Viscount Physis - Quo vadis

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04.10.2014 19:28
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#1 RE: Viscount Physis - Quo vadis
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Die Frage, die ich mir stelle, geht zunächst einmal garnicht so sehr darum, wie z.B. Modelle unterhalb der Sonus 40 mit Physis aussehen könnten. Es wirkt auf mich eher, als wäre Viscount unentschlossen. Es gibt ja zwei Optionen:

- Weiterführung der Sampling-Technik: Gerade die Kombination aus langer Bootdauer und Brummen im eingeschalteten Zustand als Viscount-Eigenheit macht Physis-Orgeln derzeit für manche Einsatzzwecke (z.B. für die Neuapostolische Liturgie) unbrauchbar. Dann müsste aber so langsam was Neues kommen, den die Vivace/Chorale ist klanglich nicht mehr zeitgemäß und sicher wird man bei der Konkurrenz inzwischen zum gleichen Preis besser ausgestattete Instrumente als eine Prestige mit ebenso gutem Klang erhalten.

- Einstampfen der Sampling-Technik: Dann muss ein Physis-Modell unterhalb der Sonus 40 her, ggf. mit geringerer Registerzahl und weniger externen Kanälen oder wie auch immer, zumindest um die Modelle bis Vivace 40 und Chorale 3 zu ersetzen. Und es müsste eine schnellbootende Variante der Unico für gewisse Kircheneinsätze her. Das könnte z.B. über Arbeitsspeichererhaltung im ausgeschalteten Zustand gemacht werden, so ähnlich scheint Ahlborn das ja auch zu tun.

Beides ist aber nicht in Sicht.


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04.10.2014 19:31
#2 RE: Viscount Physis - Quo vadis
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Administrator

Zitat von Machthorn
Gerade die Kombination aus langer Bootdauer und Brummen im eingeschalteten Zustand als Viscount-Eigenheit macht Physis-Orgeln derzeit für manche Einsatzzwecke (z.B. für die Neuapostolische Liturgie) unbrauchbar.


Welches Brummen? Meinst du das leise Verstärkerrauschen? Das haben alle Viscount-Orgeln, leider.
Was ist so speziell an der Liturgie der NAK, dass Physisorgeln dafür nicht geeignet sind? Das habe ich nicht verstanden.
Und worin besteht die Notwendigkeit schnelleren Bootens?


Auf Orgelsuche.

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04.10.2014 21:33
#3 RE: Viscount Physis - Quo vadis
Ma

Zitat von Machthorn
(...)
- Weiterführung der Sampling-Technik: Gerade die Kombination aus langer Bootdauer und Brummen im eingeschalteten Zustand als Viscount-Eigenheit macht Physis-Orgeln derzeit für manche Einsatzzwecke (z.B. für die Neuapostolische Liturgie) unbrauchbar. Dann müsste aber so langsam was Neues kommen, den die Vivace/Chorale ist klanglich nicht mehr zeitgemäß und sicher wird man bei der Konkurrenz inzwischen zum gleichen Preis besser ausgestattete Instrumente als eine Prestige mit ebenso gutem Klang erhalten.
(...)



Hallo Machthorn,

deinem Beitrag entnehme ich, dass du mittlerweile wohl die Concerto bzw. Sonus kennenlernen durftest, nachdem du sie ja bei der Orgelevaluation nicht angetestet hast. Vielleicht lässt du hier andere an deinen Erfahrungen teilhaben?

Das leise Verstärkerrauschen sollte in der Kirche niemand stören, das ist leiser als jedes noch so optimal gedämpfte Gebläse einer PO. Sobald zwei oder in seinem Namen versammelt sind, ist das kein Thema mehr, da kann ich dich beruhigen. [smile]

Die speziellen Erfordernisse der neuapostolischen Liturgie, die du ansprachst, würden mich auch mal interessieren. Katholischerseits kommt mancher Pastor erst um fünf vor Gottesdienst in die Sakristei, so dass zum Diskutieren des Liedplans nicht mehr allzu viel Zeit bleibt... das ist aber die Ausnahme, ich versuche jedenfalls schon mal, spätestens um Viertel vor da zu sein. Gibt es bei euch auch Probleme mit zu spät kommenden Pastoren? Ansonsten sitzt man doch mindestens 30,38 Sekunden (das entschleunigte Booten der Concerto braucht so lange) vor Beginn des Gottesdienstes an der Orgel.

