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Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Tabernakelwanze
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gelöscht
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#151 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
martin
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#152 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Zitat von Resonat-2013
Ich habe ausserdem mal einen Link was Kosten entstehen wenn man eine PO im Vergleich zu einer DO anschafft,
und vor allem auch die Wartung macht.
Der Vergleich ist noch unvollständig:
Wenn das Ding (DO) nicht 30 Jahr Garantie hat, wird sicher einmal eine kostenpflichtige Reparatur nötig werden. Die DO wird nach 20-30 Jahr getauscht werden müssen - die PO (hoffentlich) noch nicht.
Copula
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#153 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Pfeifenorgeln werden für die Ewigkeit gebaut. Dementsprechend lange sollten sie halten, wenn nicht der Zeitgeschmack dazwischen kommt.
Digitalorgeln hingegen halten nicht so lange. Sicher, beide müssen gewartet werden. Aber wenn ein Gemshorn an der Digitalorgel sitzt, wird diese wahrscheinlich öfter gewechselt, als der hiesige Busfahrplan. [wink]
Da soll man überlegen, was kostengünstiger ist. [smile]
Zitat von Resonat-2013
Wenn eine PO entsprechend steht (Raumklang) und auch anständig gewartet und intoniert ist, und immer schön gepflegt wird, ziehe ich eine PO einer DO schon vor als Organist... aber leider, leider.... ist das selten der Fall.
Was meinst du denn mit ungepflegt? Ein paar Spinnenweben an den obersten Schleierbrettern oder Deckelvasen? Oder meinst du abgebrochene Registerzüge, fehlende Tasten/Pfeifen etc? Oder etwa in den Prospekt geworfene Stühle? *
Zitat von Mikelectric
Selten? Ich erlebe es eher als Normalfall, daß ich einigermaßen ordentliche Orgeln in einigermaßen ordentlichem Zusstand antreffe, oft sogar in sehr gutem Zustand. Fälle wo absolut schlechte, desolate Orgeln vorhanden sind sehe ich eher als seltene Ausnahme. Oft ist aber dann auch kein großes Interesse an dem Zustand wirklich was zu ändern, weder von Seiten der Gemeinde, als auch von Seiten des Organisten, der sich dann lieber mit den besseren Orgeln in seinem Dunstkreis beschäftigt. Man kann es nicht immer nur aufs Geld schieben - wenn das Engagement fehlt kann man eben auch nicht viel machen.
Das will ich auch meinen. Es liegt viel am Organisten. Wenn der sich nicht beschwert, wer sonst?
Und komplett unspielbare Instrumente sind mir nicht wirklich untergekommen. Leichte Verstimmungen bei den Zungen und hier und da mal eine verstimmte Labialpfeife. Das wars aber auch schon. Und das kann im besten Fall ein engagierter Organist selbst beheben.
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* Das ist tatsächlich vorgekommen. Allerdings hat das weniger mit Ungepflegtheit sondern mehr mit Vandalismus zu tun.
martin
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#154 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Zitat von Copula
Leichte Verstimmungen bei den Zungen und hier und da mal eine verstimmte Labialpfeife. Das wars aber auch schon. Und das kann im besten Fall ein engagierter Organist selbst beheben.
Bezeichnen wir das als gut erhalten. Es geht jedenfall schlechter, zB:
* http://de.wikipedia.org/wiki/Franz-von-Assisi-Kirche_(Wien): drittes Manual verstimmt
* http://www.pfarrealtlerchenfeld.at/Neu/orgel.shtml: Trakturen sind etwas für Holzhacker, ein paar Pfeifen fehlen, Koppel nicht in zuverlässig nutzbaren Zustand und der Organist hilft bei den Registerhebeln mit Beschwerungen nach.
Aber sie spielen trotzdem noch
Zitat von Copula
Was meinst du denn mit ungepflegt? Ein paar Spinnenweben an den obersten Schleierbrettern oder Deckelvasen? Oder meinst du abgebrochene Registerzüge, fehlende Tasten/Pfeifen etc? Oder etwa in den Prospekt geworfene Stühle? *
Der war gut - Niklas ich bieg mich vor Lachen und werf mich gleich selber ins Prospekt meiner Walcker [grin]
...in den Prospekt geworfene Stühle... ...gibts da ein Foto davon?
