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Gloriamangel
Beim Erstellen des Liedplans stoße ich immer wieder auf einen Mangel an guten Gloriagesängen bzw. Gloriaparaphrasen. Während das neue GL in der Sparte "Sanctus" eine Menge guter Neuzugänge zu verzeichnen hat, bleiben die Gloria-Vertonungen zahlenmäßig und vor allem qualitativ weit dahinter zurück.
Auch im Eigenteil Österreich wird diesem Mangel nicht wirklich begegnet; dort finden sich zwar eine ganze Reihe an Gloriagesängen, darunter aber nichts, was ich als festlich bezeichnen würde. Planyavskys Vertonung einmal ausgenommen, da jedoch passen die brav dahinpsalmodierenden Vorsängerteile so gar nicht zum Kehrvers... Insgesamt also kaum etwas Brauchbares.
Wie seht ihr das?
Gibt es in den Eigenteilen eurer Bistümer echte Ergänzungen zur etwas dürftig ausgefallenen Gloria-Rubrik im Stammteil?
Dazu kommt noch, dass meine Pfarrgemeinde nur ganze 6 Glorias drauf hat !
Also wechsle ich an "normalen" Sonntagen eigentlich nur zwischen 167, 171, 172 und 716.1.
Zu festlicheren Anlässen wie z.b. kirchlichen Feiertagen gibt´s 710 oder 711.
Im alten Österreichteil gab es immerhin noch das kurze, aber schöne 903 "Fröhlich laßt uns Gott lobsingen".
Auch das sehr schöne Sanctus "Heilig, heilig, heilig, bist du" aus dem Münchner Gesangbuch von 1810 (im alten Österreichteil 904) ist dem neuen GL zum Opfer gefallen.
Ich empfehle dir, auf jeden Fall Sanctus Nr. 771 mit deiner Gemeinde zu lernen. Meiner Meinung nach ist das das festlichste seiner Art. Ich vermute zudem stark, dass es im nächsten GL im Stammteil stehen wird, da es auch in vielen Bistümern Deutschlands bekannt ist.
Aus dem Stammteil sollte Sanctus Nr. 198 nicht unberücksichtigt bleiben, das ja im Wiener Diözesananhang unter 089 ebenfalls schon enthalten war. Die Variante im Österreichteil Nr. 770 ist Eigengut der Diözese Graz-Seckau; die Melodie weicht geringfügig von Nr. 198 ab und es fehlt der Benedictus-Teil. Im Sinne eines größeren Konsenses ist also der Stammteil-Variante Nr. 198 der Vorzug zu geben.
GLalt 903 könntest du dir aus dem textidenten aber melodiediversen GL 865 reanimieren; ich habe das heute ebenfalls überlegt, bin aber mit dem Vierzeiler als Gloria dann doch nicht recht zufrieden.
Im Burgenland haben wir im GL-Eigenteil noch zwei weitere Messreihen, aber in der Erzdiözese sieht es tatsächlich düster aus.
Hallo,
bei uns haben sich folgende Glorias bewährt bzw. werden mehr oder weniger regelmäßig gesungen:
GL 105
GL 109
GL 131
GL 164
GL 167
GL 169
GL 170
GL 171
GL 172
Dazu aus dem Nord-Anhang:
GL 708 (Rohr)
GL 168.2 und/oder GL 173 soll demnächst eingeübt werden, ist ja jeweils nur der Kehrvers für die Gemeinde zu singen.
Dann werden bei uns gelegentlich "Lieder mit Gloria" zum Gloria gesungen:
Weihnachtszeit:
GL 245, GL 250, GL 262
GL 738 (Dem Herrn in der Höhe, Gloria soll klingen)
GL 739 (Als die Welt verloren...)
Osterzeit:
GL 782 (Dir, höchster Gott, sei Preis und Ehr)
Schubert-Messe:
GL 413
Im Anhang finden sich folgende Lieder der Abteilung "Lob, Dank und Anbetung" (oder haben sich aus dem alten GL dorthin geflüchtet), die relativ häufig zum Gloria gesungen werden:
GL 815 (Gott, den Allherrscher und König...)
GL 816 (Ehre sei Gott n der Höhe; Verspoell, 1810)
GL 820 (Lasst uns Gott, dem Herrn, lobsingen)
GL 821 (Gott in der Höh sei Ehre, Anbetung Preis und Dank)
GL 822 (Ehre dir, Gott im heilgen Thron...; Quack/Uhlenberg)
GL 823 (Gott soll gepriesen werden; Haydn)
Damit kann man meiner Meinung nach doch ganz abwechslungsreiche Liedpläne gestalten.
