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Bleibt "Klangabstrahlung" ewig der Komprimissbereich?
In Hauptwerkpedia auf http://hauptwerk.seeyoo.net habe ich mal das Klangkonzept von MDG angesprochen.
Informationen zu dem 2+2+2-Klangkonzept von MDG
Ein weiterer Ansatz bietet das Klangkonzept von MDG: Das "2+2+2-Recording", welches sich besonders für die räumlich exakte Reproduktion klassischer Musik eignen soll. Voraussetzung ist eine entsprechende Mikrofonierung bei der Aufnahme. Die Firma Burosch.de schreibt zum Thema:
"Kernstück des Systems ist die neuartige Lautsprecheranordnung, die eine natürliche dreidimensionale Klangwiedergabe innerhalb eines dreidimensionalen Hörraums schaffen soll. Zum Einsatz kommen, wie bei einer 5.1-Konfiguration auch, insgesamt sechs Lautsprecher. Wie gewohnt finden sich vorne die beiden Hauptlautsprecher und hinten zwei Surroundlautsprecher, zu achten ist selbstverständlich auf die hohe Qualität der Komponenten, denn "2+2+2" nutzt das Format der DVD Audio.
Neu ist nun, dass oberhalb über den Hauptboxen links und rechts jeweils eine weitere Lautsprecherbox aufgestellt wird. Die Höhe, in der die beiden Lautsprecher angebracht werden sollen, ist exakt definiert: Sie entspricht der Hälfte der Basisbreite.
Ein Beispiel:
Stehen zwei Hauptlautsprecher 2,80 Meter (Basisbreite) voneinander entfernt, so werden die Zusatzlautsprecher in einer Höhe von 1,40 Meter aufgestellt. Da die Montage der Boxen auf halber Höhe oft schwer zu realisieren ist, bietet BUROSCH in Kürze spezielle höhenverstellbare Teleskop-Boxenhalter an.
Ein Subwoofer, der für die Gesamtqualität bei der Wiedergabe klassischer Musik aufgrund zu starker Bassbetonung oftmals nicht zuträglich ist, und ein Center-Lautsprecher sind bei der 2+2+2-Variante nicht vorgesehen.
Die akustische Wirkung dieser Neuerung ist überzeugend: So ist die Räumlichkeit hervorragend, und unabhängig von der im Hörraum eingenommenen Position.
Man ist nicht mehr an eine Hörposition gebunden, sondern kann sich frei im Raum bewegen. Erfreulich auch die hohe Präzision der Aufnahmen, so erklang beispielsweise eine Orgel sehr differenziert und detailliert, kein Verwischen einzelner Register war zu vernehmen.
Die zusätzlichen Lautsprecher sind nicht für die Tiefbasswiedergabe vorgesehen, daher können hier weniger voluminöse Modelle zum Einsatz kommen, zu achten ist aber auf die Hochwertigkeit der verwendeten Bauteile, auch sollten die Lautsprecher vom selben Hersteller und aus der selben Baureihe wie die übrigen Boxen sein."
© 2010 by Burosch.de
Weitere Informationen zu dem MDG-Klangkonzept auf den Seiten von MDG.
Für uns Hauptwerker bietet diese Variante der Klangabstrahlung eine weitere Möglichkeit zum experimentieren.
Interessant wäre aber auch mal die Wiedergabe über die weltweit größte Beschallungsanlage der Welt im
Hörsaal 104 der TU Berlin. Das Auditorium mit 650 Sitzplätzen ist seit dem vergangenen Jahr mit der
weltweit größten Beschallungsanlage nach dem Prinzip der Wellenfeldsynthese ausgestattet.
Lg
Wolfgang
meschmesch
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gelöscht
)
#32 RE: Bleibt "Klangabstrahlung" ewig der Komprimissbereich?
So weit ich weiß, hatte Yamaha das Konzept 2er zusätzlicher Boxen oberhalb der vorderen Speakers bereits vor 5 Jahren erdacht, ob das heute bei denen zur Anwendung kommt, weiß ich nicht. Allerdings kam da noch zusätzlich der Center-Speaker zum Einsatz...
