Mehrere 100tausend. 90% v.d. Gemeinde aufzubringen

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06.10.2024 12:55
avatar  Axel
#16 RE: Mehrere 100tausend. 90% v.d. Gemeinde aufzubringen
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Na, auch Eisenstadt hat im Positiv eine kurze Oktav. Ich kenne die Orgel nicht, aber wenn es so ist wie in den Beschreibungen, dass man quasi eine Normaltastatur vor sich sieht, die aber stumme Tasten enthält, dann ist es nur semi-gut gelungen: Es fehlen die Töne trotzdem und bei der ersten Froberger-Toccata kann man es nicht greifen....


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06.10.2024 13:13 (zuletzt bearbeitet: 06.10.2024 13:18)
#17 RE: Mehrere 100tausend. 90% v.d. Gemeinde aufzubringen
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Administrator

Ja, im Positiv gibt es diese kurze Oktave... und obenrum fehlen dort ebenfalls einige Töne.
Mit dem gewachsenen Zustand meinte ich den Ausbau der unteren Oktave in Hauptwerk und Pedal und die Hinzufügung der Pedalposaune.


Auf Orgelsuche.

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07.10.2024 13:58
avatar  PM
#18 RE: Mehrere 100tausend. 90% v.d. Gemeinde aufzubringen
PM
PM

Kleiner Beitrag aus Holland zu dieser Diskussion mit seinen vielen wertvollen Standpunkten und Perspektiven

In den 1970er Jahren werde ein neue orgel in einem alten Niehoff-Gehäuse gebaut (P/III/36). Die Stimmung war Werckmeister, der Klang orientierte sich am Renaissance/Barock (mehr oder weniger Hollandisch und Nord-Deutsch). Die klang war einfach inspirierend und ziemlich authentisch und Charakteristik, sei es vielleicht etwas scharf.

Trotzdem wurde in den 90er Jahren eine Neuintonation vorgenommen und die Werckmeister-Stimmung auf gleichschwebende Stimmung umgestellt. Mann wollte „alles“ spielen können.

Aber Französische oder Deutsche Romantik funktionierte immer noch nicht wie gewünst. Daher werde zu beginn des 21. Jahrhunderts ein weiterer Versuch unternommen, die Orgel zu romantisieren (man muss "alles" spielen könnnen, right?).
- Dadurch geht jezt die Romantik auch – allerdings nicht überzeugend.
- Bach geht nog immer – aber nicht überzeugend.
- Alte Musik (Sweelinck, Buxtehude usw) geht nog immer – aber nicht überzeugend.

Fazit: Die Orgel hat sich von einem sehr charakteristischen und inspirierenden Instrument in ein nicht unschönes, aber charakterloses Instrument verwandelt, bei dem nichts wirklich GUT zur Geltung kommt.

Oh ja, die kirchliche Funktionen? In der Praxis konnte auch mit Werckmeister III fast das gesamte damalige „Liedboek voor de Kerken" (1973) darauf gespielt werden, wobei möglicherweise einige Lieder transponiert werden mussten. Wenn man aber fester Organist an einer solchen Orgel ist, soll das kein Problem sein, auch nicht wenn man nur Amateur ist.

Und Einschränkungen im Hinblick auf das Literaturspiel? Gewiss, aber das Repertoire von vor 1800 klang im Großen und Ganzen gut. Sehr gut. Englische Voluntaries, Italienischer Barock, Süd- und Norddeutsche Musik, Niederländische Meister, alles klang überzeugend. Und das ist doch ein breites Repertoire, oder?

Meine persönliche Meinung ist, wenn man damit nicht zufrieden ist, sollte man auf so einer Orgel nicht Organist werden..... oder sich einfach anpassen an Instrument (nichts für Ungut, es ist mein Persönliche meinung).

„Bach ist Anfang und Ende aller Musik, auf ihm ruht und fuszt jeder wahre Fortschritt“  - Max Reger


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07.10.2024 18:12 (zuletzt bearbeitet: 07.10.2024 20:19)
#19 RE: Mehrere 100tausend. 90% v.d. Gemeinde aufzubringen
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Ja, wenn verschiedene Geschmäcker und Standesdünkel aufeinandertreffen.
Im Sommer konnte ich das an der Küste erleben: Die eine Orgel original 19. Jh. ohne Mixtur, die andere war in diesem Stile umgebaut worden und war nun auf den Erbauungszustand rückgeführt worden. Nette Sache, aber wenn die Kirche leer ist...

Hier in meinem Ort haben wir alles vertreten: Originale verschiedener Epochen und Umbauten, zu denen ich eine entsprechende Meinung habe.
Meine jüngsten Überlegungen sind, die 3 veränderten Register einer Orgel rückzuführen, aber die dennoch klanglich wertvollen Register zu erhalten. In diesem Fall würde die Orgel einiges hinzugewinnen, ohne Einbußen hinnehmen zu müssen.
Umbauten: Rohrflöte 4, Quinte 1 1/3, Sifflöte 1
Original: Viola d amore 8, Salicional 8, Fugara 4.

Ich selbst bin auch eher der Freund von Stilorgeln denn von Kompromiß-/Universalorgeln, da gerade doch der Reiz darin besteht, stilfremde Stücke bewusst anders erklingen zu lassen.


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