Hallo,

Zitat von kirchenmaus

---

Also ich weiß ja nicht, ob das sehr professionell ist: Wenn mir in der unteren Oktav ein Ton fehlt, versuch ich diesen Ton mit passenden Register(n) - je nachdem, wies gut klingt, mit Violon- oder Oktavbass - mit Pedal zu spielen. (natürlich nicht nur diesen einen Ton im ganzen Stück, damit es nicht soo auffällt.)

---

und umgekehrt: Bei manchen Stücken alter Meister wird die kurze Oktave vorausgesetzt. Es sind dann manchmal Intervalle zu greifen, die an der normalen Tastatur nicht gehen. Da koppele ich dann das Manual an das Pedal und helfe meiner linken Hand mit den Füßen aus. Das ist m.W. ganz üblich so.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.

Zitat von kirchenmaus

---

Hab gerade nachgerechnet - da hab ich also bei meiner Erstkommunion vermutlich schon die gerade neu eingeführte Walcker gehört.... schade, daß ich daher keinen Vergleich zur Kauffmann- Orgel hab (gibts da vielleicht eine Aufnahme davon?) Darf ich davon ausgehen, daß die "alte Othmarkirchen-Kauffmann-Orgel" der jetzigen Spitalskirchenorgel sehr ähnlich (eventuell etwas größer) war?

---

Du wirst es nicht glauben,ich habe Reinmar Wolf nach Aufnahmen von der Kauffmann-Orgel gefragt und wurde tatsächlich fündig:
Hier ist ein 14-minütiges Beethoven-Video aus dem Jahr 1970,das seine Zeit in MöDling beleuchtet.
https://www.youtube.com/watch?v=XEIRu6XenVw
Von 11:19 bis 12:14 spielt Prof. Werner Schmid auf der Kauffmann-Orgel einen Ausschnitt aus dem Kyrie der Missa Solemnis,hier sieht man auch teilweise den Spieltisch der Orgel mit seinen typischen weißen Registerwippen und den kleinen Hebelchen für die freien Kombinationen.
Und ich muss ganz ehrlich sagen:
Jetzt,nachdem ich diese Orgel nach 33 Jahren (wenn auch nur in einem alten VHS-Video) wieder gehört habe,weiß ich,wie weit kindliche Begeisterung und gereiftes Klangempfinden auseinanderliegen können.
Heute würde mich diese Orgel wohl nicht mehr so begeistern und was ich oben über ihren Klang geschrieben habe,muss ich nun relativieren. Die Orgel war zum Zeitpunkt der Aufnahme wohl auch ziemlich verstimmt. Komisch,in meinen Erinnerungen klang sie viel schöner !

Hallo,

Zitat von kirchenmaus

---

@Chp: Hättest du ein Beispiel dafür?

---

Ein Beispiel dafür, dass bei manchen Stücken alter Meister die kurze Oktave vorausgesetzt wird, findet man beispielsweise hier, Takt 38. C-c-e greift man auf so etwas ganz gut (Abstand wie eine "normale" Oktave), auf einer modernen Tastatur braucht man dafür schon arge Riesenpranken - oder ein angekoppeltes Pedal.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.

Zitat von chp

---

Hallo,Ein Beispiel dafür, dass bei manchen Stücken alter Meister die kurze Oktave vorausgesetzt wird, findet man beispielsweise hier, Takt 38. C-c-e greift man auf so etwas ganz gut (Abstand wie eine "normale" Oktave), auf einer modernen Tastatur braucht man dafür schon arge Riesenpranken - oder ein angekoppeltes Pedal.

---

Hallo Chp,

bist du sicher, dass du das richtige Notenbeispiel verlinkt hast? In dem zitierten Musikstück (Fantasia c-moll, Kerckhoven) kann ich nämlich keine einzige Stelle ausmachen, in der eine kurze Oktave relevant oder gar von Vorteil wäre. Ein Takt (#41) wäre sogar nicht spielbar, da dort ein Es benötigt wird, das es auf der kurzen Oktave i.d.R. gar nicht gibt.

Beste Grüße
SJL

Zitat von kirchenmaus

---

Grad am Keyboard probiert: Naja,ich nehme an, du meintest Takt 28Der erste Akkord ist wirklich nicht gut auf normaler Tastatur zu spielen, wenn man die Es-Viertelnote liegen lassen will. Allerdings würde ich das Es dann mit der rechten Hand übernehmen.

---

Hmm, aber selbst wenn man vorhätte, das Tenor-es' in Takt 28 mit der linken Hand zu greifen, würde die kurze Oktave leider auch nichts nützen, weil keiner dieser Töne im Bereich der kurzen Oktave liegt.

Zitat von kirchenmaus

---

@Romanus: Tut mir leid, wenn ich dir durch mein Nachfragen eine schöne Erinnerung zerstört habe [sad] ...

---

Keine Angst,du hast die schönen Erinnerungen nicht zerstört,was immer den Klang bei dieser Aufnahme gestört hat ! Auch andere Organisten,die diese Orgel noch von früher kennen,haben zwar die Verzögerung durch die Pneumatik kritisiert,aber ihren Klang gelobt. Vielleicht lag´s am Aufnahmegerät oder das VHS-Band hat in den über 40 Jahren etwas gelitten oder sie war eben gerade verstimmt.

Wie heißt es so treffend: Schön ist alles,was man mit Liebe betrachtet. Für den orgelbegeisterten Buben,der ich in den frühen 80ern war,haben damals wohl alle Orgeln schön geklungen und diejenige,die man als erste in seinem Leben hört,empfindet man natürlich als DIE Orgel schlechthin.
Heute habe ich ein viel feineres Gehör und stelle höhere Ansprüche an den Klang einer Orgel und das ist auch gut so.

Hallo,

Zitat von SJL

---

bist du sicher, dass du das richtige Notenbeispiel verlinkt hast? In dem zitierten Musikstück (Fantasia c-moll, Kerckhoven) kann ich nämlich keine einzige Stelle ausmachen, in der eine kurze Oktave relevant oder gar von Vorteil wäre. Ein Takt (#41) wäre sogar nicht spielbar, da dort ein Es benötigt wird, das es auf der kurzen Oktave i.d.R. gar nicht gibt.

---

vielleicht ist das ein schlechtes Beispiel. Die Fantasia schwirrt im Netz in d und c herum, ich weiß gar nicht, was original ist. Ich bin aber auf so etwas schon öfter bei alter Musik gestoßen, nur habe ich mir das natürlich nicht notiert und ich spiele auch nicht alles aus im Internet zugänglichen Quellen. Wenn ich wieder auf so eine Stelle stoße, kann ich das nachtragen, zum Suchen habe ich gerade keine Zeit. Es waren aber so Dodezimen mit tiefstem Ton C, D, oder E in der linken Hand, ohne mit der rechten Hand aushelfen zu können.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.

P.S.: Wieso übernimmt die Zitat-Funktion seit Neuestem nicht das gesamte Ursprungsposting, sondern nur das, was der letzte geschrieben hat, so dass man nicht sieht, auf was dieser Text sich bezieht?

Hallo,

Zitat von Gemshorn

---

Hm? Tut sie doch.

---

der unmittelbar vorhergehende Beitrag wird schon zitiert, nicht aber von diesem zitierter Text. Beispielsweise wurde jetzt nur der "Gemshorn"-Beitrag übernommen, nicht aber das Ursprungszitat von "chp". Da es keine Baumstruktur gibt, muss man ja oft so zitieren, dass man sieht, auf was sich eine Äußerung bezieht.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.