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Orgelbuch zum neuen Gotteslob?
Danke für die Eröffnung dieses Threads.
Auch ich habe einige Fragen zum künftigen Orgelbuch zum Gotteslob: Werden die bisherigen Sätze weiterverwendet (ich denke da besonders an die Schöpfungen von Peter Planyavsky, die ich sehr schätze) oder werden neue Sätze verwendet?
Es gab (gibt?) im Internet einige Probeseiten des Orgelbuchs zu besichtigen, da war ich ein wenig schockiert, dass zB für "Tochter Zion" der nach D-Dur transponierte Chorsatz von Händel 1:1 als Orgelsatz übernommen worden war. Das fand ich eine schlechte Lösung.
Zitat von Gemshorn
[...] da war ich ein wenig schockiert, dass zB für "Tochter Zion" der nach D-Dur transponierte Chorsatz von Händel 1:1 als Orgelsatz übernommen worden war. Das fand ich eine schlechte Lösung.
Wieso?
Das Original ist nun mal der "Chor der Jünglinge" und "Chor der Jungfrauen" aus Händels Oper "Judas Maccabäus", und Chor- und Orchestersatz sind hier identisch (willst Du die Partitur haben?). Warum also den Satz von jemandem, der Händel krampfhaft verschlimmbessern will, vermurksen lassen? Weil Händel evangelisch war?
Paaaaah...
Über die Transponierung von F- nach D-Dur kann man streiten oder auch nicht, wenn man bedenkt, daß beim d'' bei den wackeren Gemeindesängern sowieso die Luft rausgeht.
Ich habe nichts gegen Händels Satz.
Allerdings meine ich, dass ein Orgelbegleitsatz anderen Anforderungen genügen muss als ein Chor- oder auch ein Bläsersatz.
Die Transponierung nach D war selbstverständlich nötig; d/es sind heute mehr noch als vor 10-20 Jahren eine maximale Obergrenze für den Gemeindegesang, wie ich ihn erlebe. Es würde mich gar nicht wundern, wenn etliche Organisten angesichts der gesanglichen Möglichkeiten ihrer Gemeinden die "Tochter Zion" lieber noch in C als in D spielen würden.
#6 RE: Orgelbuch zum neuen Gotteslob?
Im EG steht „Tochter Zion“ in Es – m.E. absolut grenzwertig. Ich bevorzuge D, im Seniorenzentrum auch schon mal C.
In den Orgelbüchern zum EG steht – je nach Landeskirche - mal Händels Originalsatz, mal was Selbergestricktes der Herausgeber.
Der Originalsatz ist zwar „historisch“, aber eben ein Chorsatz und er verlangt im Baß vom – i.d.R. nebenamtlichen – Spieler einen Skalenausschnitt abwärts von fünf Achteltönen in der kleinen Pedaloktav (b0 bis es0), davon drei auf Halbtönen. Ich höre diese Passage im (heute wieder viel gelehrten) Spitze-Spitze-Spiel meistens holpern. Da ist eine Pedalstimme in auskadenzierenden Vierteln mit oder ohne Punktierung unfallfreier zu bewältigen.
Und man mag es bejammern, aber das Faktum ist nicht zu leugnen: Wir werden in Zukunft immer mehr Leute an Orgeln sitzen haben, deren Pedalspiel nicht oder nur ansatzweise entwickelt ist.
Die EKHN versucht seit Jahren, den Mangel an nebenamtlichen Organisten dadurch beheben, dass man Leute vom Klavier, vom Keyboard oder vom Akkordeon für die Orgel begeistern will. Die Ergebnisse sind eher bescheiden – in mehrfacher Hinsicht.
@Gemshorn: Wo findet man denn die Probeseiten zum Orgelbuch? *Neugier!*
FG
Michael
Siehe dazu auch diesen Beitrag: http://www.nachrichten.bistum-wuerzburg....wsitem_id=44194
Kleines Offtopic:
Zitat von Wichernkantor
Im EG steht „Tochter Zion“ in Es – m.E. absolut grenzwertig. Ich bevorzuge D, im Seniorenzentrum auch schon mal C.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sehr alte Menschen oftmals auch eine ganze Oktave tiefer singen. Ich spiele im Pflegeheim zumeist eine große Terz tiefer als im Orgelbuch notiert, aber ich glaube: Auch die Originalhöhe wäre kein Problem, da seitens der SängerInnen ohnedies nach unten oktaviert wird.
Zitat von Wichernkantor
Wo findet man denn die Probeseiten zum Orgelbuch? *Neugier!*
Bitteschön: http://www.liturgie.de/liturgie/projekte...d/orgelbuch.pdf
#13 RE: Orgelbuch zum neuen Gotteslob?
Aus vier mageren Seiten lassen sich natürlich kaum Rückschlüsse ziehen auf die Qualität des Gesamtwerkes. Ich kenne das Terzett, das in Würzburg für die Auswahl der Sätze zuständig war/ist. (Dass es die drei sind, habe ich heute dem Pressedienst des Bistums entnommen. Sooooo geheim scheint das zu sein. Kann natürlich auch daran liegen, dass ich dem Jahrhundertwerk, das da kommen soll, bisher eher untergeordnete Bedeutung zugemessen habe.) Ich telefoniere in den nächsten Tagen mal etwas herum. Vielleicht ist da mehr in Erfahrung zu bringen.
Irgendwie birgt die Geheimniskrämerei um ein GESANGBUCH schon erhebliches satirisches Potential ...
Gerhard Polt sollte mal einen Film daraus machen: "Man singt deutsh" - oder so ...
Was machen die Jungs mit den spitzen Mützen erst, wenn mal wirklich die Luft brennt? Ach so, ja, dann war's keiner ... Oder alles war ein furchtbares Mißverständnis ...
Genug der Satire - jedenfalls für heute. Die Kinder in meinem Alter müssen ins Bett ...
FG
Michael
#14 RE: Orgelbuch zum neuen Gotteslob?
Hallo,
also irgendwie ist alles total verwirrend. :S
Ursprünglich hieß es mal das neue Orgelbuch ist Oktober 2012 fertig - also gestern.
(siehe hier im Forum "Gotteslob neu - Verzögerung ohne Ende", Subbass vom 18.09.11)
(sorry, ich bin noch nicht der Link-Spezialist )
Dann heißt es in obigem Beitrag von Guillain das Projekt von Hr. Frede soll bis Ende 2012 abgeschlossen sein. Die Infos hierzu sind unter http://www.musikundtheologie.de/neues-gotteslob3.html - "Die Quadratur des Orgelbuches" zu finden.
Übrigens der Artikel ist von Okt. 2010. Ich frage mich, wie ist hier der aktuelle Stand ?
Zudem sind auf http://www.musikundtheologie.de/gotteslob.html hier "Neues Gotteslob 1...3" jede Menge Informationen zu finden. Wenn man sich das so alles anschaut - [sad]
Ist dieses Seite: http://www.musikundtheologie.de/index.html soweit "seriös" ? Ich bin nur rein zufällig beim gockeln darauf gestoßen.
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