Sterben die Einmanualigen aus?

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23.07.2012 21:51
#1 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
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Administrator

Auf Kisselbachs Webseite steht, dass die einmanualige Content D4100 "abgekündigt" wurde, auf sakralorgelwelt.de und bei bauer-music fand ich das Modell gar nicht mehr - auch nicht bei Thomann, der diese Orgel eigentlich immer im Sortiment hatte. Selbst die Content-Seite kennt eine D4100 nicht mehr.
Nun, die Johannus Studio S gehört ebenfalls schon längere Zeit der Vergangenheit an. Bleibt nur noch Viscount mit seiner Vivace 10 (die Roland C-230 sehe ich eher als Keyboard).

Sterben die einmanualigen Örgelchen aus?


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23.07.2012 21:54
avatar  PeterW
#2 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
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+ 12.1.2018

Zitat von Gemshorn
Sterben die einmanualigen Örgelchen aus?

Warum sollten sie nicht? Putz:


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23.07.2012 21:54
#3 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
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Administrator

Weils eventuell Kunden gibt, die so etwas wollen?


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23.07.2012 22:04
avatar  PeterW
#4 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
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+ 12.1.2018

Zitat von Gemshorn
Weils eventuell Kunden gibt, die so etwas wollen?


Wieviele?
Wenn man diese Frage einigermaßen logiknah beantwortet, wird sich wohl kein Hersteller finden, der verrückt genug ist, eine einmalige Digitalorgel, vielleicht noch optional mit und ohne Pedal, auf Band zu legen.


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23.07.2012 22:27
#5 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
cl

Zitat von Gemshorn
Weils eventuell Kunden gibt, die so etwas wollen?


Für wen kämpfst Du?
Wie Du schon sagst: "eventuell".

Du hast doch auch eine rgel: mit zwei Tastenreihen angeschafft - meine ich zumindest gelesen zu haben. [wink]

In der Herstellung und im Verkauf rentiert sich die einmanualige einfach nicht. Hier regiert der Markt: Wenn die Nachfrage und die Verkaufszahlen nicht stimmen - warum soll dann etwas produziert werden, das die Lager verstopft?
Als Kaufmann stelle ich mir doch freiwillig keinen Ladenhüter hin, [sad] der bindet doch nur unnötig Kapital.

Viel kleiner als die kleinsten zweimanualigen sind einmanualigen ja nun auch nicht. (Wenn ich an Muttis Dagegen: Platzprobleme im Wohnzimmer denke).

lbG
Clemens

Liebe Grüße vom Clemens

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24.07.2012 00:42
avatar  PeterW
#6 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
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+ 12.1.2018

Damit hätten wir mal wieder ein Sommerloch erfolgreich gestopft. Prost:


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24.07.2012 07:41
#7 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
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Administrator

In dem Fall sollte wohl jemand Roland flüstern, dass es keinen Markt für eine C-230 gibt.
Zu den armen Jungs in Norderstedt ist diese Nachricht nämlich offenbar noch nicht gedrungen.


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24.07.2012 11:17
avatar  elim1701 ( gelöscht )
#8 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
el
elim1701 ( gelöscht )

Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass ein einmanualiges Positiv (ohne Pedal) mit entsprechenden Registern (Gedackt 8', Rohrflöte 4', Prinzipal 2', Quinte 1 1/3', Oktave 1' und einer sehr direkten Ansprache ohne große Akustik, sehr interessieren könnte.
Ich sehe gern Videos auf YT von solchen PO-Positiven. Sie haben einen wirklich schönen klang. Mir schwebt da z.B. das HW-Sampleset von Ott vor.
Das mit einem sehr schönem Gehäuse und es wird ganz sicher auch Kunden geben. Zugegeben: nicht viele aber der Hersteller muss es ja nicht auf Lager produzieren. Einfach ins Angebot nehmen und bei Kundenbestellung ein Stück produzieren.

Mit entsprechenden Sonderausstattungen wie z.B. echter Stechertraktur (sofern Wartungsfrei), Holzklaviatur in altem Design, kleinem Preifenprospekt, etc. wird das Interesse für Liebhaber sicherlich bestehen.

Gegenargument: wie viel soll es kosten? Umgerechnet bekommt man dafür dann sicherlich ein echtes PO-Positiv.


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24.07.2012 21:34
#9 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
cl

Hallo an alle Sucher nach einmanualigen DO´s.

Es gibt sie sogar noch auf dem deutschen MArkt
guckst du (Liste nicht abschließend):
http://www.ahlborn-orgeln.de/2012/index02.html
hier 1x den Blick auf Einmanualig:
Praeludium I 13 Register, Eiche hell oder dunkel, inkl. Hocker, 3.190,-
und
1 x den Blick auf Truhe (mit Pfeifen!): Eiche natur, inkl. Hocker 9.990,-
ein weiterer Hersteller:
http://www.hoffrichter-kirchenorgel.de/de/Index.htm
unter Digitalorgeln ist zu finden:
Capella 1 manualig: 2.295,00
Ferner die Truhen ab 4.450,-
und ein Positiv (mit Pfeifen) ab 14.260,-

Ahlborn, wie auch Hoffrichter produzieren diese Instrumente nur auf Kundenwunsch. Somit sind doch alle hier geäußerten Erfordernisse erfüllt. Jetzt braucht´s nur noch jemand, der seine Geldbörse dafür öffnet.

