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Begleitsätzesammlung online
Das hier scheint mir nicht uninteressant: http://orgelbuch.wordpress.com/
... wiewohl ich die meisten Sätze harmonisch hart und nur wenig ansprechend finde (hört euch mal GL 639 "Ein Haus voll Glorie" an). Aber dafür hat der Komponist mehr Ahnung von der Theorie. [grin]
Durchaus der Diskussion würdig sehe ich die Tendenz dieser Begleitsätze, die Lieder (bis zu einer kleinen Terz) tiefer als im Gotteslob zu setzen.
Zitat von Gemshorn
Durchaus der Diskussion würdig sehe ich die Tendenz dieser Begleitsätze, die Lieder (bis zu einer kleinen Terz) tiefer als im Gotteslob zu setzen.
Wenn man Noten des Gotteslobs mit denen des paderborner Vorgängers (Sursum Corda) vergleicht, so stellt man schon da fest, daß im Gotteslob viel Lieder etwas tiefer gesetzt sind.
Vielleicht können heutzutage die Leute besser brummen als singen.
Dagegen:
Das tiefer setzen der Melodiestimme mag - wenn man wohlwollend ist - die Gegenbewegung zur Höherstimmung der Instrumente sein.
Früher waren die Orgeln ja nicht auf 440Hz gestimmt. In Frankreich waren sie deutlich tiefer gestimmt (teils 460Hz).
Ende des 19. Jh. einigte man sich dann auf der ersten Stimmtonkonferenz auf einen Kammerton 415Hz. Seit 1939 gilt der heutige Kammerton von 440Hz, der auch in div. Vorschriften (ISO-Norm etc.) festgeschrieben ist.
415Hz ist ziemlich genau ein Halbton tiefer als 440Hz.
Die Frequenz von 415Hz hat, nebenbei bemerkt, gleichsam "universell" Charakter. In der Balmer-Serie beträgt die Spektralfrequenz des Wasserstoffatoms 4,566738E+14 Hz. Das ist die 40. Oktav eines Kammertons von 415,34Hz
Vgl. http://www.planetware.de/tune_in/wasserstofftoene.html
Etwas längerer Text: http://www.planetware.de/tune_in/wasserstoff-1.pdf
Man könnte freilich auch die Mondumlaufbahn als Referenz nehmen. Dann käme man auf eine Frequenz von 420,8Hz. So soll die Stimmgabel von Mozart gestimmt gewesen sein.
Doch vielleicht ist das auch alles zu esoterisch.
Zitat von JuergenPB
Ende des 19. Jh. einigte man sich dann auf der ersten Stimmtonkonferenz auf einen Kammerton 415Hz. Seit 1939 gilt der heutige Kammerton von 440Hz
Die älteren Gesangbücher, die ich meinte, stammen jedoch allesamt aus dem 20. Jahrhundert; Lieder, die dort noch in G-Dur notiert waren, stehen im Gotteslob mitunter in Es-Dur...
Mal ein paar Beispiele:
Singt Völker singt und freuet euch: Es ? D
Zur Welt herab vom Himmelreich: G ? F
Auf, Christen singt festliche Lieder: D ? C
Unabhängig davon würde ich allerdings sagen, daß Begleitsätze zum Gotteslob auch in der Tonart stehen sollten, wie sie im Gotteslob notiert sind.
Es gibt in der normalen Gemeinde zwar nicht sooo viele, die nach Noten singen können, aber die, die es doch können, sollte dann auch den Ton singen dürfen, den sie vor Augen haben.
Zitat von Gemshorn
Durchaus der Diskussion würdig sehe ich die Tendenz dieser Begleitsätze, die Lieder (bis zu einer kleinen Terz) tiefer als im Gotteslob zu setzen.
Das hat hier doch einen ganz einfachen Grund: es wird ein Schwerpunkt auf Sätze gelegt, die auf historischen Orgeln spielbar sind. Die stehen eben oft einen halben Ton oder mehr höher als normal und damit sind die Orignaltonarten des Gesangbuchs oft viel zu hoch. Wenn dann also ein Lied eigentlich in F-Dur steht, transponiert man es gerne eine kleine Terz abwärts, um nicht zu viele Vorzeichen zu bekommen. E-Dur kannst Du in alten Stimmungen in der Regel ganz vergessen und Es-Dur kann Probleme bereiten bei Instrumenten mit kurzer Oktave.
Uwe
Verstehe ich nicht ganz.
"Nun danket all" (GL 267) steht im Gotteslob in F-Dur und wird auf dieser Seite aber in D-Dur angeboten. F-Dur ist auf den meisten historischen Orgeln leichter darzustellen als D-Dur (wo es zB kein tiefes Fis gibt). Gleiches gilt auch für "Erde singe" und andere Lieder.
Ich glaube, dass die Tiefertransponierung zumindest in diesen Fällen ein Tribut an die schrumpfenden Tonumfänge der singenden Gemeinden ist.
Zitat von Gemshorn
Ich glaube, dass die Tiefertransponierung zumindest in diesen Fällen ein Tribut an die schrumpfenden Tonumfänge der singenden Gemeinden ist.
