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Camerons Riesenbaby in ganzer Pracht
Erinnert mich vom Klang her an die Aufnahmen, die ich von der Wannamaker-Orgel in Philadelphia kenne. Nicht mein Klangideal. Grundsätzlich bin ich aber auch kein Freund riesiger Bombastorgeln. Eine gut disponierte Orgel mit 30-50 sorgfältig intonierten Registern berührt und begeistert mich weit mehr als diese riesigen GemischtwarenläDen. Ausnahmen bestätigen die Regel, die großen Orgeln Cavaillée-Colls sind natürlich etwas ganz besonderes!
Zitat von Tabernakelwanze
Also das, was ich von dem Ding bisher hörte, hatte wenig mit dem Klang einer Pfeifenorgel zu tun.
Richtig. Es IST ja auch keine.
Zudem folgt sie einer ganz anderen Intention.
Wollen wir nun endlich mal aufhören, die DO als Surrogat einer (welcher eigentlich?) PO zu betrachten? Es sind nun mal unterschiedliche Baustellen. Das eine kann gefallen, das andere nicht - und umgekehrt.
Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass es sich bei diesem... naja... Ding (ich meine diesmal die Orgel, nicht den Spieler)... um eine Digitalversion einer Kinoorgel handelt. Ein wenig Pfeifenorgel und ein wenig Hammond und Glocken und Rasseln und Kingerassabumm.
Eben das orgelartige Pendant zu diesem etwas anderen Organisten....
Das, was ich bisher in Videos von dieser Orgel gehört habe, gefällt mir auch nicht sonderlich, d. h. eigentlich gar nicht. Der Vergleich mit der Wanamaker (man schreibt sie mit nur einem "n" -Orgel ist – zumindest was diese Tonaufnahmen angeht und was meine Lautsprecher davon überhaupt wiedergeben können – gar nicht so weit her geholt.
A-B-E-R ich habe die Orgel noch nie live gehört. Somit wäre jedes Urteil, welches ich abgebe eher ein unbewusster Kommentar zur Frisur des Organisten, als ein brauchbares Urteil zum Können der Orgel. Die Tatsache, dass M&O bekanntermaßen mit die besten DOs der Welt baut sollte eher vorsichtig bei nicht ausreichend fundierten und daher vorschnellen Kommentaren und Urteilen werden lassen (dies gilt natürlich nur für die, die eine M&O schon mal live gehört haben).
Die Art wie CC Musik interpretiert gefällt mir auch nicht sonderlich, aber das ist Geschmackssache. Dass er geradezu genial spielen kann steht jedenfalls außer Frage.
Ebenso außer Frage steht für mich das, was er für die verstaubte alte Orgel(musik) leistet. Glaubt denn wirklich jemand, dass Musik ohne junge Leute – und ohne dass diese von einer gewissen Anzahl sind – bestehen kann?
In diesem Sinne- selbst wenn er auf einer Dampforgel spielen würde – der Mann ist Gold wert! Wenn seine DO das liefert, was er dazu braucht, ist alles in bester Ordnung.
Ich sollte mir dringend mal eines seiner Konzerte anhören, aber zugegebenermaßen habe ich etwas Angst vor der Anzahl der Töne und v. a. deren Lautstärke.
Wer hat ihn, bzw. seine neue Orgel schon live gehört? Wie ist EURE Meinung?
Viele Grüße
Michal
Na wenigstens ist der Saal voll. Ich habe hunderte Orgelkonzerte besucht und die meist eher wenigen (und oft schon etwas totenstarr wirkenden) Zuhörer dort haben mich immer etwas traurig gestimmt.
Aber vielleicht liegt es ja auch nur an den beiden Damen im Video. Vielleicht sollte man, um den feinen Organisten-Ohren denn wehrten Herrn CC (samt seinem „Baby&ldquo ersparen zu können, neben den verstaubten POs solche „installieren“. Vielleicht bringt’s was [wink]
Zitat
Ebenso außer Frage steht für mich das, was er für die verstaubte alte Orgel(musik) leistet. Glaubt denn wirklich jemand, dass Musik ohne junge Leute – und ohne dass diese von einer gewissen Anzahl sind – bestehen kann?
Ich glaube, wir sollten aufhören, uns diesbezüglich etwas vorzumachen. Der Hype um Vanessa Mae vor ein paar Jahren dürfte den Philharmonieorchestern dieser Welt keine nennenswerte Zahl an Violinisten beschert haben, ebenso wenig neue Organisten wird es aufgrund der Musik CCs geben. Der Popularität tradierter Musik für diese Instrumente können/konnten beide nicht helfen.
