Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant

  • Seite 10 von 13
01.03.2014 14:21
#136 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
cl

.... die allesamt in der Unico vorhanden sind, wenn man sie zu nutzen weiß [wink]

Liebe Grüße vom Clemens

 Antworten

 Beitrag melden
02.03.2014 23:26
#137 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
Ma

Zitat von Romanus

Wird es irgendwann vielleicht auch eine Variante in einem stilvollen Gehäuse mit Jalousie geben (...)?



Dem Karras-"Test" der Concerto 350 in der okey 117 zufolge soll übrigens auch eine Rolldeckel-Variante der Concerto 350 angeboten werden.
Ein bisschen erstaunt mich, dass dort und in der Kisselbach-Anzeige in dieser Zeitung eine Concerto 350 DLX mit Holzklaviaturen (dunkle Untertasten) abgebildet ist, die ja wohl Sonderausstattung sind.

Viele Grüße!
Martin

Gloria Concerto 350 Trend

 Antworten

 Beitrag melden
03.03.2014 21:02
avatar  Aeoline
#138 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
avatar

Die Concerto ist die beste Physis-Orgel, die ich je gespielt habe!

So könnte das Résumé meines einstündigen Besuches bei Kisselbach lauten. Aber was heißt das schon? - wie viele Physis-Orgeln habe ich denn schon gespielt? - drei um genau zu sein: Die Unico 400 EU, die lange Zeit in der Ausstellung in Baunatal stand (stand !!) mit Softwarestand 1.4 und meine eigene Unico 400 DE mit 1.7. Und jetzt halt mal für eine Stunde die Gloria Concerto 350 DLX.

Doch eins nach dem anderen.

Zunächst war es einfach mal wieder sehr schön, sich im Ausstellungsraum von Kisselbach in Baunatal umzuschauen. Da war es wieder: Das Zalando der (Digital)Organisten. Knapp 30 DO's warten dort zurzeit spielbereit auf Kunden und Interessenten.


Darunter sind acht dreimanulige Instrumente. Es gibt eine Rodgers, eine Roland, eine (?) Monarke, einige Content, viele Johannus und noch mehr Gloria-Orgeln zum ausprobieren. Aktuell gibt es (außer dem einmanualigen Modell und den Keyboards) KEIN Viscount Modell in der Ausstellung... (warum wohl... ??!?)


Die Begrüßung und Betreuung war wie immer sehr herzlich, zuvorkommend und umfassend. Eigentlich schade, dass man keine Orgel mehr braucht...

Da ich nur eine Stunde Zeit hatte, befasste ich mich sofort mit der ausgestellten 350. Eine 234 steht auch in der Ausstellung. Ich fasse meine Eindrücke mal so zusammen:


1. Gehäuse / Optik / Haptik

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Das gilt natürlich auch für diese "Slim-Line-Gehäuse", wie sie seit einiger Zeit bei den Orgelherstellern im Angebot sind. Bestimmt und ganz sicher haben diese Gehäuse ihre Berechtigung, wenn das Instrument in einem 20qm Wohn- oder Musikzimmer zur Aufstellung kommt. Dennoch finde ich die Concerto 350 / Sonus 60 in diesem kleinen Gehäuse unproportional. Die Manualblöcke ragen sehr weit aus dem Gehäuse hervor. Sitzt man auf der Bank, sind die Pedalregister links neben den Manualwangen zum Teil verdeckt und das Physis-Bedienfeld rechts neben den Manualwangen intensiv zu bedienen führt früher oder später zu Rückenproblemen.

Knapp 60 Wippen unterzubringen ist eben bei diesem kleinen Gehäuse nicht simpel und ist einfach der Tribut an das kleinere, schlankere (günstigere) Gehäuse. Die Concerto 234 / Sonus 40 sieht da viel besser aus. Ihr steht das Slim-Line-Gehäuse richtig gut. Da stimmen die Proportionen und zumindest die Pedalregister sind auch gut sichtbar angeordnet.


2. Interne Abstrahlung

Meine erste Physis-Orgel, mit einer aufwändigen internen Abstrahlung. Leute! - das taugt richtig was!. Als ich vor zwei Jahren die Unico 400 gegen drei Mitbewerber testete, die alle drei über eine aufwändige interne Abstrahlung verfügten, hatte die Unico klanglich das Nachsehen. Schon damals war mir klar, dass es zusätzlicher Abstrahlungskanäle bedarf, um das Potenzial der Orgel vernünftig wiedergeben zu können.