Copula
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#156 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Nein, nur einen Eintrag im Gemeindearchiv, sowie im Orgelatlas von Fritz Schild. Und besonders lustig finde ich die Zerstörung von Kulturgut auch nicht. An dieser Stelle möchte ich nämlich noch einwerfen, dass es sich um originale Prospektpfeifen von Joachim Kayser aus dem Jahr 1694 handelt. [sad]
Im ersten Moment dachte ich ja auch Du machst einen Scherz - bis ich dann die Fußnote gelesen habe, daß es sich um bitteren Ernst handelt - unglaublich.
Aber wenn ich bedenke was die Orgelbewegung alles zerstört hatte - und das waren nichtmal Vandalen sondern "Orgelfreunde" [sad]
Hier fürchte ich, daß es dann durchaus Parallelen zu gewissen "militanten Digitalorgelfundamentalisten" geben könnte, die noch im Stande wären Pfeifenorgeln über die Emporenbrüstung zu schmeißen um sie durch "elektrische Plagiate" zu ersetzen. Da sage ich nur "wehret den Anfängen"
Resonat-2013
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#158 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Resonat-2013
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#159 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Zitat von Mikelectric
Oft ist aber dann auch kein großes Interesse an dem Zustand wirklich was zu ändern, weder von Seiten der Gemeinde, als auch von Seiten des Organisten, der sich dann lieber mit den besseren Orgeln in seinem Dunstkreis beschäftigt.[] - wenn das Engagement fehlt kann man eben auch nicht viel machen.
Ich gehe davon aus, dass du das -allgemein- und nicht persönlich meinst,
denn auch wenn du hier den gnadenlosen Lehrmeister spielst...die Welt sieht leider manchmal anders aus...
Vielleicht noch eine kleine Anmerkung zu deinen Beiträgen im Allgemeinen... (ich hab mal ein paar gelesen)
Die Schreibart deiner Beiträge hat so einen Geschmack von -Bierernst-....finde ich persönlich schade...
Und damit ist es mit meiner persönlichen Botschaft an dich auch schon beendet... Prost:
Zitat von Resonat-2013
Ich gehe davon aus, dass du das -allgemein- und nicht persönlich meinst,
denn auch wenn du hier den gnadenlosen Lehrmeister spielst...die Welt sieht leider manchmal anders aus...
Klar meine ich das allgemein und nicht persönlich - ich kenne Dein Umfeld ja garnicht.
Eine unspielbare verwahrloste Pfeifenorgel ist mir bisher noch nicht untergekommen soweit ich mich erinnere. Wenn eine nicht spielbar war, dann war sie entweder verpackt, weil die Kirche gerade renoviert wird, oder aber die Orgel wurde selbst gerade renoviert.
Was mir allerdings schon mehrfach so, oder so ähnlich widerfahren ist, ist der Umstand, daß es in der Kirche gar keine Pfeifenorgel gab, sondern eine uralte (20-30 Jahre oder mehr) elektrische Orgel. Im Gottesdienst wurde dann mit anderen Instrumenten begleitet oder a capella gesungen. Auf meine Frage was mit Orgel sei, kam dann in etwa folgende Antwort: "Bis vor ein paar Jahren hat noch unsere pensionierte Oberstudienrätin auf der Orgel Klavier gespielt. Nach ihrem Ableben haben wir leider keinen Organisten mehr gefunden - seltsam". Auf meine Frage ob es nicht an der Orgel liegen könnte die Antwort: "Warum? - die spielt doch noch gut!"
Gerade in kleinen Orten kann ich mir gut vorstellen, daß das Vorhandensein einer alten Sakralorgel die Orgelfrage bis auf den Sankt Nimmerleinstag hinausschiebt. Kein vernünftiger Organist hat doch Lust auf einem alten Elektrohobel der nurmehr Geräusche von sich gibt seinen Dienst zu verrichten. Und für einen Orgelneubau wird sich dann auch kaum einer engagieren wollen. Vielleicht besteht also die Gefahr, daß die Anschaffung einer Digitalorgel statt einer Pfeifenorgel früher oder später zur Sackgasse wird.
Zitat
Vielleicht noch eine kleine Anmerkung zu deinen Beiträgen im Allgemeinen... (ich hab mal ein paar gelesen)
Die Schreibart deiner Beiträge hat so einen Geschmack von -Bierernst-....finde ich persönlich schade...