Fakt ist nunmal, dass "konventionelle" Orgelmusik ein Genre ist, welches wie viele Kulturgüter in den letzten Jahren ihren Platz in einer Nische aufgesucht hat. Diesen Platz wird sie aber für immer behalten, sie wird nicht aussterben. Dass sie einmal massentauglich war, hängt nur mit ihrer Bedeutung für die kirchliche Liturgie zusammen und mit dem Rückgang der Kirchenbesucher schwindet auch das Interesse an der Orgel. Das ist ernüchternd, aber jegliche Hoffnung, es könne sich ändern, ist Illusion.
Davon einmal abgesehen: Ja, es gibt immernoch junge Leute, die sich sehr für die Orgel interessieren und auch die wird es immer geben.
Zitat von PeterWZitat von Tabernakelwanze
Also das, was ich von dem Ding bisher hörte, hatte wenig mit dem Klang einer Pfeifenorgel zu tun.Richtig. Es IST ja auch keine.
Zudem folgt sie einer ganz anderen Intention.
Wollen wir nun endlich mal aufhören, die DO als Surrogat einer (welcher eigentlich?) PO zu betrachten? Es sind nun mal unterschiedliche Baustellen. Das eine kann gefallen, das andere nicht - und umgekehrt.
Die Meinung teile ich nicht. Natürlich ist die DO für mich das Surrogat einer PO, was denn sonst? Ihr Ziel ist es, dem Klang einer PO so nah wie möglich zu kommen - und nichts anderes. Insofern wird für mich die DO in Kirchen immer nur eine Ersatzlösung sein - wenn auch zugegeben inzwischen verdammt Gutes dabei herauskommen kann. Ich gebe auch gerne zu, dass ich manche PO sicher gegen mein Hausinstrument tauschen würde, weil es so perfekt ist. Dennoch bleibt es eine Nachahmung.
Nochmal zu C.C.
Der war doch in dieser Diskussion garnicht das Thema, sondern sein Instrument - das mich eben wg. m. E. mangelnder Autentizität nicht reizt. Leider habe ich es aber auch noch nicht mit klassischem Orgelrepertoire gehört, sondern nur mit Bearbeitungen von Werken aus dem Pop-Genre. C.C. selbst finde ich mit seiner Technik einfach genial. Er - das wurde ja schon geschrieben - macht sich große Verdienste, die Orgel für ein breiteres Publikum interessant zu machen. Der Szene tut ein solcher Paradiesvogel bestimmt gut. Das gesamte Orgelwerk von Bach würde ich ich mir allerdings von anderen Interpreten gespielt zulegen.
Zitat von Tabernakelwanze
Natürlich ist die DO für mich das Surrogat einer PO, was denn sonst? Ihr Ziel ist es, dem Klang einer PO so nah wie möglich zu kommen - und nichts anderes.
Ziel und Zweck jedes Musikinstruments ist es, eine Interpretation des Werkes zu vermitteln. Welche Aspekte zu dieser Vermittlung gehören, ist sicher eine streitbare Frage. Hier spielen Fragen der Authentizität, der Epoche, des "Geistes" der Komposition u. v. a. m. eine Rolle.
Welches Instrument das "Surrogat" welchen anderen Instruments sein soll, wird eine offene Frage bleiben. Schließlich orientieren sich alle an der menschlichen Stimme, die sie "wohl-kalkuliert" verfremden, weil sie ihr ohnehin nichts entgegenzusetzen haben.
Daß "experimentelle" Auslegungen gerade der o. g. Aspekte oftmals voll an den Baum gehen, ist unstrittig, insbesondere wenn wir es an unseren eigenen Maßstäben messen, mit denen wir oft schnell bei der Hand sind. Sie müssen dennoch erlaubt sein und dem Publikum zur Zustimmung oder Ablehnung vorgelegt werden dürfen.
So und nicht anders findet Evolution statt - auch in der Kunst: Versuch und Irrtum.
Richtig erkannt: Mit ging es im Eingangsthread um das Instrument und nicht um den Besitzer.
Allerdings entzieht sich uns diese M&O wohl bisher noch einer kundigen Kritik, eigentlich kennen wir sie aufgrund noch zu geringen Klangmaterials noch gar nicht. Hörbeispiele mit anderen jungen Interpreten (z. B. Maria-Magdalena Kaczor) gäben einige Erleuchtung.
Allerdings - und dazu meine persönliche Meinung - alles viel zu groß, zu all-in-one, zu "universal", zu "wummsig" und gigantomanisch. Erinnert mich an eine ins kosmisch aufgebähte Teufelsgeige.
Zitat von TabernakelwanzeZitat von PeterW
Welches Instrument das "Surrogat" welchen anderen Instruments sein soll, wird eine offene Frage bleiben.Siehst Du das so im Verhältnis PO zur DO?
Ich sah das allgemein so und schrieb auch "Instrument" und nicht "Orgel".
Im übrigen - wenn man mich nicht aus dem Zusammenhang gerissen zitiert - dürfte klar geworden sein, daß ich "Instrument" im Verhältnis zu "Werk" sehe.
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