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4:33
Zitat von Gemshorn
Erstaunlich, wieviel Resonanz Cage's Stück auslöst...
Finde ich gar nicht. Letzten Endes führt das Thema auf die Frage "Was ist Kunst?" (und was nicht) zurück, mit der sich wohl jeder schon einmal beschäftigt hat, der in irgendeiner Weise mit Kunst zu tun hat.
In meinem Bücherschrank steht seit Jahrzehnten eine umfangreiche Zitatensammlung von Andreas Mäckler zu genau dieser Frage. Anlass genug, sie mal wieder hervorzuholen und etwas zu stöbern:
Kunst ist eine Lebensform. Sie ist durchaus mit dergleichen wie einen Bus nehmen, Blumen pflücken, lieben, den Boden fegen, von einem Affen gebissen werden, ein Buch lesen usw. ad infinitum vergleichbar. (John Cage)
Ich sage bloß, Kunst ist eine Täuschung. (Marcel Duchamp)
Echte Kunst ist eigensinnig. (Ludwig v. Beethoven)
LG
Christian
#48 RE: 4:33
Nachdem zu diesem Thema schon so viel philosophiert wurde, möchte ich Euch von einem Konzert der UDK Berlin berichten, das schon Jahre her ist. Wie ihr ja wisst, war ich Berufsfeuerwehrmann in Berlin. Zu den Aufgaben der Berliner Feuerwehr gehörte es, in Versammlungsstätten über 300 Sitzplätzen, einen Feuerwehrmann zum Theatersicherheitsdienst abzustellen. Damals musste ich im Theatersaal der Hochschule der Künste (heute UDK) diesen Dienst versehen. Auf der Bühne stand, einsam und verlassen, ein Flügel. Ich freute mich schon auf einen musikalischen Vortrag und dachte mir „Mensch da habe ich mal Glück“, denn auf dieser Bühne gab es für meinen Geschmack meistens sehr merkwürdige Kunst zu sehen. Aber, denkste (sagt der Berliner): der Künstler betrat die Bühne, setzte sich an den Flügel und spielte darauf eine viertel Stunde, ohne dass es einen Ton zu hören gab. Lediglich das Klappern der Tasten war zu hören . Also auch an der Universität werden solche Stücke als Kunst aufgeführt.
Im Anschluss wurden die Theaterbesucher gebeten, in den Unterrichtstrakt der Hochschule zu wechseln, wo die Studenten in acht verschiedenen Räumen, bei geöffneten Türen, gleichzeitig acht verschiedene Stücke spielten. Hier gab es nun Töne im Überfluss zu hören.
Es war auf jeden Fall der interessanteste und verrückteste Theatersicherheitsdienst, den ich je erleben durfte.
LG
Matthias
Zitat von StrahlRohrFlöte
der Künstler betrat die Bühne, setzte sich an den Flügel und spielte darauf eine viertel Stunde, ohne dass es einen Ton zu hören gab. Lediglich das Klappern der Tasten war zu hören .
Also, schöne story! Er hat hoffentlich keine falsche tasten geschlagt... [grin]
Wo wir gerade über Definitionen philosophieren und Zitate die Runde machen, fällt mir dazu mein Lieblings-Zitat ein:
Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit Radius null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
u.A. Einstein zugeschrieben
Wobei, echt von Einstein ist das hier, womit wir wieder bei unserer Kernkompetenz wären. [wink]
Was ich zu Bachs Lebenswerk zu sagen habe: Hören, spielen, lieben, verehren und - das Maul halten!
#51 RE: 4:33
Zitat von Machthorn
Wo wir gerade über Definitionen philosophieren und Zitate die Runde machen, fällt mir dazu mein Lieblings-Zitat ein:
Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit Radius null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
Wobei, echt von Einstein ist das hier, womit wir wieder bei unserer Kernkompetenz wären. [wink]
Was ich zu Bachs Lebenswerk zu sagen habe: Hören, spielen, lieben, verehren und - das Maul halten!
u.A. Einstein zugeschrieben
Ich habe diesen Beitrag gestern sehr früh, noch bevor er geändert wurde, gelesen. Dort wurde der erste Satz meines Beitrags zitiert, weshalb ich davon ausgehe, dass der Rest des Beitrags von Machthorn an mich gerichtet ist. Ich habe eine Nacht darüber geschlafen und möchte nun darauf antworten.
Durch die Blume gibst Du mir zu verstehen, dass ich dumm bin und mein Maul halten soll oder verstehe ich dich falsch?
Ich habe verstanden und werde hier in Zukunft nur noch lesen. Schade, denn das entspricht nicht dem Gedanken des Forums. Ich möchte Dich ein letztes Mal aus deinem ersten Beitrag hier im Forum zitieren:
Zitat von Machthorn
….mit wieviel Fachkompetenz einerseits und respektvollem Umgang andererseits (das muss erwähnt werden, ist nicht selbstverständlich!)
