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Hybridorgel NAK Celle
mit Gloria CONCERTO 234 ...
https://www.youtube.com/watch?v=YIziNi28IDg
#2 RE: Hybridorgel NAK Celle
Wie ich am Samstag erfahren habe, ist es nicht die erste Hybrid Orgel in der NAK auf Basis einer Gloria Concerto.
Seit der Insolvenz von Laukhuff sind Spieltische zum einen sehr teuer geworden und zum anderen haben sich die Lieferzeiten verlängert. Die NAK Nord-Ost ist hier sehr innovativ.
In Orgeln aus den 50er - 80er Jahren kommt es schon mal vor, dass die Isolierungen der Kabel sich auflösen und somit eine Gefahr von Kurzschlüssen bis hin zum Kabelbrand gegeben ist.
Da bietet es sich gerade für kleinere Orgeln mit elektrischer Register- und Spieltraktur nahezu an, in eine Concerto mit entsprechenden Interface zu investieren und bei vorhandenem Platz für Lautsprecher die Orgel noch um einen paar Register (inklusive eines Zimbelsterns und einer Panflöte) zu ergänzen.
Jürgen
#3 RE: Hybridorgel NAK Celle
Bei einer solchen Hybrid-Lösung stellt sich mir die Frage wie es denn bei den Temperatur-Veränderungen ist. Wenn es wärmer wird steigt die Stimmung der Pfeifen leicht - die elektronischen Register aber nicht. Und wenn es kälter wird umgekehrt… Dann passen die beiden Teile de Orgel doch nicht mehr so ganz zusammen.
Zitat von Dorforganist im Beitrag #3
Bei einer solchen Hybrid-Lösung stellt sich mir die Frage wie es denn bei den Temperatur-Veränderungen ist. Wenn es wärmer wird steigt die Stimmung der Pfeifen leicht - die elektronischen Register aber nicht. Und wenn es kälter wird umgekehrt… Dann passen die beiden Teile de Orgel doch nicht mehr so ganz zusammen.
Diesbezüglich ein Segen, dass die Tonhöhe der DO kinderleicht angepasst werden kann.
#5 RE: Hybridorgel NAK Celle
Keine Ahnung. Ich bin kein Elektroniker.
Wenn es einen passenden digitalen Eingang gibt, und der Temperaturfühler selber digital "spricht" oder entsprechend übersetzt wird sicher.
Braucht es nur die Umrechnung Temperatur- zur Tonhöhenveränderung dazwischen noch. Da es schon vor mehr als 20 Jahren in den Archive Modulen war, sollte es heute immer noch möglich sein.
Da ist sicherlich nicht notwendig um vor einem dünn besetzten Gottesdienst die aktuelle Temperatur anzupassen. Während einer vollbesetzten Christ-Mette sieht das sicher anders aus. Ob mensch da bei jedem 3. Lied erst einmal den Pitch nach Gehör nachreguliert?
#9 RE: Hybridorgel NAK Celle
Habe mal ein Hybrid-Projekt installiert, betreut, und hatte genau davor Sorge, ob das ohne fortgeschrittene Pitch-Einrichtungen überhaupt "geht":
Es hat sich - in dieser Kirche - herausgestellt, dass sich trotz großer allgemeiner, normaler Temperaturschwankungen die Tonhöhe über Wochen und Monate nur etwa ein halbes Hz, im Maximalfall mal bis 1 Hz, verändert hatte. (Kann sein, dass Feuchtigkeitsänderungen eher etwas stärker wirken......)
Auch der Besuch von 50-75 Gläubigen in der mittelgroßen Dorfkirche änderte, für mich erstaunlicherweise, daran nichts.
Das Klima im INNERN der Orgel wurde anscheinend nicht so schnell erhitzt wie die gefühlte Temperatur im Death Valley. Der Menschenhauch blieb unten, unter der Empore.