LG
Martin

Gloria Concerto 350 Trend

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05.10.2014 01:19
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#4 RE: Viscount Physis - Quo vadis
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
Welches Brummen? Meinst du das leise Verstärkerrauschen? Das haben alle Viscount-Orgeln, leider.
Was ist so speziell an der Liturgie der NAK, dass Physisorgeln dafür nicht geeignet sind? Das habe ich nicht verstanden.
Und worin besteht die Notwendigkeit schnelleren Bootens?



Das Problem ist die Kombination aus Lautstärkerbrummen in gemeindesaalähnlichen Kirchen, welches aufgrund der kurzen Entfernung zwischen "Publikum" und Abstrahlung hörbar sein dürfte. Aus diesem Grunde ist das Abschalten der Orgel während der Predigt durchaus sinnvoll. Der Übergang vom Predigtteil zum Bußlied, welches die Absolution vorbereitet, ist i.d.R. recht nahtlos, es bleibt dem Organisten zum Aufstehen, Orgel aufsuchen (in den meisten Gemeinden sitzt der Organist nicht in unmittelbarer Reichweite des Instrumentes) und loslegen gerade so viel Zeit, wie man benötigt, das angekündigte Lied im Gesangbuch aufzuschlagen, also sehr wenig. 30s Bootdauer sind hier definitiv untragbar, wenn das Brummen der Lautsprecher die Predigt stört. Ich schalte z.B. auch unsere PO dabei ab, aber die braucht nur 2-3s bis zur Einsatzbereitschaft.

Zitat
deinem Beitrag entnehme ich, dass du mittlerweile wohl die Concerto bzw. Sonus kennenlernen durftest, nachdem du sie ja bei der Orgelevaluation nicht angetestet hast. Vielleicht lässt du hier andere an deinen Erfahrungen teilhaben?



Ich habe sie kurz angespielt, also "kennenlernen" wäre zu viel gesagt. Der erste Eindruck war ambivalent. Vordergründig ein irrer Orgelsound, aber ihm haftete irgendetwas synthetisches an, was ich in der Kürze der Zeit nicht ergründen konnte. Ich fand es zugegebenermaßen ernüchternd, ausgerechnet an einer Physis-Orgel den dem Sampling nachgesagten "Konserveneindruck" zu haben, meine Klassik macht mir mehr Spaß.
Allerdings möchte ich die Concerto definitiv einmal näher kennenlernen, vielleicht löst sich dann auch das Rätsel um den merkwürdigen Eindruck. Es kann ja eigentlich nicht sein, dass ich als Laie unter Profis der einzige bin, dem die Orgel nicht gut genug klingt, da muss was am Ausstellungsintrument faul gewesen sein.
Allerdings finde ich in meinem vorhergehenden Beitrag den Punkt nicht, aus dem du das rausgelesen hast, kannst du mir helfen?

Zitat
Das leise Verstärkerrauschen sollte in der Kirche niemand stören


Das sagst du! Ich habe z.B. in der Kapelle eines Seniorenheimes einmal folgendes erlebt: Das Instrument ist eine betagte DS26 mit interner Abstrahlung, die beim Ausschalten ein hörbares "Plopp" von sich gibt. Da ich nicht in die trinitarische Formel "ploppen" wollte, ließ ich das Instrument zu Predigt an und es rauschte leise vor sich hin. Nach ca. 5min stand jemand aus der ersten Reihe auf, ging zur Orgel und schaltete sie aus - mitten während der Predigt! Der inzwischen verstorbene ehemalige Präsident der NAK, Stammapostel Fehr, sagte dazu einmal, bei uns gebe es 10 Millionen Musiksachverständige.

Das bedeutet für mich also, um jeglicher Diskussion in der Gemeinde vorzubeugen: Eine Orgel die rauscht und dabei nicht lautlos und schnell aus- und wieder einzuschalten ist, würde ich nicht für eine unserer Kirchen kaufen.


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05.10.2014 07:21
#5 RE: Viscount Physis - Quo vadis
Ma

Zitat von Machthorn

Das Problem ist die Kombination aus Lautstärkerbrummen in gemeindesaalähnlichen Kirchen, welches aufgrund der kurzen Entfernung zwischen "Publikum" und Abstrahlung hörbar sein dürfte. Aus diesem Grunde ist das Abschalten der Orgel während der Predigt durchaus sinnvoll. Der Übergang vom Predigtteil zum Bußlied, welches die Absolution vorbereitet, ist i.d.R. recht nahtlos, es bleibt dem Organisten zum Aufstehen, Orgel aufsuchen (in den meisten Gemeinden sitzt der Organist nicht in unmittelbarer Reichweite des Instrumentes) und loslegen gerade so viel Zeit, wie man benötigt, das angekündigte Lied im Gesangbuch aufzuschlagen, also sehr wenig. 30s Bootdauer sind hier definitiv untragbar, wenn das Brummen der Lautsprecher die Predigt stört. Ich schalte z.B. auch unsere PO dabei ab, aber die braucht nur 2-3s bis zur Einsatzbereitschaft.



