Gloria Klassik (Kisselbach)

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04.11.2010 23:16
avatar  meschmesch ( gelöscht )
#31 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
me
meschmesch ( gelöscht )

Viscount Prestige - wenn ich mir die Preise so ansehe, dann [sad] Zu teuer... Vom Preis-Leistungsverhältnis scheinen die Kisselbachs ja doch unschlagbar zu sein (optisch nicht so ganz, aber man gewöhnt sich auch daran).

Ich hatte von Content einige Hörbeispiele auf CD, wobei ich den Klang der 4000er Serie besser fand als den der Johannus Orgeln (Johannus hatte immer so eine extrem überhöhte Bass-Betonung, als ob der Subwoofer zu intensiv eingestellt wäre)... Reicht bei ner 3-manualigen Orgel ein Schweller? Und welche Pistons sind ein Muss (außer +/- Sequenzer)?


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05.11.2010 08:45
avatar  PeterW
#32 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
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+ 12.1.2018

Hallo meschmesch,

sicher reicht auch bei einer dreimanualigen Orgel ein Schweller (SW+Pos.), max. zwei, wenn SW und Pos. getrennt geschwellt werden sollen (halte ich für überflüssig).
HW und Pedal zu schwellen, ist irgendwie von der Idee des Schwellkastens bei der Pfeifenorgel weit weg...
Wenn Du Fußpistons willst, empfehle ich nur +/-, Vielleicht sogar links vom Schweller nur + und rechts +/-
6 weitere Fußpistons für die Koppeln machen das Instrument teurer, Geld, das Du in eine größere Setzeranlage (512 oder 1024) besser investieren kannst.

Über das Registercrescendo-Pedal kann man streiten: Der Gesamtweg dieses Pedals ist nicht sehr lang, so daß seine Bedienung bei angeregtem Pedalspiel schwerig werden kann. Eine Walze - das Original fürs Registercrescendo - wird zwar von keinem Hersteller angeboten, kann jedoch auf ausdrücklichen Wunsch realisiert werden, kommt dann allerdings exorbitant (1 K&euro teuer, so daß man sich bei Überlegung über Kosten-Nutzen am Kopf wundkratzt.
Wann braucht man ein Registercrescendo? Eigentlich nur bei Reger (übrigens hat die Sauer-Orgel, die Reger im Hinterkopf hatte, nur zwei Setzerebenen, so daß die Walze dringend nötig war). Ansonsten darf "Registrieren mit der Walze" als verpöhnt gelten.
Die "Walze" kannst Du auch mit +/- sehr gut imitieren, wenn Du genügend Setzer zur Verfügung hast (s. o.). Das ist sogar viel präziser und erlaubt beliebig viele Abstufungen.

Der bekannte Johannus-Sound bekam bei uns die Sammelbezeichnung "Gouda" [smile] Er ist so ungefähr das Gegenteil, was man unter norddeutschem Barock versteht. Wenn Du letzteres liebst und willst, bist Du mit einer Gloria - je nach Budget - gut bedient. Dabei kann sich hinter der Marke "Gloria" technisch sowohl Johannus als auch Viscount verbergen - aufgebohrt natürlich. Die Klassik- und Excellent-Reihen basieren jedoch auf Johannus, die Samples sind wohltuend gänzlich andere.


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05.11.2010 09:53
avatar  meschmesch ( gelöscht )
#33 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
me
meschmesch ( gelöscht )

Hallo,

wie sich Gouda anhört, werde ich vermutlich morgen erfahren [smile] Wie verhält sich der Gouda bei der romantischen Disposition? Allgemein wird hier ja nur der Vergleich zur barocken Disposition gezogen...

Viele Grüße!!


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05.11.2010 10:04
avatar  PeterW
#34 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
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+ 12.1.2018

...noch grundtöniger und in der Tendenz schwammiger.
Doch das soll kein Werturteil sein, weil die Geschmäcker verschieden sind. Johannus berücksichtigt hier holländischen Gusto ebenso wie mehr den süDlichen.


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05.11.2010 10:05
#35 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
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Administrator

Gut klingende romantische Dispositionen kann man im Digitalorgelbereich lange suchen...
Ob man da überhaupt fündig wird, ist eine andere Frage. [wink]
Was PeterW so gerne als Gouda bezeichnet ist ein bestimmtes Klangbild. Johannus-Samples werden in einiger Entfernung von der Pfeife aufgenommen, was zwar zu einem sehr räumlichen, aber auch zunehmend unklaren Klang führt. Das ganze noch durch die Weichspülmaschine, sprich Samplebearbeitung, gejagt, ergibt dann das typische Johannus-Klangbild, wie es einem vor allem in den niederpreisigen Modellreihen begegnet. Vivaldi klingt da schon etwas anders, Symphonica ebenso.


