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neue Hybridorgel Prenzlau
#1 RE: neue Hybridorgel Prenzlau
Leider ist momentan mein PC-Sound stumm . So möchte ich Euch dies brandneue Hybridinstrument nicht vorenthalten:
Von Bauermusic wurde eine neue Hybridorgel (Vivaldi + Consoli) installiert:
http://www.uckermark-tv.de/mediathek/16910/Vollendete_Klangvielfalt.html
Hallo Clemens,
Danke für den tollen Link...
Hach! - so eine Consoli wäre auch was für mich und meine Unico...
Und der positive Effekt wird im Video ja beschrieben: vier neue Schüler nur wegen des Instruments... - Erfolg! - würde ich sagen...
Aeoline goes Hybrid...
LG
Aeoline
Ein interessantes Video! Vielleicht gar keine so schlechte Lösung - ehe man sich für das Geld nur eine kleine Übeorgel (16/8,2/8,4) gekauft hätte, macht die realisierte Variante doch vermutlich mehr Spaß.
Herr Schuster macht’s einem aber auch arg einfach. Solange er den DO-Registern einen kräftigen Raumhall mitgibt, wird der halbwegs Kundige in der “Mischehe” immer die zwei Partner deutlich voneinander unterscheiden können! [grin]
Ob nur der Prospektprinzipal von Consoli in Pfeife realisiert wurde oder ein Prinzipalchor?
#5 RE: neue Hybridorgel Prenzlau
Ich habe bisher noch kein Kombinationsinstrument kennenlernen dürfen. Habe mich gerade mal im Netz informiert, was Consoli anbietet.
Hat jemand eine Ahnung, wie Consoli beim Grundmodell seiner Pfeifenmodule aus gerade mal 61 Pfeifen vier Register auszieht, selbst wenn die tiefste Oktave des 8’ repetiert oder elektronisch besetzt ist? 61 Pfeifen würde einen kompletten Prinzipal 4’ bis zum c’’’’ ergeben ... wie sind die obere Oktave beim 2’ und die Mixtur II realisiert? Wenn letztere ab c’’’ in 8’ (oder 5 1/3’?) und 4’ repetiert, kann man sie doch vergessen... oder stehe ich hier auf dem Schlauch?
Mit 73 Pfeifen könnte man wenigstens den 2’ voll ausbauen und eine kleine Klangkrone realisieren, z.B. C 1’ + 2/3’, c 1 1/3’ + 1’, c’ 2’ + 1 1/3’, c’’ 2 2/3’ + 2’, c’’’ 4’ + 2 2/3’. So viel mehr kann es doch nicht kosten, die höchste 2’-Oktave auch in Pfeife zu realisieren.
Zitat von trompetendulzian
Ein schönes Instrument! Wird die Stimmung der Digitalregister bei diesen Hybridorgeln eigentlich automatisch an die Pfeifen angeglichen?
Siehe der Link oben - da steht das jedenfalls so beschrieben.
#7 RE: neue Hybridorgel Prenzlau
Das man die kleine Consoli "New Jubilè" mit 8´4´2´Auszügen vergessen könne, kann ich absolut nicht bestätigen. (8´ tiefe Oktave entweder digital oder repetierend). Mit der Jubile 8-Erweiterung (Portogeld vorausgesetzt) ist auch die im Baß fehlende Oktave im 8´mit 12 Pfeifen vorhanden. Für eine Unterrichtsorgel halte ich das selbst bei repetierendem 2´ für absolut ausreichend. (Es gibt ja auch DO Hersteller bei denen der 2´sich ebenso verhält :teufel
Eine kleine 2 fache Mixtur ist von Consoli grundsätzlich möglich. Wenn man mal über Stimmungen sauber nachdenkt, weiß man daß wegen der harmonischen Differenzen aus einem gradfüßigen Register ausgezogener Mixturquintchor nicht rein klingen kann. Deswegen ist in Prenzlau auch keine Mixtur realisiert [wink]
Die Stimmung wird digital angeglichen.
Für mich war seinerzeit die Fusion: "New Jubilé mit der Roland 330" eine Offenbarung. Ich hab sie noch im alten Verkaufsstudio bei Bauer gespielt und später auch in Offenbach.
Übrigens verrät ein kleines schwarzes Kästchen rechts neben dem Notenpult, daß sogar eine akustische Rear-Station von Teufel realisiert ist.
Danke, Clemens, für die kundigen Erläuterungen aus erster Hand!
Mit “kann man vergessen” meinte ich ja nur die Phantom-Mixtur, nicht das Modul an sich. Schön, dass solche vorkonfektionierten Pfeifen-Erweiterungs-Lösungen realiter zu überzeugen wissen (sie werden ja auch nicht ganz billig sein).
