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Live 3T: Ich habe es getan
#76 RE: Live 3T: Ich habe es getan
#77 RE: Live 3T: Ich habe es getan
Beim Lesen bekomme ich ebenso Lust auf die Live Modelle! Daher abgeleitet auch eine direkte Frage in die Runde:
Auf meinem Physis-Zielinstrument (Gloria Concerto CC 468) kann ich ja ebenso Hauptwerk Samples aufspielen und dann über den Spieltisch nutzen - unabhängig von der Registeranzeige, die ich wohl mit nem zusätzlichen Laptop sehen und einstellen kann. So war zumindest mein letztes Verständnis.
Geht das auch mit den Samples der Johannus Live 3 Serie? Oder ist das etwas ganz anderes?
Danke für die Hilfe bei der Klärung.
Liebe Grüsse aus Sylt
Stephan
Cavaille-Coll St. Sernin / Toulouse - oder so was in der Richtung... ;-)
Gloria Concerto 469 CC - 2021
www.orgelmusik-kelkheim.de
#78 RE: Live 3T: Ich habe es getan
Zitat von Geigenprinzipal im Beitrag #74
Sie ist da! ❤️
Und Dir herzlichen Glückwunsch natürlich zum Familienzuwachs!!
Stephan
Cavaille-Coll St. Sernin / Toulouse - oder so was in der Richtung... ;-)
Gloria Concerto 469 CC - 2021
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#79 RE: Live 3T: Ich habe es getan
Die Samples für die Johannus-Live Serie und die Live-Hardware sind definitiv nicht kompatibel mit virtuellen Orgeln anderer Hersteller.
Es wäre ein enormer Mehrwert, wenn man auf einer Live auch Hauptwerk-basierte Samplesets aufspielen könnte. Aber genau das wollte Johannus nicht. Der Kunde soll die hauseigenen Samples kaufen. Die sind zwar prima, aber m. E. immer noch zu wenige, wenn man das gesamte Angebot an virtuellen Orgeln in den Blick nimmt.
LG
Michael
#80 RE: Live 3T: Ich habe es getan
Danke Michael.
Dafür sind bei Johannus dann aber die Samples „direkt“ verfügbar oder bedarf es da auch einer längeren „Installationsphase“?
Nicht, dass ich von meinem Physisgedanken Abstand nehmen wollte ;-) Aber reizvoll ist das schon :-)
Cavaille-Coll St. Sernin / Toulouse - oder so was in der Richtung... ;-)
Gloria Concerto 469 CC - 2021
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#81 RE: Live 3T: Ich habe es getan
Du kannst bis zu fünf verschiedene Orgeln von ihren USB-Sticks herunterziehen und auf einer SSD abspeichern. Die für das Spiel ausgewählte Orgel wird in Echtzeit in den Arbeitsspeicher geladen. Das Umschalten auf eine andere Orgel dauert keine Sekunde. Du kannst losspielen, bevor der Name der gewählten Orgel im Display erscheint.
Wie gesagt, mein gewichtigster Kritikpunkt an diesem System ist die geringe Zahl an verfügbaren Samplesets. Ein gutes Dutzend ist mir einfach zu wenig Auswahl. Wenn ich für ein Orgelsystem 22 T€ hinlege, dann will ich dafür einen deutlichen Mehrwert haben.
Kaufe ich mir für dasselbe Geld eine große Physis-Orgel, kann ich mir selber Intonationen und Dispositionen ad infinitum basteln.
LG
Michael
#82 RE: Live 3T: Ich habe es getan
Und genau mit diesen Möglichkeiten finde ich, dass die Physis ja wirklich die beste Lösung ist. So kann ich neben der Physis Intonation auch Hauptwerk Samples hochladen. Das macht es einfach attraktiv.
Auch wenn ich nicht weiß, wie es zum Schluss tatsächlich aussieht. Wenn man seine Intonation(en) gefunden hat, wie oft spielt man dann tatsächlich noch ein komplett anderes Sample? Ich werde es wohl erst wissen, wenn ich sie unter meinen Fingern dauerhaft habe…
Liebe Grüße.
