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Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Dieter Schuster
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gelöscht
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#1 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Roland - Rodgers - Johannus: Die Gerüchte schießen förmlich ins Kraut, und mancherorts sprießen gar wilde Spekulationen - so wie fast immer wenn die aktuelle autorisierte Informationslage Raum für Spekulationen oder gar Verschwörungstheorien eröffnet.
Ich möchte es mal so formulieren:
ROLAND - ist ein Technologieführer im Bereich digitaler Klangsynthese und -Bearbeitung
RODGERS - ist ein Hersteller digitaler klassischer Orgeln (established 195, und als bisherige Roland-Tochter Nutznießer der ziemlich amtlichen Ressourcen eines gobal aufgestellten Unternehmens
JOHANNUS - gehört nicht nur europäisch sondern auch global zu den GROSSEN Playern im Bereich digitaler klassischer Orgeln
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ROLAND - mag über die Sinnhaftigkeit nachdenken, eine eigene Marke/Tochter in einem (für Roland-Verhältnisse) kleinen Nischenmarkt (digitale klassische Orgeln) wirklich langfristig unterhalten und/oder supporten zu wollen.
RODGERS - mag als absoluter US-Premiumhersteller eine ausgesprochen attraktive Braut für potentielle zukünftige Investoren sein - nicht nur auf dem amerikanischen aber vielleicht auch in anderen globalen Märkten, in denen kompromisslose Premiumerzeugnisse nicht nur angesagt sind sondern auch wirklich gekauft werden.
JOHANNUS - mag ein hohes Interesse an einer konsequenten und kontinuierlichen Entwicklung und Ausweitung von Märkten 'rund um den Globus' haben - also auch dort wo andere Markenhersteller bereits ziemlich stark und gut etabliert sind.
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Kooperativ und global gesehen könnte es demnach durchaus Sinn machen, wenn...
- ROLAND (als in Teilbereichen vielleicht zu großer Global Player) bestimmte Märkte mit einem mittel- und langfristig eher 'begrenzten' Potential auf- oder abgeben würde
- RODGERS stattdessen neue Kooperationen mit anderen maßgeblichen, führenden 'global Playern' suchen würde
- JOHANNUS als bereits im 'Multi-Branding' aktiver Marktteilnehmer (Johannus, Makin, Copeman Hart) ein hohes Interesse an einer weiteren globalen Expansion und Marktdurchdringung hätte - also z.B. an Rodgers als einem der beiden Marktführer in den USA, aber auch als absolutem globalen Marktführer im Bereich Hybridorgeln.
Nun stelle man sich einfach mal bildlich vor, was eine enge Kooperation - gleich welcher Art und in welcher Konstellation - zwischen einem Marktführer in Europa und Teilen des Weltmarktes, und einem anderen Marktführer in den USA und anderen Teilen des Weltmarktes in der Praxis und für die Zukunft bedeuten könnte...
Die einfache aber deutliche Antwort wäre: Da entstünde zum Beispiel ein neuer, weltweit absoluter Marktführer. Und in eine solche Kooperation würde jeder der beiden Partner seine eigenen ganz individuellen Stärken einbringen können - in jeder nur denkbaren Beziehung: Technologie. Marktbedeutung. Global abgestimmte Produktionsressourcen. Preisvorteile und Synergien durch diverse unterschiedliche Ressourcen rund um den Globus.
Der Volkswagen-Konzern produziert und verkauft weltweit (erfolgreich - lassen wir die aktuellen Dieselmogelproblembereiche ruhig mal außen vor - das vergeht nämlich auch wieder, irgendwie und irgendwann...) Autos von 'Einstiegsklasse' bis 'Top-Premiumsegment'. Von Skoda und Seat - über VW und Audi - bis Phaeton, Porsche oder Bentley: Klingt das nicht verlockend, attraktiv, interessant, spannend, wenn man ein solches Modell auf die Orgelindustrie übertragen würde...?
