Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg

  • Seite 1 von 2
05.03.2020 12:35
#1 Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar
Administrator

https://religion.orf.at/stories/2999574/

Auf der ausrangierten Orgel durfte ich vor einigen Jahren spielen; schon damals war sie in einem üblen Zustand.
Fein, dass nun eine neue Orgel gebaut werden soll.
Wie dem Artikel zu entnehmen ist, war offenbar auch eine digitale Lösung im Gespräch.


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
05.03.2020 13:51
#2 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar
Moderator

Na, Späth Freiburger Orgelbau spielt klanglich in der Oberliga. Deren Intonateur ist ein wirklicher Könner.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
06.03.2020 15:42
#3 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar
Moderator

Hier das Gerät auf der Page der Erbauerfirma:

https://www.freiburgerorgelbau.de/orgelw...rojekte/linz-2/

Schön proportioniertes Gehäuse, gekonnt in die Empore hineinkomponiert. Und vor allem: Man sieht sofort, dass es eine Orgel ist. Das ist ja bei modernen Instrumenten immer seltener der Fall ...

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
07.03.2020 08:26
#4 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar

Na, Gott sei Dank, kommt eine Orgel hinein, und zwar ganz normal und passend zum Kirchenraum gestaltet!
Bei der Lektüre des oben verlinkten Artikels kann einem ansonsten schon Angst und Bange werden...

PLZ (erste zwei Ziffern): 69

 Antworten

 Beitrag melden
07.03.2020 09:47
avatar  Machthorn ( gelöscht )
#5 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
Ma
Machthorn ( gelöscht )

Gefällt mir auch sehr gut! Die Disposition ist auch nicht schlecht. Bei der Größe gleich zwei zerlegte Kornette sieht man auch nicht jeden Tag.


 Antworten

 Beitrag melden
07.03.2020 10:28
#6 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar
Administrator

Allerdings frage ich mich, wo bei dieser doch recht „traditionell“ anmutenden Orgel die kreative Leistung der beauftragten Künstlerin liegt...

Zitat
Die Details der Ornamentik werden durch eine Wiener Künstlerin gestaltet.


... so heißt es auf der Homepage der Orgelbaufirma.


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
07.03.2020 10:49
#7 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar
Moderator

Vielleicht wird das Gehäuse ja lila angestrichen. Oder bekommt zwischen den Pedaltürmen eine Wappenkartusche mit der Inschrift "Maria 2.0" ...

Ich wage kaum, weiter zu denken.
In einem nordbayerischen Bistum amtierte in den 90ern ein "Kunstreferent", der den Orgelbauern alle Gehäuse aufmalte und letztere dann anpinseln ließ. Da wurden Orgelgehäuse gebaut, bei denen man nur an der Größe der Kiste merkt, dass es sich nicht um eine Kaffemühle handelt. Die Orgelbauer waren not amused, aber mussten gute Miene zum bösen Spiel des regionalen Kirchenkunst-Papstes machen. Und die Gemeinden haben nun auf Jahrzehnte optische Scheußlichkeiten in ihren Kirchen.
In unterschiedlichen graublau-Tönen lackierte Gehäuse im Graffitti-Look erinnerten mich eher an den Tarnanstrich längst versunkener deutscher Schlachtschiffe als an eine Orgel ...

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
07.03.2020 10:52
#8 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar
Administrator

Das würde mich direkt näher interessieren.
Von Fa. Winterhalter habe ich einige recht bunte Orgeln in Erinnerung, die mir aber ausnehmend gut gefielen.


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
07.03.2020 11:17
#9 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar
Moderator

Jo, der geht gelegentlich mit der Kettensäge an Gehäuse aus massiver Eiche ...

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
07.03.2020 16:56
#10 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar
Administrator

Jap, für die eine oder andere Stele im Orgelgehäuse. Mir gefällt das richtig gut.