Cavaille-Coll St. Sernin / Toulouse - oder so was in der Richtung... ;-)
Gloria Concerto 469 CC - 2021
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Zitat von Frankfudde_Bub im Beitrag #82Hallo Frank,
Wenn man seine Intonation(en) gefunden hat, wie oft spielt man dann tatsächlich noch ein komplett anderes Sample?
Ich benutze regelmäßig mindestens 4 verschiedene Intonationen. Abhängig von der Musik: Genfer Psalmen mit einer vom Niederländischen Barock inspirierten Intonation, Buxtehude usw. auf einer Norddeutsch inspirierten Intonation und so weiter.
Ein (kleines) Problem dabei ist, dass ich manchmal ganz andere Stimmen unter die verschiedenen Registerzüge gestellt habe, als auf den Züge selbst angegeben. Beispiel: In der norddeutschen Barockintonation steht ein 1 1/3 anstelle der Vox Celeste, in die deutsch Romantische Intonation stehen 8 fuss stimmen hinter die Registerzüge von Cornet und Trompet (die Vox Humana ist ein Clarinet).
Wenn Sie eine Orgel mit "Tabs" („wippern“ im Deutsch?) anstelle von Registerzüge kaufen, können Sie Streifen mit den richtigen Namen darunter kleben, wie dies mehrere Forumsmitglieder getan haben. Dies ist mit den Registerzügen schwieriger oder sogar unmöglich.
LG PM
Guten Abend zusammen,
ihr habt Recht: ich schulde euch ein paar Eindrücke. Diese Schuld will ich gerne begleichen. :-)
In meinem Musikzimmer steht seit vergangenen Mittwoch eine Johannus LiVE 3t in der Ausführung Eiche hell. Sie hat ein doppelt-geschweiftes Pedal und ein höhenverstellbares Notenpult. Als Extras habe ich mir noch Klaviaturen in TP60LW mit Ivory Touch gegönnt und zusätzlich 8 Fußpistons (Koppeln und +|-)
Ausgestattet ist sie mit den Sets aus Dresden, Amsterdam und Leipzig.
Die Optik/Haptik
Die Verarbeitung finde ich sehr gelungen. Alles sitzt akkurat aufeinander, rappelt nix, klappert nix, die Oberflächen fühlen sich schön wertig an. Das gebürstete Aliminium (Schriftzug und Umrandung Display) verleiht dem Instrument noch mal einen besonderen Touch. Fazit: gefällt.
Kleiner Kritikpunkt: die Anschlüsse für Midi etc. sind links unter dem Spieltisch. Man muss also unter die Orgel kriechen und mit dem Kopf im Nacken Kabel einstecken. Dass es schöner geht beweist die prima Position für den Kopfhörer-Anschluss.
Klaviaturen
Ich habe länger hin und her überlegt, was es da werden sollte. Meine DO (im Nebenamt) hat wunderbare Laukhuff-Klaviaturen. Nachdem ich zum ausgiebigen Probespiel ausgerückt war, entschied ich mich für die TP60LW. Das hat mit zwei Dingen zu tun: der Mehrpreis für die Highclass-Klaviaturen steht für mich in keinem Verhältnis. Wer von euch ebenfalls auf den TP60LW spielt kann nachvollziehen, was für ein tolles Spielgefühl diese Klaviaturen für einen moderaten Mehrpreis bereits bieten. Was mir super gefällt: Für mein Empfinden haben die Klaviaturen einen „knackigen Druckpunkt“. Fingersätze hinschludern ist da nicht mehr drin :-)
Meine Absprungbasis für die private Orgel war allerdings auch eine Ahlborn DS mit Camping-Besteck-Klaviaturen aus den Anfängen der Digitalorgel-Zeit. Außer der PO in der Kirche, habe ich sonst nichts anderes gespielt. Welch tolle Entwicklung der Markt in diesem Punkt genommen hat, war gänzlich an mir vorübergegangen.
Tolles Gimmick: Die Verbindung von Pedal zu Orgel funktioniert via einer Magnetbefestigung, die binnen Sekunden getrennt ist. Schnell saugen, wieder dran schieben. Kannte ich nicht. Hat mich überzeugt. Wenngleich ich keine Ahnung habe, wie da die Signalübertragung funktioniert...