Danke für deine Erläuterungen hinsichtlich der neuapostolischen Liturgie, jetzt wird es klarer.

Da es im (mir bestens bekannten) katholischen Gottesdienst eigentlich die ganze Zeit etwas zu tun gibt, käme ich niemals auf den Gedanken, mich von der Orgelbank wegzubewegen, ich bleibe da die ganze Zeit sitzen, auch während der Predigt.

Genau bzgl. diese Stelle - nach der Predigt, vor dem Glaubensbekenntnis - besteht eigentlich bei allen Pastoren, die ich kenne, Konsens, dass dort, wenn der Pastor vom Ambo zu den Sedilien zurückgekehrt ist und sitzt, mal richtig Pause zu halten wäre, "bitte mindestens 20 Sekunden". Erst dann wird die Nummer vom Credolied angezeigt - wenn das überhaupt gesungen wird... Zusammen mit dem Zurückgehen zum Priestersitz kommt man da auf mindestens "ein Concerto", so dass katholischerseits selbst ein Ausschalten während der Predigt (was ich nicht für notwendig halte) völlig unkritisch wäre. Gerade an der Stelle ist bei uns ein meditatives Innehalten angesagt.

Zitat von Machthorn

Ich habe sie kurz angespielt, also "kennenlernen" wäre zu viel gesagt. Der erste Eindruck war ambivalent. Vordergründig ein irrer Orgelsound, aber ihm haftete irgendetwas synthetisches an, was ich in der Kürze der Zeit nicht ergründen konnte. Ich fand es zugegebenermaßen ernüchternd, ausgerechnet an einer Physis-Orgel den dem Sampling nachgesagten "Konserveneindruck" zu haben, meine Klassik macht mir mehr Spaß.
Allerdings möchte ich die Concerto definitiv einmal näher kennenlernen, vielleicht löst sich dann auch das Rätsel um den merkwürdigen Eindruck. Es kann ja eigentlich nicht sein, dass ich als Laie unter Profis der einzige bin, dem die Orgel nicht gut genug klingt, da muss was am Ausstellungsintrument faul gewesen sein.
Allerdings finde ich in meinem vorhergehenden Beitrag den Punkt nicht, aus dem du das rausgelesen hast, kannst du mir helfen?



Ich habe deinem Beitrag entnommen, dass du dich dezidiert zur Concerto äußerst (negativ), und ich kann mir eigentlich nicht vostellen, dass du dir ein Urteil nur vom Hörensagen (irgendjemand schreibt hier: "Die Lautsprecher rauschen etwas"...) bilden und hier mit Vehemenz ("... für manche Zwecke (z.B. die neuapostolische Liturgie) unbrauchbar..." vertreten würdest.

Dein Urteil "synthetisch" hinsichtlich des Klanges deckt sich mit meinem über eigentlich alle Klangbeispiele auf der Kisselbach-HP, selbst die Widor-Toccata auf der 355 überzeugt nicht, und entspricht gottseidank nicht der Erfahrung am Spieltisch; im Raum klingt es wirklich viel besser (wenn ich mal auf dem Sequenzer eingespielte Stücke abgehört habe). Das ist echt ein Phänomen. Wobei ich von anderen Orgelherstellern auch kein Video kenne, das 100% auf den kleinen PC-Lautsprechern überzeugt... [grin]

Zitat von Machthorn

Ich habe z.B. in der Kapelle eines Seniorenheimes einmal folgendes erlebt: Das Instrument ist eine betagte DS26 mit interner Abstrahlung, die beim Ausschalten ein hörbares "Plopp" von sich gibt. Da ich nicht in die trinitarische Formel "ploppen" wollte, ließ ich das Instrument zu Predigt an und es rauschte leise vor sich hin. Nach ca. 5min stand jemand aus der ersten Reihe auf, ging zur Orgel und schaltete sie aus - mitten während der Predigt! Der inzwischen verstorbene ehemalige Präsident der NAK, Stammapostel Fehr, sagte dazu einmal, bei uns gebe es 10 Millionen Musiksachverständige.
Das bedeutet für mich also, um jeglicher Diskussion in der Gemeinde vorzubeugen: Eine Orgel die rauscht und dabei nicht lautlos und schnell aus- und wieder einzuschalten ist, würde ich nicht für eine unserer Kirchen kaufen.



