Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...

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09.01.2016 00:26
avatar  PeterW
#16 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
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+ 12.1.2018

Zitat von chp

Frage @Dieter Schuster, aber auch an alle sonst: Kennt jemand aktuelle Verkaufs- und/oder Umsatzzahlen zum Geschäft mit DOn in D/Ch/A, Europa, weltweit? Evtl. aufgeschlüsselt nach Preisklassen?

Diese Zahlen bekommst Du höchstens von der NSA, wenn Du dorthin Beziehungen hast. [grin]


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09.01.2016 08:52
avatar  emsig ( gelöscht )
#17 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
em
emsig ( gelöscht )

Außer Dieter Schuster ist hier keiner fähig, den Firmennamen richtig zu buchstabieren?


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09.01.2016 10:07
#18 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
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Administrator

Zitat von PeterW

Nanüüü ...

https://youtu.be/1PhFtsbatms


Ui, Hector gehört nicht Rodgers?
Na wenigstens haben wir nun mal eine Allen gehört. Klingt nett, unterscheidet sich (im Youtube-Video!) aber nicht wirklich von Orgeln anderer Hersteller, will mir scheinen - die Preisklasse sei natürlich beachtet. Mindestens hat Herr Olivera die Gabe, etwas von seiner Begeisterung überspringen zu lassen. Prost:


Auf Orgelsuche.

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09.01.2016 11:55
avatar  pvh
#19 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
pv
pvh

Hallo,

Zitat von PeterW

Zitat von chp

[...]aktuelle Verkaufs- und/oder Umsatzzahlen[...]

Diese Zahlen bekommst Du höchstens von der NSA, wenn Du dorthin Beziehungen hast.



Gibt es, je nach Firmengröße und Gesellschafterstruktur, keine Pflicht, einen Geschäftsbericht zu veröffentlichen?

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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09.01.2016 12:28
avatar  matjoe1 ( gelöscht )
#20 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
ma
matjoe1 ( gelöscht )

In Deutschland richtet sich die Veröffentlichungspflicht iW nach § 267 HGB.
Da die meisten Hersteller aber nicht hier sitzen, findet man auch nichts. Wer dieser oder jener Gesellschaft in D mal in die Bücher schauen will, der kann das unter:
https://www.bundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet

Richtlinie: je kleiner die Company, umso weniger muss sie veröffentlichen.

In Amerika sind die Publizitätspflichten umfangreicher. Holland weiß ich nicht.
Hier noch ein Literaturtip zur Publizität USA-Deutschland:
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&ved=0ahUKEwjU9faaz5zKAhXFuxQKHZFcAsgQFggxMAM&url=http%3A%2F%2Fkups.ub.uni-koeln.de%2F1987%2F1%2FJudith_von_Kirchbach_Promotion%5B1%5D.pdf&usg=AFQjCNErLIF6qXueMG8YGg0AbALfXN_Wiw&bvm=bv.111396085,d.d24

LG
Matthias


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11.01.2016 05:46
avatar  Dieter Schuster ( gelöscht )
#21 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Di
Dieter Schuster ( gelöscht )

Zitat von PeterW

Doch was bedeutet ein solches Kartell für den Kunden?
Wenn F/E-Ressourcen gebündelt werden, wird das Spektrum der dieser Ehe (wer ist dann Braut und wer Bräutigam, oder wird total gegendert?) sicher nicht mehr von 'Skoda' über die vielen Mittelklassen bis 'Bentley' reichen.



Warum nicht? Sind es nicht auch in Zukunft ausschlaggebendene Wettbewerbsvorteile, in den USA und anderswo zum Beispiel Instrumente 'Made in the US' anzubieten? Oder in anderen Märkten Produkte 'made in Europe', oder Produkte in den unteren und mittleren Preissegmenten, oder individuell auf Kundenwunsch oder Marktsegmente (England...) gebaute Instrumente?

Ich könnte da keine Kundennachteile erkennen, eher viele Synergien zum Vorteil der Kunden.


