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WAV vs. MP3
Wir reden aber nicht über Lautsprecherkabel, Scharlatanerie und Voodoozauber sondern über technische Verfahren zur Aufzeichnung von Schall. Und daß hörbare Unterschiede zwischen mp3-Aufnahmen mit unterschiedlichen Bitraten und Wave-Dateien in CD-"Qualität" bestehen bestreitet wohl auch keiner.
Wenn aber sehr wohl hörbare Klangverbesserungen mit höheren Auflösungen wie z.B. 24 bit und höheren Abtastraten erreicht werden können, oder Leute bei einer analogen Schallplatte einen besseren Klang wahrnehmen als bei einer CD-Aufnahme dann darf das nicht so sein weil die gängigen Theorien das verbieten?
Bitteschön dann taugen die Theorien eben nicht und müssen überdacht und angepasst werden. Die Theorie der Erde als Scheibe konnte sich irgendwann auch nicht mehr halten. Man kann nicht erwarten, daß jeder Mensch die gleichen Hörfähigkeiten besitzt. Viele hören den Unterschied vielleicht nicht - viele hören ihn aber, so wie z.B. ich. Ein Phänomen wie Tinnitus ist kein akustisches Phänomen - richtig - aber es ist wohl zweifellos ein Phänomen der Hörwahrnehmung und sehr vielschichtig und nicht einfach nur ein neurologisches Problem - da hört der derzeitige Wissensstand einfach auf.
Hören spielt sich zum großen Teil im Kopf ab und nicht nur beschränkt auf Luftdruckschwankungen zwischen 16 Hz und 16 kHz. Diese Sichtweise ist mir zu einfach. Da lästere ich nicht pauschal über alle Techniker von denen ich ja auch einer bin. Aber die Schulbuchweisheiten reichen eben auch nicht immer aus und sind nicht als endgültig aufzufassen. Das sollten etliche meiner Kollegen vielleicht mal begreifen.
Ein Kenner wird den Unterschied einer Stradivari-Geige gegenüber einer XY-Geige Live vermutlich sofort hören. Ich als Laie auf diesem Gebiet werde mich wohl schwer tun. Wird man den Unterschied bei einer mp3-Aufnahme geringer Bitrate noch hören? Vermutlich klingen beide wie eine Säge! Oder bei CD? oder vielleicht kann man ihn ja bei 24 bit /192 kHz dann wenigstens erahnen?
Oder ist es doch eher so, daß es gar keinen Klangunterschied zwischen der Stradivari und der XY-Geige geben kann weil man ihn auf der CD auch nicht hört - also von der Theorie her es nicht sein darf?!
Gruß Michael
Zitat von Mikelectric
Wir reden aber nicht über Lautsprecherkabel, Scharlatanerie und Voodoozauber sondern über technische Verfahren zur Aufzeichnung von Schall. Und daß hörbare Unterschiede zwischen mp3-Aufnahmen mit unterschiedlichen Bitraten und Wave-Dateien in CD-"Qualität" bestehen bestreitet wohl auch keiner.
Natürlich. Aber das wiederum hängt von der Bitrate ab. Das war das Thema zu Beginns des Threads, aber inzwischen geht es nicht mehr um mp3, sondern um 16/44.1 gegenüber 24/96.
