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Bach und Albert Schweitzer
#16 RE: Bach und Albert Schweitzer
Ich freue mich über jeden Musiker, von dem ich etwas lernen kann ...
2012 habe ich mehrere Sendungen über die (immer noch bzw. wieder existierenden!) deutschen ev. Landeskirchen im Baltikum gemacht. Da war ich auch in Königsberg und habe den Titulaire am Dom kennengelernt. Es war eine bereichernde Erfahrung.
LG
Michael
Zitat von Gemshorn im Beitrag #13
Wenn sie fertig ist: Woran scheitert die Lieferung? Post und Speditionen arbeiten doch - und haben es auch während der heißen Phase der Coronazeit getan.
Die beiden Leute von Hoffrichter werden die Orgel selber liefern und sich bei mir mit den Teufeln zur Aufstellung/Intonation treffen und eine zukünftige Kooperation besprechen.
#19 RE: Bach und Albert Schweitzer
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #1
Beim
Der Kollege ist eine in vielerlei Hinsicht originelle Persönlichkeit. Neben dem Orgelspielen hat er sich als Alterssitz ein altes Weingut im Rheingau hergerichtet.
Er hat bei YouTube Aufnahmen (teils) mit Hauptwerk veröffentlicht - sein Hausorgelspieltisch ist auf seiner HP abgebildet:
https://erbacher-hof.de/wp-content/uploa...N-Hausorgel.jpg
2016 erbaut ... ist das Viscount?
#21 RE: Bach und Albert Schweitzer
Zitat von trm im Beitrag #18
Dann warst du auch in Vilkiskiai/Willkischken, Silute/Heydekrug und Klaipeda/Memel?
In Litauen reichte das Zeitbudget leider nur für Klaipeda und für Vilnius. An Heydekrug bin ich nur vorbei. Es ging in diesen Sendungen nur sekundär um die Kirchenmusik. Im Vordergrund standen die deutschsprachigen ev. Gemeinden und ihre Geschichte - vor allem unter dem Sowjetregime und nach 1990.
LG
Michael
#22 RE: Bach und Albert Schweitzer
Eigentlich ging es mir in diesem Thread ja um Albert Schweitzer und seine Bach-Auffassung. Wer sich einen Eindruck von seinem Spiel machen will, dem kann ich diese äußerst wohlfeile 4-CD-Kassette empfehlen.
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/...ke/hnum/4100026
Die Aufnahmen gehen bis in die 30er Jahre zurück. Die Aufnahmetechnik spiegelt natürlich den jeweiligen Standard wider. Da war auch mit restaurativer Digitaltechnik unseres Dezenniums in puncto Klangspektrum wenig auszurichten. Mit dynamischen Kohlefaden-Mikrophonen von Telefunken Baujahr 1935 ff aufgenommen, klingt Orgel nun mal wie aus Omas Volksempfänger.
Aber entscheidend ist ja das Spiel an sich.
Und das finde ich - ungeachtet der Tatsache, dass es in meinen Lehrjahren absolut "retro" war - ausgesprochen interessant.
Und ich komme nicht umhin, nochmal auf Schweitzers Bach-Buch zu verweisen.
https://www.buecher.de/shop/komponisten/...od_id/00519735/
Der Erkenntnishorizont der Musikwissenschaft hat sich seither natürlich beträchtlich erweitert. Aber die (natürlich subjektiven) theologischen Deutungen Schweitzers zu Bachs Werken sind auch nach 100 Jahren lesens- und bedenkenswert.
LG
Michael
#23 RE: Bach und Albert Schweitzer
Im vorerwähnten Buch sind die Ausführungen zur Figurenlehre im "Orgelbüchlein" auch heute noch bedenkenswert. Leider habe ich sie nirgendwo verlinkungsfähig gefunden. Und als Zitat sind sie zu umfangreich.
Klaus-Peter Richter hat allerdings 1982 eine Studie mit dem Titel veröffentlicht:
"Orgelchoral und Ensemblesatz bei J.S. Bach"
Darin nimmt er Bezug auf Schweitzers Forschungen und nutzt sie als Grundlage.
Die Arbeit ist als Digitalisat der Uni-Bibliothek München einsehbar:
https://epub.ub.uni-muenchen.de/28332/1/..._J._S._Bach.pdf
LG
Michael
Für diejenigen, die Niederländisch lesen können, hat Kees van Houten sehr interessante Überlegungen unter anderen zu Orgelbüchlein, Leipiger Chorale und Clavierubung angestellt. http://www.keesvanhouten.nl/boeken-en-cds
Er mag vielleicht ein bisschen spekulativ sein, aber es ist sicherlich faszinierend. Er hat mich enorm inspiriert.
