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Die Johannus LiVE 2T
#167 RE: Die Johannus LiVE 2T
Ist das eine Anspielung auf neue Sample Sets? Ich habe extra noch etwas Speicherplatz freigelassen [wink] Jetzt würde mir noch was aus dem Hause Schnitger o.ä. und irgendwas fettes/warmes/hochromantisches fehlen.
Habe eben noch zur Nacht BWV 543 mit Kopfhörer durchgespielt (mein absoluter Lieblings-Bach), bei der Fuge ein wenig die Augen geschlossen => Die Illusion des Raumes ist schon ziemlich gut gelungen.
Allerdings muss ich mich wirklich umstellen. Das Teil klingt komplett anders als meine Klassik und die Ohren müssen sich sicherlich noch etwas ungewöhnen.
LG
Stephan
Auch von mir herzlichen Glückwunsch! Ich kann dir versprechen, dass du viele wunderschöne Stunden mit dem Instrument erleben wirst! Jede Minute an der Live ist ein Genuss!
LG
Noah
Franck Choral 3: https://www.youtube.com/watch?v=WbpvMTinLh0
BWV 564 Toccata an der grossen Hoforgel Luzern: https://www.youtube.com/watch?v=iSH335MGQb4
Liebe Orgelfreunde,
zunächst meinen herzlichen Dank für die vielen Glückwünsche.
Gerne würde ich hier schon etwas differenzierter Stellung nehmen, leider war ich aber in den letzten Tagen anderweitig stark eingespannt, so dass ich noch nicht wirklich in Ruhe testen konnte. Meine Hoffnung ist, dass es am Wochenende mit etwas mehr Muße zugeht und ich mich mal systematisch durch die Samples arbeiten kann.
Ich muss auch gestehen, dass ich mich erst mal annähern muss, das Klangkonzept ist im Vergleich zur Vorgängerin wirklich diametral anders. Als Konsequenz müssen sich Hörgewohnheiten und -erwartungen völlig neu kalibrieren.
Was mir in Summe auffällt, dass es durch die Bank wirklich nach "Pfeifenorgel" und nicht nach "Digitalorgel" klingt. Auf meiner vorigen Orgel galt die Regel: je weniger Register, desto natürlicher; je mehr Register, desto eher wurde es schwierig. Die LiVE klingt hingegen auch im Plenum oder Tutti nach echter Pfeife.
Der Nachhall ist so bombastisch, dass ich ihn in der wet/dry Mischung etwas zurücknehmen musste. Habe allerdings mit Utrecht und Dresden auch ziemlich hallige Sample-Sets am Start (schätze 9-10 Sekunden?). Ich denke, da muss jetzt als Alternative noch was "kammermusikalischeres" her (liebäugele ja immer noch mit der Schnitger aus Norden, mal schauen was die Johannus-Wundertüte noch hergibt).
Ich halte Euch auf dem Laufenden.
LG,
Stephan
Zitat von SJL
...
Was mir in Summe auffällt, dass es durch die Bank wirklich nach "Pfeifenorgel" und nicht nach "Digitalorgel" klingt. Auf meiner vorigen Orgel galt die Regel: je weniger Register, desto natürlicher; je mehr Register, desto eher wurde es schwierig. Die LiVE klingt hingegen auch im Plenum oder Tutti nach echter Pfeife.
LG,
Stephan
Lieber Stephan,
auch von mir noch herzliche Glückwünsche zu diesem tollen Instrument !
Den von Dir geschilderten Eindruck habe ich beim Übergang von meiner Sweelinck zur Excellent 360 ganz genauso erlebt.
Nun sind ja die Instrumente der LIVE Serie erstmal auch "nur" Digitalorgeln basierend auf Samplingtechnologie.
Offensichtlich scheint somit auch die zugrundeliegende Technik (Symphonica/Vivaldi = System T9000, Livereverb, DEA versus LIVE = System DS-Core, Livereverb II, DEA II) eine entsprechende qualitative Steigerung zu bewirken.
Ich würde erwarten, dass diese Technologie über kurz oder lang auch in einigen der anderen Modellreihen Einzug hält in denen nicht orgelsortenreine Samples zur Anwendung kommen.
Wie sehen das die hiesigen Experten ?