Die Concerto / Sonus haben diese Lücke geschlossen. Zumindest für das klassische Wohn- / Musikzimmer genügt die verbaute Abstrahlung allemal (IMHO). Die beiden Tweeter sitzen soweit oben links bzw. rechts, wie es das Gehäuse hergibt und wirken somit nochmal besser als bei der Anordnung im Notenpult, wie es z.B. bei der Gloria Excellent 360 gemacht wird. Durch diese maximale Entfernung voneinander wirken die Tweeter besonders gut. Die seitliche Abstrahlung tut ihr übriges und somit kommt aus dem "kleinen" Gehäuse eine sehr guter Klang. Wem das noch nicht genügt, der verfügt über 4.1 Ausgangskanäle zur Beschickung einer externen Abstrahlung. Das dürfte dann auch für große Wohn- / Musikzimmer genügen.


3. Register / Intonation

Viel wurde hier im Forum schon darüber geschrieben, wie stark der Kisselbach'sche Einfluss in Sachen Disposition und Intonation bei der Concerto gegenüber der Sonus sei. Das endgültig zu beurteilen bedürfte einer Sonus UND einer Concerto im selben Raum zur selben Zeit. Das wird es wohl nicht geben. Insofern bleibt hier vieles Spekulation. Ich testete ausschießlich die Standardintonation "Barock". In dieser ist z.B. die oft zitierte "Terzzimbel" enthalten. Mich hat der Klang sehr beeindruckt. Ich wünsche mir, dass ich das bei meiner ins Auge gefassten barocken Intonation auch so ähnlich hinbekomme, obwohl mir keine "Terzzimbel" zur Verfügung steht.

Ich habe dann versucht, aus den vorhandenen "Zimbeln" und "Cymbeln" durch Veränderung der Parameter eine "Terzzimbel" zu zimmern. Das schlug fehl. Ich leite daraus ab, dass die durch Kisselbach hinzugefügten Register wirkliche Neuschöpfungen sind. Inwieweit in der Concerto auch solche Register "gepimpt" wurden, die in der Unico standardmäßig vorhanden sind, lässt sich auch nicht ermitteln - es sei denn, man hätte Einsicht in die geheimen Ordner bei Kisselbach...


Klar - es "fehlen" bei der Concerto einige Register gegenüber den Unicos. Auch ist die interne Datenbank etwas kleiner. Legt man die akribische Auswertung eines Forummitgliedes zu diesem Thema zu Grunde, dann hat die Concerto 350 "nur" 543 Stimmen in der Datenbank - bei der Unico 400 DE sind es 615. Es "fehlen" einige Stimmen, dafür sind andere dazu gekommen. Unter dem Strich würde mich das nicht weiter stören, zumal man ja zu Hause nicht mehr den direkten Vergleich zu einer anderen Orgel hat. Wer in der Concerto z.B. die "Chamade 8'" oder "Festival Trumpet 8'" vermisst, der muss sich halt mit der "Tuba 8'" oder "Tuba mirabilis 8'" begnügen. Dafür bekommt er z.B. eine "Schalmei 8'" oder die "Terzzimbel III", auf die ein Unico-Anwender verzichten muss.

In Summe kann ich sagen: Was da an Klang rauskommt, braucht sich vor keinem anderen Instrument in dieser Preisklasse zu verstecken. Content und Johannus sehen blass aus dagegen (IMHO).

Zum Schluss setzte ich mich für ein Stück nochmal an die Gloria Excellent 360. Die Orgel, die vor zwei Jahren für mich die Klangkrone im Kreis meiner Favoriten darstellte. Ich spielte auf ihr dasselbe Stück wie zuvor auf der Concerto 350 mit gleicher Registrierung. Der Klang war natürlich anders aber nicht "schlechter". Die Gloria Excellent 360 (eine durch Kisselbach gepimpte Johannus Vivaldi 350 ? - n'est pas?) und die Gloria Concerto 350 (eine durch Kisselbach gepimpte Viscount Sonus 60) - das ist zurzeit m.E. das Maß aller Dinge im Bereich der dreimanualigen Orgeln unter 15T€.