Zitat
Wenn aber sehr wohl hörbare Klangverbesserungen mit höheren Auflösungen wie z.B. 24 bit und höheren Abtastraten erreicht werden können, oder Leute bei einer analogen Schallplatte einen besseren Klang wahrnehmen als bei einer CD-Aufnahme
Du formulierst hier sein fein. "hörbare Klangverbesserung" deutet schon darauf hin, daß man eine Klangverbesserung nur zu hören meint, obwohl es sich schlicht um eine Klangveränderung oder gar -verschlechterung (nochmal: siehe die Argumente im Artikel, auf die Du nicht eingehst) handelt. Ebenso, daß es Leute gibt, die bei einer analogen Schallplatte einene besseren Klang "wahrnehmen". Bei der Wahrnehmung spielen Erwartungen, Annahmen und Emotionen eine große Rolle. Wer als Schallplattenliebhaber so eine große schwarze Platte aus ihrer schönen Hülle holt, sie vorsichtig auflegt und mit einem Pinsel reinigt und dann sieht, wie sich die Nadel senkt, wird den folgenden Klang anders wahrnehmen als jemand, dem man ein kontextloses Stück akustischer Reize vorsetzt. Natürlich ist der Klang bei einer Schallplatte tatsächlich anders als bei einer CD, aber ist er besser im Sinne von größerer Naturtreue? Wohl kaum.
Zitat
oder Leute bei einer analogen Schallplatte einen besseren Klang wahrnehmen als bei einer CD-Aufnahme dann darf das nicht so sein weil die gängigen Theorien das verbieten?
Wenn Du physikalische Gesetze in Frage stellen möchtest, mußt Du bessere Argumente liefern als die subjektiven Wahrnehmungen von Schallplattenliebhabern oder 24/96-Fans. Um zu bestätigen, daß ein gegebenes 24/96-Setup wirklich etwas bringt, mußt Du mit einem hochwertigen Meßmikrofon untersuchen, was aus den Lautsprechern kommt (sicher keine 48 kHz). Und dann muß Du überlegen (anhand der bekannten Fähigkeiten des Ohrs) oder messen (Doppelblindversuch), ob eine etwaige Qualitätsverbesserung überhaupt wahrnehmbar ist.
Zitat
Bitteschön dann taugen die Theorien eben nicht und müssen überdacht und angepasst werden. Die Theorie der Erde als Scheibe konnte sich irgendwann auch nicht mehr halten. Man kann nicht erwarten, daß jeder Mensch die gleichen Hörfähigkeiten besitzt. Viele hören den Unterschied vielleicht nicht - viele hören ihn aber, so wie z.B. ich. Ein Phänomen wie Tinnitus ist kein akustisches Phänomen - richtig - aber es ist wohl zweifellos ein Phänomen der Hörwahrnehmung und sehr vielschichtig und nicht einfach nur ein neurologisches Problem - da hört der derzeitige Wissensstand einfach auf.
Hören spielt sich zum großen Teil im Kopf ab und nicht nur beschränkt auf Luftdruckschwankungen zwischen 16 Hz und 16 kHz. Diese Sichtweise ist mir zu einfach. Da lästere ich nicht pauschal über alle Techniker von denen ich ja auch einer bin. Aber die Schulbuchweisheiten reichen eben auch nicht immer aus und sind nicht als endgültig aufzufassen. Das sollten etliche meiner Kollegen vielleicht mal begreifen.
Wenn es einen Defekt in der Theorie gibt, muß die Theorie verbessert werden, in der Tat. Aber ich sehe den Defekt nicht. Ich sehe nur eine Fehlinterpretation von Beobachtungen. Anders Besser.
Zitat
Ein Kenner wird den Unterschied einer Stradivari-Geige gegenüber einer XY-Geige Live vermutlich sofort hören. Ich als Laie auf diesem Gebiet werde mich wohl schwer tun. Wird man den Unterschied bei einer mp3-Aufnahme geringer Bitrate noch hören? Vermutlich klingen beide wie eine Säge! Oder bei CD? oder vielleicht kann man ihn ja bei 24 bit /192 kHz dann wenigstens erahnen?
Oder ist es doch eher so, daß es gar keinen Klangunterschied zwischen der Stradivari und der XY-Geige geben kann weil man ihn auf der CD auch nicht hört - also von der Theorie her es nicht sein darf?!