Der Verzicht auf einen Subwoofer ist entweder sehr verwegen oder bekloppt:
Entweder es werden Lautsprecher verwendet, welche eine lineare Basswiedergabe bis hin zu 20 Hz bringen (was aber nur bei ausgewachsenen Standlautsprechern der Fall sein wird, welche zusätzlich softwaremäßig zur Angleichung an die Linearität mit einem extra Bass-Linearisierungsmodul versehen sind), was einfach nur schwer bezahlbar ist und außerdem aufgrund der Größe recht unschön aussehen kann (aber genial ist!).
Oder alternativ werden "normale" Boxen verwendet, welche ab 40Hz abwärts nur noch ein unnatürliches Brummeln von sich geben, was noch nicht einmal zur sauberen Wiedergabe eines Kontrabasses ausreicht - geschweigedenn für Töne eines 32 Fußes einer Pfeifenorgel. Hier auf dem Sub zu verzichten verfälscht den Klangcharakter. Sinnvoller wäre es, denn Sub auf die restlichen Boxen abzustimmen und so einzupegeln, dass a) der Sub im genannten Beispiel erst unterhalb von 45Hz aktiv wird und im Überlappungsbereich zwischen 40 und 45Hz ein lineares Gesamtabstrahlverhalten für die Bässe resultiert.
Viele Grüße.
Meschmesch
MDG geht mit Sicherheit davon aus, dass die Standboxen so ausgelegt sind, dass diese die geforderte Power im Tiefbassbereich aufbringen.
Es gibt Leute, die für eine Stereo-Lösung auch zwei Subwoofer empfehlen (siehe im PDF von DynAudio). Tieftöne lassen sich nicht gut orten - von daher sollte ein guter Subwoofer in Räumen zwische 20 und 30qm genügend Druck aufbringen können (eine weit verbreitete Meinung).
DynAudio schreibt auf seinen Seiten: "Und einen Subwoofer aufzustellen ist nicht immer so einfach, wie man oft annimmt. Die Meinung, die Platzierung eines Subwoofers sei unkritisch und der Bass nicht ortbar, ist nicht richtig: Selbst bei einem hochwertigen Subwoofer ist die korrekte Einstellung und Positionierung im Raum entscheidend für optimale Performance.".
Ein weiterer Lösungsansatz sind zwei sich gegenüber stehende, phasenverschobene Subwoofer.
Viele Grüße
Wolfgang
meschmesch
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gelöscht
)
#34 RE: Bleibt "Klangabstrahlung" ewig der Komprimissbereich?
Zitat
DynAudio schreibt auf seinen Seiten: "Und einen Subwoofer aufzustellen ist nicht immer so einfach, wie man oft annimmt. Die Meinung, die Platzierung eines Subwoofers sei unkritisch und der Bass nicht ortbar, ist nicht richtig: Selbst bei einem hochwertigen Subwoofer ist die korrekte Einstellung und Positionierung im Raum entscheidend für optimale Performance.".
Der Hauptgrund für die 2 Subwoofer phasenverschoben oder auch nicht ist ganz einfach das Vermeiden von stehenden Wellen (insbesondere akkustisch sehr unangenehmen Bassüberhöhungen in den Raumecken). Dadurch wird insgesamt die Klangqualität in der Tat merklich gesteigert!
Kontrabombarde 32
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gelöscht
)
#35 RE: Bleibt "Klangabstrahlung" ewig der Komprimissbereich?
Hallo,
dieses Thema scheint fast abgeschlossen zu sein.
Da ich erst jetzt dazu gestoßen bin, aber viel Interessantes lesen konnte, möchte ich etwas verspätet meine Gedanken zur geplanten Neubeschaffung einer DO hier preisgeben:
2 externe Lautsprecher sind m.E. nicht genug, um eine auch vom Organisten hörbare Werktrennung vornehmen zu können, z.B. Hauptwerk + Pedal vor und über mir, Positiv im Rücken als "Rückpositiv".
