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Wer-hilft-mir-beim-Dispo-basteln? - Barock-Dispo gesucht...
Zitat von PeterW
So, Harald, nun lege mal richtig los!
Hi hi hi...
Danke - ihr lieben Leute für die zahlreichen Posts! - Das ist genau das, was ich gemeint habe mit: "Es gibt hier im Forum viele Leute, die richtig was von Disposition und Intonation verstehen".
Wenn ich mich jetzt zum Thema länger nicht geäußert habe, dann liegt das nicht daran, dass ich eure Beiträge nicht zu schätzen wüsste, sondern vielmehr am Zeitmangel und am Eigenstudium. Habe in den letzten Nächten viel recherchiert und mir neues Halbwissen angeeignet.
Wenn's klappt starte ich am Wochenende mal mit der Umsetzung.
Zitat von PeterW
So, Harald, nun lege mal richtig los!
ist aber immer noch so eine Sache...
Stell' Dir vor, Du sitzt an Deiner Unico 400 DE - hast alle Registerschildchen rausgepult und blickst in 56 leere Registerwippen. Rechts neben Dir liegen sauber aufgereiht und sortiert fast 200 Registerschildchen.
So.
Jetzt fängt das Problem mit dem "Harald, nun lege mal richtig los!" an. Welches Register kommt denn nun auf die erste Wippe im HW und im PED und im SW und im POS...
Naja - vielleicht bekomme ich ja noch ein paar Eingebungen bis zum WE - und dann geht's mal los...
Ich meine bis jetzt folgendes zu wissen:
- Prinzipalchor in allen Werken ist Pflicht! (HW 16-2, SW 8-1, POS 8-1, PED 32-4)
- Wenig Zungen! - (max 15% = 8 Reg = PED 2, HW 3, SW 2, POS 1)
- Kräftige Mixturen - (PED 1, HW 3, SW 2, POS 2)
- Must have: Aeoline 8' (mein Lieblingsregister) und Unda Maris 8' - mag ich auch nicht missen...
- reichlich weitere Aliquoten: 2 2/3 sowieso, 1 3/5, 1 1/3 und 1 1/7 - vielleicht auch 3 1/5?
Schaun mer mal...
LG
Aeoline
Zitat von AeolineZitat von PeterW
So, Harald, nun lege mal richtig los!
Hi hi hi...
Nix "hi hi hi" ...
Meine Tabelle habe ich um eine Spalte erweitert, damit Harald in der nächsten Nacht nicht so gut schlafen kann.
Mit der Anzahl der Register pro Werk einer Unico 400 abgeglichen, wenn ich mich nicht verzählt habe.
Oder?
Eigentlich ziemlich langweilig, aber wir können ja diskutieren.
#33 RE: Wer-hilft-mir-beim-Dispo-basteln? - Barock-Dispo gesucht...
Mit Septimen, Großterzen und anderen entlegenen Aliquoten wäre ich sehr vorsichtig. Die tauchen erst um 1820 im mitteldeutschen Orgelbau auf. Vor allem Schulze/Paulinzella hat sie reichlich verwendet zur Synthese von Zungenklangfarben - vor allem in Dorforgeln, die zungenlos bleiben sollten.
Sie kamen aber schnell wieder aus der Mode, weil an den kgl. preußischen und kgl. sächsischen Lehrerseminaren der Umgang mit Aliquoten nicht auf dem Lehrplan stand und die hochwohllöbl. Herren Orgelrevisoren stattdessen lieber "prononcierte Charakterstimmen" bestellten.
LG und viel Erfolg
Michael
P.S. Ich habe bei der 360 lange mit dem Gedanken gespielt, dem Hw. die große Quinte 5 1/3 und die Großterz 3 1/5 zu geben, hatte allerdings dann doch Angst, dass sie nicht gut verschmelzen, weil da immer auch der Raum mitspielen muss. In kleinen Räumen führen tiefe Aliquoten oft zu Spaltklängen, die von vielen Hörern dissonant wahrgenommen werden.
Zitat von Wichernkantor
Mit Septimen, Großterzen und anderen entlegenen Aliquoten wäre ich sehr vorsichtig. Die tauchen erst um 1820 im mitteldeutschen Orgelbau auf.
Eine ganz stilechte Nicht-Neo-Barockorgel hätte außerdem wohl auch keine Aeoline, oder? [wink] Muss noch mal den Eberlein bemühen, um rauszufinden, wann das Register aufkam...
Die (eulesche?) Unda Maris als Prinzipalschwebung gab es ja durchaus in Barockorgeln, z.B. in Naumburg (traumhaft!)