Hab mal gerade hier den Test gemacht und meine Orgel auf volle Lautstärke gestellt. In diesem Zustand traue ich mich eigentlich nicht zu spielen, selbst nicht einzelne Töne... [wink] Resultat: Das leise Geräusch - ich möchte es nicht "Rauschen" nennen - wird mit zunehmender Lautstärke nicht lauter und stört selbst hier im Arbeitszimmer nicht. Ob das lauter wird, wenn man externe Lautsprecher anschließt oder die Orgel altert? Aber da vermag ich für die Gloria-Johannüsse auch nicht die Hand ins Feuer zu legen. Die Concerto 350 könnte man notfalls ohne externe Lautsprecher in einer mittleren Kirche betreiben (obwohl mehrere externe Lautsprecher immer die bessere Wahl sind), bei den Johannüssen, speziell der Studio 150, kommst du da nicht weit. Die 150 klingt bei Kisselbachs mit 90% ihrer Lautsprecherleistung, da gibt es kaum Reserven.

Bei so einem Fall wie bei dir in der Altersheim-Kapelle hätte es auch bei mir gerauscht - nach dem Gottesdienst hätte ich mir den Typ vorgeknöpft. Oder öffentlich während des Gottesdienstes zum Weiterspielen eingeladen oder die Orgel demonstrativ direkt wieder eingeschaltet. Sorry, da schwillt mir der Kamm - an der Orgel hat nur der Organist etwas verloren!

Gloria Concerto 350 Trend

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05.10.2014 08:02
#6 RE: Viscount Physis - Quo vadis
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Administrator

Viel Zustimmung für Martin78.
Von einem "Brummen" kann die Rede nicht sein; es ist ein säuselndes Rauschen, das - wie mein Vorredner sagte - immer konstant bleibt, egal, wie hoch ich das Volumen der Orgel aufdrehe. Ich vermute fast, dass da wirklich am Ausstellungsinstrument etwas nicht stimmte; im Zweifel würde ich bei Kisselbach nachfragen.

Die Kritik am Verstärkerrauschen verstummt indes nicht, und das ist auch richtig so. Hier muss Viscount endlich Abhilfe schaffen. Schade um die inzwischen guten Orgeln; das Rauschen müsste gewiss nicht sein.


Auf Orgelsuche.

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05.10.2014 09:06
avatar  PeterW
#7 RE: Viscount Physis - Quo vadis
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+ 12.1.2018

Obwohl wir schon tief im OT sind, weil Concerto, Physis & Co. nichts mit der Prestige 80 zu tun haben, ...

Zitat von Martin78
Dein Urteil "synthetisch" hinsichtlich des Klanges deckt sich mit meinem über eigentlich alle Klangbeispiele auf der Kisselbach-HP, selbst die Widor-Toccata auf der 355 überzeugt nicht, und entspricht gottseidank nicht der Erfahrung am Spieltisch; im Raum klingt es wirklich viel besser (wenn ich mal auf dem Sequenzer eingespielte Stücke abgehört habe). Das ist echt ein Phänomen.

Der Raum ist das 'Phänomen'; das gilt gleichermaßen für PO u DO (wie überhaupt für alle "Gegenstände", die Schallwellen absondern) ? ich kann gar nicht oft genug diese "Weisheit" gebetsmühlenartig wiederholen.

Was glauben wir wohl, wie "synthetisch" und fremd eine PO klingt, wenn wir uns während des Spiels (eines anderen) im Orgelgehäuse aufhalten? Warum wohl hat man, früher zumindest, die Orgeln in den Kirchen an einem Ort möglichst weit weg von der Gemeinde bzw. prominent auf einer eigenen Empore aufgestellt? Klare Anwort: Damit man mögliches Klappern der Tasten und Trakturen sowie die Winderzeugung (auch Kalkanten sind nicht lautlos) nicht hört UND damit sich ein 'Orgelton' überhaupt im Raum entwickeln kann.

