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Salve Regina, deutsch
Zuletzt stolperte ich im Gotteslob über eine Stelle im deutschen Salve Regina (GL 10,1), die ich ein wenig anders kenne.
An der genannten Stelle heißt es:
"unser Leben, unsre Wonne, unsre Hoffnung, sei gegrüßt".
Bitte dies nun nicht als Erbsenzählerei verstehen zu wollen, aber gerade das Salve Regina und sein deutscher Wortlaut sind tief in der Volksfrömmigkeit verwurzelt, beinahe dem Vaterunser ähnlich.
Seit ich mich erinnern kann, habe ich an dieser Stelle gesprochen:
"unser Leben, unsre Wonne und unsre Hoffnung, sei gegrüßt".
So steht es auch im alten Gotteslob unter 571, aber auch im aktuellen Gotteslob unter 666,4 - und zwar bei der deutschen Textunterlegung, die nicht bloß Übersetzung, sondern wie auch bei den anderen marianischen Antiphonen den offiziellen Wortlaut enthält. Nicht zuletzt entspricht das "und" der lateinischen Vorlage, die ebenfalls ein "et" enthält.
Daraus ergibt sich die Frage, ob man unter Nr. 10,1 schlicht auf das "und" vergessen hat - und ob dies möglicherweise in neueren Auflagen bereits bereinigt ist.
#2 RE: Salve Regina, deutsch
#5 RE: Salve Regina, deutsch
#7 RE: Salve Regina, deutsch
Die nicht enden wollende Fehlerliste nervt...
Passt hier nur als Offtopic dazu, aber: Wir haben in der Pfarre die Neuauflage des Orgelbuchs, nunmehr in zwei gebundenen Bänden, angeschafft. Es ist geradezu eine Frechheit, was darin alles nicht korrigiert wurde.
Das eine ist die Fehlerquote bei den Druckfehlern und das schlampige Lektorat. Auf der anderen Seite muss man beim inzwischen gar nicht mehr so neuen GL und seinen Begleitpublikationen einfach auch die handwerklich Qualität der Sätze kritisch sehen, die dann doch erheblich nachgelassen hat.
Das ist der Zeitgeist. Ich nehme mich jetzt in der zweiten Hälfte meines Lebens als Auslaufmodell wahr. Handwerkliche Qualität, solides Können ist nicht mehr gefragt. Stattdessen muss sich jemand als innovativ und hip verkaufen. Ich sehe das sowohl in Schule wie in Kirche...Nicht mehr meine Welt.
Der Qualitätseinbruch ist spürbar.
Ich möchte nicht sagen, dass in den "neuen" Orgelbüchern gar keine guten Ideen steckten - aber vieles ist halt doch langweilig. Man vergleiche alten und neuen Satz von 534 "Maria, breit den Mantel aus"... kein Vergleich! Oder die neue Unsitte, Wiederholungsteile (auch mehrere pro Lied) ident zu harmonisieren, vgl. etwa 455 oder 533. Entsetzlich.
Das ist das eine.
Dass man als Organist aber beinahe genötigt ist, vor dem Einsatz die Gesangbuchversion mit der Orgelbuchversion abzugleichen, ist schlicht eine Zumutung. Siehe dazu z.B. Nr. 642. In der ersten Auflage des Orgelbuchs stand bei 416 in der Endphrase ein vom Gesangbuch (und damit von der bestens eingesungenen Version) abweichender Melodieverlauf, wahrscheinlich dem hochgelobten Satz Johann Pachelbels geschuldet, der dies so vorsah. Inzwischen hat man die Melodie berichtigt - um den Preis, dass Pachelbels Harmonisierung an dieser Stelle einfach nicht passt. Ähnliches findet man im Österreichteil bei 946 "Rosenkranzkönigin", wo man einen historischen Satz von Anton Faist unbedingt durchsetzen wollte, dessen Begleitharmonien - scil. deren rhythmischer Verlauf - mit der Melodie einfach nicht zusammengehen wollen.*) Kommentar eines Verantwortlichen: "Merkt eh keiner."
412, ein Kanon in freundlichem F-Dur, endet im Orgelbuch auf einem herben Dm7-Akkord, weil die Lektoren auch bei der neuesten Auflage den Fehler in der Bassnote nicht sehen wollten. Und dies ist kein Einzelfall. In 392 beharrt man auf einer falschen Note im Alt (a statt g) gegenüber dem alten Orgelbuch, ganz so, als ob es ohnehin egal wäre.
Die Liste ließe sich verlängern.
Kontaktiert man zuständige Stellen, hört man - so mir geschehen - Killerphrasen ala "das spielt eh jeder so wie er will".
Als Draufgabe gibt es teilweise fehlerhafte Strophentexte im Orgelbuch. Vorsicht beim Mitsingen als Organist ist also dringend geboten.
Was soll das?
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*) Dies ist die problematische Stelle. Man beachte den Tenorverlauf bei "wandeln" und die Haltebögen in Alt und Bass; all das weist auf den Text- und Melodieverlauf der ersten Auflage hin, der (richtigerweise!) auf die allg. bekannte Fassung korrigiert wurde. Die Korrektur erfolgte aber halbherzig, da man das Begleitgefüge nicht entsprechend anpasste.
image.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Das ist ja die allgemeine gesellschaftliche Haltung: Ist doch eh egal. Wir erleben es im Dienstleistungsbereich, bei Handwerkern und ich als Lehrer auch bei den Schülern. Hausaufgaben? Nö, mach ich nicht, ist doch egal. Ich bekomme schon irgendwie mein Abi. Stift dabei? Nö, wieso, das ist doch nicht mein Problem, sondern das Problem des Lehrer, wenn ich jetzt nicht mitschreiben kann.
Und bei Kirche: Geht doch eh unter, was soll das alles noch?
#14 RE: Salve Regina, deutsch
Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich in den vergangenen 10 Jahren ein Freund der Spiralbindungen geworden bin, aber Probleme habe ich damit nicht (man darf nur *nie* *nie* *nie* das Buch um 180° umklappen -- das macht man doch aber auch bei einer Buchbindung nicht!).
Aber: Die Reduktion auf 2 Bände ist eine gute Nachricht. Ein 4-bändiges Orgelbuch ist ja fast so schlimm wie die Lose-Blatt-Sammlungen in der evangelisch-bayerischen Orgelbox ...
Und die verminderte Qualität der Sätze fällt sogar mir auf. In GL352 (O heiligste Dreifaltigkeit) fehlt im Pedal ein ♭ für ein b, fiel mir vorhin auf.
Wahrscheinlich wissen die Verantwortlichen, daß es im Netz zu vielen Melodien alternative Sätze zum freien Download gibt.
Es spricht ja auch nichts dagegen weiterhin aus dem Vorgängerbuch zu spielen.
Und bei vielen regionalen Diözesangesängen kann man auch noch auf Orgelbücher aus der Vor-GL Zeit zurückgreifen soweit diese noch vorhanden sind.
Ich finde das Konzept nur einen Begleitsatz pro Melodie anzubieten etwas dürftig für ein offizielles Orgelbuch.
Nun gut; es gibt für einige Lieder auch Alternativen. Das war beim Vorgängerbuch nicht der Fall.
Die Protestanten machen es besser. Es gibt neben dem 4-st. Begleitsatz einen 3-st. Begleitsatz abgedruckt.
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