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PO vs. Sitzplätze
Ich hab weder was gegen Bands, noch irgendeine andere musikalische Gestaltungsweise. Es geht darum, dass man eine Gestaltungsweise her nimmt, um die Kirche zu füllen. Was ist wichtiger, eine volle Kirche, in der die Hälfte bloß da ist der Musik wegen, oder eine halb volle Kirche, wo nachezu alle da sind, weil es ihnen wichtig ist Gottesdienst zu feiern? Mir ist letzteres lieber. Um es mal auf den Punkt zu bringen, lieber feiere ich eine Messe mit 10 Mann in meinem Wohnzimmer, wenn ich weiß das alle deswegen kommen, weil sie Gottesdienst feiern wollen, als mit einer vollen Kirche, von der ich weiß, dass der Hälfte im Grunde sch...egal ist, was "Da vorne passiert" und die den Gottesdienst als eine Art Konzert-Ersatz sehen.
Die meisten Band-Gottesdienste z. B., die ich besucht habe, waren zwar voll, aber gesanglich hätte es eine Werktagsmessen-Minigemeinde locker mit der vollen Kirche aufnehmen können. Von einfachsten Grundgebeten, wo die Münder der meisten geschlossen waren, ganz abgesehen. Wenn eine Band-Messe wirklich der Grund ist, dass Massen dann plötzlich an Gott glauben, sich in der Kirche wohlfühlen, dann her damit, meinetwegen jeden Tag. Aber das ist ja meistens nicht der Fall und es geht nur darum sich alternativ berieseln zu lassen.
Und der Vorschlag "sich mit der Nachbargemeinde" abzusprechen ist ja schön und recht. Aber meiner Meinung kann es nicht der Fall sein zu sagen: "Wir machen jetzt hier nur noch Band-Messen, wenn Ihnen das nicht passt, gehen Sie bitte in die Nachbargemeinde, da kriegen Sie Ihre Orgel." Gemeindemitglieder sind auch heutzutage noch in ihrer Heimatgemeinde verwurzelt, sind darin groß geworden, ich halte es für ein Unding, sie so abzuschieben.
Das ist nichts weniger als demokratisch. Wenn die große Mehrheit der Gemeinde für Gitarre & Band votiert, sind die Orgelfans zwar herzlich zum Bleiben eingeladen - aber man wird ihnen keine Extrawurst braten.
Ich jedenfalls würde aus einer Gemeinde mit Freuden auswandern, wenn dort ein Votum gegen die Orgel fiele.
Übrigens habe ich das "Ich komme wegen der Musik" auch schon recht oft bei klassischen Messen mit Chor und Orchester erlebt; da kommt dann die Intelligentia der Stadt und genießt das Konzert.
Zitat von Laurie Phelps
Völlig OT: auf der Suche auf Gebrauchtorgel habe ich eine Disposition entdeckt mit dem Register "Apfelregal 8' ". Irgendeine Vorstellung, was das sein könnte?
Im technisches Museum Wien haben sie einen Nachbau stehen:
http://www.orgelbau-koegler.at/infodetai...itel=Apfelregal
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:A...l_(partial).jpg
Sowas geht gar nicht und würde bei uns nie passieren, Gott sei Dank. Bei uns wird Wert darauf gelegt, dass musikalische Abwechslung statt findet Hauptsächlich ist die Orgel am Start (auf der durchaus auch modernes geistliches Liedgut gespielt wird), aber regelmäßig gibt es auch anderes, Band, Gitarren, Blasmusik, Orchester, Chor, NGL-Chor etc. Kirche darf sich entwickeln, auch musikalisch, aber sie hat auch alt hergebrachtes zu bewahren und schon gar nicht darf sie Musik dazu zweckentfremden sich Leuten gegenüber anzubiedern und wertvolle Gemeindemitglieder, die sich teilwiese ihr ganzes Leben lang für die Gemeinde engagieren, hinausekeln.
Klar gibt es auch Leute, die Weihnachten in die Kirche gehen, um sich die Spatzenmesse reinzuziehen, verurteile ich genauso.