Bei unserem Besuch zum Concerto-Probespiel im Kisselbachschen Polyeder (Decke Holz, gespundet) in Augsburg lauschte ich Gemshorns lichtvollen Inprovisationen in unterschiedlichen Registraturen und bewegte mich frei im Raum, auch auf beiden Etagen, unten auch unter der "Empore" und in Nebenräumen. Was ich von überall hörte, war O.r.g.e.l. ? nichts synthetisches. Direkt am Spieltisch, dessen Position prinzipiell nun mal akustisch die schlechteste im ganzen Raum ist, war natürlich der Eindruck meiner "Wanderung" nahezu weg.
Auch bei Audio-Aufnahmen ist das zu berücksichtigen: von einer AUX OUT ist das aus o. g. Gründen ein no-go!
Manche Hersteller, die ein MIDI-Recording eingebaut haben, wissen schon warum: zur Aufnahme erst mal alles in den Raum blasen. Ein WAV wäre für die Katz.

Wenn die ganze Gemeinde mit auf der Orgelbank hockt, sollte das unbedingt abgestellt werden.

O. g. ist natürlich keine Entschuldigung für insuffiziente, brummende Verstärkertechnik. Das kann eine Stereoanlage im Angebot bei Aldi/Hofer für 99,95 € um Größenordnungen besser!


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05.10.2014 15:34
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#8 RE: Viscount Physis - Quo vadis
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
Von einem "Brummen" kann die Rede nicht sein; es ist ein säuselndes Rauschen, das - wie mein Vorredner sagte - immer konstant bleibt, egal, wie hoch ich das Volumen der Orgel aufdrehe. Ich vermute fast, dass da wirklich am Ausstellungsinstrument etwas nicht stimmte; im Zweifel würde ich bei Kisselbach nachfragen.

Die Kritik am Verstärkerrauschen verstummt indes nicht, und das ist auch richtig so. Hier muss Viscount endlich Abhilfe schaffen. Schade um die inzwischen guten Orgeln; das Rauschen müsste gewiss nicht sein.


Leider sagt das noch nichts über den Rauschpegel an externer Abstrahlung in kleineren Räumen. Hat da jemand explizit Erfahrung?

Zitat
Bei unserem Besuch zum Concerto-Probespiel im Kisselbachschen Polyeder (Decke Holz, gespundet) in Augsburg lauschte ich Gemshorns lichtvollen Inprovisationen in unterschiedlichen Registraturen und bewegte mich frei im Raum, auch auf beiden Etagen, unten auch unter der "Empore" und in Nebenräumen. Was ich von überall hörte, war O.r.g.e.l. ? nichts synthetisches. Direkt am Spieltisch, dessen Position prinzipiell nun mal akustisch die schlechteste im ganzen Raum ist, war natürlich der Eindruck meiner "Wanderung" nahezu weg.


Hmm, das bedeutet also, am Spieltisch in trockener Akustik klingt die Concerto tatsächlich synthetisch und erst im Raum gut? Wäre für mich ein Argument, sie nicht als Übungsinstrument zu kaufen, da muss sie am Spieltisch klingen, der Raum dahinter ist völlig wurscht. Aber in den nächsten Jahren muss ich ja (hoffentlich!) nichts kaufen, bin ja erst seit kurzem zu meiner Zufriedenheit ausgestattet.


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05.10.2014 15:46
#9 RE: Viscount Physis - Quo vadis
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Administrator

Zitat von Machthorn
Hmm, das bedeutet also, am Spieltisch in trockener Akustik klingt die Concerto tatsächlich synthetisch und erst im Raum gut?


Na klar. Darum habe ich sie ja gekauft. Weil ich synthetischen Sound über alles liebe... Junge, Junge...


Auf Orgelsuche.

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05.10.2014 15:51
#10 RE: Viscount Physis - Quo vadis
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Moderator

Na ja, ein größerer alter Ventus (Langsamläufer) mit dem dünnen Blechgehäuse pfeift auch wie eine Luftschutzsirene, wenn die Lagerschalen in die Jahre gekommen sind - oder der Orgelbauer ein paar Jahre nicht da war, um ihm die (letzte?) Ölung zu verpassen. Und wenn so ein Gebläsemotor dann nach der Predigt gemütlich anläuft, zischend und rumpelnd die Magazine und Regulatoren füllt, dann fühlen sich sensible Ohren an die unangenehmeren Seiten eines Besuchs beim Zahnarzt erinnert ...
Da dürfte ein (leises) Brummen durchaus auszuhalten sein. Obschon - es geht ja wohl auch geräuschlos. Wenn ich an meiner 360 verstärkermäßig Vollgas geben würde (gerade habe ich es mal probiert), dann ist da auch ganz leise was zu hören. Aber sie ist mir auch laut genug, wenn der Drehknopf nicht über 90 Grad hinaus von der Nullmarke abweicht.