LG
Robert
Hallo zusammen,
nachdem ich mittlerweile einige Stunden an meiner neuen LiVE 2T verbringen konnte, wollte ich mal meine ersten Eindrücke berichten.
Gehäuseform
Die moderne und schlichte Bauweise (ohne „Backen“, ohne Rolldeckel) macht sich gut und gefällig in meiner sehr kleinen Musikkammer. Mir gefällt‘s, ebenso der Hausfrau (nicht ganz unwichtig). Das Plexiglas-Notenpult wirkt ebenfalls schön luftig und passt gut zu dem reduzierten Design (in der Hoffnung, dass es standhaft gegen Kratzer bleibt).
Holz
Nachdem meine K350 in schwarz gebeizt war, hatte ich mich diesmal ganz bewusst für etwas komplett Gegensätzliches entschieden, nämlich das offenporige Eiche („Natureffekt hell&ldquo. Im Nachgang zur Bestellung war ich dann etwas im Zweifel, ob sich der Mehrpreis von knapp 300 EUR denn überhaupt rentieren würde, aber diese Entscheidung hat sich im Nachhinein als Volltreffer herausgestellt: Die Oberfläche ist sehr natürlich und „holzig“, so wie ich es auch von einigen Spieltischen an Pfeifenorgeln kenne und vermeidet jegliche Assoziation zu Laminat oder dergleichen. Sieht also sehr wertig aus und bekommt ebenfalls die volle Zustimmung meiner Mitbewohnerinnen. Ein Nachteil könnte höchstens sein, dass es sicherlich schneller Patina ansetzen wird als die versiegelte Standardoberfläche. Also bitte keine Kaffeetasse auf der Orgelbank abstellen [wink]
Tastatur
Ein echtes Highlight. Die (leider aufpreispflichtigen) holzkernigen TP60LW spielen sich ausgezeichnet, haben eine leicht aufgerauhte Oberfläche (eine Art Elfenbein-Imitat), haben ein angenehmes Spielgewicht und passen für mich perfekt. Ich merke, dass ich deutlich flüssiger und sogar fehlerfreier spiele als auf den einfachen Kunststofftastaturen der Vorgängerin. 100% Empfehlung und m.E. ein „must have“.
Pedal
Das doppelt geschweifte Pedal ist in Rundstäben geführt. Das ist m.E. die bessere und angenehmere Variante, bei meiner K350 waren die Zwischenräume eher ausgesägt, was eine höhere Reibung erzeugte. Also auch hier ein Fortschritt.
Ausstattung
Neben den diversen Standardfeatures hat meine Orgel 5 Fußpistons (3 Koppeln, Setzer -/+). Die Anordnung der 3 Koppeln habe ich wie folgt festgelegt (von links): II/I, II/P, I/P, so wie ich das auch von vielen „meiner“ Pfeifenorgeln kannte und es konzeptionell optimal finde. Insbesondere den I/P benötige ich relativ oft, und daher ist es gut, wenn er mit beiden Füßen schnell erreichbar ist. Etwas irritierend ist lediglich, dass die jeweiligen Wippen im Registrierfeld genau umgekehrt angeordnet sind. Das hatte ich bei der Konfiguration nicht bedacht, aber daran wird man sich sicher gewöhnen.
Optisch ist es ein bisschen schade, dass der Kopfhörerausgang links vom Tastaturblock sichtbar auf der Schauseite des Gehäuses sitzt, so dass man immer das Kopfhörerkabel sieht. Das war bei meiner alten K350 schöner gelöst, dort war der Stecker unterhalb des Tastaturblocks und damit praktisch unsichtbar. Mittlerweile ist er übrigens auch bei den Klassik-Nachfolgemodellen nach oben gewandert, warum auch immer. Die gleiche Kritik gilt für den USB Port, der hätte auch dezenter untergebracht werden. Aber wenigstens hat man sich die Drehpotis gespart, die Lautstärke wird über das Menü gesteuert.
Ich würde mir eine etwas flexiblere Klangregelung wünschen, so finde ich beispielsweise keine Balanceregelung im Menü, was aber sehr hilfreich wäre und ja bei nahezu jedem Ghettoblaster serienmäßig ist.