Und damit ist es mit meiner persönlichen Botschaft an dich auch schon beendet... Prost:
Tut mir Leid, wenn ich nicht so schreibe wie Du es gerne lesen möchtest.
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Gruß Michael
Ach, Mike... du lebst ja in seligen Gefilden, wenn ich das mal so sagen darf.
Hierzulande gibt es eine Menge Orgeln, die sich in verwahrlostem Zustand befinden. Ein Beispiel: Im Advent war ich in der Wallfahrtskirche am Pöstlingsberg in Linz; dort steht eine dreimanualige Mauracher-Orgel (also durchaus kein No-Name-Instrument) mit pneumatischer Traktur. So verlockend sich die Disposition auch las: Wie froh wäre ich gewesen, wenn auch wirklich alle Register Töne von sich gegeben hätten. Allein im Pedal röchelte mir der Subbass und das Gedackt entgegen; der Prinzipalbass 16' gab keinen Ton von sich und die Posaune war derart verstimmt, dass ich freiwillig auf sie verzichtete.
Meine Gedanken zu Orgeln mit kurzen und gebrochenen Oktaven usw. kennst du ja bereits aus anderen Threads. Sag mir einen Grund, warum ich mich als Organist mit solchen Rumpforgeln quälen soll? Damit ich das Orgelspielen gänzlich verlerne?
Mag ja sein, dass Mancher einen Hauch von Nostalgie beim Spiel an solchen Instrumenten verspürt; spätestens wenn man sich aber Sonntag für Sonntag mit zu wenigen, unvollständigen und schlecht klingenden Registern quälen muss, vergeht einem die Freude.
Pfeifenorgelneubau? Gerne! Doch wer soll das bezahlen? Für einen einzigen Gottesdienst mit Orgel pro Woche soll man mehr als 200.000 Euro ausgeben? Das ist nur schwer argumentier- und vertretbar, gerade angesichts der Prognose, dass der Gottesdienstbesuch weiter rückläufig sein wird. Davon abgesehen: Wer macht dem Denkmalamt klar, dass die neue Orgel in der Kirche und nicht am Kirchenvorplatz stehen soll? Die alte Orgel muss ja selbstverständlich ihren Platz behalten und darf nicht angetastet werden. Warum? Weil sie alt ist. Qualitätskriterien gibt es da offenbar keine, Hauptsache das Alter stimmt. Dass die Emporenhöhe mühelos einen offenen 16-Füßer zuließe, interessiert selbstverständlich niemanden; die längste Orgelpfeife der gebrechlichen 'Antiquität' ist das C im Subbass. Das Manual wartet nur mit einem Gedackt als Achtfußregister auf - und das in einer Kirche mit einer Gewölbehöhe von 21 Metern.
Aber vielleicht findest du ja all diese Umstände optimal - und siehst die Lösung im Abdanken des einzigen zur Verfügung stehenden Organisten. :S Ich meine mich erinnern zu können, dass ich mich mit diesem Lösungsansatz hier im Forum schon einmal konfrontiert wurde - weiß aber nicht mehr, durch wen. Sehr weitsichtig finde ich das jedenfalls nicht...
Hela
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#162 RE: Pfeifenorgeln sollten in Kirchen der Normalfall sein
Zitat von Gemshorn
Ach, Mike... du lebst ja in seligen Gefilden, wenn ich das mal so sagen darf.
Klaus, das kann gut möglich sein! Ich lebe ja in SüDdeutschland, in Baden-Württemberg und erst heute habe ich irgendwo gelesen, daß es in Deutschland rund 400 Orgelbaubetriebe gibt und davon die meisten (ich glaube es waren 2/3) sich gerade in Baden Württemberg befinden.
Aber ganz weltfremd bin ich ja nun auch nicht um mir weismachen zu lassen, eine einigermaßen gepflegte funktionsfähige Pfeifenorgel sei ein "seltener Fall".
Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß z.B. in Frankreich für Kirchen und vermutl. auch für die zugehörigen Orgeln kaum Geld da ist und vieles verfällt, vor allem da, wo der Staat nicht dafür zuständig ist. Die österreichischen Orgeln mit denen ich bisher zu tun hatte, waren auch alle in ordentlichem Zustand, aber Du kennst natürlich Dein Land und deine Region sicher besser als ich und ich nehme zur Kenntnis, wenn Du sagst es gibt Regionen wo es schlecht aussieht.