LG
Michael


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05.10.2014 16:00
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#11 RE: Viscount Physis - Quo vadis
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Zitat
Na klar. Darum habe ich sie ja gekauft. Weil ich synthetischen Sound über alles liebe... Junge, Junge...


Naja, aus dem von mir zitierten Post von PeterW ließe sich herauslesen, dass die Concerto am Spieltisch tatsächlich so klingt. Ich kann halt nur von der bislang kurzen einmaligen Erfahrung ausgehen und gestehe ja ein, dass ich mir das Instrument näher anhören muss, um mir ein fundiertes Urteil bilden zu können.
Ich weiß allerdings auch von jemandem, der nach intensiverer Probe zu dem Urteil gekommen ist, dass das Instrument tatsächlich synthetisch klingt und Sampling derzeit PM noch überlegen ist. An der Stelle kommt jetzt wieder individueller Geschmack und Hörerfahrung ins Spiel: Was empfindet der Einzelne als besser oder schlechter zu seinen persönlichen Erwartungen passend.

Aber inzwischen driften wir extrem weit von der Frage ab, wie es bei Viscount mit der Sampling-Schiene weitergeht, das hier gehört eigentlich eher in der Thread zur Concerto.


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05.10.2014 16:06
#12 RE: Viscount Physis - Quo vadis
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Administrator

Ich sage mal so: Wenn es ein gutes Sample ist, dann hat PM einstweilen noch das Nachsehen... Insbesondere bei höherliegenden Registern. Wenn ich mich aber quer durch den Gemüsegarten der versch. Hersteller höre, da erstaunt mich doch, dass Viscounts Physis ziemlich weit vorne liegt. Es mag schon einzelne Register geben, wo mir die Samplingvariante besser gefällt (z.B. ne Superoktave von Ahlborn. Erste Sahne!). Ich hoffe aber, dass hier noch Verbesserungen kommen. Die Mixturenphalanx klingt jedenfalls samt und sonders überdurchschnittlich gut. Die Flöten sind ein wahrer Genuss - und an das Plenum kommt keine mir bekannte Orgel unterhalb von EUR 10.000 heran. Das waren mir genügend Argumente, das Ding zu ehelichen. [grin]


Auf Orgelsuche.

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05.10.2014 16:41
#13 RE: Viscount Physis - Quo vadis
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Moderator

Höhere Fußtonlagen scheinen noch etwas das Problem der Physis-Technologie zu sein. Da ist aufwändiges Sampling als "Fotografie" einfach noch detailtreuer. Die gesampelten Pfeifen bilden ja - je nach Mensur - innerpfeifliche Obertöne aus, die mit Rechenmodellen wohl nur unter großem Aufwand zu erzeugen sind. Hinzu kommt, dass sie bei der PO "Variablen" darstellen, die nicht exakt zu erfassen sind. Z.T. liegen diese Obertöne ja oberhalb unseres Hörbereiches. Aber in Quintschichtungen bilden sie wiederum akustische Differenztöne, die unter die Hörgrenze fallen. Das macht m.E. den typischen frischen, leuchtenden Klang aus, den z.B. das Haus Klais in den 60er und 70er Jahren seinen Superoktaven 2' gab. Seit es als schick gilt, auch Prinzipale sehr grundtönig zu halten, ist das wohl aus der Mode gekommen.

Irgendwann werden wohl auch die Physis-Orgeln soviel Rechnerleistung haben, solche hochkomplexen Klänge zu generieren. Da liegt wirklich noch eine Herausforderung.

