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"Lass uns nicht in Versuchung geraten..."
... Die neue Vater - unser - Bitte.
Grundsätzlich ist mir diese Problematik der bisherigen Formulierung ja auch schon oft aufgestoßen, zumindest immer dann, wenn ich mit unseren Erstkommunionskindern das Gebet zerpflückt habe.
Lustigerweise kam die erste Meldung über eventuelle Umformulierung kurz nachdem ich das mit unserem Pfarrer besprochen hatte und er zu seinem Jubiläum eine Audienz hatte..... Naja, ich nehme mal an, das war Zufall ... Jedenfalls freue ich mich - inhaltlich. Bissl holprig klingt es allerdings.. "bewahre uns vor der Versuchung" fände ich besser......
Denn: hat sich auch schon jemand Gedanken darüber gemacht, wie die vorgeschlagene Formulierung singbar wäre??
Im deutschen Sprachgebiet wird die Vaterunser-Bitte wohl bleiben, wie sie ist; eine Änderung müsste man ja ökumenisch abstimmen. Die jetzige Übersetzung ist o.k., aber nicht die einzig mögliche. Das griechische Wort für "führen" hat eine breitere Bedeutung als das deutsche Wort. Es heißt auch: zulassen, dass jemand wohin gerät. Und das griechische Wort für "Versuchung" heißt auch: Probe, Prüfung. Man könnte also auch übersetzen: "Lass uns nicht in Versuchung geraten"; "Stelle uns nicht auf die Probe".
Die italienische Neufassung scheint das Thema des Tages zu sein; wurde heute sogar in der Arbeit zweimal damit konfrontiert.
Wollte mir abends eigentlich den griechischen Text vornehmen - was nun nicht mehr so dringend ist dank Guilains Beitrag. Danke dafür.
Die Fundamentalisten (richtig geraten, hatte heute bereits einen an der Angel) argumentieren ja fälschlich damit, dass im griechischen Text "führen" steht - ohne den weiteren Bedeutungsraum des griechischen Wortes mitzubedenken (oder zu kennen).
Prinzipiell fände ich eine weitere Diskussion auf weltkirchlicher Ebene spannend. Wenn schon so ein Impuls vom Stuhl Petri kommt, sollte man die Gunst der Stunde nützen. Meine Meinung.
Weil Kirchenmaus die Holprigkeit einer möglichen Neuübersetzung zur Sprache brachte: Da wären dann die Sprachkünstler gefordert, etwas Adäquates zu finden, was auch in gutem Rhythmus gesprochen werden kann.
Eine Ergänzung: Die Bedeutung von "führen" im Sinn von "zulassen, dass...", ist auch im Deutschen nicht ganz unüblich. Wenn man z. B. vom Chef eines Betriebs sagt, er habe die Firma in die Insolvenz geführt, heißt das nicht, dass er die Insolvenz absichtlich betrieben hätte, sondern dass er nichts gegen die drohende Insolvenz getan hat...
Hier ein theologischer Beitrag: https://www.katholisch.de/artikel/15825-...-dem-pruefstand
#6 RE: "Lass uns nicht in Versuchung geraten..."
#10 RE: "Lass uns nicht in Versuchung geraten..."
Zitat von Guilain im Beitrag #9
Die Formulierung "Vater unser" findet sich schon im Althochdeutschen und ist offenbar so eingewurzelt, dass sie in der ökumenischen Fassung 1971 unverändert blieb. Nur die Schweizer (aller Konfessionen) beten "Unser Vater".
Was heißt hier "nur" die Schweizer. Aber im Ernst: Dein Einwand gibt zu denken. Denn vieles in der Kirche ist zum Glaubensgrundsatz "verkommen", was man hunderte von Jahren einfach so machte und weiß aber heute gar nicht mehr warum. Wenn die Kirche überleben will in einem Zeitalter der Informationsdichte (Himmelszelt = 100 Millionen Sterne) und des geläutertem Rationalismus, dann muss alles Menschenwerk überdacht, abgeschafft oder geändert werden. Was bleiben muss, ist das Evangelium und die Sakralorgel.
Michael
#12 RE: "Lass uns nicht in Versuchung geraten..."
#13 RE: "Lass uns nicht in Versuchung geraten..."
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #6
Wäre dann vielleicht "bewahre uns vor der Versuchung" eine angemessene deutsche Übersetzung?
Das gefällt mir.Da wäre ich gleich dafür.
Michael
#14 RE: "Lass uns nicht in Versuchung geraten..."
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