Hier hast Du meiner Meinung eindeutig eine Grenze überschritten.
LG
Matthias
Lieber Matthias, ich glaube, dass der Beitrag eher ein Wink mit dem Zaunpfahl an mich war... Übrigens habe ich Machthorns Beitrag im launigen Geplänkel dieses Threads überhaupt keine persönliche Bedeutung beigemessen.
An deinem Beitrag war ja überhaupt nichts, was mit dem Thema "Definition" auch nur zu tun gehabt hätte. Ich habe deine kleine Story aus dem Berufsalltag ganz im Gegenteil als absolut passenden Beitrag zur verhandelten Sache empfunden. Deine Zeilen über das "etwas andere" Klavierkonzert konnten mir ein breites Grinsen entlocken.
Im Hinblick auf den bevorstehenden Advent: Bitte klärt dieses Missverständnis auf. Ich kann es mir nicht anders denken, als dass es wirklich nur ein Missverständnis ist.
#53 RE: 4:33
Zitat von StrahlRohrFlöte
Nachdem zu diesem Thema schon so viel philosophiert wurde, möchte ich Euch von einem Konzert der UDK Berlin berichten, das schon Jahre her ist. Wie ihr ja wisst, war ich Berufsfeuerwehrmann in Berlin. Zu den Aufgaben der Berliner Feuerwehr gehörte es, in Versammlungsstätten über 300 Sitzplätzen, einen Feuerwehrmann zum Theatersicherheitsdienst abzustellen. Damals musste ich im Theatersaal der Hochschule der Künste (heute UDK) diesen Dienst versehen. Auf der Bühne stand, einsam und verlassen, ein Flügel. Ich freute mich schon auf einen musikalischen Vortrag und dachte mir „Mensch da habe ich mal Glück“, denn auf dieser Bühne gab es für meinen Geschmack meistens sehr merkwürdige Kunst zu sehen. Aber, denkste (sagt der Berliner): der Künstler betrat die Bühne, setzte sich an den Flügel und spielte darauf eine viertel Stunde, ohne dass es einen Ton zu hören gab. Lediglich das Klappern der Tasten war zu hören . Also auch an der Universität werden solche Stücke als Kunst aufgeführt.
Es war auf jeden Fall der interessanteste und verrückteste Theatersicherheitsdienst, den ich je erleben durfte.
LG
Matthias
Mein Bruder war zarte 16 und Jungmann der FFW, als er zum Brandschutz hinter der Bühne unserer Stadthalle abgestellt war. Vor dem Vorhang saß anderthalb Stunden lang eine unbekleidete Actrice auf einem Stuhl und sonderte in undefinierten Intervallen, Lautstärken und Tonhöhen das (französische) Wort "nature" ab.
Damals kam mein Bruder ziemlich verstört nach Hause und fragte sich und mich, ob das nun Kunst oder "Vera....." sei. Wir einigten uns auf Letzteres ... [grin]
LG
Michael
Zitat
Durch die Blume gibst Du mir zu verstehen, dass ich dumm bin und mein Maul halten soll oder verstehe ich dich falsch?
Um Himmels Willen nein! Das waren einfach nur zwei Zitate lustig in die Runde geworfen, ohne irgend einen Beitrag oder eine Person und schon gar nicht dich als Ziel zu haben! Es tut mir sehr sehr leid, dass ich dich damit gekränkt habe!
Wir waren halt gerade bei lustigen Zitaten, Möglichkeiten den Kunstbegriff zu deuten etc., und da wollte ich einfach nur die Runde an diesen beiden humorigen Zitaten Teil haben lassen, mehr nicht.
#56 RE: 4:33
#58 RE: 4:33
Heute früh verpasst Ihr übrigens eine Uraufführung. Im Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag spiele ich ein Werk mit dem Titel 0:03. Genau so lange brauche ich bei höchster Konzentration, um zwischen Präludium und Fuge umzuregistrieren und zu blättern.
Das Werk antizipiert den Gedanken der Ewigkeit in sublimster Form und Kohärenz. Aus der Synthese zwischen dem Relativitätsbergriff Einsteins und der Unerbittlichkeit des Sekundenzeigers entsteht ein Spannungsfeld, das die Indirektheit der transzendentalen Hermeneutik und der themenzentrierten PropäDeutik der etymologischen Homiletik auffächert, wenn nicht gar konterkariert ...
Mehr ist dann in der Kritik des "Hinterländer Boten" zu lesen ...
Ach so: vor und nach diesem singulären Ereignis spiele ich so was Banales wie P&F in e BWV 533. Die Leute wollen ja auch unterhalten werden ... [grin]
LG
Michael
#60 RE: 4:33
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