Für mich bleibe ich dabei: Wenn ich nicht unbedingt muß, dann laß ich die Finger von einmanualigen Instrumenten. Vor 35 JAhren mußte ich mit diesem Spargel-Sound Gemeinden regelrecht quälen. Ich verbinde damit "Diasporasound". Wenn sich in einer Gemeinde nur 5 Männer einig sind und im "Stentor" gegen die Orgel verbünden, macht man als Organist mit einem Spargelpositiv auf Pr. 4´noch schlimmer auf Princ 2´- Basis gar nichts mehr. [wink]

Liebe Grüße vom Clemens

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24.07.2012 21:45
#10 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
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Administrator

Stimmt, damit kommt Ahlborn wieder ins Spiel. Die Registerdemo dort fand ich schon vor Zeiten nicht so schlecht.
Hoffrichter... den Namen habe ich lange nicht mehr gehört.

Übrigens: http://www.ahlbornorgeln.de/html/praelud...ml#Praeludium1a
Worin unterscheidet sich die eine Ahlborn von der anderen?

Und hier gibt es die Präludium unterhalb von EUR 3.000,-.


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24.07.2012 22:32
#11 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
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Ihr Lieben,
Hoffrichter ist immer noch ein klasse Hersteller. Zumindest was die klangliche Qualität seiner Instrumente angeht! Über den Rest kann ich nichts sagen.
Wenn jemand Interesse an dieser Qualität hat, dem sei Michael Siewert anbefohlen.........

Zum Thema Ahlborn: Was steckt denn noch hinter diesem Label? Wersi. [wink]
Hat mal jemand in der letzten Zeit aktiv versucht eine niegelnagelneue Ahlborn zu kaufen?
Einmanualig wird sicherlich als Einzelstück weiterleben. Aber die "Fließbandherstellung" solcher einarmiger Banditen lohnt wohl eher nicht.
Aber eine schöne Truhe oder gar ein schönes Positiv mit Pfeifenprospekt, das hat doch was. Auch keine Frage der Authentizität. Das sind wohl eher die Instrumente wie Vivace 10. Schlimmer finde ich aber so Sachen wie die Vivace 20: 2 Manuale und ein Stummelpedal. Aber auch diese Instrumente finden ihren Weg beispielsweise in holländische Wohnzimmer/Altersheime.

Bis dahin,
Uwe

PORTA PATET MAGIS COR

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24.07.2012 23:36
#12 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
cl

Zitat von Uwe13

...
Zum Thema Ahlborn: Was steckt denn noch hinter diesem Label? Wersi [wink]
Hat mal jemand in der letzten Zeit aktiv versucht eine niegelnagelneue Ahlborn zu kaufen?
Uwe


Lieber Uwe,
du als ehemaliger Händler solltest doch wissen, daß es zwei Ahlbörner gab (gibt) ?!?

AHLBORN 1
Die Ahlborninstrumente kannst du in Heimerdingen, über über diverse Händler nach wie vor neu erstehen! Der Ditzinger Kundendienst funktioniert auch nach wie vor. Wie Du dich erinnern magst, gibt es da italienische Besitzverhältnisse. Es gab da auch eine Kooperation mit GEM.... Wie gesagt sie leben und verkaufen!.
Für den Deutschen Markt gibt es die Präludium für den US-Markt heißen sie wohl Chronickler, oder so ähnlich.
Übrigens gab es da schon Super- und Suboctavkoppeln, da wurde bei anderen Herstellern noch davon geträumt....

AHLBORN 2
Dipl.Ing. Heinz Ahlborn (früher Dransfeld heute Halsenbach)
guckst DU:
http://www.ahlborn-kirchenorgeln.de/
Wenn Du mal ein wenig stöberst, dann wird die Verwandschaft zu Wersi auch noch deutlich [wink])
Aktuell, vorausgesetzt ich deute Bilder und Produktbeschreibungen richtig, handelt es sich vorwiegend um umgelabelte Viscount-modelle zu erheblich höheren Preisen.... [sad]

Und die Moral von der Geschicht:
Ahlborn ist gleich Ahlborn - nicht! [smile]

Aber "tongeräDerte" Wellenmacher verwechseln die beiden ja im 2. Hand-geschäft ja auch regelmäßig.....woher sollte man es denn bloß wissen?