Zitat von Wichernkantor
Mit Septimen, Großterzen und anderen entlegenen Aliquoten wäre ich sehr vorsichtig.
Gut. Wichtiger Hinweis. Somit bleiben diese Aliquoten wohl außen vor.
Zitat von Martin78
Eine ganz stilechte Nicht-Neo-Barockorgel hätte außerdem wohl auch keine Aeoline, oder? [wink] Muss noch mal den Eberlein bemühen, um rauszufinden, wann das Register aufkam...
Mmmh - Stilbruch hin oder her... Eine Disposition auf MEINER Orgel ohne Aeoline? - da muss ich noch mal schwer in mich gehen. Aber wenn es historischer BlöDsinn wäre, dann würde ich mich überzeugen lassen...
Zitat von Martin78
Die (eulesche?) Unda Maris als Prinzipalschwebung gab es ja durchaus in Barockorgeln, z.B. in Naumburg (traumhaft!)...
[schild=21,0,000000,C0C0C0]Seufz...[/schild]
Dann wäre wenigstens diese "Bank" gesichert...
Mal was anderes. Auch auf die Gefahr hin, dass das hier "abgedreht" abgestempelt werde... - ein 1 1/2' Register gibt es im Fundus der Unico (noch) nicht. Ich arbeite noch dran... [wink]
Aber meine mathematischen Bestrebungen bieten auch keine Lösung - oder?
Sagen wir, ein 2' Register klingt auf 100%
Ein 1' Register klingt somit auf 200%
Ein 1 1/2' Register klingt demnach auf 150%.
Ein 1 3/5' Register liegt also knapp darunter - bei 140%
Die Differenz zwischen 2' und 1' ist 1' und verteilt sich auf die 12 Halbtöne
Also je Halbton 0,08333 Fuß.
Wollte man ein 1 3/5' Register so "verstimmen", dass ein 1 1/2' Register rauskommt müsste man
1 3/5' = 1,6 minus 1 1/2' = 1,5
das 1 3/5' Register um 0,1 Fuß tiefer stimmen.
Die Unico lässt die Verstimmung um +/-30 Cent zu
Demnach: selbst wenn ich alle Register der Unico manuell um +30Cent verstimmen würde und das 1 3/5' dann um 30 Cent nach unten verstimmen würde, dann hätte ich nur 60% eines Halbtones erreicht.
Also: 0,08333 Fuß mal 60% = 0,05 Fuß.
Das wäre nur die Hälfte dessen, was ich brauche - nämlich eine Verstimmung um 0,1 Fuß tiefer...
Bin ich jetzt völlig abgehoben? - hätte ich den Absinth weglassen sollen??
Ich kann also aus einem 1 3/5' Register kein 1 1/2' Register machen. Oder habe ich mich in den mathematisch-dispositiven Universen verrannt?
LG
Aeoline
Zitat von PeterW
Meine Tabelle[/url] habe ich um eine Spalte erweitert, damit Harald in der nächsten Nacht nicht so gut schlafen kann. Mit der Anzahl der Register pro Werk einer Unico 400 abgeglichen, wenn ich mich nicht verzählt habe. Oder? Eigentlich ziemlich langweilig, aber wir können ja diskutieren.
Lieber PeterW,
wieso soll mich Deine Tabelle um die Qualität meiner Nachtruhe berauben? - im Gegenteil. Das, was da unter "Ba-rocker" steht, ist doch eine Steilvorlage für meine gewünschte Disposition!
Und warum "ziemlich langweilig"?
Ich darf mal vorsichtig den [schild=26,0,000000,C0C0C0]Finger-heb...[/schild], weil ich mich mental für die barocke Disposition von der 32' Zunge verabschiedet hatte. Steht die 32' Zunge im Pedal als (notwendiger) Gegenpol zu den zahlreichen Mixturen oder könnte man sie nicht gegen einen zweiten labialen 32' austauschen, der weniger "aufdringlich", aber dafür "fundamentaler" klingt?
Ach ja - und noch was... (kleinlaut...) - ohne Unda Maris oder Aeoline mag ich die Disposition nicht erstellen - historische Tatsachen hin oder her... Auf welches Register könnte ich am ehesten verzichten und dafür eine Unda Maris 8' oder eine Aeoline 8' disponieren?
LG
Aeoline
Na, wenn du im HW eine der Terzmischungen (Sesquialter, Kornett oder die Terz selbst) weglässt, wird das keine große Lücke hinterlassen - und Platz für deine heißgeliebte Aeoline schaffen. [wink] Ich bezweifle auch, dass du auf jedem Manual einen Nasat brauchst.
