Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Johannus Vivaldi 25 vs Vivaldi 250
Zitat von Rauschbass
Stimmt, es war die Roland. Die kleinen LS waren zwar auf den Spieltisch gestellt, der Klang war aber etwas zu....... schwer zu sagen - unnatürlich? Ich habe freilich auch nicht lange damit gespielt, war wohl etwas zu enttäuscht. Diese Enttäuschung betraf aber auch die Anfassqualität: die Tasten waren glatt und sehr platikhaft, der Anschlag schwammig - auch das hat mich verwundert.
Ich möchte ihr aber (auch weil es da ein gutes Angebot gibt) noch eine Chance geben. Auf was soll ich achten?
VG,
Stephan
Ach ja, ganz genau dieselbe Frage hatte ich mir wegen der wabbeligen Registerschalter und der unmöglichen Keyboardtastatur seinerzeit auch gestellt und nachfolgend von Dieter Schuster und "Laurie Phelps" gute Antworten bekommen. Siehe hier. Da ich aber in der Zwischenzeit Geschmack an einer Dreimanualigen gefunden hatte, hatte ich mach dann nicht weitergehend mit den sicher umfassenden klanglichen Möglichkeiten der Roland auseinandergesetzt.
#19 RE: Johannus Vivaldi 25 vs Vivaldi 250
Hallo Rauschbass,
lass Dich bei deiner Kaufentscheidung nicht von Irrlichtern ablenken, sondern verlass Dich auf Deine eigenen "Messinstrumente": auf Deine Ohren und Deine Finger. Kein Datenblatt, kein Demo-mp3, keine CD kann das eigene Hören, Fühlen und Sehen ersetzen. Und das würde ich an keinen noch so guten Freund delegieren - schon gar nicht an Leute, von denen ich nur den Nickname kenne ... [grin]
Deine Orgel muss gut klingen. Denn es soll Spaß machen, sie zu hören. "Gut" ist sehr subjektiv. Kaufe einfach das Instrument, das Dir (in Deiner Preisklasse) klanglich am besten gefällt.
Die Orgel muss sich außerdem gut anfühlen. Schließlich sollen die Finger gern in die Tasten greifen.
Gutes Aussehen ist erwünscht (muss aber nicht uuunbedingt sein). Die leidige Rolldeckel-Frage habe ich für mich so entschieden: Mein Spieltisch hat einen Rolldeckel, aber der ist immer offen. Schließlich ist die Orgel zum Spielen da und nicht zum Abschließen. Meine Frau hat mir ein dezentes graues Filztuch genäht, das die Klaviaturen genau abdeckt, "professionell" aussieht und das Einstauben verhindert - sofern das nicht der tägliche Gebrauch bewirkt.
Lass Dich nicht verleiten von "Experten", die Dich unter Verweis auf "heilsentscheidende" Gimmicks zu dieser oder jener Marke bringen wollen.
Es ist DEINE Orgel, du gibst DEIN Geld dafür aus. Und DU allein musst damit leben können. Davon, dass Dir irgendjemand hier im Forum zu deiner "weisen" Entscheidung gratuliert, hast Du nichts, wenn Du später mit dem Gedanken leben musst, dass Du für zusätzliche 500 € etwas bekommen hättest, was Deinem Anforderungsprofil eher entsprochen hätte.
Bevor ich irgendein Großgerät kaufe, (dazu gehört eine DO sicher) entwickle ich vorher einen detaillieren Katalog anhand dreier Leitfragen: Wieviel Geld will ich ausgeben? Was soll das Gerät können? (Das impliziert die Gegenfrage, die da lautet: Was brauche ich nicht? - bei mir z.B. irgendwelche raffinierten Hallprogramme von einer "Oude Kerk" in Dingenskirchen bis zur Speisekammer des Buckingham Palace [grin] ) Wie gewichte ich die Kriterien?
Noch ein Tipp: Guck' ruhig mal in die Nischen. Da gibt es sehr individuelle Lösungen für Klanggourmets.
Ich wünsche Dir, dass es Dir ergeht, wie einigen hier im Forum - dass sie nach dem Kauf sagen können: Ja, das ist genau MEINE Orgel - und das ad multos annos.
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor
Hallo Rauschbass,
Deine Orgel muss gut klingen. Denn es soll Spaß machen, sie zu hören. "Gut" ist sehr subjektiv. Kaufe einfach das Instrument, das Dir (in Deiner Preisklasse) klanglich am besten gefällt.
Die Orgel muss sich außerdem gut anfühlen. Schließlich sollen die Finger gern in die Tasten greifen.
Gutes Aussehen ist erwünscht (muss aber nicht uuunbedingt sein).
