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Erste Teilorgel im Mainzer Dom
#1 Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Wie der SWR berichtet, beginnen in den nächsten Tagen die Aufbauarbeiten der Langhausorgel im Mainzer Dom.
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-...er-dom-100.html
Diese so genannte "Marienorgel" ist völlig neu. Sie steht ziemlich in der Mitte des Raumes in einem Seitenschiff und erfüllt eine Funktion, die bei der alten Orgelanlage schmerzlich vermisst wurde: Sie bringt Klangmasse in das Langhaus und verbindet die vorhandene Westchororgel von Klais mit der Ostchororgel, die (an der Stelle der Kemper-Orgel aus den 60ern) im zweiten Bauabschnitt ebenfalls neu konzipiert wird.
Im Herbst soll die Marienorgel nutzbar sein. Ich bin mal gespannt und freue mich, dass Daniel Beckmanns "Orgeltraum" in Erfüllung geht.
LG
Michael
#2 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Gern verweise ich auch noch mal auf die ausgezeichnete Page zur neuen Domorgel:
http://www.domorgel-mainz.de/projekt.html
Da haben die Verantwortlichen in puncto Öffentlichkeitsarbeit ihre Hausaufgaben m.E. sehr gut gemacht. Laien und Fachleute bekommen genug Informationen, aus denen man den Eindruck gewinnen kann, dass das ambitionierte Projekt gerechtfertigt und durchdacht ist.
Möge es gelingen!
LG
Michael
#3 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Werde berichten, bin heute vor Ort. Die letzten male sah man nur überall Bauplanen und Abdeckungen.
Habe vor Jahren beim Domorganisten Albert Schönberger Unterricht gehabt und die alte Orgel gespielt. Das war schon immer, neben der Literatur selbst, eine echte Herausforderung... Daher freue ich mich auf das neue Instrument :-))
Cavaille-Coll St. Sernin / Toulouse - oder so was in der Richtung... ;-)
Gloria Concerto 469 CC - 2021
www.orgelmusik-kelkheim.de
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #2
Gern verweise ich auch noch mal auf die ausgezeichnete Page zur neuen Domorgel:
http://www.domorgel-mainz.de/projekt.html
Da haben die Verantwortlichen in puncto Öffentlichkeitsarbeit ihre Hausaufgaben m.E. sehr gut gemacht. Laien und Fachleute bekommen genug Informationen, aus denen man den Eindruck gewinnen kann, dass das ambitionierte Projekt
Löblich, dass es so umfangreiche Information per Homepage gibt. Keine Frage. Da könnten andere Projekte etwas davon lernen.
Das Design der Website ist m.E. allerdings eine Katastrophe... grau-weiß, dazu eine Schriftart, die dünner als ein Seidenfaden ist. Beides ist so richtig „augenfreundlich“.
Viel Lust, die doch nicht so kurzen Texte zu lesen, macht mir das nicht...
#5 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Jo, der Webdesigner darf sich noch verbessern. Aber die Qualität und Informationsdichte der Texte macht Lust, weiterzulesen.
Einfach schön, zu wissen, dass da ziemlich in der Nähe eine durchdachte Orgelanlage entsteht, auf deren reiche konzertante Nutzung ich mich freue.
LG
Michael
#6 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
"Rerum novarum cupidus" bin ich gestern mal in Mainz gewesen und habe gehofft, irgendwie in den Dom schlüpfen zu können, um mal zu gucken und zu hören. Vor dem - üblicher Weise geöffneten - Seitenportal stand ein Bauzaun nebst Inschrift: "Wegen Innenarbeiten ist der Dom zur Zeit nicht zugänglich. Für das persönliche Gebet ist die St. Godehard-Kapelle geöffnet."
Da ich mich von Bauzäunen nicht abschrecken lasse und zur Sedierung allfälliger Cerberusse immer noch einen Presseausweis einstecken habe, drückte ich mal die Klinke - doch verschlossen war das Tor ...
Zu hören war auch nix. Und in besagter Kapelle waren die Zugänge zum Dom sorgfältig versperrt.
Es wäre schön, wenn auf der Page mal ein Sachstand abzurufen wäre. Denn eigentlich müssten sie an der neuen "Marienorgel" jetzt schon beim Intonieren sein.
LG
Michael
#8 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Och, ich finde, bisher haben die Mainzer ihr Domorgelprojekt medial sehr gut "verkauft" - auch durch eine offene Informationspolitik.
Dass die Intonateure ihre Ruhe brauchen, sei sie ihnen im Interesse einer erfolgreichen Arbeit herzlich gegönnt ...
Und vielleicht sind ja tatsächlich noch im Umfeld des neuen Instrumentes einige Um- und Einbauten anderer Gewerke nötig.
LG
Michael
#9 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Guten Morgen zusammen,
gestern haben wir das schöne Wetter genutzt und sind nach Mainz gefahren, natürlich mit einem Besuch des (glücklichweise geöffneten) Doms - und dem Erspähen der neuen Orgel.