Die dauernden Messungen mit einem handelsüblichen, billigen Stimmgerät brachten dann etwas anderes zutage:
Haute man mit beiden Händen in vollen Akkorden + Pedal in die Tasten, dann "gab der Balg nach" und brachte die Tonhöhe beachtlich und "lebendig" zum Schlingern. Spielte man anschließend einzelne Töne, dann jaulten die erstmal schnell nach oben, bevor sie sich wieder beruhigt einpendelten. (Fachworte lasse ich weg.) Dieses Auf- und Ab betrug in der Differenz immerhin ca. 4 Hertz :-)
Das war aber niemand bisher groß aufgefallen und hatte die Leute auch nicht gestört. "So klingt halt eine normale, nicht so frische PO."
Jedenfalls war dagegen die befürchtete Hybrid-"Klimakatastrophe" völlig ausgefallen und komischerweise total nachrangig.
Sie haben sich halt vorgenommen, vor der Christmette die DO schon mal sicherheitshalber 1 Hz höscher zu quälen.
So schwankt nun die PO dann etwas hauchgepuscht herum und ergibt mit dem viel zu sterilen, geraden DO-Klang ein gar nicht übles lebendiges Gemisch.
Also nur zu!
(solange keine Penibelchen und Konzertmeister anwesend sind - Der Chor klingt noch viel unsauberer und unterbietet die zusammengestoppelte Orgel spielend :-)
Ich kann deine Messung nicht nachvollziehen, da die Hertzzahl absolut und nicht relativ ist und ich nicht weiß auf welche Töne du dich beziehst. Interessant ist auch der Meßort für die Lufttemperatur und der Ort an dem der Orgelwind angesaugt wird.
Ob eine schwindsüchtige Windversorgung, das Maß für die Fragestellung ist, mag ein jeder selber entscheiden.
Rein physikalisch ergibt sich unter Vernachlässigung der relativ geringen Längendehnung, die für Holz- anders als für Metallpfeifen und auch noch abhängig von der Mensur ist, eine deutlich größere Tonerhöhung durch Erhöhung der Schallgeschwindigkeit in wärmerer Luft von etwa 29 Cent bei 10 Kelvin Temperaturunterschied.
Dieser Wert liegt im Mittel zwischen der Abweichung der pythagoreischen und der mitteltönigen Wolfsquinte von der gleichstufigen Temperierung.
Soweit mir bekannt ist, sollen professionelle "Penibelchen" bereits Unterschiede von 2 Cent hören können...
Sind die von dir genannten 4Hz bei a' = 440Hz gemessen, dann wären es ca. 16 Cent.
Schwankten diese um die Mittellage ("auf und ab") wären es ca. +- 8 Cent.
Die sind vermutlich wesentlich deutlicher zu hören, weil die Tonhöheänderung in Bewegung ist.
Trotzdem nehme ich an, dass auch Nicht-"Sensibelchen" 29 Cent hören.
Vielleicht wird der Orgelwind bei deinem Beispiel aus einem Bereich angesaugt, in dem die Schwankungen niedriger sind als im Kirchenraum. Sicher kommt es auch darauf an, wie groß die Personenanzahl im Vergleich zur Raumgröße ist und in welchem Maße der Raum vorher schon beheizt wurde und wie die Beheizung erfolgt.
Ich kenne mit Luftheizungen beheizte Kirchen, da fällt wegen der Geräuschbelästigung durch die Heizung nach Beginn des Gottesdienste die Lufttemperatur eher wieder ab.
Insgesamt sehe ich es nicht, dass mensch die Frage generell beantworten kann.
#11 RE: Hybridorgel NAK Celle
Es wurde ein Viscount Pipe Interface verbaut, welches sowohl die Temperatur als auch eine Referenztonhöhe misst und dann die Elektronik anpasst.
https://www.viscountinstruments.com/inst...nterface-v-p-i/
Gruß
Jürgen
#12 RE: Hybridorgel NAK Celle
Pipeinterfaces gibt es bei den Amerikanischen DO-Herstellern, wie auch bei den intalienischen Viscount und Ahlborn.