Der Klang
Zunächst zur Abstrahlung: Als ich mich für die 3T entschied, entschied ich mich auch gegen die III, die ich ebenfalls unter den Fingern hatte. Grund: die Abstrahlung, die in meinen Ohren „besser“, weil räumlicher klang. Die Tweeter am Notenpult sorgen für eine schöne Ton-Wolke auf Hörhöhe. Das hat mich beim Probespiel derart fasziniert. Jetzt, da ich vor der Orgel sitze, fühle ich mich in meinem Höreindruck bestätigt: Klingt fantastisch! Da ist den Jungs aus Ede wirklich was gelungen.
Aber jetzt mal zu des Pudels Kern: die Samples.
Dresden: Für mich eine absolute Ohrenweide. Die Prinzipale klingen in meinen Ohren so derart schön, zum Dahinschmelzen. So muss eine Orgel klingen. Absolut überzeugend. In der Gloria Nobilis hat das Team von Kisselbach an den Dresdner Prinzipalen etwas rumgeschraubt. Auch absolut überzeugend. Bei Zeiten werde ich wohl mal nach den Parametern fragen - und zuhause testweise nachjustieren. In diesem Zusammenhang: lohnt sich Intonat? Die Software habe ich nicht dazu gekauft.
Zurück zum Set: Auch die Zungen sind klasse. Dresden ist natürlich ein absolutes Hall-Monster. Da dosiere ich das wunderbar klingende Live-Reverb etwas runter. Sonst klingt ne Bach-Fuge bald nach Messiaen-Klangteppich.
Fazit: ein absolutes MUSS!
Amsterdam: Die Vox Humana ist der Hammer! Überhaupt liebe ich den typisch holländischen Klang 8/4/3+Tremulant, der sich mit diesem Sampleset in hervorragender Weise zum Leben erwecken lässt. Feike Asma lässt grüßen.
Mein persönliches Highlight, neben der Vox Humana: die Flöten. In meinem Ohren wirklich fantastisch gelungen.
Was mich zudem total überzeugt: in einigen Registern gibt es Töne, die Neben-/Störgeräusche haben. Mir gefällt, dass man sie hören kann. Sie sind für das Spiel niemals wirklich störend - sie verleihen einem aber umso mehr das Gefühl, wahrhaftig an der Orgel zu sitzen, deren Klänge man gerade erzeugt.
Fazit: Tolles Set, bin froh, es gekauft zu haben.
Leipzig: Beim Probespiel überzeugt. Zuhause war ich erst enttäuscht. „Bei Kisselbach klang das doch so gut, verdammt...“ Mittlerweile spiele ich mir meinen Weg ins Set. Wird es Liebe auf den dritten Blick? Mal sehen. Was mich „stört“: die Diskrepanz zwischen dem was ich zuhause höre und dem Original (aus meiner CD-Sammlung), empfinde ich hier - im Gegensatz zu den vorgenannten Sets - als eher groß. Vielleicht könnte an dieser Stelle auch Intonat weiterhelfen????
Fazit: Hoffentlich wird das noch was.
Was sich mir noch nicht ganz erschlossen hat, ist die Wahl der Hörpositionen. Ob das am Ende für mich mehr wird als ein netter Marketing-Gag: wird sich im Laufe der Stunden herausstellen.
Gesamtfazit: Ich bin begeistert von der Orgel. Richtige Wahl!
Im Menü habe ich z.B. bei Brilliance und Bass übrigens noch keine Veränderungen vorgenommen. Ohnehin werde ich mir mal mit viel Zeit das Menü vornehmen. Hat sich da von euch schon jemand durchgearbeitet und ein paar must haves für mich?
Demnächst gibt es auch mal ein paar Fotos.
Vielen Dank fürs Lesen!
Grüße!
Hallo Geigenprinzipal,
danke für deine ausführlichen Schilderungen.