Die Anordnung der Tremulanten als Daumenpistons ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber ergonomisch praktischer als gedacht, da man schneller ran kommt als wenn man ganz nach oben zum Registerpanel greifen muss. Aber man kann den Tremulanten dafür auch schneller mal vergessen auszuschalten, da man ihn eben nicht so gut im Blick hat, wie wenn er Teil der Registerstaffeln wäre.
Klangabstrahlung
Kann ich leider nicht so differenziert bewerten, da ich fast nur mit Kopfhörer gespielt habe. Die kleinen Lautsprecher am Notenpult und die seitlichen am Gehäuse geben dem Klang aber eine deutliche Dreidimensionalität. Allerdings ist mein kleines Zimmerchen (ca. 9 qm, und es steht noch ein Flügel darinnen) ohnehin mit der Lautstärke überfordert. Abstrahlung ist also für mich kein so wesentliches Entscheidungsmerkmal.
Samples
Habe ja mit der Standardausführung (Dresden + Utrecht) begonnen. Später dürfen gerne noch andere dazukommen, aber mit dieser Entscheidung wollte ich noch auf die schon seit längerem angekündigten Alternativ-Sets warten.
Die Silbermann ist ganz wunderbar und ich spiele sie fast ausschließlich. Sie klingt genau so, wie ich mir eine Orgel vorstelle. Ich liebe diese Brillianz und Obertönigkeit, ohne dass es jemals schrill zuginge. Sowohl Einzelstimmen als auch Plena begeistern.
Mit der Bätz bin ich hingegen noch nicht so richtig warm geworden, habe sie bisher allerdings auch noch nicht sehr intensiv gespielt. Eine ihrer Stärken ist sicherlich eher der Klang der warmen Grundstimmen, Flöten und Solomischungen, weniger der des Plenums. Nicht, dass sie schlecht wäre, aber sie ist für mich im direkten Vergleich klar hinter der Silbermann und wahrscheinlich wird es eher eine Liebe auf den zweiten Blick….
Hall
Herrlich und wunderschön dreidimensional, die Hallfahnen sind edel und authentisch. Man fühlt sich wirklich wie mitten im Raum. Habe die Hall-Intensität sogar leicht reduziert, um etwas mehr Präzision zu gewinnen, da die Standardeinstellung (100% Hall) m.E. etwas zu viel des Guten ist. Die 4 Klangpositionen (Console, Front, Center, Rear) sind nett gemeint, es sind für meinen Geschmack allerdings nur die ersten beiden wirklich brauchbar, wohingegen Center und Rear einfach zu „nass“ und diffus sind. In Summe ist aber die tolle Raumsimulation in Kombination mit den hochwertigen Samples sicher eine der wesentlichen Stärken der LiVE.
Mangels Uploadmöglichkeit verzichte ich auf Bilder (habe auch keine Lust, mich extra dafür bei einer Dropbox o.ä. anzumelden). Einen kleinen Eindruck bekommt man auf meinem Profilbild. Letztlich sieht sie aus wie im Prospekt, und die offenporige Holzoberfläche kommt auf Bildern ohnehin nicht richtig raus.
Also, soweit mal ein kleiner Bericht. In Summe ein tolles Instrument, das mir viel Freude bereitet und das ich gerne weiterempfehlen kann. Wollen wir hoffen, dass die versprochene Sample-Vielfalt noch den Weg in die Preislisten findet.
LG
Stephan
Zitat von SJL
Mit der Bätz bin ich hingegen noch nicht so richtig warm geworden, habe sie bisher allerdings auch noch nicht sehr intensiv gespielt. Eine ihrer Stärken ist sicherlich eher der Klang der warmen Grundstimmen, Flöten und Solomischungen, weniger der des Plenums. Nicht, dass sie schlecht wäre, aber sie ist für mich im direkten Vergleich klar hinter der Silbermann und wahrscheinlich wird es eher eine Liebe auf den zweiten Blick….
Madame Bätz ist in der Tat meine Liebe auf den zweiten Blick geworden und mittlerweile sogar zum Standard-Set, welches beim Systemstart geladen wird, aufgestiegen. Empfehlung an alle, die sich für die LiVE interessieren und noch mit der Sample-Set-Frage schwanger gehen.
LG
Stephan
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