4. Der Preis

Hier sammelt die Concerto weitere Pluspunkte. Wer keinen besonderen Wert auf das Gehäuse legt und in seinem Musikzimmer einfach nur eine dreimanualige Orgel haben will, kann die Concerto für 10.950 € haben. Die Excellent 360 liegt bei 16.950 €. Die Unico 400 liegt bei 19.990 € zuzüglich der erforderlichen externen Abstrahlung. Wer auf der Kisselbach-HP nur mal den "offen einsehbaren" Hauspreisabschlag bei der Excellent 360 auf die Concertos anwendet, der bekommt einen Eindruck, wie viel das aktuellste und auf den deutschen Klangbedarf "gepimpte" Physis-Modell in etwa kosten dürfte. IMHO sollte jeder, der etwa 6T€ in seine neue Orgel investieren kann, UNBEDINGT die Concerto probieren. Bei dem es weniger ist, der sollte es auch tun - und dann vielleicht noch ein halbes Jahr sparen...
Dafuer:


Zusammenfassung

Soweit ich das nach dem einstündigen Intermezzo sagen kann, ist "VisKis" mit den Concertos ein ganz großer Wurf gelungen.
Prost:

Sie vereinen eine wirklich gute interne Abstrahlung mit den Klangmöglichkeiten der Physistechnologie. Dazu kommt die Kisselbach'sche "Feinarbeit" deren wirklichen Wert man leider nie wird ermessen können, solange nicht Concerto und Sonus nebeneinander stehen. Preislich sind die Concertos den Unicos um Längen voraus - natürlich bei entsprechend abgespecktem Gehäuse (kein Echtholz, kein mondäner Spieltisch, keine Manualsetzer usw. etc. pp.)

Inwieweit der "Mehr-Preis" der Gloria Excellent 360 (plus 6000 auf die 350 bzw. plus 4000 auf die 350 DLX) einen realen "Mehr-Wert" der Excellent gegen die Concerto darstellt, muss jeder für sich herausfinden. IMHO ist das nicht der Fall.

Hätte es vor zwei Jahren die Concerto 350 schon gegeben, hätte ich mich sehr wahrscheinlich für sie entschieden. Das Gehäuse wäre ein Brocken gewesen, den ich hätte schlucken müssen. Dafür hätte ich aber einiges an Geld weniger ausgegeben - vor allem, wenn man noch die Ausgaben für die externe Abstrahlung berücksichtigt.

Glückwunsch an Viscount, die mit der Sonus die Physis-Technologie in ein schlankes Gehäuse mit guter interner Abstrahlung gepackt haben und damit zwei richtig gute "Wohnzimmerorgeln" geschaffen haben.

Glückwunsch an Kisselbach, die diese Vorlage aufgenommen und klanglich nochmals verbessert bzw. dem hierzulande herrschenden Klangbedürfnis angepasst haben.

Glückwunsch an alle Concerto-Besitzer. Das Teil ist Geil!

Sollte man mich dazu zwingen, am gegenüberliegende Ende meines Wohnzimmers, eine "Chororgel" zu installieren, würde ich mir ohne groß zu überlegen die Concerto 234 in weiß zulegen...


LG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

 Antworten

 Beitrag melden
03.03.2014 21:27
avatar  Aerodynic ( gelöscht )
#139 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
Ae
Aerodynic ( gelöscht )

Vielen Dank für Deinen tollen, ausführlichen Bericht!

Deine Ausführungen zum Gehäuse kann ich grds. unterschreiben, wobei die Proportionen vielleicht sogar den eigenständigen Charakter stützen.

Ich bin selber gespannt, wie meine 350 DLX in weiß wirken wird, ich konnte nur die 234 in weiß live betrachten - gefiel mir gut und gibt dem Instrument etwas von Leichtigkeit. Noch 259 Tage... :S [wink]


 Antworten

 Beitrag melden
03.03.2014 21:30
avatar  Aeoline
#140 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
avatar

Zitat von aerodynic
Ich bin selber gespannt, wie meine 350 DLX in weiß wirken wird...


Ich bin schon jetzt gespannt und melde hiermit größtes Interesse an Bildern von der Concerto 350 DLX in weiß an!!