Mit diesem Beispiel schießt Du ein Eigentor, siehe http://www.spiegel.de/wissenschaft/techn...i-a-806748.html
Gruß,
Markus
Da es uns nicht nur um das Anhören konservierter Musik geht, sondern ums Selbstspielen: Hier hat eine höhere Qualität der Samples durchaus einen Sinn. Angenommen zwei Pfeifen haben jeweils Obertöne im Bereich um 40 kHz. Wenn beide gleichzeitig klingen, können Schwebungen entstehen, die im hörbaren Bereich liegen. Diese Obertöne werden abgeschnitten, wenn die Sample-Dateien nur in CD-Qualität vorliegen, daher verliert man auch die genannten Schwebungen. Wenn man die beiden Töne gleichzeitig mit dem Mikrofon aufnimmt (etwa in einem Stück, das man an der echten Pfeifenorgel spielt) und eine CD daraus macht, hat man die Obertöne auch nicht, aber man hat die Schwebungen mit dem Mikrofon aufgenommen, da ist also alles in Butter.
Die Aufnahme eines auf der Orgel gespielten Stücks wird also stets anders sein als das, was man zuhause aus Samples einzelner Pfeifen zusammenmischen kann. Hier hat 24/96 oder besser tatsächlich eine Berechtigung, um den Unterschied wenigstens so klein wie möglich zu machen.
Gruß,
Markus
Wir sollten bei aller Theorie nicht vergessen, dass trotz des gewaltigen technischen Fortschritts eine Darstellung des originalen Klangs nicht möglich ist. Da trennen uns immer noch Welten!
Ich sage das, weil ich am Mittwoch die Gelegenheit hatte, 3 Stunden die Silbermannorgel der Georgenkirche in Rötha zu spielen. Ich besitze zwar "nur" die Silbermannorgel der Marienkirche, aber auch diese habe ich an besagtem Tag hören können. Kein Vergleich! Original wird wohl noch lange Original bleiben. Vielleicht ist das in unserer zunehmend virtuellen Welt auch gut so!
Wenn ich von einer hörbaren Verbesserung rede, dann rede ich von Verbesserung und nicht von Veränderung. Wenn mir dann jemand sagt, daß ich NICHT höre WAS ich höre, dann finde ich das merkwürdig. Es darf ja jeder hören was für ihn gut ist. Wer mit mp3 oder CD-Qualität glücklich ist, dem gratuliere ich. Es darf auch gerne jeder seine eigenen Theorien aufstellen oder die Theorien von anderen übernehmen. Aber jeder darf die Theorien auch anzweifeln.
Gruß und gesegneten Sonntag und hoffentlich viel Freude an einer analogen Pfeifenorgel
Michael [wink]
Zitat von Klassikfreund
Wir sollten bei aller Theorie nicht vergessen, dass trotz des gewaltigen technischen Fortschritts eine Darstellung des originalen Klangs nicht möglich ist. Da trennen uns immer noch Welten!
Ich sage das, weil ich am Mittwoch die Gelegenheit hatte, 3 Stunden die Silbermannorgel der Georgenkirche in Rötha zu spielen. Ich besitze zwar "nur" die Silbermannorgel der Marienkirche, aber auch diese habe ich an besagtem Tag hören können. Kein Vergleich! Original wird wohl noch lange Original bleiben. Vielleicht ist das in unserer zunehmend virtuellen Welt auch gut so!
So ist es. Und das liegt nicht (nur) an digitalen Beschränkungen, sondern einer Vielzahl von anderen Schwierigkeiten, die man kaum technisch in den Griff bekommen wird. Das wäre ein Thema für eine eigene Diskussion.
Gruß,
Markus
Da mp3 sowohl ein lizenzpflichtiges als auch ein verlustbehaftetes Verfahren ist, würde ich davon eher abraten - unabhängig davon ob man Unterschiede hört oder nicht.
Ich würde zu FLAC raten. Die Dateien sind dann nicht viel größer als bei mp3 aber dafür ist es verlustfrei komprimiert und man hat beim Abspielen wav-Qualität.
http://de.wikipedia.org/wiki/FLAC
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