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Modellpflege in der Gloria- Familie
#16 RE: Modellpflege in der Gloria- Familie
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #15
Nein. Irgendwas müssen die höherpreisigen Modelle ja noch mehr können ...
Das stimmt natürlich! Allerdings gibt es dann momentan anscheinend kein samplingbasiertes Instrument bei Viscount bzw. Glorias auf Viscountbasis, das die Einzeltonintonation beherrscht.
Der Käufer hat also keine Chance zur Anpassung bei Problemen mit Raummoden.
Viele Grüße
Trompetendulzian
#17 RE: Modellpflege in der Gloria- Familie
Für die Glorias aus Mondaino gilt das wohl. Wie es in der sonstigen Modellpalette von Viscount aussieht, die auf Samples beruht, weiß ich nicht. Ich entsinne mich aber, dass es einen eigenen Editor gab, mit dem wesentlich erweiterte Optionen möglich waren. Es ist denkbar, dass es für die neue Architektur einfach kein Programm für die Kunden gibt, sondern nur für die Lieferfirmen. Ich kann das aber gerade weder verifizieren noch falsifizieren.
Meine Erfahrung besagt aber, dass man beim Einmessen in einen Wohnraum mit den vorhandenen Werkzeugen weit kommt. Bei Kircheninstallationen kann es natürlich problematisch werden. Da müsste man dann mit dem Equalizer tricksen.
Die Einsteiger-Modelle sind nun mal Orgeln "von der Stange" - aufstellen, einschalten, losspielen.
LG
Michael
#18 RE: Modellpflege in der Gloria- Familie
Die Klassik-Serie gehört zu den "Longsellern" in der Gloria-Familie. Die technischen Plattformen von Johannus sind bewährt, robust und zuverlässig, die hauseigenen Dispositionen und Samples taugen etwas. Ab dieser Stufe der Modellhierarchie gibt es via Intonat auch weitgehende Arbeitsmöglichkeiten am Klang.
Trotzdestonichts war etwas Modellpflege angezeigt - auch, um den Abstand zur Einsteigerklasse zu wahren.
Zwei verbesserte Prototypen der Modelle Klassik 226 Trend und Klassik 352 standen mir zur Betastung zur Verfügung.
Beide beruhen auf den Opus-Modellen von Johannus. Nach wie vor haben sie interne 4.1-Abstrahlungen. Sie wirken im Vergleich zu den 2.1-Systemen der Cantüsse und Optimüsse vor allem im Plenum differenzierter und durchhörbarer.
Den Johannus-Opus-Modellen wurde vorgeworfen, sie seien in der Lautstärke etwas schwachbrüstig. Angesichts der Tatsache, dass die Gloria Klassik 226 auch als Kirchen- bzw. Kapellen-Instrument favorisiert wird, war diese Kritik durchaus berechtigt. Daher ist dieser Mangel in den neuen Klassiks abgestellt. Die Verstärker liefern "Saft", ohne ins Schwitzen zu kommen. Davon profitieren vor allem die Bässe, die sich klarer von den Manualstimmen absetzen und ihre Klangleistung anstrengungsloser erbringen.
Ich weiß nicht, wie groß die Eingriffe in die elektronische Architektur gewesen wären, wenigstens der Dreimanualigen zwei Tweeter zu spendieren. Aber das hätte der Abstrahlung sicher gut getan. Wie ich an anderer Stelle schrieb, läßt sich dieser wirkungsvolle Effekt aber für kleines Geld mit einem LS-System für den PC nachrüsten.
Die hauseigenen Samples dieser Modellreihe haben mir immer gefallen. Das Vorgängermodell der 226, die Klassik 224, leistet im Gemeindesaal der Wichernkirche seit mehr als zehn Jahren jeden Winter gute Dienste und wurde von Anfang an von der Gemeinde als sehr angenehm empfunden. Vor allem die Silbermann-Prinzipalchöre eignen sich chorisch und in Auswahl hervorragend zur differenzierten Begleitung der singenden Gemeinde.
Die Klassik 352 hat eine deutsche "Universaldisposition" und eine zweite im Stil der frz. Romantik. Das macht sie recht vielseitig. Hinter jeder Wippe stecken ja noch vier weitere Schattenregister, die mit dem Intonaten ausgewechselt werden können.
Serienmäßig bekommen die neuen Klassiks Tasten mit einer griffigeren Oberfläche. Nach wie vor spielen sie sich etwas leichter als die Standard-Viscounts - etwas so, wie eine elektrische PO-Traktur. Für mein Empfinden dürften sie dem Finger etwas mehr Widerstand entgegensetzen und/oder einen Millimeter tieferen Gang haben.
Die raue Oberfläche bewirkt indes ein angenehmes Spielgefühl. Leicht (und durchaus preisgünstig) lassen sich die Holzkernklaviaturen mit derselben Oberfläche nachrüsten bzw. mitbestellen. Dass man sie nicht serienmäßig verbaut, liegt wohl daran, dass man bei der Dreimanualigen die 10T€-Latte nicht reißen wollte. Für vielfältigen Einsatz im Gemeindebereich ist die Klassik 226 eine Lösung mit günstigem Verhältnis von Klanqualität und Preis. Die 352 ist schon was für gehobene häusliche Ansprüche, als Kircheninstallation braucht sie m.E. eine externe Abstrahlung, um zu überzeugen - und nicht zuletzt eine sorgfältige Intonation mit dem benutzerfreundlichen Intonaten, den man auf jeden Fall gleich mitbestellen sollte.