Ist das ein "reinweiß" oder eher ein "cremeweiß"?

LG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

 Antworten

 Beitrag melden
03.03.2014 21:38
avatar  Aerodynic ( gelöscht )
#141 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
Ae
Aerodynic ( gelöscht )

Ja, werde ich dann umgehend bekanntgeben.

Meine DLX ist in reinweiß bestellt, so wie die 234 am rechten Bildrand.

http://www.directupload.net/file/d/3550/xzzif4kt_jpg.htm

...oder besser zu erkennen hier:

http://www.directupload.net/file/d/3550/7mbee7oc_jpg.htm


 Antworten

 Beitrag melden
03.03.2014 22:57
avatar  micha ( gelöscht )
#142 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
mi
micha ( gelöscht )

Guten Abend zusammen!

Obwohl ich eigentlich nicht vorhatte, mich hier jemals wieder zum Thema Physis zu äussern (ich sah mich damals beim Kauf meines Instruments einer wenig objektiv urteilenden Anti-Viscount Physis-Front gegenüber) und darum das Forum lange Zeit mied, muss ich nun trotzdem was loswerden.

Erstmal zeigt mein Blick in die Diskussionen der vergangenen Monate eine ganz neue Situation. Aus der Anti-Viscount-Physis-Front ist eine Anti-Viscount-Unico-Sonus-Domus-Front geworden und - wen erstaunt's - ein deutschsprachiger Händler hat den "unkundigen" Italienern wiederholt zeigen müssen (vergleiche Viscount Prestige und ein Händler aus A), wie eine "richtige" Orgel klingen muss. Die Concerto ist geboren und findet ihre Gefolgschaft. Ohne Zweifel ein offenbar sehr wohl klingendes Instrument zu einem sensationellen Preis. Bester Service inklusive.

Doch es bleibt nicht beim (gerechtfertigten) Loben der Concerto. Wer will denn "nur" was ganz Tolles haben? Nein, das Beste muss es sein. Und damit ein Juwel schöner glänzt als das andere, wird es unter den Scheinwerfer der eigenen Subjektivität gestellt, die anderen Juwelen unter dem Schatten des spekulativen Urteils verdeckt.

"Schlechte Originale, göttliche Concerto" klingt es überspitzt formuliert. Nach wie vor kennt (ausser Aeoline) kaum jemand ein gut installiertes (externe Abstrahlung!) und intoniertes (fast alle Orgelstile der vergangenen Epochen können disponiert und intoniert werden - aber zeitaufwändig!!) Viscount Original, aber man zerreist sich gerne das Maul über diese "Rohdiamanten", der untertags auf die Veredelung warten mussten. Ich kann nicht beurteilen, was im Detail an Änderungen in die Concerto eingebracht wurden. "Neue Stimmen" - ok. Wie viele, welche, und was ist daran neu? Eine Terzzimbel zum Beispiel findet sich durchaus im Stock der Viscount Originale, nur nicht in jeder Ausführung. Angesichts des kleinen Absatzes im Vergleich zum Weltmarkt kann das Rad wohl kaum neu erfunden worden sein...

Leute, Viscount verkauft Tausende von Instrumenten auf dem amerikanischen, asiatischen und europäischen Markt. Auch in jenen Ländern gibt es Menschen, die was von Musik verstehen und die Orgellandschaft des Nord-, Mittel- und SüDdeutschen Barockzeitalters kennen. Sind die denn alle bescheuert, ein Instrument zu kaufen, dass so un-authentisch klingt? Man kann jetzt sogar noch die Mitleidsnummer vorschieben und argumentieren, dass diese "armen" Musiker und Organisten halt nichts besseres kennen. [sad]

Jeder hier findet sein Instrument doch toll - auch wenn er aus finanziellen Gründen vielleicht nicht sein ersehntes Wunschmodell kaufen konnte, so gefällt ihm schliesslich seine Wahl. Und er freut sich. Man soll sich auch freuen - über das, was man erworben hat und was einem das Leben bereichert. Man soll sich freuen am unglaublich echten Klang, den die Technik heute in unsere Wohn- oder Arbeitszimmer zaubert.
Es gibt aber auch eine andere Freude - wie ich sie aus Kindertagen kenne. Ich habe was, was Du nicht hast. Mein Instrument kann was, was Dein's nicht kann. So kommen hier einige Beiträge rüber. Im Philosophischen finden sich Parallelen bei religiösen Gruppierungen - da wird eine ähnliche Gesinnung mit Floskeln wie "alleinseligmachend" oder "einzig wahre Lehre" kundgetan.
Einfach widerlich, dass der Mensch immer das Beste sein und haben will. Dagegen:
Das hat auch nichts mit Perfektionismus zu tun, der übrigens als solcher auch kritisch beleuchtet werden müsste.