Da brauchts wahrlich keine pseudorealen Informationen von selbst ernannten kanadischen Whistleblowern wie 'Arie V', die das wirkliche Leben längst nicht in allen Punkten wirklich seriös und präzise wider- und weitergeben, einfach weil das Stille-Post-Prinzip immer wieder gern zuverlässig unzuverlässige Ergebnisse generiert [wink]
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Ein frohes, erfolgreiches und gesunden neues Jahr an alle !!
#2 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
#3 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Dank, Dieter Schuster, für die diplomatische Illustration des im Vorgänger-Thread angekündigten Schweigens. [wink]
Demnach verhält es sich eben doch so, wie der 'selbsternannte kanadische Whistleblower' tönt, wenn man einmal von Detailschärfe absieht.
Doch was bedeutet ein solches Kartell für den Kunden?
Wenn F/E-Ressourcen gebündelt werden, wird das Spektrum der dieser Ehe (wer ist dann Braut und wer Bräutigam, oder wird total gegendert?) sicher nicht mehr von 'Skoda' über die vielen Mittelklassen bis 'Bentley' reichen. Dafür ist in der DO-Nische der Markt zu klein, auch der globale. Also werden verschiedene Entwicklungsstränge nicht weiter verfolgt werden (können). Und genau an dieser Stelle wird's für den Kunden interessant, jedoch undurchsichtig, weil die Presseabteilung des Ehepaars kneifen muß, damit die Halden abgebaggert werden können. Die Kunden beider Verlobten, so sie von der Liaison erfahren, werden also mit Kaufentscheidungen zögern, bis die Früchte aus dem Geschnacksel auf der Welt sind.
Es sieht spannend aus - am meisten für den 'innocent bystander'. rgel:
#4 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Das Spiel heißt "Monopoly" - und dabei bleibt der Kunde langfristig immer auf der Strecke. Monopolbildung ist der Tod des Wettbewerbs und der Weiterentwicklung. Der Kunde kriegt nicht mehr, was er wünscht, sondern das, was der Monopolist anbieten will - zu einem Preis, den er nach Gusto festlegt.
LG
Michael
#5 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
#6 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Rohrflöte 4´
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#7 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Zitat von Dieter Schuster
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ROLAND - mag über die Sinnhaftigkeit nachdenken, eine eigene Marke/Tochter in einem (für Roland-Verhältnisse) kleinen Nischenmarkt (digitale klassische Orgeln) wirklich langfristig unterhalten und/oder supporten zu wollen.
Jemand, der sich japanische Technik in die Firma holt, muss sich nicht wundern, wenn die auch ihre Buchhalter mitbringen. Wenn ich mir die Präsentation von Rogers-Produkten in Deutschland anschaue, habe ich nicht wirklich den Eindruck, dass Sie was verkaufen wollen. So gibts keine Preisangaben zumindest im höheren Segment und keine für den heimischen Markt relevanten Klangbeispiele.
#8 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Zitat von Rohrflöte 4´
Wenn ich mir die Präsentation von Rogers-Produkten in Deutschland anschaue, habe ich nicht wirklich den Eindruck, dass Sie was verkaufen wollen. So gibts keine Preisangaben zumindest im höheren Segment und keine für den heimischen Markt relevanten Klangbeispiele.
Naja, wenn es danach ginge, würde ALLEN wohl auch keine einzige Orgel hierzuland verkaufen! [grin] [sad] rgel:
Rogers hat doch jedenfalls die gute Präsentation im neuen Bauer-Orgelzentrum, die einige aus dem Forum ertasten konnten und doch für ziemliche Begeisterung sorgte.
Machthorn
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gelöscht
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#9 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Zitat
Monopolbildung ist der Tod des Wettbewerbs und der Weiterentwicklung.
