Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg

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08.08.2020 15:29
#16 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
Ma

Stammtisch nach der Messe ... gibt es sowas noch? Bei uns ist sowas komplett weggebrochen in den letzten 30 Jahren.

LG
Martin

Gloria Concerto 350 Trend

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08.08.2020 15:34
#17 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Moderator

Böse Zungen behaupten, in manchen Hintertaunus-Dörfern hängen noch die weißen Fahnen in den Bäumen ...

In der Wichernkirche hieß der Stammtisch "Kirchenkaffee" und der hatte Kultstatus. Inzwischen wurde er abgeschafft, habe ich mir sagen lassen. Das binde zu viele Helfer ...
Komisch, zu meiner Zeit gab es immer genug. Helfer und Kaffee ...

LG
Michael


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08.08.2020 21:19
#18 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
We

Zitat von Wichernkantor im Beitrag #15
Wenn man da versucht, die "moderne" Fassung durchzusetzen, wird hinterher am Stammtisch räsoniert, warum der Organist so "falsch" gespielt hat, obwohl man es ihm doch laut und "richtig" vorgesungen habe ...

Das kenne ich auch noch aus meiner Anfangszeit als Dorforganist. Ich habe in der Zeit viele Beerdigungen begleitet, wobei der Gedenkgottesdienst nach der Beisetzung mangels Friedhofskapelle in der Kirche stattfand. Wenn da die Beisetzung eines "Sangesbruders" des Männergesangsvereins anstand und die Kirche bis auf den letzten Platz besetzt war, musste ich oft auch zwei Strophen lang kämpfen, bis mein Gesangbuchsmetrum sich durchsetzte; und ich konnte mich auf einige verwunderte Rückfragen einstellen .

Viele Grüße
Weidenpfeife


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08.08.2020 21:31
#19 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Administrator

Natürlich kann man alles so lassen, wie es in der Gemeinde eingesungen ist... Allein, ich wollte das nie - weil ich stets von der positiven Unterstellung geleitet war, dass die Gesangbuchväter (und -mütter) sich etwas dabei gedacht haben, als sie diese oder jene Melodievariante ins Spiel brachten.

Als noch jugendlicher Organist habe ich meinen Gemeinden akribisch die geltenden Fassungen beigebracht; mitunter kein leichtes Unterfangen, aber es ist in allen Fällen letzten Endes geglückt.

Allerdings staunte ich nicht schlecht, als ich vor wenigen Jahren bei einer online-Recherche auf eine Melodiefassung von "Dem Herzen Jesu singe" stieß, die jener meiner Heimatgemeinde bis ins kleinste Detail glich. Viele Jahre zuvor hatte ich in der in der Gemeinde gesungenen Variante eine zutiefst korrumpierte Fassung vermutet, zurecht (oder eben schief) gesungen über viele, viele Jahrzehnte...

Irrtum!

Wie groß war meine Überraschung, als ich in einem uralten Notenblatt genau jene Fassung vorfand - und zwar als die im angloamerikanischen Raum geläufige Version dieses Liedes.

Wie die angloamerikanische Melodie zu uns ins Dorf gekommen ist, erfuhr ich leider nie...


Auf Orgelsuche.

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09.08.2020 21:12
avatar  Guilain
#20 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
Gu

Und welchen Namen hat die angloamerikanische Melodie? (Bisher fand ich nur das Haydn-Gabenbereitungs-Lied in anglikanischen Gesangbüchern...)


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09.08.2020 21:36
#21 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Administrator

To Jesus' heart all burning.


Auf Orgelsuche.

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10.08.2020 08:59
avatar  Guilain
#22 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
Gu

Danke! Ich werde in meinen anglikanischen Büchern nachsehen, ob sich auch da die Melodie findet.


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19.08.2020 17:19
#23 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
ka

Dem Herzen Jesu singe, mein Herz in Liebeswonn. GL 850 <österreich


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19.08.2020 22:20
#24 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Der letzte Beitrag führte mich auf die richtige Fährte. Über die neue App "Gotteslob Digital" fand ich heraus, wer Textdichter und Melodieschöpfer von "Dem Herzen Jesu singe" sind: Text Aloys Schlör (1805-1852) 1841; Mel: P. Alberich Zwyssig OCist (1808-1854), der auch die Melodie des "Schweizerpsalms" ersonnen hat.

Zum Text sind verschiedene Varianten im Umlauf, und Melodien dazu sind in Heinrich Riehm, Das Kirchenlied am Anfang des 21. Jahrhunderts in den evangelischen und katholischen Gesangbüchern des deutschen Sprachbereichs, Francke-Verlag2004 (ein unentbehrliches Nachschlagewerk für hymnologische Suchprojekte) mehr als vier Fassungen verzeichnet.

Für meinen Geschmack fällt die Zwyssig-Fassung als Edel-Kitsch durch den Rost; da halte ich es doch lieber mit der etwas sachlicheren Melodiefassung Limburg 1875, die bis zum Erscheinen des Gotteslob 2014 im Erzbistum Freiburg gesungen wurde. Hier der Begleitsatz von Bertold Hummel aus dem "Magnificat" 1960:
http://www.bertoldhummel.de/werkverzeich..._jesu_singe.pdf


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19.08.2020 22:58
#25 RE: Nr. 867 im Gotteslob des Bistums Augsburg
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Administrator

Zitat von kargelertfan im Beitrag #24
Der letzte Beitrag führte mich auf die richtige Fährte. Über die neue App "Gotteslob Digital" fand ich heraus, wer Textdichter und Melodieschöpfer von "Dem Herzen Jesu singe" sind: Text Aloys Schlör (1805-1852) 1841; Mel: P. Alberich Zwyssig OCist (1808-1854)

Ach so... Wenn ich gewusst hätte, dass du danach suchst, hättest du dich erst gar nicht auf Waldläufers Pfade begeben müssen; ich hätte dir bereitwillig Auskunft erteilt - auch über den Umstand, dass die Melodieversion in GLÖst 850 an einigen Stellen vom Erstdruck abweicht - die angloamerikanische Fassung erst recht. Relativ treu zum musikalischen Urtext wurde (und wird) das Lied im Burgenland gesungen; die dort heimischen und bis heute gut gepflogenen Fassungen fanden bei der Erarbeitung des neuen GL leider kaum Beachtung.

Die Offtopic-Diskussion (siehe Threadtitel) entstand ja erst durch meinen Einwurf in Beitrag #19, wo ich den Liedtitel Dem Herzen Jesu singe explizit genannt hatte.


Auf Orgelsuche.

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