Etwas mehr Offenheit, etwas mehr Welt-, Weit- und Umsicht, etwas mehr Freude am Ganzen anstatt am Einen wäre hier manchmal echt schön.

Ein Letztes: Ich bin mir bewusst, dass ich vielleicht als "Polterer" erscheinen mag. Tut mir leid, falls es für den einen oder anderen zu poltrig war. Es soll sich auch niemand angegriffen fühlen. Dies sind lediglich Gedanken, meine persönlichen Eindrücke. Sie sind subjektiv - und betreffen sicherlich auch mich selber immer wieder mal. In dem Sinne: Danke für die Aufmerksamkeit


 Antworten

 Beitrag melden
03.03.2014 23:15
#143 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
avatar
Administrator

Hm, ich wusste nicht, dass dich unsere Physis-Diskussionen so erschüttert haben, Micha. Und das meine ich ernst, nicht ironisch... Zu keiner Zeit wollte ich dich und deine Instrumentenwahl "zerpflücken", wie man hierzulande so schön sagt; ich bin auch der Letzte, der jene schäbige Art der Freude sucht, von der du im letzten Drittel deines Beitrags sprichst.

Nachdenklich-betroffen,
Klaus :S


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
03.03.2014 23:55
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#144 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Ich kann Micha sehr gut verstehen. Beim Lesen dieses Threads bekam ich durchaus das Gefühl, alles außer Concerto habe keine Daseinsberechtigung mehr. Jegliche Evaluation heir im Forum enthält unweigerlich den Hinweis auf die ach so unschlagbare Concerto. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass es auch Menschen gibt, bei denen dieses Instrument nicht optimal in die eigenen Anspüche passt, selbst wenn es vom Budget her passt. In meinem eigenen Thread hatte ich auch an einer Stelle schon beinahe das Gefühl, mich dafür rechtfertigen zu müssen, warum ich sie nicht in Betracht gezogen habe.

Nichts gegen die Concerto an und für sich. Aber Kisselbach ist nur ein Händler, Viscount nur ein Hersteller und die Concerto nur ein Modell am Markt. Viele andere Instrumente haben andere Käufer aus anderen ebenso subjektive Gründen, wie die Käufer einer Concerto. Es ist nicht fair, deren Gründe kleinzureden.

Sorry, mag ein bisschen nach schmollen klingen, ist aber ebenfalls rein subjektiv. [wink]

P.S.: Verblüffend, dass nur einige Monate vor dem Erscheinen der Concerto die Gloria Klassik beinahe ebenso hoch gehandelt wurde und Physis als gutem Sampling gnadenlos unterlegen schien. Davor galt die Abstrahlung und der Faltungshall der Symphonica oder die Schattenbibliothek der Roland C330 als das ultimative Maß der Dinge. Was, wenn die nächste Excellent besser klänge, als eine Concerto? Kann es vielleicht sogar sein, dass hier ein wenig das stark technikaffine "neuer ist geiler" die Hauptrolle spielt? [wink]


 Antworten

 Beitrag melden
04.03.2014 00:12
avatar  Aerodynic ( gelöscht )
#145 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
Ae
Aerodynic ( gelöscht )

Zitat von Machthorn
Was, wenn die nächste Excellent besser klänge, als eine Concerto?



Klarer Fall:
Dann zertrümmern wir in einer Gewaltorgie nie dagewesenen Ausmaßes die Concertos und ziehen bewaffnet mit den hölzernen Einzelteilen in einem sternförmigen Protestzug wilde Flüche ausstoßend nach Baunatal

Also, wehe... [wink]


 Antworten

 Beitrag melden
04.03.2014 00:15
#146 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
avatar
Administrator

Nur mal als Frage: Ist es nötig zu betonen, dass alle Einschätzungen subjektiv sind?
Ich dachte bisher, dass sich das von selbst versteht; insofern bin ich ehrlich erstaunt, dass manche Beiträge offenbar als "quasi-objektivierend" missdeutet wurden.