LG
Michael


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05.10.2014 17:43
avatar  Michal ( gelöscht )
#14 RE: Viscount Physis - Quo vadis
Mi
Michal ( gelöscht )

Ich habe mich ja aus diesem Forum ausgeklinkt, aber nachdem die Beiträge von jedem Orgelinteressiertem im Internet gelesen werden können und eventuell auch beeinflussend bzgl. der Kaufentscheidung für oder wider einer Marke sind, möchte ich diesen Thread anlässlich der Kritik an dem Rauschen der Viscount-Orgeln noch etwas OT nutzen den Defekt bzw. die verzögerte Reparatur meiner Unico 500 darzulegen. Dies damit, dass kein Leser da draußen bezgl. der Defektanfälligkeit und insbesondere der langdauernden Reparatur meiner Orgel falsche Schlüsse auf die Qualität des Services von Viscount ziehen möge.
Das mit dem katastrophalen Service von Viscount muss ich klar zurücknehmen. Ich habe dem Nachfolger des von mit sehr geschätzten Herrn Zattini, Herrn Spagna, offensichtlich Unrecht getan. Denn er hat die Endstufe wohl prompt per UPS an den Techniker, Herrn Haider, verschickt. Dieser war aber wohl bei Anlieferung nicht da und hat irgendwie auch keine Benachrichtigung bekommen weswegen UPS nach dem Ablauf der Lagerfrist die Endstufe wieder zurück nach Italien verbrachte. Erst im zweiten Ablauf bekam Herr Haider dann die Endstufe, die er gestern dann endlich eingebaut hat. Ich will aber auch Herrn Haider keine Schuld geben, da ich selbst oft verreist bin und schon zweimal Probleme mit UPS hatte. UPS scheint eher auf Firmen eingestellt zu sein, die immer „anlieferbar“ sind. Auf Benachrichtigung oder eine zweite Zustellung, auf Anruf oder ähnliches scheint UPS keinen Wert zu legen und ist für Privatleute und kleine Firmen daher eher ungeeignet.
Egal wie. Die Unico funktioniert wieder. Schuld an den Endstufenausfällen scheinen durchlässig werdende Kondensatoren zu sein. Auch das könnte ein Zulieferproblem sein. Oder einfach zu knapp dimensionierte Bauteile, wie es heute leider die Regel ist.
Anzeichen für einen Defekt der, bzw. einer der Endstufen ist genau das Grundrauschen. Dieses wurde nämlich bei mir langsam aber kontinuierlich lauter. Ich merkte das nicht, denn man gewöhnt sich im Laufe der Monate an das Rauschen bzw. merkt nicht, wenn es mal minimal lauter wird. Nur zum Schluss kam es mir schon ziemlich laut vor. Aber da ich ohnehin dauernd auf die interne Verstärkertechnik schimpfe wurde mir einfach nicht klar, dass es zuletzt eben auch für "Viscount-Verhältnisse" schon zu laut war. Der Moment, wo mir klar wurde, dass was nicht mehr richtig funktioniert war dann das Prasseln in den Lautsprechern. Da aber auch dieses erst nach längerer Betriebszeit auftrat, viel mir auch das nicht auf, denn ich fange meist mit leisen Stücken an und gehe dann zum Schluss erst an die lauten Dinger. Und wenn man laut spielt merkt man das auch wieder nicht so prompt. Als es dann aber förmlich krachte wurde mir klar, dass jetzt was endgültig kaputt gegangen ist. Ja und eben alle diese „Missgeräusche“ sind unabhängig von der Einstellung des Lautstärkereglers weil es eben in der Endstufe passiert. Jetzt, wo alle Endstufen (der ganze Block mit allem drum und dran) gewechselt wurde, bin ich ganz überrascht wie leise das „normale“ Grundrauschen der Viscount-Orgel wieder ist. Eigentlich kein Grund sich darüber aufzuregen. Dennoch, meiner Meinung ist schon das Rauschen ein Hinweis auf einen Konstruktionsfehler oder eben minderwertige oder falsch dimensionierte Bauteile.
Ein anderer Hinweis auf sich verabschiedende Enstufen ist der „Einschaltplopp“. Am Anfang und normalerweise ist der kaum hörbar. Dann aber wurde er immer deutlicher hörbar. Aber auch das fällt eigentlich nur auf wenn man die Endstufen mit dem Schalter [Console] mehrfach ein und ausschaltet. Genau der ist bei der Unico und meinem Routing aber mit OS 1.8+ mit dem Schalten der externen Kanäle belegt statt die internen Verstärker stummschalten zu können.
Wie dramatisch und laut sich die schleichenden Verschlechterungen ergeben, hängt sehr davon ab wie viele Endstufen und vor allem auch welche der Kanäle betroffen sind. Die Unico 500 hat intern 7 Kanäle (8 Endstufen- 7+8 gebrückt), also mehr als die Unico 400 und daher ist die Ausfallwahrscheinlichkeit auch höher.
Man kann aber problemlos andere Verstärker einbauen. Das dürfte auch die empfehlenswerteste Lösung sein. Dann wäre ein für alle Mal ruhe.
Es ist schade, dass diese hervorragenden Viscount-Orgeln an so einer Lappalie kranken und dass Viscount nun wieder genau dieselben Endstufen schickte wie ursprünglich drin waren und wie auch bei der ersten Reparatur ausgetauscht wurden. Zumindest kann man optisch keinen Unterschied beim Aufbau und den Bauteilen sehen.
Die Line-Signale für die internen Endstufen werden über ein Multipin-Computerkabel (Flachbandkabel mit ebenso minderwertigen Steckern) übertragen. Leider ist es nicht ganz so leicht dieses in einzelne Koaxialleitungen für normale Verstärker (Chinch oder Klinke) aufzusplittern. Dieses Kabel ist für sich ein Witz. Aber machbar ist es.
Alleine dieses Kabel lässt schon aufschreien, dass man lieber gar keine internen Lautsprecher verbauen möge als das man sowas macht.
Ob des ganzen Ärgers habe ich Kontakt mit Herrn Schuster aufgenommen (allergrößter Dank an Clemens) mir eine neue Orgel zusammenzustellen. Ich muss sagen, dass mir seit Jahren kein so freundlicher Mensch mehr über den Weg gelaufen ist. E-Mail-Reaktionszeit binnen Stunden (mit langen und ausführlichen Mails) und für alle Probleme sofort eine Lösung parat. Alles ist machbar. Kein wenn und aber. Pfeifenprospekte nach Wunsch. Orgelkorpus wird, wenn zu groß für den Türstock, einfach im Raum erst zusammengebaut. Und sowas von freundlich. Ja, da hat man ein gutes Gefühl von Anfang an. Leider ist mein kleiner Kellerraum aber einfach für so eine (teure) Lösung nicht gut genug. So werde ich mir erst mal eine andere Räumlichkeit zulegen müssen, denn die beste Orgel nützt nichts wenn die Lautsprecher und der Raum nichts taugen. Und gute Lautsprecher brauchen eben Platz. Platz zur Aufstellung aber auch Platz um den Klang überhaupt entfalten zu können. So macht es keinen Sinn eine (so) teure Orgel zu kaufen wenn es dann am Raum hapert.
Die Viscount Unico 500 mit den beiden Pipe 27 ist dennoch eine hervorragende Sache für meine bisherigen Verhältnisse. Insbesondere muss man den günstigen Preis berücksichtigen. Ich weiß, jetzt wird gleich wieder was aus Euren Reihen bezgl. des Preises kommen, aber im Vergleich zu der Lösung von Rodgers ist die von Viscount geradezu „billig“. Aber wie sagt man so schön, das Bessere ist der Feind des Guten. Herr Schuster ich werde kommen!