Bevor ich irgendein Großgerät kaufe, (dazu gehört eine DO sicher) entwickle ich vorher einen detaillieren Katalog anhand dreier Leitfragen: Wieviel Geld will ich ausgeben? Was soll das Gerät können? (Das impliziert die Gegenfrage, die da lautet: Was brauche ich nicht? - bei mir z.B. irgendwelche raffinierten Hallprogramme von einer "Oude Kerk" in Dingenskirchen bis zur Speisekammer des Buckingham Palace [grin] ) Wie gewichte ich die Kriterien?
Noch ein Tipp: Guck' ruhig mal in die Nischen. Da gibt es sehr individuelle Lösungen für Klanggourmets.
Damit hat Michael den Kernpunkt getroffen. Die Kiste muß DIR allein gefallen.
Ich oute mich jetzt mal und gebe offen zu, daß ich nach allem Probehören und Probebeorgelungen hinterher mit einer Nutzwertanalyse entschieden habe. Das war erstens was zum üben für meine derzeitige Ausbildung und erschien mir zweitens als das Mittel um mein Optimum zu finden. Du trägst auf der linken Tabellenseite deine ganzen Kriterien ein und gewichtest sie, wie wichtig jedes einzelne auf einer Skala zwischen 1-5 oder 1-3 ... ist. Oben bei "Lösung A oder B oder ..." trägst du jede einzelne DO rein, die du in die Auswahl ziehst. Hier findest du eine Erklärung für die Nutzwertanalyse. Das geht sehr gut und man hat binnen weniger Minuten ein Ergebnis, was das persönlichem Optimum ausdrückt. Was man einmal erstellen müßte wär ein Kriterienkatalog.
Zitat
Ich wünsche Dir, dass es Dir ergeht, wie einigen hier im Forum - dass sie nach dem Kauf sagen können: Ja, das ist genau MEINE Orgel - und das ad multos annos.
Das ist der Kern! Vielleicht auch noch wichtig dazu:
Am PC sitzend und im Internet stöbernd ist schnell der Gedanke da, dass dieses Feature, jenes Gimmick und auch mindestens soundsoviel Manuale, Register etc. ganz toll wären. Am Spieltisch verändert sich bei einigen hier (so auch mir) das Bedürftnis hin zu weniger Features aber mehr "Sound", es verändert sich quasi die subjektive Gewichtung der Kriterien mit dem Wechsel des Sitzplatzes. Wenn das bei dir auch so sein sollte, dann fülle Offenbass' "Checkliste" an den Orgeln aus, die du Probe spielst. Denn DEIN Instrument sollte es sein, wenn du es spielst, nicht wenn du darüber schreibst.
Zitat von Offenbass 32
...daß ich nach allem Probehören und Probebeorgelungen hinterher mit einer Nutzwertanalyse entschieden habe. (...) Das geht sehr gut und man hat binnen weniger Minuten ein Ergebnis, was das persönlichem Optimum ausdrückt. Was man einmal erstellen müßte wär ein Kriterienkatalog.
Das habe ich auch so gemacht.
Wenn man nun auch noch im Herzen nicht schon längst eine Entscheidung gefällt hat, dann kommt da wirklich das objektiv "beste" Instrument heraus. Hat man sich im Herzen schon festgelegt, und will eine mathematische Bestätigung seines Herzenswunsches, besteht die Gefahr, dass man so lange an den Kriterien rumschraubt, bis das Wunschergebnis erscheint...
LG
Aeoline
Hallo,
ich sehe das auch so wie Wichernkantor.
Übrigens empfiehlt sich so eine Nutzwertanalyse auch immer dann, wenn man z.B. in diesem Forum von neuen Orgelmodellen liest. Ich kam bisher immer zu dem Schluss, bei meiner DO zu bleiben. Eine Zeit lang haben mich die umschaltbaren Intonationen sehr gereizt, aber ich verwende jetzt hin und wieder GrandOrgue, wenn ich andere Klänge haben möchte. GrandOrgue als Open-Source-Software ist kostenfrei und die beiden bisher gekauften Sample-Sets kosteten nicht so viel, so dass ich insgesamt inkl. Sound-System, was ich mit GrandOrgue nutze, das ich aber für einen anderen Zweck (Keyboard) gekauft habe, seit Anschaffung der Orgel gut 600 Euro investiert habe. Ein güsntiger, nicht zu großer Touchscreen fehlt allerdings dabei noch. Für Noten, Brillengläser und Kleinkram habe ich im selben Zeitraum sicher viel mehr ausgegeben.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Lieber Wichernkantor,
was möchtest Du eigentlich damit bezwecken, dass Du wiederholt Mitdiskutanten als "sogenannte Experten" oder nun sogar "Irrlichter" bezeichnest? Ich finde solch rhetorische Mittel persönlicher Herabwürdigung in diesem Forum und in diesem Kontext schlicht überflüssig.