Stimmt! Allerdings sind wir dort noch lange nicht angekommen. In den letzten zehn Jahren ist überall im Bereich Computer-Hardware (und nichts anderes ist eine DO heute) das selbe Phänomen zu beobachten: Bei mindestens gleichbleibend hohen Entwicklungskosten sinken die Fertigungskosten, womit die Amortisation der Entwicklung einen höheren Anteil an den Gesamtkosten erhält. Daraus folgt, dass größere Stückzahlen zu größeren Preisvorteilen führen als noch vor 15 oder 20 Jahren. Schrumpfende Märkte, wie im DO-Umfeld, verschärfen das Problem. Jetzt hat jeder Hersteller am Markt drei Optionen:
- Weitermachen wie bisher und damit preislich irgendwann ins Hintertreffen geraten
- Die Entwicklungskosten drosseln und damit leistungsmäßig mittelfristig hinterherhinken
- Einen Partner suchen, um so das Kostengefüge im Griff zu halten
Vermutlich werden die meisten Hersteller so lange wie vertretbar an der ersten Option festhalten. Wer aber zu lange zaudert, wird insolvent. Die zweite Option ist mit Vorsicht zu genießen, das werden nicht viele tun, schon garnicht im Premiumumfeld. Wer also zu klein ist, wird irgendwann zu Option drei gezwungen oder untergehen. In beiden Fällen verschwindet damit leider ein unabhängiger Marktteilnehmer.
Ich denke aber, solange die Zahl der am jeweiligen Markt vertretenen starken Unternehmen nicht unter 3-4 fällt, ist alles OK. Erst dann wird es schwierig. Das Premiumsegment in Mitteleuropa wird auch nach einer theoretischen Fusion noch von mindestens drei starken Marken bedient. Ich sehe die Entwicklung also noch nicht zu dramatisch.
#10 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Machthorn
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gelöscht
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#11 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Rohrflöte 4´
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gelöscht
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#12 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Zitat von Martin78Zitat von Rohrflöte 4´
Wenn ich mir die Präsentation von Rogers-Produkten in Deutschland anschaue, habe ich nicht wirklich den Eindruck, dass Sie was verkaufen wollen. So gibts keine Preisangaben zumindest im höheren Segment und keine für den heimischen Markt relevanten Klangbeispiele.
Naja, wenn es danach ginge, würde ALLEN wohl auch keine einzige Orgel hierzuland verkaufen! [grin] [sad] rgel:
Du hast wahrscheinlich recht, allerdings ist der deutsche ALLEN-Alleinvertrieb, das Musikhaus Cremer in Köln, eben nur ein Orgelhaus, während bauer-music da wirtschaflich wohl etwas breiter aufgestellt ist. Und da würde ich fürs solvente deutsche Publikum auch eine etwas den Hörgewohnheiten des Publikums angemessenere Vorführung der Intrumente erwarten, vom Global-Player dürfte es also etwas mehr sein, als was aus dem Hymn-Player. Was dazu noch scheußlich klingt....
martin
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gelöscht
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#13 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Vergesst nicht die Konkurrenz durch VPO Technologie.
Bei 4k € am unteren Ende kann die VPO kaum mit der DO mithalten - solche eine DO ist wahrscheinlich der günstigest Spieltisch für ein VPO.
Um 2-3k € bekommt man mehr als genug an HW/SW für die "Klanggenerierung".
Um 1-2k sollte man genug Lautsprecher für die Beschallung von kleinen Räumen bekommen.
Um 7-8k findet man 3 manualige Spieltische, die einer DO entsprechen.
Also sollte um 15k ein Händler ein vorkonfiguriertes, wie eine DO nutzbares Packet daraus anbieten können, wo noch etwas für diese Service-Leistung übrig bleibt. Man hat damit auch gleich die Vollversion im Bezug auf den Klang und Spielhilfen.
Wenn die DO Preise also anziehen, wird die VPO zu einer Alternative.
#14 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Hallo,
@Dieter Schuster: Danke für den interessanten Beitrag.
Frage @Dieter Schuster, aber auch an alle sonst: Kennt jemand aktuelle Verkaufs- und/oder Umsatzzahlen zum Geschäft mit DOn in D/Ch/A, Europa, weltweit? Evtl. aufgeschlüsselt nach Preisklassen?
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#15 RE: Kommunikation oder Schweigen: Die Digital-Orgelindustrie ist nicht SO geheim...
Nanüüü ...
https://youtu.be/1PhFtsbatms
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