Auf Orgelsuche.

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05.11.2010 15:21
avatar  meschmesch ( gelöscht )
#36 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
me
meschmesch ( gelöscht )

Ich habe gerade den aktuellen Kisselbach Katalog erhalten und dazu auch ne TestCD der Gloria Klassik 350. Aber irgendwie kann ich mir nicht helfen - vor allen Dingen im Plenum klingen alle Stücke sehr sehr künstlich (alles sehr spitz). In der symphonischen Disposition gehts noch, aber die barocke klingt seltsam. Trotz aller Kritik, den Eindruck hatte ich z.B. bei den Contents nicht, egal welche der Musikstücke die ich bisher von Test-CDs gehört hatte...


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05.11.2010 15:28
#37 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
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Administrator

In Kisselbachs Standardkonfiguration werden in der barocken Disposition neobarocke Samples einer zeitgenössischen Orgel verwendet.
Als mir meine Klassik 238 geliefert wurde, bat ich sogleich darum, die Register durchzugehen und die Silbermann-Samples einzustellen; diese sind weicher und gefielen mir auf Anhieb besser. Nach und nach folgten ein paar kleinere Intonationsarbeiten per PC, sodass die Orgel in ihrem heutigen Zustand für meine Ohren noch weit besser klingt als im Auslieferungszustand.
Freilich: All das bleibt letztlich eine Frage des Geschmacks.
Aber wenn dir das symphonische Klangbild besser gefällt, würde ich leise vermuten, dass dir auch der Johannus-Klang eher entsprechen könnte.


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05.11.2010 15:49
avatar  heidemusikant ( gelöscht )
#38 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
he
heidemusikant ( gelöscht )

Zitat von meschmesch
vor allen Dingen im Plenum klingen alle Stücke sehr sehr künstlich (alles sehr spitz). In der symphonischen Disposition gehts noch, aber die barocke klingt seltsam.



Ja, sinngemäß kann ich diesen Eindruck bestätigen. Allerdings scheint der Organist mit barocker Spielweise auch nur begrenzt vertraut zu sein. Die Plenum-Stücke sind ziemlich schlecht und langweilig gespielt - und die entsprechenden Registrierungen finde ich furchtbar bzw. fast erschlagend. Das kriege ich auf meiner Gloria-Klassik 350 anders hin. Zudem müsste man nun wissen, welche Samples bei dieser Einspielung verwendet wurden (es stehen ja drei für die barocke und zwei für die romantische Disposition zur Verfügung).

Die romantischen Einspielungen sind eindeutig besser gelungen. Und das, was an Einzelstimmen auf der CD vorgestellt wird, entspricht so auch der Realität. Da sind wirklich tolle Farben vorhanden und wunderschöne Registrierungen möglich.

Meine Gloria-Ausstattung:
Nur ein Schwelltritt SW, links davon Sequenzer -, rechts davon + (256 Speicherplätze). Zusätzlich mittig über dem 1. Manual entsprechende Handtaster, ein Manualtauschschalter I/II. Und natürlich die schnuckeligen kleinen Fohnnis. Das reicht mir dann auch. Die ganz großen Regersachen gehören bei mir der Vergangenheit an. Ich schwelge lieber in den Franzosen und bin äußerst zufrieden dabei.
Übrigens: So manche digitalorgelkritische Freunde hat es inzwischen in mein Orgelstübchen verschlagen. Sie waren alle sehr begeistert und fühlten sich beim Hören durchaus in einen Kirchenraum versetzt - solange sie die Augen geschlossen hatten. Die Anordnung der Außenlautsprecher spielt dabei eine große Rolle.


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05.11.2010 19:09
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#39 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
An
Anonymous ( gelöscht )


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05.11.2010 23:01
#40 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
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Zitat von PeterW

Die "Walze" kannst Du auch mit +/- sehr gut imitieren, wenn Du genügend Setzer zur Verfügung hast (s. o.). Das ist sogar viel präziser und erlaubt beliebig viele Abstufungen.



ist aber leider sehr aufwändig und zeitraubend in der Programmierung


Gloria Nobilis 352

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05.11.2010 23:16
avatar  PeterW
#41 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
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+ 12.1.2018

Zitat von Hornprinzipal

Zitat von PeterW

Die "Walze" kannst Du auch mit +/- sehr gut imitieren, wenn Du genügend Setzer zur Verfügung hast (s. o.). Das ist sogar viel präziser und erlaubt beliebig viele Abstufungen.

ist aber leider sehr aufwändig und zeitraubend in der Programmierung


Auch nicht aufwendiger als die Walze zu programmieren.