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11.01.2016 05:57
avatar  Dieter Schuster ( gelöscht )
#22 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Di
Dieter Schuster ( gelöscht )

Zitat von Wichernkantor

Das Spiel heißt "Monopoly" - und dabei bleibt der Kunde langfristig immer auf der Strecke. Monopolbildung ist der Tod des Wettbewerbs und der Weiterentwicklung.



Wie, bitte, definiert man 'Monopoly' genau...?

Ein Monopolist ist nicht etwa ein 'Marktführer' (die gibt es immer und überall, in Hunderten von Branchen), sondern ein 'beherrschender Marktteilnehmer'

Im Bereich digitaler klassischer Orgeln gibt es kein solches Monopol, und wird es auf lange absehbare Sicht auch nicht geben.

Derzeit haben wir es in diesem Segment mit mindestens vier ziemlich großen globalen Playern zu tun: Johannus und Viscount auf europäischer Seite, Allen und Rodgers auf der amerikanischen. Jeder einzelne dieser Hersteller ist nach Kartelldefinition 'maßgeblich beteiligter Marktteilnehmer'. Auch eine engere Kooperation zweier Hersteller aus dieser Kategorie würde an dieser Bewertung nichts ändern.


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11.01.2016 06:12
avatar  Dieter Schuster ( gelöscht )
#23 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Di
Dieter Schuster ( gelöscht )

Zitat von Rohrflöte 4´

Jemand, der sich japanische Technik in die Firma holt, muss sich nicht wundern, wenn die auch ihre Buchhalter mitbringen. Wenn ich mir die Präsentation von Rogers-Produkten in Deutschland anschaue, habe ich nicht wirklich den Eindruck, dass Sie was verkaufen wollen. So gibts keine Preisangaben zumindest im höheren Segment und keine für den heimischen Markt relevanten Klangbeispiele.



Aha, ein Hersteller der aus vielleicht ja gut erwogenen Gründen keine Preislisten verteilt, will also offensichtlich nichts verkaufen...?

Das könnte ja z.B. auch damit zu tun haben, dass es 'zumindest im höheren Preissegment' gar keine Standardprodukte mehr gibt, mithin also die Preisfindung eng an die konkrete individuelle Konfiguration geknüpft ist. Da helfen sogar vage Preisangaben wie 'ab ca. EUR....' oder 'von ... bis' nicht weiter, außer dass sie unspezifische Neugierden befriedigen (oder wiederum auch nicht).

Nur zur Klarstellung: Rodgers hat sich mitnichten 'japanische Technologie und damit auch japanische Buchhalter in die Firma geholt'. Vielmehr gehört Rodgers seit 1988 - also seit mehr als 25 Jahren - zur Roland Gruppe und hat seither viele Jahre lang enorm von den Ressourcen eines Global Players wie Roland profitiert.

Hier entscheiden weit weniger Buchhalter über zukünftige Allianzen als man es sich vielleicht gemeinhin so vorstellt, sondern vielmehr weitsichtige Führungspersönlichkeiten, mit langfristig-globalen Blickwinkeln.


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11.01.2016 06:13
avatar  Dieter Schuster ( gelöscht )
#24 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Di
Dieter Schuster ( gelöscht )

Zitat von Machthorn

Viscount (die großen Unicos würde ich schon als Premium betrachten), Johannus/Rodgers und Allen. [grin]



Genau, zum Beispiel so... [wink]


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11.01.2016 06:22
avatar  Dieter Schuster ( gelöscht )
#25 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Di
Dieter Schuster ( gelöscht )

Zitat von chp

Hallo,

@Dieter Schuster: Danke für den interessanten Beitrag.

Frage @Dieter Schuster, aber auch an alle sonst: Kennt jemand aktuelle Verkaufs- und/oder Umsatzzahlen zum Geschäft mit DOn in D/Ch/A, Europa, weltweit? Evtl. aufgeschlüsselt nach Preisklassen?

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.



Nö... - das wüsste so mancher Mitbewerber selbst gern genauer und detailierter vom anderen Mitbewerber [smile]

In Europa kann sich jedermann über frei zugängliche Quallen über die BILANZ-Zahlen und die Gewinn- und Verlustrechnung (NICHT identisch mit Umsatzzahlen oder -statistiken) informieren. Ob diese Zahlen wirklich aussagekräftig sind, sei mal dahin gestellt - es gibt gelegentlich ja auch Unternehmenskonstruktionen, die aus mehreren Teilbereichen oder -betrieben bestehen, und von denen vielleicht einige garnicht berichtspflichtig sind - die würden dann also unentdeckt und unerwähnt unterm Radar umher fliegen...


