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Meine neue Orgel: Roland C-330
Hallo Gemshorn,
meinen Glückwunsch zu neuen Instrument. Ich habe mir die Demos von Roland angehört und finde diese sehr vielversprechend. "Die Tasten billig, die Register am falschen Ort". Es wird bestimmt kein Instrument geben an dem man nicht etwas zum nörgeln findet.
Grüße aus Vorpommern
Abstrakte
Bach-Prinzipal? Ist da ein Silbermann vertreten oder ist der aus der Bach-Orgel in Arnstadt? In welche Richtung möchtest du dein Instrument denn eigentlich intonieren?
Sind das nur Barkergeräusche oder wird der Ton da auch ein wenig verzögert?
Das die ganzen schönen Register versteckt sind ist ja ärgerlich. Vor allem das die Quintade hinter der Quinte steckt.
Lieber Klaus,
Herzliche Gratulation zu Deinem neuen Instrument! Viel Freude beim Auf- und Einstellen und dann natürlich beim Spielen. Wenn Du näher wohntest, käme ich gleich mit ner Flasche Champagner vorbei Prost: .
Wie stellst Du die zwei Satellitenlautsprecher auf? Dieses Feature imponiert mir.
War die Viscount Unico CL/CLV (wie unterscheiden sich die zwei Serien?) auch im Rennen? Wenn ja, was war der Ausschlag für den Entscheid zu Gunsten der Roland? Welche anderen Modelle waren noch in Deiner engeren Wahl?
Ich bin interessiert an den Erfahrungen und Überlegungen anderer. Da ich zur Zeit nicht nach einem neuen Instrument schiele, höre ich gerne, was andere jenseits von Internetpräsentationen und bunten Hochglanzprospekten erleben und erfahren.
Vielleicht hast Du ja in einem anderen Thread bereits darüber berichtet. Sorry falls ich dies übersehen haben sollte. Ich habe in letzter Zeit die DO Foren etwas vernachlässigt [sad] . Habe mich dafür beim amerikanischen Hauptwerkforum durch Anprangern der Preispolitik einiger Anbieter arg in die Nesseln gesetzt. Worüber wir uns hier offen beschweren, scheint andernorts frevelhaft. Bin nur knapp der Kreuzigung entgangen [wink] .
Zitat von micha
Wie stellst Du die zwei Satellitenlautsprecher auf?
Derzeit liegen sie mit dem Gesicht nach oben auf der Orgel. Wird wohl eine Weile so bleiben, bis ich eine bessere Idee dazu habe. [wink]
Zitat von micha
War die Viscount Unico CL/CLV (wie unterscheiden sich die zwei Serien?) auch im Rennen? Wenn ja, was war der Ausschlag für den Entscheid zu Gunsten der Roland? Welche anderen Modelle waren noch in Deiner engeren Wahl?
In der Tat war auch die Unico CLV-4 (das günstigste Instrument der Unico-Reihe) im Rennen. Allerdings muss ich sagen, dass dabei die Faszination an der samplefreien Physis-Technologie eine weitaus größere Rolle spielte als der Klang dieses Instruments. Da aber Letzteres das einzig entscheidende Kriterium war und ist, machte schlussendlich Roland und nicht Viscount das Rennen.
Was beiden Orgeln — C-330 und CLV-4 — gemeinsam ist, ist die große Registerbibliothek. Auswahl zu haben, war mir immer schon sehr wichtig. Während ich aber bei Roland fast alle Schattenregister sehr ansprechend fand, gefielen mir in der Unico-Bibliothek nur einige wenige. Da nützt es nur wenig, wenn ich 30 verschiedene Prinzipale 8' zur Auswahl habe und mir nur ein einziger halbwegs gefällt. Ich saß einige Male an einer Unico und hörte mich durch die Bibliothek; allein, beim Versuch meine Idealdisposition zusammenzustellen und meine Idee von Orgelklang zu verwirklichen, scheiterte ich. In der Unico steckte einfach nicht das, was ich mir erwartete. Schade.
Die Roland C-330 gefiel mir schon "ab Werk", da gabs es zunächst gar nicht viel herumzupfriemeln. Beim Durchhören der Registeralternativen war mir sofort klar, dass ich mit dieser Orgel meinem Klangideal am nächsten kommen würde. Nun, da das Schmuckstück bei mir zuhause steht, kann ich mit der Arbeit am Klang beginnen. Aufmerksame Forumsleser wissen, dass mir dies mindestens ebenso viel Spaß macht wie das Orgelspielen selbst. Intonationsparameter gibt es genug, Samples ebenfalls. Nicht zuletzt war auch das quadrofonische Raumklangsystem samt PDI ein starkes Argument für Roland.
Zitat von Copula
Bach-Prinzipal? Ist da ein Silbermann vertreten oder ist der aus der Bach-Orgel in Arnstadt?
Keine Ahnung, leider. Das Register heißt einfach Bach-Prinzipal und erklingt in 8'-Lage.
Zitat von Copula
In welche Richtung möchtest du dein Instrument denn eigentlich intonieren?