Leider ist noch der Grossteil hinter den Bauzäunen im Inneren verpackt, aber direkt über dem Ausgang hängen die grossen Prinzipale schon stalaktitenartig herunter. Man geht direkt unter ihnen aus dem Dom. Ein irgendwie spannender Weg, vor allem beim Auszug, wenn dieser Teil der zukünftigen Orgel dann noch eine entsprechende Toccata oder Impro spielt!!
Habe Euch mal die Aufnahmen hochgeladen, wie der Teil der Marienkapelle sich entwickelt hat. Man darf weiter gespannt sein... Freue mich auf das erste Klangerlebnis
Lieben Gruss
Stephan
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Cavaille-Coll St. Sernin / Toulouse - oder so was in der Richtung... ;-)
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#10 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Hm, ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass mir diese hochkant gestellten Schuhkästen aus gleich langen Dachrinnen gefallen ...
Ich dachte, das wird irgendwie "romanischer" - also 1.) irgendwas mit Rundbögen, 2.) irgendwas, das konsequent aus der Proportion 2:1 entwickelt ist.
Aber diese Kistenbauweise ist ja wohl gerade Zeitgeist - siehe (die klanglich vorzügliche) Hauptorgel Speyer. In Abwandlung eines Kohl-Zitates gilt indes: Entscheidend ist, was vorne 'rauskommt.
Und da bin auch ich seeeeehr gespannt.
Schön zu wissen, dass gewöhnliche Sterbliche wieder in den Dom dürfen.
LG
Michael
#11 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Michael, du sprichst exakt das aus, was mir auch gerade auf der Zunge lag.
Ich frage mich ja, ob es mittlerweile eine Orgelbauvorschrift gibt, nach der es untersagt ist, schöne Prospekte zu realisieren ? Und je bedeutender die Kirche, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas "Kreatives" dabei herauskommt. So viele Beispiele aus den vergangenen Jahren untermauern diese Hypothese...
VG
Stephan
#12 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Das liegt wohl daran, dass die Orgelbauer ihre Prospekte nicht mehr selber entwerfen dürfen, sondern von irgendeinem "Kunstreferenten" im Range eines Obergedönsrates ein Gehäuse aufgemalt bekommen.
Und dann kann der arme Tropf sehen, wie er darin und im Prospekt seine Pfeifen unterbringt. Da ist nix mehr aus den gegebenen Längen der Pfeifen heraus entwickelt. Das hat der Orgelbauer "passend" zu machen. Und dann längt er an oder schneidet ab. Heraus kommt ein Lattenzaun 2.0.
Über einen solchen "Künstler", der - mit der Priesterwürde ausgestattet - zwei Jahrzehnte lang alle Orgelgehäuse eines ganzen süddeutschen Bistums malte und oft darauf bestand, dass sie einen blaugrauen (sog. Schlachtschiffgrau) Tarnanstrich bekamen, jammerte ein befreundeter Orgelbauer mal : "Kann denn niemand dem Kerl mal erklären, wie lang ein C des Prinzipals 8' ist und wieviel Höhe man für ein Hauptwerk braucht?"
Keiner wagte dem König zu sagen, dass er nackt ist. Denn das hätte die Berücksichtigung bei Aufträgen gefährdet. Der gute Mann war nicht nur ein verkanntes Genie auf Selbstverwirklichungs-Trip, sondern auch fürchterlich eitel ...
LG
Michael
#13 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Anzumerken ist, dass dieser Teil der Orgel in der Marienkapelle nur der kleinste der drei Orgelwerke ist. Der Westchor und Ostchor sollen ja noch kommen und den „symphonischen“ Teil der Orgel ausmachen. Dort ist dann auch etwas mehr Raum. Und Michael, dort bekommst Du dann wohl auch die romanischen Bögen zu sehen ;-) So zumindest in einem der Planungsbilder abgebildet...
Aber ich bin auch nicht sicher, ob das äusserliche Design dieser ersten Installation folgt. Vermutlich ja.
Ich kann zumindest sagen, dass der Eindruck beim Rausgehen schon ein positiver war, auch wenn es nix mit einem „klassischen Orgelprospekt“ zu tun hat...
Lieben Gruss
Stephan
Cavaille-Coll St. Sernin / Toulouse - oder so was in der Richtung... ;-)
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#14 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Was die Prospektgestaltung angeht, so könnte hier vielleicht einer Maxime gefolgt worden sein, die soweit ich weiß vom Denkmalschutz inzwischen häufig angewandt wird: Man soll in historischen Räumen keine historisierenden Elemente einbauen, sondern ganz bewusst einen stilistischen Kontrast setzen, also führt das dazu, dass bei Orgelneubauten in historischen Kirchen ganz klar die Anweisung in Richtung moderner Prospektgestaltung geht. So wird das zumindest von Verantwortlichen der hiesigen Region kommuniziert und ich könnte mir vorstellen, dass diese Sicht auch woanders gilt.
Über die Ergebnisse kann man dann natürlich streiten oder eben nicht streiten ;-).
#15 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
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