Wenn unsere Ohren nur 2 Lautpsrecher benötigten, dann könnte ich mir die zusätzlichen Kanäle sparen.
Die Erklärung, weshalb wir vorne und hinten, oben und unten wahrnehmen können, kommt zum einen durch den visuellen Eindruck, weil wir meistens sehen, wo die Schallquelle liegt. Zum anderen kommt sie m.E. von leichten Bewegungen unseres Kopfes und damit unserer Ohren, die wir ja auch beim Orgelspielen nicht absolut still halten können und auch nicht müssen. Oder bilden wir uns das alles nur ein, weil wir die Schallquelle sehen und die beiden Sinneseindrücke (hören und sehen) zu einem Gesamteindruck verschmelzen?
Bei diesen Audio-Systemen, von denen ich nicht allzuviel weiß, handelt es sich doch im wesentlichen um Heimkino-Systeme. Liege ich richtig, daß damit eigentlich gar keine klare Werktrennung möglich ist? So jedenfalls wurde mir das über das System 8.1, das in der Gloria Excellent 360 verbaut ist, gesagt.
Über Eure Meinung zu meinem Vorhaben und meinen Gedanken würde ich mich freuen.
Lieben Gruß
Kontrabombarde 32
Hallo Kontrabombarde 32,
grundsätzlich sehe ich das genauso wie Du. Das Sehen unterstützt wirkungsvoll das Gehör bei der Ortung von Schallquellen. Wo das gleichzeitige Sehen nicht möglich ist, wird die Ortung durch Drehen des Kopfes unterstützt. Bei Dunkelheit können auch andere Sinne des Menschen zur Verifizierung des Ortungsvorganges mit herangezogen werden, wie z.B. der Tast- und Geruchsinn. Das Gehirn ist durch lebenslanges Training dazu in der Lage durch Laufzeitunterschiede und Pegelschwankungen der in beiden Ohren eintreffenden Schallereignisse, ein gutes Abbild der gehörten Umgebung zu rekonstruieren.
Inwieweit bei Digitalorgeln eine Werktrennung möglich ist bei den jeweiligen Instrumenten, da bin ich nicht der Experte. Bisher war ich immer davon ausgegangen - aber zunehmend komme ich zur Erkenntnis, daß der Begriff Kanal bei manchen DO recht weit gefasst zu sein scheint. Mitunter wird schon offenbar jedes einzelne Lautsprecherchassis als Kanal aufgefasst, obwohl es nur einen geringen Frequenzanteil abstrahlt, wie z.B. zusätzliche Hochtöner im Spieltisch oberhalb der Manuale, oder reine Basslautsprecher im Spieltisch. Möglicherweise wird auch eine Art Surround-Technik verwendet, die nur einen Raumeindruck vermittel soll, ohne jedoch eine genaue Werkaufteilung ortbar zu machen. Leider geben die Hersteller wohl nicht sehr viel technische Details dazu Preis, sondern sonnen sich stattdessen in immer neuen werbewirksamen Wortkreationen.
Mit digitalen Orgelsimulationsprogrammen ist jedenfalls eine freie Kanalzuordnung möglich. Damit verwende ich bis zu 10 getrennte Kanäle, die jeweils über Mehrweglautsprecherboxen abgestrahlt werden. Ich muß sagen, daß trotz klarer Werktrennung und Rückpositiv von hinten eine Ortung garnicht so einfach möglich ist. Wir haben nunmal nur 2 Ohren und viel vom Hörvorgang findet eben im Kopf statt. Die landläufige Meinung, daß je mehr Lautsprecher man verwendet, umso besser der Klang wäre, kann ich so nicht bedingungslos bestätigen!
Den allerbesten Klangeindruck erhält man mit einem sehr guten Kopfhörer, der "nur" 200,- € kostet. Wie hervorragend damit eine räumliche Darstellung und Ortbarkeit gelingen kann, zeigen die Kunstkopfaufnahmen früherer Jahre.