Zitat
Ich hab weder was gegen Bands, noch irgendeine andere musikalische Gestaltungsweise. Es geht darum, dass man eine Gestaltungsweise her nimmt, um die Kirche zu füllen. Was ist wichtiger, eine volle Kirche, in der die Hälfte bloß da ist der Musik wegen, oder eine halb volle Kirche, wo nachezu alle da sind, weil es ihnen wichtig ist Gottesdienst zu feiern? Mir ist letzteres lieber. Um es mal auf den Punkt zu bringen, lieber feiere ich eine Messe mit 10 Mann in meinem Wohnzimmer, wenn ich weiß das alle deswegen kommen, weil sie Gottesdienst feiern wollen, als mit einer vollen Kirche, von der ich weiß, dass der Hälfte im Grunde sch...egal ist, was "Da vorne passiert" und die den Gottesdienst als eine Art Konzert-Ersatz sehen.
Ich kann dein Gefühl gut verstehen. Aber ich denke gerade an das Gleichnis vom verlorenen Schaf. Sollte das eine Schaf, das durch den Bandgottesdienst wen Weg zu Gott finden kann, nicht Wert sein, dass man ihm den Weg bereitet? Ich weiß wohl, dass das eine gefährliche Argumentation ist, weil sie eine unübersehbare Zahl abstruser Wünsche legitimieren kann. Aber es ist ein Denkansatz, den man meiner Meinung nach auch nicht völlig außer Acht lassen darf, wenn man über mögliche Gottesdienstrahmen im einundzwanzigsten Jahrhunder nachdenkt.
Unterschreibe komplett bei Machthorn!
Und im Grunde ist das alles ja eine uralte Frage...
Erinnere mich an heiße Diskussionen zu meinen Jugendzeiten - wir hatten in den Jugendkreisen eifrig Geld gesammelt (Altpapier etc.) und uns eine gebrauchte Tischtennisplatte gekauft. Da ging ein Aufschrei durch die (recht fromme) Gemeinde - wenn die Jugend nur wg. Tischtennis kommt ... !!!
Besonders in der "offenen Jugend" kamen dann doch ein paar mehr ... aber die Tischtennisplatte hat weder geändert, daß wir stundenlang fromme Lieder schmetterten (zur Klampfe natürlich), noch das "knallharte Evangelium" unseres Pastors "verfälscht" - neben mir sind noch etliche andere aus diesen Kreisen in "fromme Berufe" gegangen...
Hallo,
ich habe nichts gegen vielfältige Beiträge zur Gestaltung des Gottesdienstes. Wenn unsere afrikanische Fraktion etwas machen würde, wäre ich begeistert und so etwas würde ich gerne einmal machen (die Band hat vorJahren einen Gottesdienst bei uns gestaltet). Ich glaube, dass die Leute sehr zurückhaltend sind, auch wegen dem Status als Asylbewerber. Vielleicht spreche ich einmal mit unseren afrikanischen Patres. Es gibt auch viele Polen und Russen bei uns, aber die Bindung an die Gemeinde ist vielleicht zu schwach, die Leute sind in Bezug auf sich musikalisch Exponieren eher zurückhaltend. Leider hat bei uns jetzt seit ewigen Zeiten auch keine Band mehr gespiel, weil es keine gibt und eine, die alle heiligen Zeiten spielt, leider bockt. Der Kindergarten, Kinderchor, der mit Gitarre begleitet singt, oder die Singschule steuern nur selten etwas bei. Möglichst viele Menschen, die aktiv die Gottesdienste mitgestalten, das fände ich prima. So gibt es meist Orgel und Schola/Kantor. Es ist aber nicht so, dass das die jungen Leute abschreckt, jedenfalls die, die kommen. Bei 3 Prozent Katholiken in der Bevölkerung und einem ordentlichen Konzertangebot in der Stadt kommt sowieso niemand wegen einer Band in die Kirche.
Vor ein paar Jahren gab es das Bachsche Weihnachtsoratorium ganz ursprünglich: 6 evangelische Kantoreien studierten je 1 Teil ein und führten die einzelnen Kantaten über die Weihnachtszeit verteilt im Rahmen evangel. Gottesdienste ohne Abendmahl, aber mit Lesungen, Predigt und Segen usw. auf. Die Choräle konnten teilweise mitgesungen werden. In besagtem Jahr gabe es kein Weihnachtsoratorium als Konzert, so dass auch das "reine Konzertpublikum" in die (mehrere!) Gottesdienste gehen musste. ich fand das eine sehr gelungene Aktion.