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
07.03.2020 20:44
#11 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar
Moderator

In Alpirsbach finde ich es grauenhaft. Vor allem auch die Gehäuseform - in einer romanischen Kirche ein nach oben geweitetes Trapez. Walter Supper würde im Grabe rotieren.
Irgendwo hat er eine Chororgel mit Kettensägenspuren gebaut, die passt ganz gut.

LG
Michael


 Antworten

 Beitrag melden
07.03.2020 20:52
avatar  Aeoline
#12 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar

Zitat von Wichernkantor im Beitrag #11
In Alpirsbach finde ich es grauenhaft...

Naja - "grauenhaft" finde ich es in Alpirsbach nicht... - Die Orgel ist ja alleine schon deshalb ein "Fremdkörper" im Kirchenraum, weil sie die erste Luftkissen-Orgel überhaupt ist.

Die Symbiose zwischen "Orgel" und "Raum" ist also hier ausgesprochen variabel. Steht sie unter der Vierung finde ich das Design sehr angenehm. Steht sie im Seitenschiff sieht es eh keiner...

Aber zu "Kettensägen" und "Orgelgehäusen" habe ich auch eine verfestigte Meinung:

An MEINE Orgel lasse ich keine Kettensäge ran...



VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

 Antworten

 Beitrag melden
07.03.2020 20:53
#13 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar
Administrator

Von Stilfragen in der Architektur verstehe ich nicht viel.
Mir gefällt aber die theologische Aussage einer sich nach oben weitenden oder gar scheinbar aus den Fugen zu geratenden Orgel. Ganz ähnlich, wie mir in der Dresdner Frauenkirche gut gefiel, dass die Orgel noch über dem Hochaltar, quasi in der himmlischen Sphäre angesiedelt ist. Auch das ist eine Aussage - und was für eine.


Auf Orgelsuche.

 Antworten

 Beitrag melden
07.03.2020 21:07
avatar  Aeoline
#14 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar

Zitat von Gemshorn im Beitrag #13
Mir gefällt aber die theologische Aussage einer sich nach oben weitenden oder gar scheinbar aus den Fugen zu geratenden Orgel... - ...quasi in der himmlischen Sphäre angesiedelt ist. Auch das ist eine Aussage - und was für eine

Zustimmung! - ganz breite Zustimmung!!



Alpirsbach zeichnet dies nach... Die Proportionen des Gehäuses sind deutlich "höher" als "breit"...

VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

 Antworten

 Beitrag melden
08.03.2020 08:40
#15 RE: Orgel der Wallfahrtskirche am Linzer Pöstlingsberg
avatar
Moderator

@Alpirsbach: Es ist immer ein Problem, wenn eine an sich gute Orgel durch etwas Neues ersetzt wird. Die Vorgängerin in Alpirsbach war eine Walckerin mit IV/ca.60 aus 1964. Dr. Supper hatte sie disponiert und Walckers bester Intonateur hatte drübergebügelt. Sie füllte den Raum, war aber ungemein filigran und durchsichtig. Sie hatte halt elektrische Traktur. Deshalb stand vorn zeitweilig eine kleine zweimanualige Chororgel von Heintz/Schiltach mit einer wundervollen, hochsensiblen Mechanik.

Die neue hat nun etwas über 30 Register und muss denselben Raum füllen. Das ist deutlich zu hören. Mir ist sie in den Einzelstimmen zu laut und das Plenum macht viel zu viel Druck. Zudem stand der Intonateur vor dem Problem, sie so zurechtzubiegen, dass sie zumindest an den Favoritplätzen der Raumakustik halbwegs gerecht wird. M.E. ist das bedingt gelöst, denn das erfordert Kompromisse. Ich kenne Instrumente aus der Werkstatt, die mich klanglich erheblich mehr überzeugen, z.B. in der Kath. Kirche von Gerolzhofen in Unterfranken. Da wurde eine optische und klangliche Stilkopie des mainfränkischen Barock realisiert - sehr überzeugend. So überzeugend, dass der Regionalkantor seine Stelle an der neuen Kitzinger Vleugels (damals noch Teilbau bzw. Torso) aufgab und in GEO anheuerte.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!