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11.01.2016 07:03
avatar  Dieter Schuster ( gelöscht )
#26 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Di
Dieter Schuster ( gelöscht )

Zitat von PeterW

Nanüüü ...

https://youtu.be/1PhFtsbatms



Man beachte das YouTube Publikationsdatum (April 2015) - also nichts wirklich Neues.

Hector Olivera war übrigens niemals ein exklusiv von Roland und/oder Rodgers verpflichteter Künstler, auch wenn er viele Jahre lang BEVORZUGT auf Roland Atelier- und Rodgers Instrumenten gespielt/konzertiert hat. Tatsächlich war er zeitweise zwar auch eng in die Produktentwicklung (Klanggestaltung) von Roland Atelier-, Roland Classic- und Rodgers Instrumenten eingebunden, er war als 'Hector Olivera' aber immer auch eine 'Eigenmarke', hat auf Yamaha Electone Orgeln ebenso konzerteiert wie an Pfeifenorgeln - und nun auch zunehmend an Allen-, Johannus- oder Viscount Instrumenten - wenn auch längst nicht immer im Auftrag und in der Mission der jeweiligen Hersteller. Manchmal sind es schlicht Einweihungskonzerte. Oder 'Hector Olivera Konzerte', bei denen es überhaupt nicht um ein ganz bestimmtes Instrument, geschweige denn um eine bestimmte Marke geht.

Ich glaube dass ich keine Geheimniusse verrate oder Privatsphären verletze in dem ich eines seiner Statements aus meiner kürzlichen Kommunikation mit Hector grob zitiere: 'Ich, Hector, bin in erster Linie Organist und Künstler, und verstehe mich als als Botschafter der guten, wertvollen Orgelliteratur und aller guter Orgeln, ganz gleich ob Pfeifen-, Digital- oder Hybridorgeln'.

Zeiten, Märkte und Bedingungen ändern sich stetig, und ich finde das auch immer wieder spannend. Roland hat Hector keineswegs 'rausgeworfen', ebenso wenig wie Rodgers - vielmehr liegen die Tätigkeits- und Promotionschwerpunkte beiderseits zunehmend auf anderen Gebieten - was Rodgers anbelangt, sind das in den letzten Jahren eben insbesondere jüngere, aufstrebende Organisten und Organistinnen, die ihrerseits wiederum neue/andere Musikergenerationen ansprechen.

Ich selbst habe über etliche Jahre zahlreiche Hector-Olivera-Konzerte und Touren organisiert bzw. ihn als Künstler betreut, ebenso wie z.B Konzerte, die Cameron Carpenter, Michael König, Matthias Eisenberg, Jung-A. Lee, Christoph Bull, Hans Uwe Hielscher mit Rodgers Instrumenten gespielt haben. Jede(r) dieser Organist(inn)en hat seine/ihre ganz eigene Art und eigenes Talent, eine Orgel zur Wirkung und zum Klingen zu bringen - und das ist immer wieder auf Neue interessant, wunderbar, einzigartig.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass demnächst eine Reihe neuer Künstlervideos auf Rodgers-Seiten und YouTube auftauchen, die im Bereich Digitalorgeln wiederum neue Akzente zu setzen in der Lage sind...


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11.01.2016 07:26
#27 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
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Moderator

Zitat von Dieter Schuster

Wie, bitte, definiert man 'Monopoly' genau...?