Natürlich stehe ich ganz stark für die Concerto ein. Ist das etwa falsch? Darf ich das nicht? In meinen Augen ("subjektiv" ist sie eben die derzeit beste Orgel in ihrer Preiskategorie.
Und ja: Ich habe eine Meinung zu so gut wie jeder Orgel, die ich kennen lernen durfte. Falsch? Unangemessen? Präpotent? Ich glaube nicht.
Und abermals ja: Es gab eine Zeit, da hielt ich Physis für einen einzigen Fehlschlag. Die Physisorgeln, die ich in dieser Zeit kennen lernte, brachten mich zu dieser Einschätzung. Und nun - Jahre später - lerne ich neue Physis-Instrumente kennen, die meine vormalige Meinung gänzlich ins Gegenteil verkehren. Warum muss ich mich für diesen begründeten Umschwung rechtfertigen?
Ich sehe auch überhaupt keine wie auch immer gearteten Fronten gegen irgendetwas oder irgendjemand. Grundsätzlich ist es mir piepegal, welcher Hersteller welche Orgeln auf den Markt bringt; Hauptsache, sie klingen. Wie man aus diesem sehr schlichten Interesse an schönem Klang Frontmacherei ableiten will, verstehe ich einfach nicht...

Andere dürfen gerne zu anderen Schlussfolgerungen gelangen.

Aber hatten wir diese Diskussion (Subjektivität) nicht schon mal hier im Forum?


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
04.03.2014 00:20
avatar  Aeoline
#147 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
avatar

Also ich verstehe die Aufregung nicht.

Auch ich freue mich mit jedem, der "sein" Instrument gefunden hat. Ich habe "meins" auch gefunden. Ich freue mich mit jedem Golf IV Fahrer, der mit seiner Wahl zufrieden ist.

Dennoch muss doch gesagt werden dürfen, dass der Golf VI ganz einfach Verbesserungen enthält, die der Golf IV noch nicht haben konnte.

Ich breche mir keinen Zacken aus der Krone wenn ich sage, dass ich heute wahrscheinlich eine andere Orgel gekauft hätte, als ich es vor zwei Jahren getan habe. Im Gegenteil - läuft nicht der etwas Gefahr zu behaupten, das "allein-glückselig-machende" zu haben, der nicht erkennen will (kann), dass es auch auf dem Sektor der Physis-Orgeln eine Weiterentwicklung gibt?

Wenn ich dieser Tage was klanglich trauriges erleben will, dann drücke ich an meiner Unico 400 DE mal bei aktivierter externer Abstrahlung auf den Schalter "Extern". Dann klingt das um was-weiß-ich-nicht-wieviele-100% schlechter. So deutlich, wie man sich das andersherum gar nicht vorstellen kann - also wenn man KEINE externe 12.0 Abstrahlung hat und auf die Extern-Taste drückt und es kommt eben auch nicht mehr...

Was ich damit sagen will: Kisselbach hin oder her - Concerto hin oder her. In der Viscount Sonus 40 / 60 ist die selbe Physistechnik mit den selben Parametern und deshalb mit den selben Möglichkeiten der / meiner / unserer Unico enthalten. Viscount hat lediglich das aufwändige Gehäuse gekappt und dafür eine gute interne Abstrahlung installiert. Das Ergebnis ist eine Orgel, die meine Unico 400 DE ohne ext. Abstrahlung an die Wand spielt - und das zu einem Preis der nur etwas mehr als die Hälfte beträgt (bezogen auf die Concerto 350).

Da kann ich nicht mehr tun als festzustellen, dass das eine beachtenswerte Lösung darstellt. Alles andere wäre nicht objektiv.

Was wäre denn, wenn Viscount andersherum gehandelt hätte? - statt der Sonus zum halben Preis mit aufgemotzter internen Abstrahlung hätte es eine "Majestix" gegeben. Mit gedrechselten Manubrien und Porzellan-Schildchen in Ebenholz-Gehäuse und Blattgoldauflage aber ohne interne "Not"-Abstrahlung - für 40T€ als Basismodell. Technisch wie die Unico aber eben nochmals aufgemotzt. Dann würden wir uns alle beschweren, dass es doch schließlich auf den Klang ankommt - und weniger auf die Aufmachung des Spieltisches...