Liebe Grüße vom Clemens

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25.07.2012 08:06
#13 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
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Moderator

Zitat von clemens-cgn
Für mich bleibe ich dabei: Wenn ich nicht unbedingt muß, dann laß ich die Finger von einmanualigen Instrumenten. Vor 35 Jahren mußte ich mit diesem Spargel-Sound Gemeinden regelrecht quälen. Ich verbinde damit "Diasporasound". Wenn sich in einer Gemeinde nur 5 Männer einig sind und im "Stentor" gegen die Orgel verbünden, macht man als Organist mit einem Spargelpositiv auf Pr. 4´noch schlimmer auf Princ 2´- Basis gar nichts mehr.



Genau so ist's. Ich muß jeden Sonntag vor dem Hauptgottesdienst die Gemeinde eines Seniorenzentrums mit vier Registern beschallen - in einem winzigen, überfüllten Raum mit der Akustik eines staubigen Kartoffelsacks. *Grusel*.
Das "Positiv" ("Negativ" wäre die zutreffendere Bezeichnung) stammt a) aus Bayern, b) aus den 60ern. Die Kenntnisse im Bau sensibler Mechaniken waren damals noch nicht so weit über den Weißwurschtäquator gedrungen, dass Meister süDlich der Donau sie sich zu Eigen machen konnten - d.h. konkret: 13 Millimeter Tastengang und Knackpunkte statt Druckpunkten. Keines der Register ist irgendwie als "schön" zu bezeichnen. Das ganze Pfeifenmaterial war noch für pneumatische Kegelladen gedacht. Als erste Amtshandlung habe ich seinerzeit aus der widerlich kreischenden Zimbel durch Abstecken der überzähligen Chöre einen halbwegs brauchbaren 1' gemacht.
Würde das Ding wenigstens etwas duftig und elegant klingen - und ließe sich ebenso spielen, dann würde es wenigstens Spaß machen, die barocken Engländer zu musizieren, die dort mein Standardrepertoire bilden. Stattdessen muss man die zähen, klebrigen Tasten kneten wie einen schweren Teig. Ach so, fast hätte ich's vergessen, Tastaturumfang ökonomischer Weise bis c'''. Dass d''' und mehr gerade in der Manualiter-Literatur allenthalben gebraucht wird, war in Niederbayern ebenfalls unbekannt, als der Maestro seine Lehrlinge dieses Werk erstellen ließ. Dort rechnete man eher damit, dass Pfarrersköchin Fr. Crescenzia Sonntags in der Marienkapelle die Beterschar mit ausgewählten Stücken aus den "100 festlichen Kadenzen für alle Gelegenheiten" des kgl.-bayer. Seminarmusiklehrers und päpstlichen Hofkämmerers Dompropst HH Alois Pimpelhuber beglückt.
Das Ding gehört dem Dekanat und wandert als "Schwarzer Peter" seit 40 Jahren durch alle Gemeinden des Stadtgebietes.
Da wir nach derzeit laufendem Umbau des Zentrums einen neuen Gottesdienstraum kriegen, hege ich die Hoffnung, diese "A-Karte" bald weiterzugeben.

@Hoffrichter: Seine Samples haben mir immer sehr gut gefallen. Vor acht Jahren habe ich ihn um ein Angebot gebeten, mir einen customisierten Expander für meine opus 30 zu bauen. Der Chef persönlich sicherte es mir zu und meinte zu meinen Wünschen: "kein Problem, machen wir". Dreimal habe ich im Halbjahresabstand nachgefragt. Inzwischen hat sich die Anfrage durch den Lauf der Dinge erübrigt ...

FG
Michael


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25.07.2012 08:13
#14 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
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Administrator

Beim Durchlesen von Michaels Erzählung musste ich schmunzeln. [grin]
Wir sind damit zwar schon reichlich offtopic: Aber wie entsorgt man unbrauchbare Orgeln?

Ich habe eine Gegengeschichte: Vor Jahren beorgelte ich eine kleine Filialgemeinde mit einer 5-Register-Orgel (Subbass im Pedal!); das Ding war intoniert, als sollte damit eine Kathedrale beschallt werden. Nach einigem Hin und Her konnte ich den Orgelbauer für eine Neuintonation gewinnen. Das Ergebnis: Die Orgel klingt nun entzückend. Die Oktave 2' zaubert ein helles Leuchten über die Rohrflöte 8' (Grundregister), die Mixtur verwandelt die wenigen Register in ein zartes, aber keineswegs aufdringliches Plenum. Herrlich. Heute eine der schönsten Kleinstorgeln, die ich kenne.


Auf Orgelsuche.

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25.07.2012 09:15
#15 RE: Sterben die Einmanualigen aus?
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Moderator

Zitat von Gemshorn
Wir sind damit zwar schon reichlich offtopic: Aber wie entsorgt man unbrauchbare Orgeln?



Mein Vorschlag lautet immer:
Als Attraktion beim nächsten Gemeindefest: Steaks vom Windladen-Grill zugunsten einer neuen Orgel.

FG
Michael


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