In der lutherischen Kirche hier ist die Auswahl deutlich geringer, es gibt nur eine Handvoll Alternativen zum offiziellen "Hauptgloria" (Allein Gott in der Höh sei Ehr...).
Zum Sanktus. Hier singen wir aus dem Stammteil die Nummern 106, 110 (selten), 127, 132, 135 (selten), 138, 193, 195, 196, 198, 199, 200 und auch das manchmal unvermeidliche 388.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
GL 250 nehme ich in der Weihnachtszeit ebenfalls gerne als Glorialied, GL 245 und GL 262 sind mir dafür textlich dann doch zu weit entfernt.
Haydn- und Schubertmesse sind im Österreichteil ebenfalls enthalten.
GL 168 ist melodisch derart uninspiriert und konstruiert, dass es mir nicht auf den Liedplan kommt...
GL 173 ist ein hübscher Kehrvers (Lécot komponiert für Lourdes und hat Gespür für solche Dinge) und die Kantorenrezitation dazu ist nicht gänzlich unpassend; nehme ich gelegentlich auch und geht auch mit der Gemeinde sehr gut. Das "Problem" an diesen kehrversumrahmten Glorias ist, dass sie mit dem Kantor stehen und fallen. In 99,9 % aller Fälle muss ich in Ermangelung eines Kantors selber den Vorsänger machen. Wenn ich - was in den Wintermonaten dann und wann vorkommt - stimmlich indisponiert bin, geht ein Gloria wie 173 schon nicht mehr.
Schon aus dieser Perspektive sind mir liedmäßige Gesänge lieber, da sie "krisensicher(er)" sind; das gilt auch für Agnus-Dei-Gesänge, obwohl die weniger Stimmaufwand bedeuten und auch bei Heiserkeit noch irgendwie gekräht werden können. Inhalte wie "am Stamm des Kreuzes geschlachtet" (GL 203) mag ich im Weihnachtsfestkreis eigentlich nicht hören und weiche da immer auf andere Agnüsse aus.
Insgesamt ist die Zahl der Ordinariumsgesänge im Vergleich zum alten Gotteslob-Stammteil zurückgegangen. Besonders fällt das beim Agnus Dei auf. Aber auch beim Gloria ist einiges entfallen.
Das Bistum Münster hat im Eigenteil vier weitere Gloriaparaphrasen:
- 724: Gott, dir sei Ehre in der Höh (zwei Strophen)
- 725: Gott soll gepriesen werden (eine Strophe, Text und Melodie nach Landshut)
- 726: Dem Herrn in der Höhe (drei Strophen, Weihnachtsgloria auf die Melodie "Adéste Fidéles")
- 727: Dir, Gott in den höchsten Höhen (drei Strophen, Ostergloria auf die Melodie "Halleluja, lasst uns singen")
und eine Gloriavertonung mit Kehrvers für die Gemeinde:
- 728: Ehre sei Gott und Friede den Menschen
Der kurze Lobgesang "Lasst uns Gott dem Herrn lobsingen" stand früher bei den Gloriagesängen. Dieser wurde nun in die Kategorie Lob und Dank unter Nr.808 eingeordnet.
Im alten Eigenteil war das Lied Nr.383 "Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt" bei den Glorialiedern unter Nr.855 eingeordnet.
Über die Tatsache, dass bei den Neuvertonungen von Gloria und Credo die Gemeinde nur noch Kehrverse zu singen hat, kann man geteilter Meinung sein. Mir haben die Gloriavertonungen im alten GL unter Nr. 426 und 455 auch gut gefallen. Beide sind nicht mehr im neuen GL. enthalten.
#10 RE: Gloriamangel
Bislang war zwar nur von Glorienmangel die Rede.
Aus meinem Gemeindearchiv habe ich für den Weihnachtsfestkreis,
die gebräuchlichsten paraphrasierten Ordinariumsteile zusammen getragen:
Evtl. können sie ja jemand aus einer Notlage zu einem gangbaren Kompromiß hilfreich sein.
lbG clm
Sanctus Advent I (M.: GL 227 „Komm, du Heiland aller Welt“)
1. Heilig, heilig immerdar dem, der ist und ewig war,
er sei hochgebenedeit heute und in Ewigkeit.
