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Steinmeyer Orgel von Landau
Liebe Forianer,
nächste Woche erscheint bei Grabowski ein neues Sample Set: Steinmeyer Orgel von Landau, St. Marien. Als Erscheinungsdatum ist der 4. Mai angegeben.
#2 RE: Steinmeyer Orgel von Landau
Oh, das wird ganz sicher ein großer Gewinn für die "Hauptwerk"- Welt!
Die Steinmeyer-Orgel der Marienkirche Landau, ursprünglich aus dem Jahre 1924 (III/71) wurde, nach der seinerzeit üblichen, neobarocken Entstellungsphase der 1950-er- 1980-er - klanglich und äußerlich - von der Firma Seifert im Jahre 2012 weitestgehend in den Originalzustand zurückversetzt, klanglich und äußerlich.
Darüber erschien seinerzeit eine umfassende Buch-Dokumentation mit zwei
CD's, grandios eingespielt von Rudolf Peter -@Clarinette 8 (Bach, Ritter, Liszt, Reger, Guilmant, Franck).
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/...24/hnum/5121682
Ich habe diese Orgel mehrfach live gehört.
Ein wahrhaft hervorragendes Instrument!
Das Vergleichsinstrument ist sicher die Steinmeyer Orgel in Corpus Christi in Berlin. Diese habe ich vor einigen Tagen live spielen können. So kann ich nun Original und Sample Set ein wenig besser beurteilen. Das OAM Set ist meines Erachtens jedenfalls sehr gut gelungen. Ich bin auf den Vergleich Landau Berlin gespannt.
#4 RE: Steinmeyer Orgel von Landau
Die von der elsässischen Orgelreform (Rupp/Schweitzer) inspirierten Steinmeyerinnen aus der Zeit zwischen den Weltkriegen sind herrliche Instrumente (wenn niemand auf die Idee kam, sie "orgelbewegt" zu pimpen). Vor allem die singenden Mixturen, die selbst via (ausgebauter) Oktavkoppel nicht scharf oder grell werden, sind traumhaft schön. Albert Steineyer war ein äußerst sensibler Intonateur, der völlig abgerundete, substantielle Klangbilder komponieren konnte. Die Orgel in Nürnberg St. Lorenz ist ein klingendes Zeugnis dieser großen Steinmeyer-Ära.
LG
Michael
#5 RE: Steinmeyer Orgel von Landau
#6 RE: Steinmeyer Orgel von Landau
Ich habe noch Schallplatten, auf denen die Lorenzer Orgel im Status quo ante zu hören ist, eingespielt vom damaligen Hausherrn Hermann Harassowitz. Vergleicht man diesen Klang mit dem gegenwärtigen Instrument, kann man Klais bescheinigen, das typische Klangbild von Steinmeyers Großorgeln der 30er Jahre unter Verzicht auf den Bonner Personalstil weitgehend konserviert zu haben. Wobei die Unterschiede zu einer Orgel von Hans Klais aus dieser Zeit ohnehin eher marginal sind, wenn man von den "breiteren" rheinischen Prinzipalen absieht.
LG
Michael
Die Landauer Steinmeyer Orgel hat sicher eine bewegtere Geschichte hinter sich als die Schwester in Berlin. In dem von Canticus erwähnten Büchlein ist dies gut nachzulesen. Die Berliner Orgel steht in einer der berühmten Hinterhof Kirchen. Sieht man die Häuserfassade von der Straßenseite aus, erahnt man gar nicht, dass sich in dem Gebäudekomplex eine so große Kirche befindet. Sie entstand, wie auch die Orgel, in einem Arbeiterviertel. Es fehlte aber Gottseidank Laufe der vielen Jahre das nötige Geld für Umbauten o.ä. Somit befand sich das Instrument immer im Original Zustand. Und so wurde sie auch restauriert. Zwei der Register wurde noch mitten im Bombenhagel von Berlin ergänzt. Was müssen diese Leute für ein Gottvertrauen gehabt haben!
Dass nun die Landauer Schwester zum einen in jüngerer Zeit restauriert und nun auch gesampelt wurde, ist ein echter Gewinn.
Beide Instrumente zeigen deutliche Spuren der beginnenden Orgelbewegung. Die Berliner Orgel klingt auch bei barocker Musik absolut schlüssig. Dies konnte ich in den vielen Übestunden zu Hause ausprobieren. Schauen wir, was die Schwester kann. Und freuen wir uns auf die leider sehr stark veränderte große Schwester in Passau.
Das fertige Set wird in altbewährter Weise von Richard Mac Veigh am Samstagabend um 20.00 Uhr auf YouTube vorgestellt.
Herzlichen Dank für die Info!
Werde durch den Beitrag an meine ersten Orgelkontakte als Jugendlicher erinnert. Ich spielte damals auf einer Steinmeyer Orgel aus dem Jahre 1914. Ein kleines Instrument mit 14 Registern, zusätzlich Querkoppeln, die durchaus brauchbar sind. Hat auch die Orgelbewegung ohne Folgen überdauert. Inzwischen fachgerecht restauriert und durchaus interessant! Leider kann ich inzwischen nur selten darauf spielen, da ich weit entfernt wohne...
Zitat von Canticus im Beitrag #2
nach der seinerzeit üblichen, neobarocken Entstellungsphase der 1950-er- 1980-er - klanglich und äußerlich
Just read an article in the current issue of The American Organist, "Susi Jeans, Early Music, and the HIP Women Organists of the 20th Century" (HIP == historically informed performance).
While being important in the early organ and organ music movement, Jeans writes in a 1969 Musical Times article:
"...old organs are in great danger. Many of them have perished or have been rebulit out of recoginition in the last 50 years. A similar sad fate is now threatening Romantic organs. The cause of this wave of destruction is the craze for 'baroquizing' or turning ... organs into north German baroque ones."
With Grabowski's imminent release of the Landau Steinmeyer sample set, It is heartening to see the continuing return of organs to their relatively original states. And we are incredibly fortunate to have technical means to hear and play such restored instruments at home in better-than-stereo quality (currently nothing can replace playing an actual pipe organ in situ).
Ja das ist richtig. Wir gehen klugerweise heute mit geschichtlichen Denkmälern vorsichtiger um. Wahrscheinlich haben uns unter anderem die beiden Weltkriege gelehrt, was die pure Zerstörungswut alles anrichten kann. Der Gedanke des Erhaltens hat sich in den letzten Jahren auch auf die guten Instrumente der Orgelbewegung übertragen und auch das ist gut. Bleibt zu hoffen, dass unseren Zeit nicht immer nur in der Vergangenheit gräbt, sondern auch Neues entwickelt, was sich zu erhalten lohnt.
Ich freue mich auf den Vergleich der beiden Steinmeyer Instrumente Landau und Berlin.
Was mir im Programm von Mac Veigh fehlt, ist ein Reger oder Karg Elert…..
#14 RE: Steinmeyer Orgel von Landau
Die Präsentation kann man auch jetzt noch sehen bzw. herunterladen:
https://www.youtube.com/watch?v=GkdvSqJFttQ
Auch auf der Homepage von Piotr Grabowsky ist eine Registervorführung zu finden:
https://www.youtube.com/watch?v=mwl1Uct0Bg8
(mit Werken von Reger und Karg-Elert)
Viele Grüße,
Willi
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