#25 RE: Bach und Albert Schweitzer
Der Vollständigkeit halber sei auch noch diese kleine Schrift aus 1906 erwähnt, die von Breitkopf&Härtel 2002 wieder aufgelegt wurde:
https://www.breitkopf.com/work/6159/deut...-und-orgelkunst
Es ist keine "wissenschaftliche Abhandlung", sondern eher ein im verbindlichen Plauderton gehaltener, mit Zitaten gespickter Essay Schweitzers über die Aufführungspraxis und die Regularien des Bachspiels der Jahrhundertwende. Besonders Interessant sind seine Schilderungen, wie die großen Pariser Meister (u.a. Widor) Bach rezipierten und spielten.
Nach der Lektüre ist man nicht dümmer ...
LG
Michael
Albert Schweitzer hat seine musikalischen Spuren auch in der Gemeinde Uetendorf (eine Nachbargemeinde von Thun) in der Schweiz hinterlassen.
Er hat 1956 die Orgel in der reformierten Kirche entworfen und nach dem Bau durch die Orgelbaufirma Kuhn auch gleich selber intoniert. Siehe Albert Schweitzer Orgel in der Kirche Uetendorf (Thun, Schweiz).
Die Kirche in Uetendorf hat eine starke Verbindung zu Albert Schweitzer, der das Dispositiv zur Orgel entwarf und 1957 anlässlich der Orgeleinweihung Uetendorf besuchte.
William Maul W. Measey, einst Besitzer des Schlosses Oberhofen am Thunersee und grosser Verehrer und Gönner vom Urwaldspital» in Lambarene (Gabun) bat Albert Schweitzer, für die Kirche von Uetendorf eine Orgel zu entwerfen. Diese sollte klanglich jener Orgel in der Kirche von Günsbach im Elsass, der Heimatgemeinde Schweitzers, entsprechen.
Anlässlich seines Besuches am 21. September 1957 in Uetendorf spielte Schweitzer auf «seiner» Orgel. Allerdings nur mit neun Fingern, da der kleine Finger seiner rechten Hand in einem Gips steckte.
LG
Martin|addpics|tjb-n-b7a1.jpg-invaddpicsinvv,tjb-o-cce8.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
#27 RE: Bach und Albert Schweitzer
Ja richtig, ich entsinne mich, das irgendwo gelesen zu haben. Ursprünglich hatte das Hauptwerk keinen freien 2'. Das hat Schweitzer oft gemacht bei kleineren Orgeln. Wichtiger waren ihm genügend Fonds und die Quinte 2 2/3'.
Er war eng befreundet mit dem Orgelbauer Fritz Haerpfer, der seine Werkstatt in Boulay/Moselle betrieb. In meiner Heimat und im benachbarten Lothringen stehen einige Haerpfer-Orgeln aus der Zwischenkriegszeit, an denen Schweitzer beteiligt war.
Z.B. die hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Michael_(Körprich)
LG
Michael
In meiner Heimatstadt Mühlhausen wäre ohne die Unterstützung Albert Schweitzers der Neubau der Schuke-Orgel im Jahre 1959 nach der Bachschen Disposition von 1709 sicher nicht zustandegekommen.
https://www.youtube.com/playlist?list=OL...s2-lO92s1StIfHs
2008 wurde diese Orgel wieder durch Schuke generalüberholt.
http://www.bach-muehlhausen.de/index.php?id=17
#29 RE: Bach und Albert Schweitzer
Ja, die CD aus Divi Blasii habe ich in meinem Fundus - zusammen mit den anderen dieser Reihe.
Das romantische Gegenstück von Sauer steht in der dortigen Marienkirche:
https://de.wikipedia.org/wiki/Marienkirche_(Mühlhausen)
Mit beiden hatte ich mal bei einer mehrtägigen Exkursion mit einem C-Kurs an Bachs Wirkungsstätten das Vergnügen.
Damals, so Anfang der 90er, war die Stadt noch eine Großbaustelle.
Einige Jahre später war aus der Baustelle Mühlhausen ein schönes, properes Städtchen geworden. Wir haben da mal bei einem Besuch in einer Seitengasse der Müntzer-Gedenkstätte ein Café aufgetan, das allerhöchsten WAF fand. Als wir ein Jahr später mal wieder da vorbeischauen wollten, existierte es nicht mehr ...
In der Nähe ist die Kommunität Kloster Volkenroda.
https://www.kloster-volkenroda.de
Wer mal ein paar Tage seine Ruhe haben will, ist da bestens aufgehoben.
Über die lieben und engagierten Leute dort habe ich auch mal eine Sendung gemacht, als dort der Ev. Pavillon von der EXPO 2000 in Hannover als Kirche aufgebaut wurde.
LG
Michael
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