Fotos von den Klassiks zu machen, habe ich in den Wirren des Aufbruches leider verpeilt. Aber es handelte sich eh um Prototypen im bisherigen Gehäuse und Layout. Das Aussehen der Serieninstrumente wird sich nicht groß verändern, denke ich.
LG
Michael
#20 RE: Modellpflege in der Gloria- Familie
#21 RE: Modellpflege in der Gloria- Familie
...gerade ist über mein Smartphone-Bildschirm das neue Kisselbach-Video über die
"limitierte Gloria-Cantus-Final-Edition"-Serie geflimmert:
https://youtu.be/Yicjulnax-w
Wie immer: Sehr professionell und gekonnt, wie der Chef des Hauses die einzelnen Orgeltypen vorstellt und deren Vorzüge erläutert!
Das Besondere: Er versteht es auch vorzüglich, die derzeitigen, gesundheitspolitisch bedingten, isolationistischen Einschränkungen als zusätzlichen Anreiz zur Anschaffung einer Hausorgel schmackhaft zu machen! Nicht zuletzt zum gesundheitspolitisch bedingten ermäßigten Märchensteuersatz! Gratulation!
Als zusätzlichen Verkaufsmultiplikator würde ich vorschlagen, die neuen auf begrenzte Zeit erhältlichen Modelle
"Gloria Cantus CORONA Final Edition"
zu nennen!
Viele Grüße
Canticus
Danke für die Verlinkung des Videos.
Habe mit Interesse die neue Modellvielfalt betrachtet, gepaart mit den erstaunlichen Preisen.
Eine Orgel in Positivbauform für unter EUR 6.000,-... wow!
Ein Einsteigermodell unter EUR 4.000,-!
Fast möchte man die selig preisen, die noch keine Orgel haben...
#24 RE: Modellpflege in der Gloria- Familie
Das klingt natürlich immer sehr toll in der Werbung. Wäre interessant, ob der Live-Eindruck die Werbung bestäigt. Nachdem ich 2x eine Cantus in einem Konzert gespielt habe, muss ich gestehen, dass das nicht meine Orgel war. Wäre interessant, was sich am Klang geändert hat...
Deiner Beschreibung nach hat sich die Klassik-Serie ja massiv verändert. Unterschiede zur "alten" Serie, die ich bei dir rausgelesen habe:
- 226 Trend und 352 hatten früher Tweeter im Notenpult, bei der 352 waren sie über das Menü einstellbar. Das scheint jetzt zu fehlen.
- Die 226 Trend hatte bisher nicht 4.1- sondern 2.1-Abstrahlung.
- Alle vier Modelle hatten bisher vier Intonationen (Mitteldeutsch barock nach Silbermann, Norddeutsch barock nach Schnitger, Französisch romantisch nach Cavaillé-Coll, Deutsch-Symphonisch). Jetzt sind es wohl nur noch zwei.
Bumms hatten die meiner Erinnerung nach ab der 226 (also ohne Trend) vorher auch schon alle reichlich, deutlich mehr als die Opus. Sogar die 226 Trend hatte spürbar mehr Dampf als die Genspender, was auch das Gehäusescheppern der frühen Modelle erklärte, wenn man sie lauter aufdrehte. Das von der Studio abstammende Gehäuse war darauf nicht ausgelegt. Das wurde mal bei einer Modellpflege behoben. Wie Gerd Kisselbach mal auf einem Treffen erklärte, gäbe die Opus auch mehr her, sie ist nur werksseitig quasi gedrosselt. Bei der Klassik hat man einfach alles rausgelassen, was drin ist. Mittels Intonat kann man der Opus und Studio wohl aber auch noch etwas Beine machen.
#28 RE: Modellpflege in der Gloria- Familie
Puh, nach verschiedenen Styles habe ich gar nicht geguckt ... Die Uhr tickte ...
Aber das steht doch bestimmt in den Datenblättern.
Bist Du Dir sicher, dass die 226 von Anfang an Tweeter hatte? Du hast doch m.W. eine ...
Was den Saft anbelangt: Die 224 für unseren Gemeindesaal musste man auf 24/25 einpegeln, wenn man die Gemeinde "packen" wollte. Deshalb habe ich zu Festivitäten grundsätzlich meinen Dave 8 angehängt - da gab es keine Probleme.
LG
Michael
Machthorn
(
gelöscht
)
#29 RE: Modellpflege in der Gloria- Familie
Meine hat definitiv welche, und die ist gebaut 12/2012, also quasi noch aus dem ersten Baujahr. Die waren ein ganz wichtiges Kaufkriterium für mich. Die normale 226 hat keine und 4.1-Hosenbeinbeschallung. Bei leisem nachbarschaftskonformem Spiel zuhause ist die Trend besser als die normale 226. Bei der gehen dann ganz viel Höhen verloren und der Druck, den sie liefern könnte, wird nicht gebraucht. Ich habe damals beide abwechselnd gespielt.
Ob man mit der "alten" 226 ohne Trend mit der internen Abstrahlung Gemeindegesang begleiten kann, weiß ich nicht. Meines Wissens war die Baugleich mit der der Ecclesia Choir, strahlt aber nicht nach hinten raus sondern zu den Hosenbeinen ab. Und die Choir ist ja, wie der Name sagt, immerhin als Chororgel gedacht.
#30 RE: Modellpflege in der Gloria- Familie
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