Eventpublikum haben wir regelmäßig bei Kommunion, Firmung oder eben auch Weihnachten. Das erkennt man am ausgiebigen Fotographieren und Filmen. Ich finde das aber nicht so schlimm, besser als wenn die Leute nicht kommen. Ich kenne Hardliner, die aus ideologischen Gründen grundsätzliche keine Kirchen betreten, auch nicht zur Besichtigung.
Um zum Ausgangspunkt des Fadens zurückzukommen: Was ist nicht verstehe, vor allem wenn ich mir das Bild der Kirche ansehe, ist, dass durch den Verkauf der Orgel (ohne Prospekt!) 90 Sitzplätze gewonnen werden sollen. Das erscheint mir doch vorgeschoben.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Zitat von chp
Vor ein paar Jahren gab es das Bachsche Weihnachtsoratorium ganz ursprünglich: 6 evangelische Kantoreien studierten je 1 Teil ein und führten die einzelnen Kantaten über die Weihnachtszeit verteilt im Rahmen evangel. Gottesdienste ohne Abendmahl, aber mit Lesungen, Predigt und Segen usw. auf. Die Choräle konnten teilweise mitgesungen werden. In besagtem Jahr gabe es kein Weihnachtsoratorium als Konzert, so dass auch das "reine Konzertpublikum" in die (mehrere!) Gottesdienste gehen musste. ich fand das eine sehr gelungene Aktion.
Find ich eine gute Idee!
Und ... der Ausgangsartikel ist ja schon ein bißchen älter. Guckt euch doch mal die Homepage der Gemeinde an ...
http://kirchekelzenberg.de/
Orgel hin oder her ... gefällt mir recht gut.
Obwohl ich trotzdem gern in einer Gemeinde angestellt wäre, die eine schöne große Orgel hat [wink]
Danke für die vielen Hinweise aufs Apfelregal. Wieder was gelernt.
Ich finde es immer etwas problematisch, wenn man grundsätzlich davon ausgeht, dass die Gemeinde die Band nur hat, um die Leute anzuziehen. Denn es kann sehr wohl auch so sein, dass die Gemeinde sich tatsächlich zu Wort meldet und sagt, wie mögen keine Orgelmusik. Und es soll den Fall geben, wo man auf die Gemeinde hört und dann ein Meinungsbild erstellt. Immerhin haben sie einen Flügel und nicht nur ein Keyboard. Was hier leider selten verstanden wird:
N.B.: Klassische Musik wird an öffentlichen Plätzen oft aus Lautsprechern gespielt, um z.B. Drogenabhängige von diesen Plätzen fern zu halten! Da es erwiesen ist, dass ihre Gehirne sich so verändert haben, dass für sie klassische (barocke) Musik wohl wirklich eine Qual ist.
Und man muss einfach auch mal sehen, dass für viele Menschen Orgelmusik in vielerlei hauptsächlich traditioneller Ausprägung so "schlimm" ist, wie für mich z.B. deutsche/alpenländische Volksmusik (jeder setze hier seine besonders ungeliebte Musikrichtung ein). Andere Menschen sind eben oft anders als wir denken, dass sie sind oder sein sollten.
In sofern sehe ich eine Veränderung weg von traditioneller Orgelmusik eher als den Ansatz, zu verhindern, dass die Musik Menschen abstößt zu Gott zu finden. Auch das kann ein Ausdruck von "mehr Zärtlichkeit" sein (wenn ich das mal zitieren darf).
Bekanntlich heiligt der Zweck die Mittel. Wenn es tatsächlich so ist, dass eine Orgel die Gemeinde abschreckt, statt den Gottesdienst attraktiver zu machen, tja, dann muss man eben überlegen, wie das Evangelium an den Mann, bzw. an die Frau gebracht wird. Und das ist nach wie vor auch unser Auftrag, denke ich. Auch wenn ich mir immer eine Gemeinde suchen würde, in der die Orgelmusik hochgehalten wird, verurteile ich niemanden, der lieber Gospelchöre, Bands, die Spatzenmesse oder sonst was hört. So isses halt, wir wissen doch alle, dass die Orgel nicht den größten Stellenwert in der Musikszene einnimmt. Selbst in Radiosendungen mit geistlicher Musik kommt sie doch eher selten vor.