Vorläufig mal in Richtung Schnitger. [wink]
Zitat von Copula
Sind das nur Barkergeräusche oder wird der Ton da auch ein wenig verzögert?
Es sind wirklich nur Trakturgeräusche. Die Tonansprache wird im Intonationsmenü mittels CHIFF/ATTACK bzw. TONE reguliert.
Zitat von Copula
Das die ganzen schönen Register versteckt sind ist ja ärgerlich. Vor allem das die Quintade hinter der Quinte steckt.
Moment. Es sind nicht "Die ganzen" schönen Register "versteckt", sondern viele schöne Register im User-Pool und eben nicht Schattenregister der Standardwippen. Diese Feststellung kann durchaus auch positiv gedeutet werden. [wink] Der Bach-Prinzipal ist sicher etwas sehr spezielles, aber er klingt eben auch wunderschön, sodass ich ihn einfach gerne auf die Wippe des Prinzipal 8' legen würde. Die Quintade als Schattenregister der Quinte macht aufgrund des Namens schon Sinn. Gerechterweise darf aber nicht verschwiegen werden, dass sowohl Quinte als auch Nazard im User-Pool vorhanden sind, sodass sie zusätzlich zur Quintade im Hauptwerk disponiert werden können. Gescheiter wäre es m.E. aber gewesen, die Quinte an Ort und Stelle zu belassen und dafür die Quintade auf eine der User-Wippen zu legen.
Aber wer weiß, was zukünftige Software-Updates bringen... [wink]
Okay, dann habe ich das mit den versteckten Registern wohl falsch gelesen. Na gut, vom Namen her passt die Quintade hinter die Quinte, aber im User-Pool wäre sie, wie du schon sagtest, besser aufgehoben.
Juhuuu!
Schnitger!
Kann ich gut nachvoll ziehen, aber ich selbst intoniere doch in Richtung Silbermann.
Kannst du denn die Schwellwerks-Sesquialtera ins Hauptwerk ziehen?
Zitat von Copula
Kannst du denn die Schwellwerks-Sesquialtera ins Hauptwerk ziehen?
Das ist leider nicht möglich.
Jedoch könnte ich die beiden User-Wippen des Hauptwerks mit Quinte und Terz belegen und sie so intonieren, dass sie sich zu einem guten Sesquialter mischen.
Ich glaube, hier liegt ein kleines Missverständnis vor, wenn von Verstecken geredet wird. Bei der Roland ist das so: an drückt auf die Registerwippe. Z.B. Prinzipal "ein". Dann erscheint im Menü automatisch die Auswahl und man kann mit einem einzigen Handgriff am Drehknopp auswählen, welche Variante ich will. Montre, Open Diapason oder Prinzipal.
Ich kann erstens diverse Spezifikationen speichern und alle Registervariationen miteinander kombinieren (also immer aus vier wählen als werkseitig festgelegter Auswahl je Wippe).
Ich kann das zweitens auch speichern. Ich kann also mitten im Stück durch Wechseln der Kombination von Prinzipal-Klang auf Diapason umsteigen. Das ist anders als bei Johannus, wo ich dann einen Wechsel der gesamten Intonation machen muss und wo das Wechseln der Schattenregister nur per PC (und neuerdings auch Menü??) geht. Die User-Midis sind ebenfalls im Setzer frei Programmierbar. In dem verlinkten Video macht Hector das eigentlich an der C-200 auch vor (wobei er die Orgel "zweimanualig" nutzt, indem er um eine Oktave versetzt spielt und die Trompete im Solo dafür runtertransponiert ist).
Ich hatte das neulich schon beschrieben: wenn man die grundlegenden Handgriffe kennt (und dann kennt man auch schon, was an Varianten in welchem Register steckt), dann kann man mit Handregistrierung ruckzuck buchstäblich einmal quer von norddeutschem Barock quer durch Frankreich nach England und so man will in einem romantisch angehauchten Deutschland wieder landen. Dabei kann man aber beliebig viele Abstufungen wählen und z.B. die Schattenregister als Solostimmen nutzen etc. etc.
Der große Vorteil von einem Zuziehen eines 2 2/3 aus dem Userpool zur Qunintadena 8' als vierter Variante der HW- 2 2/3 ist: man kann die Lautstärke des User 2 2/3 beliebig bestimmen. Ich finde das ehrlich gesagt sogar flexibler als einen festgelegten 2 2/3 als Hauptregister in gleicher Lautstärke dann dazu ziehen zu können. Wie gesagt: Gemshorn legt sich das als Lieblingskombi im Setzer ab auf 2 ist die User 2 2/3 sehr dezent und auf Setzerplatz 3 dann eben stärker. Ein Klick auf die Setzerkombi und schon ist die verstärkte Quintade da.
Laurie
Hallo Gemshorn,
meinen Glückwunsch zu dem neuen Instrument!