Dass eine Multiplex-Mixtur wie oben dargestellt nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann, ist mir bewusst! [wink] Trotzdem interessiert mich, wie der Hersteller die 61 Pfeifen programmieren würde, wenn er es schon anbietet.
Ja! - ich kann mich auch noch erinnern an die Vorstellung der C-330 mit dem "kleinen" Consoli-Pfeifenaufsatz, die wir damals bei Bauer durch H. Schuster bekamen. Ich weiß noch, wie der die Intonation der tiefen Oktave des Prinzipal 8' erst zerstörte und dann selbst dem taubsten unter uns hörbar wurde, wo Pfeife aufhört und Digital begann.
Dann hat er ratz-fatz die Intonation wieder zurechtgerückt und uns vor die gleiche Aufgabe gestellt. Wer nicht "hingesehen" hat und damit "sah", wann das H gespielt wurde, der hat den Übergang nicht bemerkt.
Recht hat Clemens-cgn auch mit der Aussage zu der Mixtur. In der "kleinen" Consoli gibt es keine Aliquoten in Pfeife. Ich erinnere mich aber auch noch gut an die "große" Consoli die hinter der 4man Rodgers Infinity stand. Da waren mehrere Pfeifenreihen vorhanden. Prinzipal und Flöte und m.W.n. auch ein Mixturauszug - und ne Zunge?
Hier ist der Bericht vom Treffen damals. Leider finde ich die Bilder / Videos online nicht mehr. Mache ich was falsch oder habe ich die schon wieder gelöscht?
LG
Aeoline
#10 RE: neue Hybridorgel Prenzlau
Ja, das klingt selbst aus dem Rechner sehr überzeugend. Um zu einem sicheren Urteil zu kommen, wäre trotzdem halt ein lokaler Ohrenschein nötig.
Von der Idee her ein kluges Konzept - und der erwünschte Effekt tritt offensichtlich ein:
Junge Leute lernen Orgel spielen (statt Keyboard klimpern). Dafuer:
Aus dem Consoli-Örgelchen ließen sich nur Mixturen ausziehen, wenn es eine eigene Quintreihe hätte, die entsprechend hoch geführt ist. Und dann hätte man die bei Multiplex-Systemen üblichen Tonlöcher, durch die Repetitionen noch multipliziert. Um genau das zu vermeiden, hatten (bessere) Multiplex-Orgeln i.d.R. eine eigene Mixtur.
Die große Consoli-Anlage im Vorführraum bei Bauer bot einen kompletten, singend intonierten Prinzipalchor 8 4 2, aber die Mixtur kommt aus der anhängenden (ausgezeichneten) Rodgers, wenn ich mich recht erinnere. Die Mensurverläufe des Pfeifenteils dort sind geschickt gewählt, nach oben wird der Klang leicht schärfer, wie im kontintental-europäischen Orgelbau üblich. Nur die Angelsachsen lassen Prinzipalmensuren nach oben wachsen.
LG
Michael
#11 RE: neue Hybridorgel Prenzlau
Zitat von trompetendulzian
Ein schönes Instrument! Wird die Stimmung der Digitalregister bei diesen Hybridorgeln eigentlich automatisch an die Pfeifen angeglichen?
Zitat von Martin78
Siehe der Link oben - da steht das jedenfalls so beschrieben.
Wie mag das in der Praxis funktionieren? Spielt die Orgel nach dem Einschalten selbsttätig ein paar Pfeifentöne und misst aus, wie weit diese von der digitalen Stimmtonhöhe abweichen oder muss der Organist selbst Hand anlegen und ggf. nach Displayanweisung einige Handgriffe durchführen?
Zitat von Gemshorn
Im Video sieht man bei den Registerschalter einige rote Beschriftungen (keine Zungen); ich nehme an, das sind die Pfeifenregister.
So weit ich die Beschriftungen im Video sehen konnte, sind die Prinzipale und Flöten (abgesehen von der Flute Harmonique) 8- + 4- im Hauptwerk rot, also vermutlich als Pfeifenregister ausgeführt, der Prinzipal 16, Quintatön und Gamba digital, der Rest war für mich nicht eindeutig zu erkennen.
Wie im Video demonstriert ist der Unterschied bei Labialregistern in 8- und 4-Fußlage gar nicht so dramatisch und in diesem Fall auch durch den künstlichen Hall bei den Digitalregistern mitbedingt. Hier wäre es vielleicht professioneller gewesen, auf den künstlichen Hall ganz zu verzichten, dann wäre der Unterschied zwischen Pfeifen und Digitalregistern weniger leicht herauszuhören.