Es bilden sich immer größere Firmenimperien, die die Kleinen über den Preis kaputt machen. Der Verbraucher profitiert zunächst von den sinkenden Preisen. Er greift zur "Billigware", die gleichzeitig seine eigenen Qualitätsmaßstäbe verändert. Wenn dann nur noch ein paar Große übrigbleiben, können sie dem Kunden mehr oder weniger diktieren, was er bekommt. Und wenn nur noch einer übrig ist, diktiert er auch den Preis.
Was im Nahrungsmittelbereich und in der Pharmabranche gerade abgeht (ungeachtet aller mehr oder weniger halbherzigen politischen Maßnahmen gegen Kartellbildung), belegt diese These sicher hinlänglich. Im Automobilbau haben wir das in Teilbereichen ja auch erlebt. Gäbe es nicht noch hinreichend Nationalismen (Deutsche fahren halt bevorzugt VW, BMW oder Benz, Franzosen stattdessen Peugeot, Renault oder Citroen), hätten wir wohl längst das "Welteinheitsauto".
Warum sollten diese Mechanismen ausgerechnet in der DO-Szene nicht am Werk sein? Wobei ich da mittelfristig eher die Gefahr sehe, dass die Großen diesen Markt dichtmachen, weil damit nicht genug Kohle zu generieren ist.
Denn das ist ein weiterer "Monopoly"-Effekt: Produkte, die nicht genug Rendite bringen, lässt man sterben ...

Nein, ich bin kein Verschwörungstheoretiker oder Kulturpessimist. Ich will jetzt auch keinen wirtschaftstheoretischen Diskurs lostreten. Dafür verstehe ich zu wenig davon. Ich habe nur im Geschichtsunterricht aufgepasst - vor allem beim Thema "zyklische Wirtschaftskrisen". Und ich denke halt selber ... hoffentlich nicht immer das, was dann eintrifft ...

LG und eine gute Woche
Michael


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14.01.2016 03:00
avatar  Dieter Schuster ( gelöscht )
#28 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Di
Dieter Schuster ( gelöscht )

Zitat von Wichernkantor

Zitat von Dieter Schuster

Wie, bitte, definiert man 'Monopoly' genau...?


Es bilden sich immer größere Firmenimperien, die die Kleinen über den Preis kaputt machen. Der Verbraucher profitiert zunächst von den sinkenden Preisen. Er greift zur "Billigware", die gleichzeitig seine eigenen Qualitätsmaßstäbe verändert. Wenn dann nur noch ein paar Große übrigbleiben, können sie dem Kunden mehr oder weniger diktieren, was er bekommt. Und wenn nur noch einer übrig ist, diktiert er auch den Preis.
Was im Nahrungsmittelbereich und in der Pharmabranche gerade abgeht (ungeachtet aller mehr oder weniger halbherzigen politischen Maßnahmen gegen Kartellbildung), belegt diese These sicher hinlänglich. Im Automobilbau haben wir das in Teilbereichen ja auch erlebt. Gäbe es nicht noch hinreichend Nationalismen (Deutsche fahren halt bevorzugt VW, BMW oder Benz, Franzosen stattdessen Peugeot, Renault oder Citroen), hätten wir wohl längst das "Welteinheitsauto".
Warum sollten diese Mechanismen ausgerechnet in der DO-Szene nicht am Werk sein? Wobei ich da mittelfristig eher die Gefahr sehe, dass die Großen diesen Markt dichtmachen, weil damit nicht genug Kohle zu generieren ist.
Denn das ist ein weiterer "Monopoly"-Effekt: Produkte, die nicht genug Rendite bringen, lässt man sterben ...

Nein, ich bin kein Verschwörungstheoretiker oder Kulturpessimist. Ich will jetzt auch keinen wirtschaftstheoretischen Diskurs lostreten. Dafür verstehe ich zu wenig davon. Ich habe nur im Geschichtsunterricht aufgepasst - vor allem beim Thema "zyklische Wirtschaftskrisen". Und ich denke halt selber ... hoffentlich nicht immer das, was dann eintrifft ...




Keine Sorge: Monopole wird es im Orgelbau vermutlich auch in Zukunft nicht geben, weder im akustischen noch im digitalen Bereich. Solche marktbeherrschenden Konstrukte gab es auf regional begrenzter Ebene in der (frühen) Vergangenheit zwar auch schon - siehe z.B. Ahlborn im deutschsprachigen Raum in den 1960er Jahren, Allen in den USA in den 1950er bis Mitte der 1970er. Die konnten sich in dieser Form und Position aber nicht halten.