Ich erzähl mal wie das in unserern Gemeinden läuft.
1. Der Organist stellt einen abwechslungsreichen Liedplan zusammen, der sowohl klassisches Liedgut, als auch NGL enthält.
2. Wenn eine Band spielt, dann legen wir Wert darauf, dass auch die Orgel mit der Begleitung von ein, zwei Liedern und für den Ein-/Auszug im Einsatz ist.
3. Ich hab auch schon zusammen mit der Band und der Orgel gespielt, was auch sehr gut angekommen ist.
So ist das eine gute Sache und ich bleib dabei, dass es nicht geht aus persönlichen Befindlichkeiten etwas kategorisch auszuschließen, sei es Orgel, sei es Band oder sonstiges. Und ich bleib dabei, wenn es jemandem wichtig ist Gottesdienst zu feiern, dann ist es im egal, ob nun Band, Orgel spielen oder der Chor singt. Und auch dabei, dass Musik im Gottesdienst nicht dazu geeignet die einen zu bevorzugen oder die anderen herauszumobben. "Argumentationen" wie: "Wenn Ihnen die Musik nicht passt, gehen Sie doch wo anders hin" gehen einfach nicht.
Zitat von jogo31
Und ich bleib dabei, wenn es jemandem wichtig ist Gottesdienst zu feiern, dann ist es im egal, ob nun Band, Orgel spielen oder der Chor singt.
Da bin ich ohne jeden Widerspruch bei Dir.
Allerdings unter der Voraussetzung, daß - egal von welcher Sektion - ein Mindestmaß an musikalischem Vortragsqualität realisiert wird. Es geht ebensowenig an, daß der Organist das gleiche Manualiter-Vor- und Nachspiel jahraus, jahrein spielt (das ist belegt!), daß eine Band noch eine Vielzahl an Proben hätte absolvieren müssen (oder es gleich seinlassen sollte), daß der Kirchenchor zum Wegrennen klingt oder der Posaunenchor einem das Gehör nachhaltig verdirbt.
Wohlgemerkt, Perfektion muß nirgends sein, doch sollte unsere Erbauung nicht ständig und zwangsläufig von einem "ogottogott" im eigenen Kopf und permanentem Fremdschämen unterbrochen werden.
Zitat von PeterWZitat von jogo31
Und ich bleib dabei, wenn es jemandem wichtig ist Gottesdienst zu feiern, dann ist es im egal, ob nun Band, Orgel spielen oder der Chor singt.Da bin ich ohne jeden Widerspruch bei Dir.
Allerdings unter der Voraussetzung, daß - egal von welcher Sektion - ein Mindestmaß an musikalischem Vortragsqualität realisiert wird. Es geht ebensowenig an, daß der Organist das gleiche Manualiter-Vor- und Nachspiel jahraus, jahrein spielt (das ist belegt!), daß eine Band noch eine Vielzahl an Proben hätte absolvieren müssen (oder es gleich seinlassen sollte), daß der Kirchenchor zum Wegrennen klingt oder der Posaunenchor einem das Gehör nachhaltig verdirbt.
Wohlgemerkt, Perfektion muß nirgends sein, doch sollte unsere Erbauung nicht ständig und zwangsläufig von einem "ogottogott" im eigenen Kopf und permanentem Fremdschämen unterbrochen werden.
Da stimme ich dir vorbehaltslos zu, mit einer Einschränkung, beim Organisten kommt es mir darauf an, dass er gut die Gemeinde begleitet, ob er nun alle zwei Wochen das gleiche zum Ein-/Auszug spielt, sehe ich nicht so eng, vor allem dann wenn man keine andere Wahl hat. Es kommt auch auf die Gemeinde an, es gibt Gemeinden, das bleiben die Gottesdienstbesucher beim Orgelspiel nach dem Segen sitzen und hören zu, andererseits gibt es Gemeinden, die verlassen sobald der Priester/Pfarrer in der Sakristei verschwunden ist fluchtartig die Kirche (teils in einer unsäglichen Lautstärke). Bei ersteren setze ich mich gerne hin und übe was neues, bei letzteren mach ich mir dann auch nicht so die Mühe.
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