2. Hosianna, Gottes Sohn, höchster Herr auf ewgem Thron!
Preis dir, Herr der Herrlichkeit, der du kommst in unsre Zeit!
T.: Mainz 1974
Sanctus Advent II (M.: GL 230 „Gott, heilger Schöpfer aller Stern“)
Dank Ihm, der heilig, heilig ist,
der seine Schöpfung nicht vergisst:
Hosanna Dir, o Gott und Herr!
Du kommst, Dir sei Lob, Preis und Ehr’!
Agnus Dei Advent (M.: GL 230 „Gott, heilger Schöpfer aller Stern“)
Lamm Gottes, das zur Erde kam
und unsre Sünde auf sich nahm,
das unter uns schlug auf sein Zelt:
Gib deinen Frieden aller Welt!
T.: Maria Luise Thurmair 1952
1. Gloria in der Weihnachtszeit (M.: GL 241 „Nun freut euch, ihr Christen“)
1. Dem Herrn in der Höhe / Gloria soll klingen, /
groß Fried sei auf Erden den Menschen all! /
Gott, dem Allmächt’gen, / lasset Dank uns singen! /
Kommt, lasset uns anbeten, / kommt, lasset uns anbeten, /
kommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn.
2. O Lamm, das hinwegnimmt / aller Zeiten Sünde, /
vernimm unser flehen, o Gottessohn! /
Laß, Gott Dreieiner, uns Erbarmen finden. /
Kommt, lasset uns anbeten, / kommt, lasset uns anbeten, /
kommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn.
3. Nur du bist der Herrscher / Himmels und der Erde, /
nur du bist der Höchste, Herr Jesus Christ. /
Dir und dem Vater und dem Geist sei Ehre. /
Kommt, lasset uns anbeten, / kommt, lasset uns anbeten, /
kommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn.
T.: Heinz-Gert Freimuth
2. Gloria in der Weihnachtszeit (M.: GL 237 „Vom Himmel hoch“)
1. Wir singen mit dem Engelheer:
„Gott in der Höh’ sei Preis und Ehr!
Auf Erden Frieden weit und breit!
Den Menschen Heil in Ewigkeit!“
2. Der Du der Welt erschienen bist,
wir preisen dich, Herr Jesus Christ!
Sei unser Friede heut und hier.
Und zieh die ganze Welt zu dir!
T.: Sursum corda 1874 / Neufassung Friedrich Kienecker 1973
3. Gloria der Weihnachtszeit (M.: GL 250 „Engel auf den Feldern singen“)
1. Lob und Preis sei Dir dem Vater! / Groß ist deine Herrlichkeit, /
Herr und Gott, des Himmels Herrscher / über Zeit und Ewigkeit. /
|: Gloria in excelsis Deo [:-|]
2. Du, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, / machst von allen Sünden frei. /
Christus, höre unser Bitten, / dein Erbarmen mit uns sei. /
|:Gloria in excelsis Deo [:-|]
3. Erd und Himmel sollen singen: / Ehre der Dreieinigkeit, /
dir, dem Vater und dem Sohne / und zugleich dem Heilgen Geist! /
|:Gloria in excelsis Deo [:-|]
T.: Barbara König, GL 773 (ROT-FB)
Credo in der Weihnachtszeit (M: GL 247 „Lobt Gott, ihr Christen“)
1. Ich glaube an den einen Gott, den Vater, groß an Macht,
an Jesus Christus, seinen Sohn, der uns das Heil gebracht,
der uns das Heil gebracht.
2. Ich glaube an den heilgen Geist, der in der Kirche lebt,
der uns durch seiner Liebe Kraft ins ewge Reich erhebt,
ins ewge Reich erhebt.
T.: Breslau, SP, MZ 1952
1. Sanctus der Weihnachtszeit (M.: GL 237 „Vom Himmel hoch“)
Hochheilig Gott im höchsten Thron.
Hosanna seinem ewgen Sohn,
der Licht vom Licht und Gott von Gott,
als Heiland kommt in unsre Not.
T.: Marie Luise Thurmair 1952
2. Sanctus der Weihnachtszeit (M.: GL 411 „Erde, singe“)
Heilig, heilig, / Herr der Heere, /
heilig, Herr der Welt und Zeit! /
Himmel, Erde, / Land und Meere /
künden deine Herrlichkeit. /
Dem der kommt in Gottes Namen, /
singen wir Hosanna! Amen. /
Lob und Preis und Dank sei dir / für und für.