Schöne Prinzipale hatte Johannus ja bereits in den 90er-Jahren. Der große Schwachpunkt bei Digitalorgeln allgemein sind meiner Erfahrung nach v.a. die Mixturen. Ob diese hier digital oder als Pfeifen ausgeführt sind, konnte ich im Video nicht erkennen.
Das Plenum klingt jedenfalls nach dem "Aufplustern" gar nicht schlecht. Allerdings überzeugt mich der Klang bei der 565-Toccata (durch die Registrierung bedingt ?) nicht wirklich.
Mich hätte interessiert, wie die Orgel mit der reinen Raumakustik ganz ohne künstlichen Hall klingt.
Soviel ich gesehen habe, basiert diese Hybridorgel auf einer Vivaldi 250.
Kann man irgendwo die genaue Verteilung der Disposition auf Pfeifen und Digitalregister lesen ?
#13 RE: neue Hybridorgel Prenzlau
Dies war europaweit (vielleicht sogar weltweit) die erste Hybrid-Installation, die ein JOHANNUS Standardmodell mit einer CONSOLI-Standard-Preifenerweiterung 'verheiratet' hat - mit durchaus 'Dramatischen' Auswirkungen auf die überraschend günstigen Gesamtkosten in einer solchen Konstellation.
Ich will mir dies aber keineswegs als eigene Meriten ans Revers heften, vielmehr ist dies auch ein frühes praktisches Ergebnis aus den Synergien der neu formierten 'Global Organ Group', denn dies ermöglicht z.B. auch standardisierte Datenformate bei der Integration von Pfeifenregistern in digitale Spieltische bei allen 'GOG'-Fabrikaten.
Das Video entstand übrigens völlig spontan und ungeplant, denn die Regional-TV-Crew war am zweiten Orgel-Installations-/Intonationstag eigentlich in ganz anderer Mission in der Kreismusikschule Uckermark unterwegs. Nachdem die Redakteurin zufällig 'ganz neue' Töne wahrgenommen hatte, begab man sich postwendend in den Kammermusiksaal der Musikschule, in dem ich gerade mit der Intonation der Johannus Vivaldi-250 und der Anpassung der externen Audiokomponenten beschäftigt war (und in keinster Weise auf irgendeine Art von Präsentation vorbereitet...). Deshalb z.B. auch der klangliche 'Bruch' zwischen trockenen Pfeifenregistern und verhallten digitalen Pendents. Trozdem - die intonatorische Verschmelzung zwischen Pfeifen- und Digitalregistern ist auch in diesem Stadium schon gut hörbar [wink]
Übrigens: DIESE Hybridinstallation beinhaltet eine Prinzipalreihe mit 73 Pfeifen auf 8' Basis (mit ausgebauter unterer 8' Oktave). Hieraus habe ich dann via entsprechender Konfiguration 4 Pfeifenregister (Prinzipal 8', 4', 2', repetierende 1' Mixtur-Reihe) definiert. Natürlich hat Wichernkantor dahingehend völlig recht, dass man aus einer erweiterten Multiplex-Pfeifenreihe tunlichst KEINE Aliquotenauszüge generieren sollte (nein - DARF!). Gleichwohl kann man die erwähnten 'Multiplex-Tonlöcher' durch geschickte/gezielte Kombination/Beimischung aus Pfeifen- und Digitalstimmen sehr effektiv und bruchlos ausgleichen und balancieren.
In einer anderen Hybridinstallation (Rodgers Artist 599/Consoli Jubilé habe ich im November 2017 im Interesse einer höchstmöglichen Klangverschmelzung sogar die Pfeifen im Consoli Pfeifenwerk mit Grenzflächenmikros abgenommen und das 'Pfeifensignal' auf den Audioeingang der hier eingesetzten Rodgers-Orgel geroutet. Damit können auch die 'akustischen Pfeifen' audiomäßig via EQs sehr flexibel in die gesamte Klangabstrahlung eingebunden werden - und zwar AUCH mit Hallanteil auf den Pfeifenstimmen... [wink]
Die nächste, kommende Hybridinstallation wird in wenigen Wochen einen Rodgers-Spieltisch mit individuell konfiguriertem TEUFEL-Audiosystem an eine vorhandene Pfeifenorgel (II/P/21) anbinden. Dabei werden ca. 15 erhaltenswerte Pfeifenregister weiter verwendet, die komplette Hybridlösung hat dann 28 klingende Pfeifen-/Digitalregister - je nach Literatur und individueller Anforderung aus jeglicher Kombination aus Digital- und Pfeifenregistern kombinierbar. Auch diese Installation dürfte auf mediales Interesse stoßen... [smile]
Ist das - mit Verlaub - nicht eine etwas kindisch-trotzköpfige Haltung?
VG
Aeoline
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