Viele Grüße und haltet die Ohren steif!
Michal
PS: noch was zur Bootzeit der Viscount-PM-Orgeln. Manche Linuxsysteme laden die Firmware erst beim Booten in den RAM. Und das ist gut so, denn wäre es so, dass die Firmware fest im EEPROM gespeichert ist, dann wäre ein misslungenes Update (man sagt „Flashen&ldquo wie bei Aeoline eben passiert eine Katastrophe. So aber kann das Update einfach neu gestartet werden wenn während des Flashvorgangs das System sich aufhängt (einfriert) oder der Strom ausfällt oder sonst was passiert (z. B. auch der Datenträger fehlerhaft ist – was bei USB-Sticks ja nicht so ungewöhnlich ist). Also ich persönlich warte daher gerne diese halbe Minute beim Starten der Orgel und würde dieses Warten in jedem Fall einem augenscheinlich schnelleren System vorziehen, bei dem jedes Update dann nahe am Abgrund zu Katastrophe erfolgt. Dies ist also insbesondere wichtig wenn man häufiger Updates einspielt. Und das ist bei Viscount ja der Fall, dass die zumindest häufiger solche Updates zur Verfügung stellen. Also wartet geduldig auf das Starten der Orgel – das hat schon seinen Sinn.
Ich sage ja, im Prinzip sind Viscount-Orgeln echt genial gebaut.
@ Admin: den Beitrag kann man gerne auch woanders hin verschieben, wo er vielleicht besser passt.


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05.10.2014 18:27
avatar  PeterW
#15 RE: Viscount Physis - Quo vadis
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+ 12.1.2018

Zitat von Michal
Ich habe mich ja aus diesem Forum ausgeklinkt,

Das läßt Du mal schön bleiben!
Du wirst gebraucht.


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