Man hat aber den umgekehrten Weg beschritten. Den Klang aufgebessert und dafür am Äußeren gespart.

Damit will ich niemand niedertrampeln, der eine Johannus Studio 150 hat und das Instrument und seinen Klang liebt und zufrieden ist. Niemand mag sich kritisiert oder niedergetrampelt fühlen, der eine Gloria Excellent 360 sein eigen nennt und sich im Klang seiner Orgel baden kann. Dieses Gefühl ist es doch, worauf es uns allen ankommt.

Ich nehme mir aber auch heraus, Entwicklungen aufzuzeigen, die ich am erlebten Klang nachempfinden kann und die eine objektive Verbesserung des bisher dagewesenen mit sich bringen.

LG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

 Antworten

 Beitrag melden
04.03.2014 00:26
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#148 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
als "quasi-objektivierend" missdeutet wurden



Meine Erfahrung ist die, dass alles, was für die Concerto mit Applaus, alles gegen sie aber mit Widerspruch oder Schweigen quittiert wird. Die Marschrichtung ist hier schon so, wie micha es schrieb:

Zitat
Und damit ein Juwel schöner glänzt als das andere, wird es unter den Scheinwerfer der eigenen Subjektivität gestellt, die anderen Juwelen unter dem Schatten des spekulativen Urteils verdeckt.


 Antworten

 Beitrag melden
04.03.2014 00:31
avatar  Aeoline
#149 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
avatar

Zitat von Machthorn
Was, wenn die nächste Excellent besser klänge, als eine Concerto?


Ich hoffe, keiner macht sich hier was vor:
Es wird der Tag kommen, da ein anderes, neueres Orgelmodell vielen von uns besser gefallen wird, als die Concerto / Sonus jetzt.

Alle Fahrer eines BMW E46 müssen damit klar kommen, dass es nun einen E92 gibt und das der eben neuer und damit auf einigen Ebenen "besser" ist als das / der alte.

Wo ist das Problem?

Kaufe ich mir heute ein Handy, ist es morgen schon von gestern.

Ich habe noch die Rechnung eines PC von vor 20 Jahren. Da steht drin: "Mit 4 MB Hauptspeicher - optimal für Windows 3.11"

4 MB !! - wohlgemerkt - keine GB !!. Und? - war das zur damaligen Zeit schlecht? - Nein! - es war zu der Zeit eben das, was möglich und sinnvoll war.

So ist es doch mit 99% der Konsumgüter.

Jetzt ist aber Schluss - ich leg mich jetzt um. In fünf Stunden ist die Nacht vorbei. Ich hoffe, alle Forumsleser können trotz der Lobeshymnen auf das aktuellste Orgelmodell trotzdem gut schlafen.

LG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

 Antworten

 Beitrag melden
04.03.2014 00:32
#150 RE: Gloria Concerto: Der geschliffene Diamant
avatar
Administrator

Zitat von Machthorn
Meine Erfahrung ist die, dass alles, was für die Concerto mit Applaus, alles gegen sie aber mit Widerspruch oder Schweigen quittiert wird. Die Marschrichtung ist hier schon so, wie micha es schrieb


Wer "quittiert" hier deiner Meinung nach? Es gibt hier Pro- und Contrastimmen, was sich in den Postings von heute überdeutlich zeigt. Was braucht es deiner Meinung nach noch?

Was das Schweigen betrifft: Aus meiner Sicht kann das Schweigen ein Zeichen des Respekts sein, in dem Sinne: Ich lese, was du schreibst, bin aber nicht deiner Meinung. Warum ist das ein Problem?

Ich habe mein Votum zugunsten der Concerto mit Deutlichkeit vorgetragen. Wenn danach Gegenstimmen kamen: Warum muss ich die dann nochmals kommentieren? Ein Zugewinn an Information ist dadurch ja nicht zu erwarten. Eher verärgere ich dadurch die User, die Vorbehalte gegenüber der Concerto geäußert haben.

... und ich krieche nun auch zu Bette. Gute Nacht. [wink]


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!