T.: Otto Kern 2002 (hier nach GL 2013 SP 772)
3. Sanctus der Weihnachtszeit (M.: GL 245 „Menschen, die ihr wart verloren“)
Heilig, heilig, dreimal heilig
bist du, Herr, Gott Sabaoth.
Erd’ und Himmel dich lobpreisen
in der Höhe großer Gott.
Heilig, der in deinem Namen
zu uns kommt: Hosanna! Amen.
Ehre sei Gott, Ehre sei Gott,
Ehre sei Gott in der Höhe.
T.: Trier 1974 (altes GL)
1. Agnus Dei der Weihnachtszeit (M.: GL 237 „Vom Himmel hoch“)
Lamm Gottes, das zur Erde kam
und unsre Sünde auf sich nahm,
das unter uns schlug auf sein Zelt:
Gib deinen Frieden aller Welt.
T.: Marie Luise Thurmair 1952
2. Agnus Dei der Weihnachtszeit (M.: GL 256 „Ich steh an deiner Krippe hier“)
Herr Jesus Christus, Gotteslamm,
du kamst auf unsre Erde,
du starbst für uns am Kreuzesstamm,
dass uns Erlösung werde.
Erbarme dich, erbarm dich, Herr,
auf Erden Frieden uns bescher
und Gottes Wohlgefallen.
T.: Otto Kern 2001
M.: Johann Sebastian Bach 1736
#12 RE: Gloriamangel
Über Geschmack soll man ja nicht streiten
Entstanden ist diese Sammlung, nach einem m.M.n. klugen KV-Beschluß in 1999: ... daß auch das Ordinarium musikalisch möglichst den geprägten Zeiten entsprechen soll.
Bevor ein Gloria, Sanctus, Agnus in der "zeitlich gehetzten Liturgie" aus begründeter Zeitnot gesprochen wird, greife ich lieber zu solchen Paraphrasen in gesungener Form.
Sowohl in Hausmessen und Kleinkreisen, als auch gerade bei Liturgien mit kirchlich Fernstehenden hat sich diese Textsammlung bestens in fast 20 Jahren liturgisch bewährt.
Außerdem tut eine "Schonzeit" auch dem mitunter abgelatschten Ordinarium damit wirklich gut. Allerdings achte ich bei der Liedauswahl dabei stets darauf, daß Melodiedoppelungen vermieden werden.
Gerade im Weihnachtsfestkreis sprechen wir mit Melodien die Emotionen der (häufig fernstehenden) Menschen an.
Der Eigenteil Münster enthält für Osterzeit eine Credoparaphrase, welche auf die Melodie von "Das Grab ist leer" gesungen wird:
- 790: Wir glauben all an einen Gott..
Für die Fastenzeit gibt es noch ein aus dem alt GL. übernommenes Agnus Dei Lied:
- 769: Gottes Lamm, Herr Jesu Christ
Das Sanctus "Heilig, heilig, dreimal heilig" zur Weihnachtszeit auf die Melodie "Menschen, die ihr wart verloren" gibt im neuen Eigenteil nicht mehr. Der Text wird jetzt auf die Melodie "Alles meinen Gott zu Ehren" gesungen (Nr.740).
Das ist doch gleich.
Das "Heilig, heilig, dreimal heilig" (T: Albert Gereon Stein M: Herolds Gesangbuch 1808, NF Speyer) kann auch auf mehrere Melodien gesungen werden:
- Alles meinem Gott zu Ehren
- Tauet, Himmel, den Gerechten
- Jesu, der du Blut und Leben
Im Bedarfsfall kann man da also tauschen. Das Credolied GL 355 kann ebenfalls jahreszeitlich gefärbt werden, Melodien nach GL 231 (Advent), GL 237 (Weihnachten), GL 329/339 (Ostern), GL 351 (Pfingsten), GL 144 (Jahreskreis).
@Clemens: Wie steht es denn um die Rechte bei diesen Texten. Kann man die einfach ohne Zuorndung zu einem speziellen Gottesdienst auf Zettel drucken und wiederholt verwenden bzw. gar ein Heftchen daraus machen?
Ich bin etwas Gema und VG-Musikedition sensibilisiert und geschädigt, ok nicht wirklich geschädigt, aber doch schwer genervt.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
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