfehlung für Orgel-Amateur
Welcome Christian!
The other posts have good advice...I'll just add a couple of things.
Zitat von christian im Beitrag #1
-- quasi keine Orgel-Erfahrung, aber mehrjährige Erfahrung mit dem Cembalo
-- preislich bin ich nicht zu stark eingeschränkt, würde aber vermutlich erstmal nicht mit dem allergrößten Modell einsteigen :)
A big question to think about: do you want to spend more time playing the organ or more time adjusting the organ? The good part about Physis (and Physis Plus) instruments is the ability to sound okay right when they arrive but the best part is that the Physis instruments can be adjusted into very, very good sounding instruments. Most of the sample-based instruments have much less adjustability and so take less time to adjust to achieve its best pipe-organ-like sound.
I will add that experience with real pipe organ acoustic sounds including the main families of pipe types (flues and reeds) and the main subtypes of flue pipes (principal, flute, and string) along with all the variations of them individually and choruses of them together are required to make successful new organ intonations in Physis. This forum is very helpful in that respect, but without the acoustic experience of real pipe organs there will be little that can be done at the start of owning such as instrument. But, your experience with such important matters will grow as you hear more pipe organs and intonations of digital ones.
Zitat von christian im Beitrag #1
-- preislich bin ich nicht zu stark eingeschränkt, würde aber vermutlich erstmal nicht mit dem allergrößten Modell einsteigen :)
If you think you may purchase another digital organ in the middle or distant future, it might speed your learning by first purchasing a sample-based instrument and going to hear live pipe organs (maybe some that you have played digitally on your first instrument). That way you'll build your "ear" for various pipe organ sounds, individual ranks and choruses of ranks, as you build your organ playing skills. Then, in the middle or distant future, you purchase a Physis-based instrument that you'll be able to build into very good intonations from your experience of hearing real pipe organs and simulations with the samples you've played on. I realize this is the "road" I'm on: I've had a Johannus LiVE for 4 1/2 years and feel like I'd like to get a Physis Plus instrument in a couple of years now that I've heard (and studied) pipe organ sound--I think I'm ready to modify (and possibly create) intonations with Physis Plus.
Good luck and let us know what you decide to do!
#6 RE: Kaufempfehlung für Orgel-Amateur
Hallo Christian,
herzlich willkommen im Forum.
Vom Orgeltyp musst du dir vielleicht überlegen, ob du mehr der Typ Spieler, einschalten und loslegen, bist.
Oder dich auch für EDV, Intonation, möglichst viele Orgeln, interessierst.
Bei Physis plus musst du schon etwas Sitzfleisch und Enthusiasmus mitbringen um klanglich deine Bach - Orgel zu gestalten.
Bei Hauptwerk wirst du sicher fündig, brauchst aber dann entsprechend Hardware und EDV - Geist.
Ich wurde bei OSI in Weinheim gut bedient und fündig und er kann auch gut Hauptwerk.
An Kisselbach kommt man sicher nicht vorbei, wenn man verschiedene Systeme testen will.
Zu Bauer kann ich nichts sagen.
Egal für was du dich entscheidest, du findest hier im Forum für alles Unterstützer und guten Rat.
LASSE DAS SPIELEN BEGINNEN
Gruss Josef
#7 RE: Kaufempfehlung für Orgel-Amateur
#8 RE: Kaufempfehlung für Orgel-Amateur
Auch meine Concerto ist immer noch zu haben: Verkaufe: Gloria Concerto 234 DLX Trend
Standort Österreich, aber was den Transport betrifft, könnte man sicher eine gute Lösung finden.
I don't know the German language literature, but an English Language book that has been very helpful to me is The Registration of Baroque Organ Music by Barbara Owen.
It is written for the non-expert...from the book jacket in 1997:
"[It] is the first book-length study of the registrational practices of organists in various countries from c. 1550 to 1800. Each of the four parts of the book--the Renaissance and the Early, High, and Late Baroque--starts with a brief description of the political and religious climate of the period and how that affected organ building and literature.
Within each historical period, Owen provides for each country a list of the active composers and information about representative orgas, including their locations, dates, and builders along with stoplists. She then discusses the registrational practices in each area in relation to contemporary musical styles and forms, referring to sources such as scores and treatises..."
The site Archive.org has a copy under books to read--you can register for free (I use the site a lot and give an annual donation, but you don't have to).
Cheers!