Zu den Kritikpunkten:
Irgenwie verstehe ich nicht ganz, warum man bei Roland hinsichtlich der Registerauswahl nicht gleich folgendes gemacht hat: Es ist dem Organisten freigestellt, mit welchem Register aus dem Pool er die jeweilige Registerwippe belegen will. Sollte doch mit der Intonationssoftware problemlos machbar sein, denke ich. Die benötigt man sowieso, wenn man das Potential des Instruments ausschöpfen will.
Und bei der Registerbeschriftung halte ich eine Lösung wie z.B bei Consolo sinnvoll: Die Registerbeschriftung befindet sich auf leicht auswechselbaren Streifen über den Wippen.
Grüße,
Regal
Zunächst mal auch von mir Glückwunsch zur neuen Orgel. Mensch, es ist derzeit kaum ein Trend zu erkennen welche Orgel/Hersteller die Foren-User so bevorzugen. Es mischt sich wirklich bunt zusammen. Da werden tolle Berichte zusammenkommen!
Zitat von Regal
Irgenwie verstehe ich nicht ganz, warum man bei Roland hinsichtlich der Registerauswahl nicht gleich folgendes gemacht hat: Es ist dem Organisten freigestellt, mit welchem Register aus dem Pool er die jeweilige Registerwippe belegen will.
Das kam mir auch gleich in den Sinn. Dazu noch austauschbare Registerplättchen (oder besser, aber teurer: Mini-Displays wo das eingestellte Register gleich abgebildet wird. Ich habe mir vor einigen Monaten ein Amazon Kindle (ebook) gekauft und diese "Ink-Technologie" ist einfach super sauber und völlig energiesparend. Es sieht wirklich aus wie gedruckt und nicht wie ein TFT. Das wäre ein Traum bei einer Orgel).
Infos zur Ink-Technologie: http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronisches_Papier
Ich hab hier mal ein hochauflösendes Bild im Internet gefunden. Vergrößert es euch mal auf original-Größe und ihr seht wie deutlich und klar es (gegenüber eines TFT) dargestellt wird: http://davidgaughran.files.wordpress.com...on_kindle_3.jpg
Zitat von Gemshorn
Nicht zuletzt war auch das quadrofonische Raumklangsystem samt PDI ein starkes Argument für Roland.
Hier liegt meines Erachtens der Grund, weshalb die Visount Physis beim Probespiel oftmals nicht überzeugt. Es sollte obligat ein kleineres externes Abstrahlungssystem dabei sein. Mal abgesehen davon, dass es in der Registerbibliothek einige unschöne Stimmen hat, versuche ich es mal so zu erklären:
das Viscount Physis Register tönt, als würde man das Ohr direkt vor das Labium einer Pfeife halten. Das klingt auch bei einer Pfeifenorgel nicht überwältigend - ist ja auch nicht so gedacht. Bei der synthetischen Nachbildung kommt dann noch dazu, dass in der Hörposition vor dem Labium vor allem Anblas- und Windgeräusch nicht optimal mit dem restlichen Ton verschmelzen lässt oder gar der synthetische Ursprung hörbar wird. Hört man das Physis Register nun wie eine Pfeifenorgel, also aus gewisser Distanz (externe Abstrahlung - gerichtet direkt/indirekt oder ungerichtet) so kommt es zu einem Verschmelzen aller Klangbestandteile. Der Chiff wird natürlich, das windgeräusch authentisch, die Höhen brillant, der Klang dem Vorbild täuschend ähnlich. Ich schreibe seit Anbeginn von der Wichtigkeit der externen Klangabstrahlung, nur nehmen dies wohl weder Händler noch Hersteller wahr [sad]
Hier noch eine Kopie aus einem meiner Postings aus dem Hauptwerkforum.
It is possible to play the Uncio as well as the Hauptwerk, even both together. I had to adapt the Unico sound configuration. At the time when I only had the Unico, I put the speakers in a way to hear the sound indirectly. For Hauptwerk the indirect monitor sound was not convincing, so that I changed the speakers' position to be myself in their direct field when playing the organ. But now it was necessary to adapt the Unico. It still sounds great - even in direct comparison with Hauptwerk - but I almost tend to say that I preferred the indirect sound constellation a little bit more. It seemed more vivid and the chiff was probably more natural, too.
Hier muss dann natürlich in den Kaufentscheid miteinbezogen werden, ob man gewillt und finanziell genug gepolstert ist, gleich noch Aktivlautsprecher zu kaufen. Die kosten nämlich in annehmbarer Qualität auch nicht grad wenig. So kann ich mir gut vorstellen, dass manch einer zwar überzeugt vom Klang der Viscount Physis Orgel wäre, doch aus den erwähnten Gründen auf ein alternatives Instrument greift.
Hallo Gemshorn,
[schild=25,1,FF0000,C0C0C0]Herzlichen Glückwunsch zur neuen Orgel[/schild]
laß Dir die Begeisterung bloß von keinem vermiesen...
... [schild=15,1,0000FF,C0C0C0]von keinem Holzwurm[/schild]...
...und... [schild=5,1,008000,C0C0C0]von keiner kurzen Oktave[/schild]...
...und vor Allem... [schild=7,1,A52A2A,C0C0C0]von keinem Brummler[/schild]...
...Gruß Michael
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