In 'unserer' Industrie werden die 'Kleinen' auch keineswegs über den Preis kaputt gemacht, denn wir reden ja mitnichten über Massenproduktmärkte wie KfZ, IT-, Unterhaltungselektronik, oder auch Lebensmittel, Wohnmöbel und Klamotten - vielmehr sind 'unsere Kleinen' ja eher in mittleren, höheren bis hin zu höchsten Segmenten zu finden, siehe M&O, Copeman Hart und andere kleinere sogenannte 'Boutique Product Hersteller'. Preisdiktate = Fehlanzeige.

Und zur Feststellung 'Produkte, die nicht genug Rendite bringen, lässt man sterben'. Na klar, logisch, das gilt im Orgelbau ebenso wie auch für fast jede andere Industrie - und ist ja auch schlussendlich überlebensnotwendig, aber keineswegs ein Argument geschweige denn eine Gefahr in Richtung eines Monopolszenarios. Wer nicht genug verkauft, hat entweder das falsche Produkt oder den falschen Preis - oder beides.

Also - bitte einfach ganz entspannt bleiben... [wink] - nie zuvor als Heute gab es so viele ganz unterschiedliche Angebote und Konzepte für private Orgelfreunde wie auch für Kirchen und andere institutionelle Käufer.

Bitte auch nicht vergessen: Deutschland, Kontinentaleuropa oder auch 'Europa' sind keineswegs die Maßstäbe für den Bedarf, Geschmack und Verkaufszahlen im globalen Sinn - auch wenn uns das aufgrund unserer eigenen kulturellen Sozialisation und Vernetzung vielleicht manchmal so vorkommen mag. Allein der US-Orgelmarkt ist immer noch deutlich größer als der gesamte europäische Markt zusammen genommen (und der ist ja bereits ziemlich kunterbunt gemischt und gewichtet). Asien und Afrika boomen! SüDkorea ist 'per capita' der größte Markt für Orgeln schlechthin, Afrika hat das Potential, die mitteleuropäischen Märkte in punkto 'Dollarumsätze' auf Sicht der nächsten 10 Jahre zu überflügeln. In Lateinamerika liegt ein sehr seriöses Zukunftspotential - zumindest sobald die dortigen Schlüsselmärkte ihre eigenen individuellen Wirtschaftsprobleme mal überwunden haben werden. 100 Millionen chinesische Christen brauchen auch in Zukunft jede Menge neuer Kirchen. 100 neu gebaute Konzerthäuser pro Jahr in China sind weitere potentielle Installationsorte. Und JEDE dieser einzelnen Regionen hat ihre eigene Anforderungen, orgelkulturelle Hintergründe und Konkurrenzszenarien.

Schwer vorstellbar, dass sich in solch kunterbunt gemischten Regionen und Märkten wirklich Monopole ausbilden könnten. Soweit ich die Orgelindustrie überschaue, ist das im Übrigen auch nicht das vorrangige Ziel irgendeines Herstellers.


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14.01.2016 07:10
#29 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
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Moderator

Zitat von Dieter Schuster

Asien und Afrika boomen! SüDkorea ist 'per capita' der größte Markt für Orgeln schlechthin, Afrika hat das Potential, die mitteleuropäischen Märkte in punkto 'Dollarumsätze' auf Sicht der nächsten 10 Jahre zu überflügeln.



Na, dann will ich mal hoffen, dass wir im Rahmen der "Globalisierung" verschont bleiben von Samples von Buschtrommeln oder von Registern und Klaviaturen, die ausschließlich pentatonische Reihen ermöglichen ... [grin]
Ich habe immer noch die hörsturzfördernden Krachmaschinen in den Ohren, die bei meinem (garantiert) letzten Besuch auf der Frankfurter Musikmesse anno 2009 vom Stand eines ostasiatischen globalen Players kamen, der seine Dezibel-Orgien direkt vis-à-vis den Lokalitäten eines großen europäischen DO-Herstellers abfeierte ... [grin]
Seither pflege ich erkennbar und notorisch unbegabten Volontären zu raten: "Werd' Ohrenarzt - das hat Zukunft ..." [grin]
LG
Michael


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21.01.2016 08:58
avatar  PeterW
#30 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
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+ 12.1.2018
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