Was ist denn Deine Einschätzung wieviel Prozent der österreichischen Orgeln in einem desolaten, kaum spielbaren Zustand sind? Also jetzt nicht eine Pfeife, die mal nicht anspricht oder ein paar verstimmte Töne, sondern so wie z.B. "in der Wallfahrtskirche am Pöstlingsberg in Linz"?
Zitat
Meine Gedanken zu Orgeln mit kurzen und gebrochenen Oktaven usw. kennst du ja bereits aus anderen Threads. Sag mir einen Grund, warum ich mich als Organist mit solchen Rumpforgeln quälen soll? Damit ich das Orgelspielen gänzlich verlerne?
Eine Orgel deren Disposition dem Organisten nicht sehr gefällt kann man nun ja auch nicht unbedingt als desolat bezeichen.
Zitat
Mag ja sein, dass Mancher einen Hauch von Nostalgie beim Spiel an solchen Instrumenten verspürt; spätestens wenn man sich aber Sonntag für Sonntag mit zu wenigen, unvollständigen und schlecht klingenden Registern quälen muss, vergeht einem die Freude.
Ich gebe zu, daß die Situation in Deiner Kirche nicht sehr glücklich ist. Da wurden einfach in früheren Jahren schon Entscheidungen "versemmelt" deren Konsequenzen Du heute ertragen musst. Eine Patentlösung in Deinem Fall kann ich Dir auch nicht bieten. Aber grundsätzlich gleich eine PO durch eine DO zu ersetzen kann doch die Lösung auch nicht sein. Das ist in meinen Augen schon wieder die nächste für die Zukunft "versemmelte" Entscheidung.
Zitat
Aber vielleicht findest du ja all diese Umstände optimal - und siehst die Lösung im Abdanken des einzigen zur Verfügung stehenden Organisten. :S Ich meine mich erinnern zu können, dass ich mich mit diesem Lösungsansatz hier im Forum schon einmal konfrontiert wurde (weiß aber nicht mehr, durch wen). Sehr weitsichtig finde ich das nicht...
Ja das war ich, dazu stehe ich - es waren aber außer mir auch noch einige andere die diese Überlegung geäußert hatten! Das war aber nicht als Aufforderung zum Gehen gemeint, sondern als einer von vielen möglichen Denkansätzen zur Lösung des von Dir geschilderten Problems. Es kann doch durchaus sein, daß nicht jeder Organist mit jeder Orgel gut zurecht kommt - so war das von allen gemeint und auch gesagt.
Puh, ich habe keine Ahnung, wie sich die österreichische Orgellandschaft gestaltet. Und ich will auch gar nicht sagen, dass in meiner Gegend überall desolate Orgeln stehen; wir haben hier durchaus auch etliche Neubauten und gut gepflegte alte Orgeln. Dass just ich an einer Stelle sitze, wo die Orgel hint' und vorn' nicht langt, ist wahres Pech... [sad]
Es geht bei dieser 'meiner' Orgel ja nicht bloß um die Disposition bzw. ob mir diese gefällt. Sie ist einfach zu klein dimensioniert für die gar nicht mal so kleine Kirche. Die auf Lautstärke forcierte Intonation kann diesen Mangel kaum ausgleichen; die kurze Manualoktave und das 12tönig chromatische Pedal, das zur Führung der Basslinie völlig unzureichend ist, tun das übrige dazu... 'Versemmelt' wurde die Orgelsituation anno 1757, was mit ein Grund dafür ist, dass jetzt und in alle Ewigkeit nichts daran verändert werden darf.
Ich bin nach wie vor sehr offen für andere Lösungsansätze. Am realistischsten scheint mir immer noch, eine Digitalorgel anzuschaffen und das alte Instrument in Frieden ruhen zu lassen.
Hat sich das Denkmalamt inzwischen geäußert inwieweit ein Umbau/Erweiterung der historischen Substanz möglich wäre?
Es kamen ja einige schöne Ideen von Forumsteilnehmern hierzu. Mir ist bewusst, daß da im Moment wohl kaum finanzielle Mittel da wären, aber eine offizielle Erlaubnis des Denkmalamtes wäre immerhin eine Vision, die vielleicht auch plötzlich zu neuem Engagement führen kann und ungeahnte Finanztöpfe öffnet.
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