Zitat von Gemshorn
Die Schreibweise 1 1/2 meint das, was wir heute als 1 1/3 schreiben. Also ne Quinte. [wink]
Willst Du damit sagen, dass ich für jedes 1 1/2' Register anstandslos ein 1 1/3' nehmen könnte - und damit vielleicht auch für jedes 3' Register ein 2 2/3' nehmen könnte?
Aber wo ist (war) denn der Unteschied zwischen "Nasard 2 2/3'" und "Nasard 3'" ??
LG
Aeoline
Denk doch mal, wo du klanglich wärst, wenn es sich realiter um einen 1 1/2' oder einen 3' handelte... Mit diesem Missklang hätte niemand Freude, glaub mir. Es sind einfach alte, simplifizierende Schreibweisen. Du kannst also nicht bloß einen 1 1/3' statt des 1 1/2' nehmen, du musst!
Zitat von Aeoline
Aber wo ist (war) denn der Unteschied zwischen "Nasard 2 2/3'" und "Nasard 3'" ??
Einzig in der Schreibweise.
Zitat von Gemshorn
Na, wenn du im HW eine der Terzmischungen (Sesquialter, Kornett oder die Terz selbst) weglässt, wird das keine große Lücke hinterlassen - und Platz für deine heißgeliebte Aeoline schaffen. [wink]
Du meinst also, ich könnte die 1 3/5' aus dem HW weglassen (weil genau dasselbe auch im SW disponiert ist...) und dafür im HW zusätzlich mein 'heißgeliebte' Aeoline disponieren?
Klingt gut...
Hätte die Aeoline zwar eher im SW gesucht, aber man(n) ist ja flexibel...
Dafuer:
Oder wäre es passender, die 1 3/5' im HW zu belassen und dafür im SW weg zu nehmen und dafür die Aeoline zu disponieren?
LG
Aeoline
Aus meiner Sicht sind 3 terzhaltige Register auf ein und demselben Manual übertrieben.
Aber ich halte auch die vielen Nasats für unnötigen Luxus. Und da die Äoline sowieso nicht ins Barock passt, kannst du sie praktisch überall unterbringen; ein Fremdkörper ist sie so und so.
Was ich aus den barocken Dispos der Beiträge weiter oben lernte, ist: Anything goes. Erlaubt ist, was gefällt. pa:
Zitat von Gemshorn
Denk doch mal, wo du klanglich wärst, wenn es sich realiter um einen 1 1/2' oder einen 3' handelte... Mit diesem Missklang hätte niemand Freude, glaub mir. Es sind einfach alte, simplifizierende Schreibweisen. Du kannst also nicht bloß einen 1 1/3' statt des 1 1/2' nehmen, du musst!
[schild=21,0,000000,C0C0C0]Ich liebe...[/schild]
dieses Forum...
Genau solche Aussagen sind es, die ich brauche...
Also vergesse ich den ganzen Kram von wegen "ich-verstimme-die-ganze-Orgel-gezielt-nach-oben-um-ein-bestimmtes-Register-gezielt-nach-unten-zu-verstimmen-um-eine-Fußzahl-theoretisch-zu-erreichen-die-gar-nicht-erreicht-werden-braucht..."
Manchmal ist es in der Realität doch einfacher, wie man es sich in der Theorie zusammen reimt...
LG
Aeoline
Zitat von Gemshorn
Dass du ehrlich dachtest, es gäbe einen realen 1 1/2'?
Hallo?
Natürlich habe ich gedacht, es gäbe ein solches reales Register. Ich habe schon wiederholt betont, dass ich ungeschult bin und keinen Plan habe von den historischen Gegebenheiten der Dispositionslehre.
Was mache ich also? - ich wühle mich durch die Dispositionen aller Silbermann-Orgeln, deren ich im Internet habhaft werden kann. Fast in jeder Orgel - sei sie noch so klein - ist ein 3' Nasard oder / und ein 1 1/2' Register disponiert. Entschuldige, dass ich dann davon ausgehe, dass es sich hierbei um reale Register handelt, die für den "Silbermann'schen" Klang mit verantwortlich zeichnen...
Also gut! - wieder was gelernt. Es braucht nur 2 2/3', 1 3/5' und 1 1/3' Aliquoten in meiner Barock-Dispo... und ich hatte mich schon gefragt, warum es im Registerpool der Unico keine 1 1/2' Register gibt...
Dann würde ich in PeterW's Tabelle im RP die Quinte 1 1/2' ersatzlos streichen (weil er ja auch ein Sifflöte 1 1/3' vorgeschlagen hat) und dafür den "unverzichtbaren Fremdkörper" der Aeoline nehmen?
LG
Aeoline
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