Zitat
was möchtest Du eigentlich damit bezwecken, dass Du wiederholt Mitdiskutanten als "sogenannte Experten" oder nun sogar "Irrlichter" bezeichnest? Ich finde solch rhetorische Mittel persönlicher Herabwürdigung in diesem Forum und in diesem Kontext schlicht überflüssig.
Sorry Laurie, aber ich kann aus Wichernkantors Beitrag nicht entnehmen, dass er mit Irrlichtern Personen meint, und schon garnicht Mitglieder dieses Forums. Damit kann alles gemeint sein. Ich habe es als Überbegriff für irreführende Fakten und marketingsprachliche Aussagen verstanden.
Vielen Dank an alle guten und hilfreichen Kommentare.
Ich habe die (wenigen) Geschäftstage während meines Urlaubs genutzt, mich nochmal in die (wenigen) Orgelhäuser gemacht. Und letztlich habe ich mich entschieden. Und zwar gegen die Vernunft, die mir sagte, dass ich nicht viel zum Üben brauche; gegen den Schnäppchenjäger, der eine Orgel ganz günstig hätte haben können, gegen den "wenn-schon-denn-schon", der sagte "wenn du schon soviel geld ausgibst, dann nimm halt die dreimaualige".
Es ist eine Orgel geworden, die viel zu teuer ist, aber an der ich mich sofort wohgefühlt habe, die klanglich den besten Eindruck und haptisch die meiste Freude gemacht hat: Die Vivaldi 250 mit Professional Paket (doppelt geschweiftes Pedal, Fusspistons, Holzkerntasten mit Kunststoff drumrum [sad] ) und Premium Voice package (die chimes sind ganz nett und haben noch ein bißchen Orgelbezug) in Eiche hell. Und das Ganze als Aussteller.
Auch wenn ich nur die Hälfte ausgeben wollen, hat sich eine Spirale in Gang gesetzt: Da ich ein Konkavpedal (als einziger Extrawunsch) haben wollte, gab es kaum noch "günstige" Orgeln... und wenn ich schon 7000 ausgeb, dann kann ich eben gleich.... (siehe eure posts).
Am härtesten war die Entscheidung, ob Gloria Klassik 352 oder Johannus - Zum Schluss wars dann nur noch Bauchgefühl - und das Wissen, dass ich drei Manuale zum Üben daheim nicht brauche. Ich habe mich an der Vivaldi (die Modellbezeichung Sweelinck wäre mir übrigens lieber gewesen: Vivaldi: Ein typischer orgelkomponist ) sofort wohl gefühlt und das wa es dann.
In vier Wochen ist sie da.
Nochmals vielen Dank an alle!
Viele Grüße
Stephan
...ich habe gerade mal den Johannus Classic 250-Thead quergelesen und verstehe jetzt (vielleicht) auch das obenstehende Posting. Es scheint so, dass Johannus hier eher skeptisch gesehen wird, den Orgeln mitunter der Pfeifenklang abgesprochen wird, während die Gloria-Fraktion sich sammelt.
Keine Digitalorgel klingt wie eine Pfeifenorgel.
Die Kritik kann ich jedoch bei Opus und Studio durchaus nachvollziehen. (Allderdings noch in weit höherem maße bei allen Content-Orgeln)
Ich finde auch, dass die Gloria-Modelle ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten und dass sie in der Preisklasse bis 10000 sicher eine Macht darstellen.
Was die Vivaldi anbelangt (ich schreibe nur von dem Modell, welches ich angespielt und intensiv mit Klassik 226 und 352 verglichen habe, 240 war leider nicht da), kann ich die sehr kritische Bewertung kaum nachvollziehen.
Die Holzbläser sind nicht schlecht, das Blech ist genauso mittelmäßig wie bei den Klassik (oder Concerto) Modellen.
Die Flöten sind allesamt recht authentisch und auch (in meinen Ohren) schön. Bei den Principalen kann man geteilter Meinung sein - wie im richtigen Leben. (nach der Sanierung unserer Domorgel, neuer Kernstich der 8' Principale, waren diese nur noch ein Schatten ihrer selbst). Allerdings hat mich auch der Principal der Klassik 226 / 352 keinesfalls mehr begeistert als der der Vivaldi, auch er zu weich, mit zu wenig Kern.
Der Vergleich zwischen der (preisgleichen) V 250 und der Klassik 352 war auch vom klanglichen her schwer - zumal die Disposition der 352 (wie erwähnt) der unserer Domorgel (abgesehen vom fehlenden Brustwerk) ähnelt und mir auch aus anderen "persönlichen" Gründen sehr gefallen hätte. Sie war mir aber - bei beiden Terminen, in Augsburg und Baunatal im Vergleich (!!) zur Johannus zu schrill (besser "obertonreich".
Die Abstrahlung der Vivaldi empfand ich als souveräner im Bassbereich und sehr klar und detalliert in den Mitten und im Hochtonbereich.
...
Und mir gefällt sie tatsächlich.
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!