Liebe Orgelfreunde,
noch einmal ganz lieben Dank für eure vielen interessanten Antworten und Anregungen. Entschuldigt die lange "Funkstille" -- nach osterbedingter Abwesenheit aus Frankfurt, war ich mit Familie letztes Wochenende nun endlich bei Bauer Music, wo wir sehr freundlich empfangen und beraten wurden. Ich konnte dort einige schöne Instrumente sehen und anspielen, ich bin mittlerweile aber eher zum Schluss gekommen, dass für mich wohl ein MIDI-Spieltisch mit Hauptwerk als Software am besten geeignet ist.
Dazu einige Gedanken, falls es euch interessiert:
-- Da ich zuhause einen Kawai Anytime-Flügel mit MIDI-Anschluss habe, habe ich meinen Laptop über MIDI-Kabel bereits anschließen können und Hauptwerk, GrandOrgue und Sweelinq alle einmal ausprobieren können
-- Mich interessiert vor allem das spielende Kennenlernen historischer Literatur. Angeleitet vom Standardwerk von Willi Apel, bin ich einmal ganz an den Anfang der Orgelliteratur zurückgegangen und beschäftige mich aktuell mit der Literatur aus dem 16. Jahrhundert. Da insb. die italienische und spanische Literatur dieser Zeit ohnehin meist nur für ein Manual geschrieben ist, passt das sehr gut, denn ich kann auf meinen Flügel nun schon Tientos von Cabezon spielen. Als Sample Set habe ich mir dafür Valvasone von Sonus Paradisi gekauft, das ich sehr schön finde, neben auch weiteren.
-- Zurück zum Orgelkauf: da ich gerne mit Computern und Soft- und Hardware herumspiele, und eben auch die verschiedenen historischen Orgeltypen kennenlernen möchte, vermute ich nach meiner bisherigen Recherche, dass ein Hauptwerk-Setup für mich das richtige ist. Da ich ein recht stark konfiguiertes MacBook Pro habe und auch sehr gute Kopfhörer, würde ich mir dafür vermutlich erst einmal den Spieltisch + MIDI-Interface kaufen und erst später evtl. einen eigenen PC.
-- Einige Kommentare (vom Späteinsteiger und von live3TA) haben auf die Vorteile Physis plus hingewiesen -- da ich mich aber deutlich wohler damit fühle, mit dem PC herumzuspielen, als akustische Parameter bis ins letzte Detail zu optimieren, wird das vermutlich eher ein zweiter Schritt bleiben, dennoch herzlichen Dank für die Anregung!
Ein paar Rückfragen an euch:
1) Zur Suche eines MIDI-Spieltischs: wenn ich mir die verschiedenen einschlägigen Händler und ihre Angebote anschaue, bekomme ich den Eindruck, dass es eigentlich hauptsächlich um die Auswahl der Tasten geht (wo zwischen verschieden Fatar-Typen, UHT u.a. ein großer Kosten- und ggf. Qualitätsunterschied herrscht) bzw. auch der Pedale, dass der "Rest" aber halt einfach Holz in meist normierten Größen ist, inbesondere wenn ich am Ende selbst meine Verkabelung und meinen Mac und Kopfhörer anschließe. Würdet ihr euch dem anschließen? Oder gibt es (wie gesagt abseits von der Wahl von Manualen/Pedalen) große Qualitätsunterschiede, die zu berücksichtigen sind?
2) Beim Spielen auf Hauptwerk über meinen Mac wird die Tonhöhe korrekt ausgegeben, wenn ich meinen Kopfhörer am Kopfhörerausgang des Mac anschließe, aber eine Oktave zu hoch, wenn ich ihn über einen externen Kopfhörerverstärker (Fostex HP-A3 32bit) benutzt. Hat jemand eine Ahnung, woran das liegen könnte und welche Einstellung ich hier korrigieren müßte?
Viele Grüße,
Christian
#12 RE: Kaufempfehlung für Orgel-Amateur
Ich kann nichts zu Deinen Fragen beitragen. Aber ich will doch zum Ausdruck bringen, dass Deine Überlegungen für eine Lösung über Hauptwerk voll nachvollziehbar sind. Für die von Dir präferierte Literatur gibt es wunderschöne Samples, insbesondere bei Sonus Paradisi. Meine ersten Erfahrungen mit HW habe ich mit dem virtuellen Claviorganum von SP gemacht (Kombination einer kleinen zweimanualigen Orgel mit Cembalo). Alte italienische Musik klingt hervorragend mit den Samplesets von Brescia (Antegnati) und Greccio (liegen alle zwischen 40 und 80 €).
Beste Grüße,
Willi
#13 RE: Kaufempfehlung für Orgel-Amateur
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