Wer viel Geld investiert hat in seine aufwändige Mehrkanalabstrahlung wird diese aber auch meistens gut finden - auch die Psychologie trägt beim Hören eben ihren Teil dazu [wink]
Gruß Michael
Kontrabombarde 32
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gelöscht
)
#37 RE: Bleibt "Klangabstrahlung" ewig der Komprimissbereich?
Danke Michael, für die Antwort.
Im Moment stehen zwei Orgeln in der engeren Auswahl: Excellent 360 und Unico CLV 8.
Die Unico wird bei 3 Manualen und Pedal mit 13 programmierbaren Audio-Ausgängen angegeben. Ich habe das so interpretiert, daß für jede Klaviatur mindestens 2 Kanäle zur Verfügung stehen (C/Cis-Lade inbegriffen).
Aber so sicher bin ich mir da nicht.
Demnächst soll in Augsburg eine CLV 8 stehen. Die werd ich mir dann mal genauer anschauen.
Bei der Excellent sind Ausgänge für externe Verstärkung offenbar nicht vorgesehen.
Mit der Unico habe ich m.E. eine gute, zeitgemäße Konsole, mit der ich gegebenenfalls auch eine Hauptwerk-Lösung realisieren könnte.
Lieben Gruß
Friedrich
Um einmal abschließend die Frage des Threads beantwortet zu haben:
Bleibt "Klangabstrahlung" ewig der Kompromißbereich?
Meine Antwort: "Ja - aber natürlich!"
Genausogut könnte die Frage lauten:
Bleibt "Kraftfahrzeug" ewig der Kompromißbereich?
Welches Kraftfahrzeug ist denn das Beste?
Der LKW, weil man damit viel transportieren kann?
Oder der Porsche, weil er schick aussieht und schnell fährt?
Oder das Motorrad, weil man schnell noch durch enge Lücken kommt?
Oder der Omnibus, weil am meisten Passagiere mitfahren können?
Oder das Wohnmobil, weil man darin auch leben kann?
Stellt Euch doch mal vor wie ein kompromißloses "Kraftfahrzeug" aussehen müsste, daß all diese Eigenschaften vereinigt.
Und dann stellt Euch mal vor wie die kompromißlose "Klangabstrahlung" denn aussehen könnte:
Stecknadelkopfgroß mit abgrundtiefen Bässen und absolut authentischer Kathedralakustik....
...ich hör jetzt lieber wieder auf, sonst kriege ich
Michael [wink]
#39 RE: Bleibt "Klangabstrahlung" ewig der Komprimissbereich?
Entgegen einiger Internetinformationen:
Die CLV-8 hat serienmäßig lt. Viscounts Bedienungsanleitung nur einen Subwoofer-Ausgang und 4 Progout Ausgänge (also 4.1).
Nachzulesen in der Bedienungsanleitung Seite 5. Schaudiagrammzeichnung Kreisnummer 23.
Bei Viscount als Bedienungsanleitung per pdf herunterzuladen: http://www.physisorgans.com/de/download.asp
und dann unter Unico CL7-8 EU (DE+NL) v12.pdf
Im Adobe Reader: Ansicht mit 400% vergrößern - dann sind sämtliche Beschriftungen klar lesbar.
Das 12.1 Audioboard ist grundsätzlich ein aufpreispflichtiges Sonderzubehör.
Die Audioboards liegen nicht frei zugänglich. Dafür ist die Rückwand zu demontieren! Im Zweifel Rückwand abschrauben und selber nachsehen.
Lt. allgemeiner Geschäftsbedingungen sind Abweichungen vom Prospekt ja durchaus möglich. Man vergleiche dazu die die im offiziellen Prospekt ausgelobte Disposition der Vivace 90 mit dem tatsächlichen Auslieferungszustand. (Man beachte 16' im SW III. Man.).
Wer Wert auf 12.1 legt, sollte sich das schriftlich im Kaufvertrag bestätigen lassen.
Lieben Gruß,
Clemens
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