Die von Ahlborn wurden auf dem kontinentalen Markt mit Einführung der HYMNUS-Baureihe regelmäßig verbaut.
Ein weiterer Hersteller ist die Fa. Consoli mit ihren klingenden Pfeifenerweiterungen. Eine davon auf 8´Basis steht in der Kreismusikschule Prenzlau - Uckermark.
Ein Pipeinterface von Rodgers ist in der DonBosco Kirche in Velbert verbaut.
Zu Guter Letzt: St. Bonifatius Krankenhauskapelle in Lingen: hier ist eine Rodgers ARTIST 599 mit eine Consoli New Jubilée verheiratet
#13 RE: Hybridorgel NAK Celle
Natürlich ist das die ausgereifte Lösung.
In #9 deutete ich nur indirekt an: Was kann man machen, wenn das Geld für eine optimale Lösung nicht aufzubringen ist?
Eine einfache Midifizierung der Orgelmanuale ist kein Hexenwerk. Dann bleibt Geld für die entscheidende Ausstattung mit guten Lautsprechersystemen.
Die Pitch-Anpassung kann nach meinen Erfahrungen vermutlich in vielen Fällen auch einfach manuell einigermaßen reguliert werden.
Ich selbst finde den reinen Digitalklang viel zu starr, kalt, unlebendig.
Setzt man eine Klangkrone aus Pfeifenregistern über digital erzeugte Register und beachtet das Wesentlichste einer guten Abstrahlung, dann ist eine PO im Notfall auch relativ preisgünstig interessant erweiterbar.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Pitch-Anpassung nur ein kleiner Nebeneffekt im VPI und anderen Pipe-Interfaces, so wie es in den Ahlborn Archive Modulen offenbar auch ein als sinnvoll empfundene und mit sehr kleinen Mitteln ergänzbares Feature ist.
Bei den in #1 dargestellten Beispiel ging es um den bereits midifizierten Spieltisch einer DO, der das Pfeifenwerk einer PO ansteuern soll. Der Aufwand ist deutlich höher als die Midifizierung des Spieltisches einer PO um auch z.B. Expander ansteuern zu können. Das VPI wird nicht für die Pitch-Anpassung gebraucht, sondern macht das "nebenbei" mit.
Für mich sieht es so aus, als würde die hier vorgestellte Hybrid-Orgel den Orgelwind nur direkt aus dem Besucherraum ziehen können. Wenn dieser vollbesetzt ist...
Und dann in jeder Tonart bei jedem Intervall wegen der Temperaturverschiebung ständig zwischen PO und DO Tonabweichungen in der "Qualität" einer Wolfs"quinte" zu haben?
Ich denke, dass reißt die beste Abstrahlung nicht raus, sondern wird durch eine besonders gute auch noch verstärkt.
Meine Hochachtung für diejenigen, die es während des Spielens "on the flight" geregelt bekommen, den Pitch anzupassen. Da wäre ich schon ansatzweise raus.
Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden und nicht diskussionsfähig.
Für mich machen Tonabweichungen in der Stimmung erst Recht zwischen zwei Registern den Klang nicht lebendig sondern nicht-stimmig oder unsauber.
#15 RE: Hybridorgel NAK Celle
Bislang habe ich noch keine Hybridorgel ohne VPI unter den Fingern gehabt.
Die Temperaturanpassungen nimmt das VPI i.d.R. automatisch vor. Von Problemstellungen habe ich von Hybridnutzern bzgl. VPI noch nie etwas gehört. Je nach Raum können die Temperaturunterschiede gewaltig sein.
So manches Mal mußte ich auf der PO auf die am Vormittag frisch gestimmte Trompete verzichten, weil die Messbesucher mit ihrer Körperwärme die Umgebungsluft der Orgel im Dachreiter so erheblich aufgeheizt hatten...
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