Ein paar Kommentare dazu:
Das Lob auf Verarbeitung und die Klaviaturen kann ich voll bestätigen. Auch der Klang des Dresdner Sets ist wirklich toll. Den Hall habe ich bei mir auch etwas runtergeregelt. Nicht, dass ich so ein Asket der Sorte "ich spiele immer nur ohne Hall, da höre ich meine Fehler noch besser..." wäre, nein, ich liebe eine große Akustik. Allein schon deshalb, weil ich meine ersten Organistenjahre nur in pfurztrockener Gemeindesaal-Akustik auf einer essigsauren Kleinorgel spielen musste, was ich immer furchtbar fand. Aber bei 100% ist das definitiv zuviel "Matsch", habe derzeit 75% als Kompromiss. Bei den Hörpositionen sind Front oder Console sehr gut brauchbar je nach Bedarf, Rear und Center hingegen sind mir zu wolkig, nutze ich daher nie.
Das mit den Anschlüssen empfinde ich übrigens gerade umgekehrt, es ist gut dass MIDI versteckt ist. Ich wünschte sogar, der Kopfhöreranschluss wäre es auch. Einfach aus ästhetischen Gründen.
Bzgl der Klangregelung habe ich das folgende Phänomen: ob man auf + oder - 6 geht, scheint keinen nachvollziehbaren Unterschied zu machen. Hatte bisher im Verdacht dass es sich vielleicht nicht auf den Kopfhörer auswirkt.
Viel Spaß weiterhin
LG
Stephan
#88 RE: Live 3T: Ich habe es getan
Hallo Geigenprinzipal,
Auch von mir herzlichen Glückwunsch zur Live IIIT. Ein Instrument welches eine gelungene Kombination von Hauptwerk und DO darstellt. Du sagtest Leipzig klingt nicht wie das Original auf den CDs. Schau mal auf dein Display welche Register vom Original sind und welche aus dem Fundus von Johannus sind. Der große Unterschied zur Nobilis ist das Johannus nicht alle Samples der Original Orgel auf die Wippen gelegt hat! Meines Wissens wirst Du Intonat brauchen um alle Register der Original Orgel zu aktivieren.
LG
Frank
#89 RE: Live 3T: Ich habe es getan
Hallo Geigenprinzipal,
besten Dank für deinen Erfahrungsbericht, den ich zwar jetzt erst (und damit zu spät für meine eigene Kaufentscheidung) gelesen habe, den ich aber trotzdem äußerst interessant und gut lesbar finde.
Bei vielen deiner Punkte sprichst du mir direkt aus der Seele: Ich hatte beim Probespiel der Live-Serie sehr ähnliche Gedankengänge und Eindrucke.
Auch ich war auf der Suche nach einem möglichst authentischen Instrument, welches aber gleichzeitig leicht zu bedienen sein sollte. Deshalb fielen für mich die "konventionellen" Hauptwerklösungen recht schnell aus der engeren Auswahl, da ich mir das Arbeiten mit den PC-Systemen und den Displays nicht vorstellen konnte. Klanglich sind viele Hauptwerk-Samplesets aber eine Wucht!
Bei mir ist es am Ende die Nobilis 352 geworden, da mir die vier vorinstallierten Sample-Sets gut zusagten und für meine Übezwecke ausreichen.
Nur bei den Physis-Orgeln gehen unsere Eindrücke etwas auseinander, aber das liegt, wie du meiner Ansicht nach richtig vermutest, wohl immer an der Intonation des konkreten Instruments. Auf Youtube gibt es hier wirklich fantastische Concerto-Aufnahmen, zugleich eben aber auch weniger schmeichelnde Beispiele.
Dir wünsche ich viel Freude mit deiner neuen Live 3T ! :)
Beste Grüße
Salicional 8
Zitat von SaintSernin im Beitrag #88
Meines Wissens wirst Du Intonat brauchen um alle Register der Original Orgel zu aktivieren.
... was ich immer noch für eine Zumutung halte. Viscount bietet seit vielen Jahren die Funktionalität, Register (Samples oder VCE-Definitionen) per Orgelmenü auszuwählen - und zwar völlig unkompliziert und selbst bei Orgeln der Einsteigerklasse.
Dass Johannus dies dem Kunden bis heute verwehrt (und ihm damit das Leben schwermacht) kann ich nicht verstehen - umso weniger, als man für ein LiVE-Modell ja doch Einiges hinblättern muss.
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