P.S.: Sorry, Ich mache NDR nicht mit


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06.11.2010 16:13
avatar  meschmesch ( gelöscht )
#42 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
me
meschmesch ( gelöscht )

Ich habe gerade die Gloria Klassik 350 bei Kisselbach gehört und muss sagen, dass ich sehr sehr enttäuscht bin. Die Barocke Disposition total schrill und obertönig, die romantische etwas besser, aber langweilig, unecht. Die Firma hat sich dann entschuldigt, dass die Orgel speziell für einen Kunden intoniert sei, aber jederzeit beliebig nach Kundenwunsch intoniert werden könne - sie würde dann auch so klingen, wie die gegenüberstehende Johannus Vivaldi 35. Naja, wie soll ich da eine Kaufentscheidung treffen, wenn ich nicht weiß wie die Orgel irgendwann einmal klingen könnte?!

Ich fand das echt schade, weil vom Preis/Leistungsverhältnis, Design, Verarbeitung usw. hat mir die Gloria sehr zugesagt.

Ich werde jetzt noch versuchen, die Johannus Opus 35 und die Vivaldi 35 klanglich miteinander zu vergleichen. Gibt es da signifikante Unterschiede?


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06.11.2010 16:18
#43 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
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Administrator

So unterschiedlich sind die Geschmäcker! pa:
Nun, die Vivaldi ist bereits eine Mittelklasse-Orgel; wenn du dir die Spezifikationen ansiehst, wirst du sehen, dass sie einiges mehr bietet als ein Instrument der Opus-Reihe. Schon allein die Abstrahlung ist bei einer Vivaldi deutlich differenzierter: 13 bzw. 17 Lautsprecher, während die Opus mit nur 4 Lautsprechern aufwartet. Außerdem bieten die Vivaldi 25 und 35 jeweils 2 Hochtöner, die im Notenpult verbaut sind und den Organisten direkt beschallen; m.E. ein deutlicher klanglicher Zugewinn.
Auch nicht uninteressant: Die Vivaldi kann in 3 unterschiedlichen Ausführungen bestellt werden: deutsch-barock, französisch-symphonisch oder englisch. Jedes dieser 3 Grundmodelle bietet jeweils 4 Samplesets: barock, romantisch, symphonisch und historisch.
Die Liste ließe sich noch fortsetzen.
Warum hast du im Orgelhaus nicht gleich die Vivaldi und die Opus angetestet? Eigentlich sollten dort beide Orgeln stehen.


Auf Orgelsuche.

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06.11.2010 16:34
avatar  meschmesch ( gelöscht )
#44 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
me
meschmesch ( gelöscht )

Es gab nur die Opus 25 gegenüber der Vivaldi 35 - ein etwas unfairer Vergleich finde ich.

Was mich im Übrigen etwas gewundert hat ist der Klang, wenn man Kopfhörer anschließt: Die romantische Disposition der Gloria 350 viel besser, die Vivaldi etwas zu schrill [smile] Darf man sich fragen, ob die Vorteile einer Vivaldi gegenüber z.B. Opus bei Verwendung von Kopfhörern überhaupt noch gegeben ist - dann ist die Anzahl der verbauten Verstärker und Lautsprecher ja egal?


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06.11.2010 21:41
#45 RE: Gloria Klassik (Kisselbach)
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Administrator

Nun, so unfair finde ich den Vergleich nicht. Ob nun Opus 15, 25 oder 35: Die Technologie ist die gleiche, nur die Registerzahl ist eine andere. Und letztlich wäre es doch nur darum gegangen, den Klang zu hören.
Gefällt er oder gefällt er nicht — das ist die einzig wirklich entscheidende Frage. pa:

Für den Gebrauch mit Kopfhörern würde ich mir eine eigene Intonation zurechtlegen; im Regelfall kann die Intonation, die für die interne Abstrahlung gemacht wurde, über Kopfhörer nur befremdlich wirken. Umgesetzt wurde die Idee einer eigenen Kopfhörerintonation erstmals bei der brandneuen Gloria Excellent 360; realisiert werden kann so etwas aber prinzipiell an jeder Orgel, die intonierbar ist und mehrere Intonationsspeicherplätze besitzt.

Überaus diskussionswürdig finde ich aber deine Frage, ob beim Gebrauch mit Kopfhörern ein qualitativ spürbarer Unterschied zwischen Opus und Vivaldi besteht. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.
Interessieren würde es mich aber allemal.


Auf Orgelsuche.

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