Was will ein Kreuzfahrtschiff mit einer Orgel?

Ich denke mir, daß es der Spieltisch von Mixtuur.nl ist den ich in Baunatal angespielt habe. Im Link ist er zusehen. http://www.mixtuur.com/en/mixtuur-orgels/intrada

Ich muss sagen, daß das Teil gut klingt und gut aussieht. Die kleinen Touchscreens obendrin zeigen kleine Registerwippen an, die bei Aktivität einen grünen Punkt zeigen. Das ist, wie ich finde, aber zu popelig... sprich zu klein. Akustisch ist das aber wirklich schön. Ich weiß aber nicht, welches Sampleset drauf lief.
Das ganze ist ein guter Gedanke und sicher ausbaufähig aber noch nicht ganz reif. Eine flüssige Bedienung im laufenden Spiel war (für mich) sehr bescheiden.

Hallo,

Zitat von PeterW

---

Was will ein Kreuzfahrtschiff mit einer Orgel?

---

oh je, und ich habe immer gesagt, dass ich auf keine Kreuzfahrt gehe, so lange es auf dem Schiff keine Orgel gibt. Welche Ausrede bleibt jetzt? Klar: Digitalorgel zählt eben doch nicht.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.

Ich muss sagen, die Mixtuur Intrada finde ich sehr interessant...

Allerdings fürchte ich auch, dass die Touchscreen-Register wirklich ziemlich klein und nur bedingt bedienungsfreundlich sind. Ich versuche, mir dieses Instrument nächste Woche in Köln mal genauer anzusehen...

Hab grad noch ein Bild gefunden, was meine Frau an der Entrada gemacht hat. Da sieht man die Bildschirme mit den Registerwippen.Hier ist es die dreimanualige Entrada.

Ich hatte keine Probleme bei der Bedienung und meine Finger sind nicht gerade grazil, aber auch keine "Wurstfinger", meine ich jedenfalls. [wink]

Möchte nicht voreilig urteilen, werde mir die Intrada wirklich mal interessiert anschauen.

Ich muss gestehen, dass ich bei Hauptwerk auch die relativ realistische Darstellung der Originalwippen/-züge der jeweiligen Vorbildorgeln reizvoll finde, wenngleich ich Harald zustimme, dass "richtige" Wippen und Züge schon (für mich) Vorzüge haben.

Bei der Intrada kommen kleine standardisierte virtuelle Wippen zum Einsatz, also egal, ob man eine Cavaillé-Coll oder eine Wurlitzer Theaterorgel läDt, dies macht es für mich ein bisschen steril..

Der Preis ist in der Tat nicht ohne. Wenn ich mir die dreimanualige Intrada in weiß und mit einigen Fußpistons und geschweiftem Pedal garniert vorstelle, so werden sicherlich die 15k€ erreicht, also knapp 50% mehr als meine bestellte Concerto.

Dennoch: Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Konzept Zukunft hat!

http://www.directupload.net/file/d/3665/g72kyk4g_jpg.htm

Soooo, habe heute die kisselbach'sche Filiale Köln aufgesucht und auf einigen Instrumenten gespielt.

Besonders interessiert hat mich die Concerto 355 CC sowie die Mixtuur Intrada, die neue hauptwerkbasierte Orgel im Sortiment.

Technisch unterscheidet sich die Concerto 355 CC nicht sehr von der 350, wobei durch die imposante Breite eine etwas bessere Klangabstrahlung möglich ist. Die Abmessungen sind schon gewaltig, hier bedarf es eines groß dimensionierten Raumes, damit das gute Stück "ungequetscht" zur Geltung kommt. Die Verarbeitung wirkte auf mich sehr hochwertig, wenngleich ich bei diesem Instrument zu diesem Preis nicht recht nachvollziehen kann, warum die schwarzen Pedaltöne auch hier in - wenn auch offenbar qualitativ gutem - Kunststoff ausgeführt sind. Aber dies ist in meinen Augen ein nicht kaufentscheidender Faktor. Die Manubrien sind hingegen sehr edel aus Holz gefertigt und machen auf mich einen ansprechenderen Eindruck, als zB viele Kunststoff-Manubrien anderer Orgelmodelle (sicher aber Geschmackssache). Zu den http Finessen etc. überlasse ich gerne den Profis hier im Forum das Wort - bin mir sicher, dass der Eine oder Andere in Bälde auch dieses Instrument unter die Finger bekommt und aus berufenem Munde berichten kann.

Die Intrada (hier als dreimanualige Version) ist sicherlich ein interessantes Instrument und bringt möglicherweise den ein oder anderen, der sich bislang nicht an Hauptwerk "getraut" hat, zum Nachdenken. Die Bedienung an sich ist schon sehr simpel, die Auswahl der jeweiligen Samplesets erfolgt problemlos über ein selbsterklärendes Display. Hier komme ich aber schon zu einem Punkt, der bereits Anlass zu ersten "Bedenken" gab: Die Größe der drei Displays ist m.E. zu klein. Eine Bedienung ist zwar im Vorfeld zum Spiel gut möglich, während des Spiels erfordert sie jedoch einen treffsicheren Finger und gute Augen. Auch - ebenfalls schon erwähnt - fehlen mir persönlich die Registerschalter, die Orgel wirkt auf mich sehr steril mit ihren glatten Oberflächen, nur sehr wenigen Schaltern, keinen Pistons etc.

Die Klaviatur fühlte sich gut und recht wertig an, Druckpunkt OK. Es waren mehrere Dutzend Samplesets enthalten, die Ladezeit variierte zwischen ca 10 und 25 Sekunden.

Die Klangabstrahlung - so wurde mir auch "gesteckt" - ist über Kopfhörer sehr gut, über die Lautsprecher jedoch vergleichsweise unbefriedigend. Ich kann es nur schwer beschreiben, aber die Abstrahlung kam mir irgendwie künstlich und wenig druckvoll vor. Hier bin ich auf die sicher noch kommenden Erfahrungsberichte der Experten gespannt.

Meine Sorge, dass mich die Intrada möglicherweise hinsichtlich meiner Concerto-Bestellung ins Grübeln bringen würde, hat sich nicht bewahrheitet. Zufrieden verließ ich nach zwei Stunden den Laden, um gerade noch durch den Berufsverkehr den heimischen Fußballfernseher zu erreichen [wink]

Wie gesagt: Hier nur ein paar unpräzise erste Eindrücke, die es gerne zu ergänzen gilt...

Foto: Concerto 355cc