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Erste Teilorgel im Mainzer Dom
#61 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Guckt und hört mal dieses schöne YT-Video auf Daniel Beckmanns Kanal an:
https://www.youtube.com/watch?v=2mMT2hOp-Dw
Tolles Stück, zeitgemäß gewählt angesichts des Chorals "Aus tiefer Not" ...
Und natürlich hervorragend (auswendig) gespielt! Rrrrrrrespekkt!
Das ist wirklich eine ausgezeichnete Orgel geworden. Hoffentlich wird der Rest genauso gut.
LG
Michael
#64 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Na ja, die große Klaisine im Westchor war keine schlechte Orgel. Sie stand nur falsch - d.h. viel zu weit weg von der Gemeinde. Die Ostchor-Kemperin war bereits 15 Jahre nach der Fertigstellung kaum zu brauchen. Das Hauptproblem war jedoch das Fehlen eines angemessenen Klangkörpers mitten im Raum - da, wo die Gemeinde sitzt.
Laut (ursprünglichem) Plan wäre ja nun im nächsten Bauabschnitt die Überarbeitung der Klaisine fällig. Sie steht zu verdeckt zu beiden Seiten des Hochchores über dem Chorgestühl. M. W. sehen die Arbeiten - außer der Überarbeitung des Pfeifenmaterials - die Drehung der Windladen um 45 Grad vor, damit der Klang zielgerichteter in Richtung Hauptschiff abstrahlt.
Man hat das ausprobiert und festgestellt, dass diese Neupositionierung die Präsenz dieser Orgel im Raum merklich erhöht.
Das wird m.E. spannend. Denn diese Orgel ist ganz großer Klais!
LG
Michael
#65 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
#66 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Wenn es irgendwo in einer Kirche, die älter als 30 Jahre ist, eine akustische Ideallösung gibt, kommt mit 100-prozentiger Sicherheit ein Denkmalpflegerlein um die Ecke, das genau diesen Standort für historisch und ästhetisch hochbedeutsam erklärt und kategorisch untersagt, ihn mit einem Orgelprospekt zu verunstalten. Und diese Leute sitzen am Geldhahn wie Putin am Gashahn.
Auch das geplante romantische/sinfonische Werk am Standort der bisherigen Ostchor-Orgel (beiderseits hinter den Conchen) steht eigentlich so ungünstig wie nur möglich für eine ideale Klangentfaltung. Demhingegen wäre es mit Sicherheit sinnvoll, einen Orgelkörper freistehend im Ostchor aufzustellen, der direkt ins Langhaus sprechen würde und vor allem orchestrale Chamaden zum Glänzen brächte. Aber nein, so etwas würde die optische Gesamtwirkung des Ostchores stören ...
Also wird das Haus Goll machen müssen, was es zweifellos gut kann: Druck auf die Turbine geben.
Aber jetzt hat Daniel Beckmann erst mal ein herrliches Instrument, mit dem sich der Teil des Raumes beherrschen lässt, in dem die singende Gemeinde sitzt. Das war mit der alten Anlage definitiv nicht möglich.
Als ich dort als Student mal aushelfen durfte (im Angesichte von damals einzigartigen sechs Manualen mit stolz geschwellter Brust) sagte mir der damalige Domorganist Heinrich Schneider: "Koppeln Sie das Leitwerk überallhin und scheren Sie sich nicht um das, was die Gemeinde macht. Sonst haben Sie verloren ..."
LG
Michael
LG
Michael
#67 RE: Erste Teilorgel im Mainzer Dom
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #66
Wenn es irgendwo in einer Kirche, die älter als 30 Jahre ist, eine akustische Ideallösung gibt, kommt mit 100-prozentiger Sicherheit ein Denkmalpflegerlein um die Ecke, das genau diesen Standort für historisch und asthetisch hochbedeutsam erklärt und kategorisch untersagt, ihn mit einem Orgelprospekt zu verunstalten.
Das klingt irgendwie typisch deutsch, und deswegen auch ziemlich plausibel. So, wie bei jedem möglichen Standort für ein Windrad ("aber nicht bei mir hinterm Garten!") erstmal alles auf den Kopf gestellt wird, um zu schauen, ob da nicht irgendwo eine Zauneidechse wohnt, die den Bau verhindern könnte..
Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Dabei sollte der Denkmalschutz doch eigentlich eher verhindern, dass das Gestühl raus gerissen wird, um Platz für SUV-Parkplätze zu schaffen, oder dass sich in den Seitenkapellen Starbucks-Filialen einnisten..
Das einzig beruhigende ist, dass das in anderen Ländern auch passiert. Anderswo hier wurde ja schon erwähnt, dass in Frankreich erst gewartet werden muss, bis irgendeine Komponente völlig zerstört ist, bevor man überhaupt daran denken darf, sie auszutauschen (ich glaube, da ging es um Tastaturen, wo die Hälfte der Beläge schon fehlt).
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