Das würde ich auch sagen. Man brauch ja nur mal einen Blick auf Regers 30 kleine Choralvorspiele zu werfen. Wo singt man heute noch "Lobe den Herren", "Großer Gott wir loben dich" und "Nun danket alle Gott" in G-Dur? Das ist für die heutigen Kirchenbesucher doch viel zu hoch, wenn diese überhaupt noch mitsingen. [sad]
Zitat von Gemshorn
Verstehe ich nicht ganz.
"Nun danket all" (GL 267) steht im Gotteslob in F-Dur und wird auf dieser Seite aber in D-Dur angeboten. F-Dur ist auf den meisten historischen Orgeln leichter darzustellen als D-Dur (wo es zB kein tiefes Fis gibt). Gleiches gilt auch für "Erde singe" und andere Lieder.
Problem ist bei hist. weniger der Tonumfang als die Stimmung.
Wenn die Orgel mitteltönig gestimmt ist, hat man z.B. nur die Töne
C - Cis - D - Es - E - F - Fis - G - Gis - A - B - H
es fehlen aber:
Des - Dis - Eis - Fes - Ges - As - Ais - His - Ces
Das muß man dann bei der Auswahl der Tonart berücksichtigen.
Man kann bei einer mitteltönigen Stimmung ja nicht, wie es heute
machbar ist, einfach enharmonisch verwechseln, da ein Cis nicht
das gleiche ist wie ein Des.
Bei einer historischen Orgel mit gebrochener Oktave ist aber weder die Taste Fis noch Ges vorhanden. Man kann dann den Ton höchstens ganz weglassen oder eine Oktave höher spielen, was aber oft auch wenig Sinn macht. Aber es ist mir nicht ganz klar warum das unbedingt von der mitteltönigen Stimmung abhängen sollte? Natürlich hat man bei jeder Stimmung immer in manchen Tonarten mehr oder weniger "Reibung" außer bei der Gleichstufigen Stimmung wo sich sowieso ALLES nur gleichmäßig reibt. Welche Orgel hat eigentlich alle Tasten zur Verfügung um eine enharmonische Verwechslung zu vermeiden? Und wer könnte auf dieser Klaviatur denn noch spielen?
Zitat von Mikelectric
Welche Orgel hat eigentlich alle Tasten zur Verfügung um eine enharmonische Verwechslung zu vermeiden?
Was für eine Frage. — Die "enharmonische Orgel" [grin]
Guckstu da:
http://www.eufonia.de/index.php?option=c...id=70&Itemid=66
Beschreibung: http://www.eufonia.de/index.php?option=c...horgel&catid=41
Siehe auch: http://www.soyka-musik.at/upload/media1/...20Juli%2008.pdf
Wenn ich mir allerdings Tonbeispiele anhöre, dann stellt sich mir die Frage:
„Ist das Kunst oder kann das weg?“
Aber dann kann man auch gleich auf die Ekmelische Orgel zurückgreifen
http://www.ekmelic-music.org/eog.htm
Das ist auch so eine „Kunst vs. Musik“-Frage. [grin]
Das ist ja voll KRASS wieder was dazu gelernt
Aber was ist mit den Zwischentönen? Sollte man die Klaviaturen in Zukunft statt mit Tasten nicht besser mit 61 Potentiometern ausstatten, die Tongeneratoren stufenlos einstellen? Aber das kommt mir so vor als ob´s das dann auch schonmal gab [grin]
Kunst ist doch nur eine Frage der Gewöhnung
Ich glaube, es gibt im Bereich der "kuriosen" Instrumente fast nichts, was es nicht gibt.
Man denke z.B. auch an den "Linkshänderflügel", den sich jemand von Blüthner hat bauen lassen.
Der hat dann auch gleich eine "Linkshändernotation" dazu erfunden (gespiegelte Noten).
http://www.gezaloso.de/de/
Ach ja - die einfältigen Pianoforte-Spieler - da sind wir Organissen doch viel flexibler und spielen den c.f. rechts wie links wie beidfüssig Prost:
Aber vielleicht sollten wir wieder zum Threadthema hier zurücksteuern sonst gibts noch Haue autsch
Ich wollte ja eigentlich noch meinen Sempf dazugeben, daß ich diese Begleitsätzesammlung echt toll finde und froh bin, daß sich jemand solche Mühe macht
Das mit dem Tonhöhenverfall in den Gemeinden finde ich schrecklich und bin Dagegen: man kann ja kaum noch ein originales Choralvorspiel verwenden. Man sollte besser wieder zu den ursprünglichen Tonarten zurückkehren Dafuer:
Die Männer jammern "zu hoch" und die Frauen jammern "zu tief". Irgendwann haben wir dann noch Choräle vom Tonumfang einer Quinte Man sollte in der Schule alle zum Gesangsunterricht verdonnern solange bis sie
endlich vernünftig falsettieren können An den Kirchenbänken sollte man Daumenschrauben anbringen und die soweit festziehen bis die Tonhöhe der Sänger stimmt
Prost:
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