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Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
#1 Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Guten Morgen zusammen,
heute Morgen im Gottesdienst dachte ich, dass es schön wäre, die musikalischen Stücke aufzunehmen (gab u.a. Gabriel Pierne‘s Prelude heute) und der Gemeinde und weiteren Interessierten zur Verfügung zu stellen. Bisher habe ich aber eher „improvisiert“ mit dem Smartphone aufgenommen (mit einem Mikme-Rekorder, der eine super Qualität hat), aber ohne Bilder. Das war eher suboptimal...
Was habt ihr an Erfahrungen für Aufnahmen im Sinne von:
- Gleichzeitige Videoaufnahmen aus mehreren Perspektiven (ohne gleich 5 iphones zu nutzen ;-)
- Videoprogramm (Mac oder Windows)
- Tonaufnahmen von einer Stelle oder gemischt aus diversen Positionen?
- Tonbearbeitung
Was wäre ein brauchbares Gesamtkonzept, ohne dass es Tontechniker und diverse Helfer braucht?
Lieben Dank und schönen Sonntag
Stephan
Cavaille-Coll St. Sernin / Toulouse - oder so was in der Richtung... ;-)
Gloria Concerto 469 CC - 2021
www.orgelmusik-kelkheim.de
#2 RE: Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Ohne realen Augen- und Ohrenschein werde ich mich hüten, eine konkrete Empfehlung abzugeben.
Beim Ton kann das erforderliche Equipment vom schlichten Stereo-Element bis zur x-kanaligen Aufnahme mit y Stützmikrophonen reichen. Je mehr Kanäle, desto größeren Aufwand und höhere Sorgfalt erfordert das Zusammenmischen auf Zweikanalton.
Grundsätzlich gilt: Bild- und Tonaufnahme auf jeden Fall entkoppeln. Das Mikro über dem Camcorder ist ein absolutes "no-go", vor allem, wenn die Aufnahmeposition sich ändert, weil der Kameramann (durchaus sinnvoller Weise) nach einer interessanten Bildperspektive sucht. Nicht umsonst wird bei TV-Aufzeichnungen unabhängig von den Kameras mikrophoniert.
Weitere Grundregel: Lieber kein Bild als ein schlechtes oder langweiliges Bild. Wenn es um Musik geht, hat die Tonqualität absolute Priorität.
Eigentlich ist das alles selbstverständlich und selbsterklärend. Ich würde es nicht schreiben, wenn ich nicht gefühlte 1.000 und mehr abschreckende Beispiele dafür gesehen und gehört hätte, wie man es tunlichst nicht macht.
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #2
Ohne realen Augen- und Ohrenschein werde ich mich hüten, eine konkrete Empfehlung abzugeben.
Weitere Grundregel: Lieber kein Bild als ein schlechtes oder langweiliges Bild. Wenn es um Musik geht, hat die Tonqualität absolute Priorität.
LG
Michael
Meine Erfahrungen:
- Augen- und Ohrenschein vor Ort für jede Aufnahme (gemäss Wichernkantor).
- Ich platziere mein ZOOM H2N danach entsprechend (meistens mittels Stativ in ca. 2.5 m Höhe im Raum).
- Ich verwende mit dem ZOOM H2N folgende Aufnahme-Modi: a) XY wenn Tonquellen aus einer Richtung kommen. b) 2 Channel oder 4 Channel, wenn Tonquellen aus 2 Richtungen stammen (z.B. Orchester aus dem Chor - Orgel von der Empore)
- Ich verwende nie Tonspuren aus einer Videokamera!
- Den Video-Aufnahmen hinterlege ich die Tonaufnahmen aus meinem ZOOM H2N
- Die Bearbeitung erledige ich mit dem Freeware-Programm SHOTCUT Link: SHOTCUT
- Die Tonaufnahmen erstelle ich ausschliesslich im wav-Format (Qualität).
- Leider zwingt mich die Server-Infrastruktur der Kirchgemeinden zu mp3-Aufnahmen (Dateigrössen-Beschränkung)
- Mit dem Freeware-Programm Audacity erstelle ich jeweils mp3-Dateine in möglichst hoher Auflösung
Hier ein Beispiel: Konzert ColCuore 2019
Fazit: eine relativ einfache, kostengünstige Möglichkeit. Natürlich kann mit entsprechender Hard- Software die Qualität gesteigert werden (z.B. "grosses Besteck" von Wichernkantor). Äusserst wichtig ist für mich die Separierung von Video- und Tonaufnahmen - die Videokameras liefern schlechte Tonqualität, da der Bildstandort nie mit dem idealen Tonstandort korrespondiert. Darum verwende ich auch in Zukunft keine spezifischen Videokameras wie z. B. ZOOM Q 8.
LG
Martin
#4 RE: Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Alles schön und gut..
Gibt es ein PC_-WINDOWS-Schnittprogramm, in dem ich Video- und Tonspur zusammen bearbeiten kann, das auf DEUTSCH mit mir kommuniziert und nicht gerade finanziell meine letzten Haare auch noch vom Kopf frißt. Daß die Apfelprodukte das können weiß ich.....
#5 RE: Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Hallo,
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Für Orgel würde ich immer Mikrofone mit Kugelcharakteristik empfehlen. Ich persönlich verwende ein Stereopaar Neumann KM183, allerdings kosten die schon recht viel, dazu kommt dann noch das notwendige Aufnahmegerät/Audiointerface.
Deutlich günstiger aber auch gute Qualität liefern die Rode NT5 (aber dann mit dem entsprechenden Kugelaufsatz, Niere finde ich nie so das Wahre bezüglich Orgel).
Aufnahmegeräte liefern heute aber auch schon sehr gute Qualität und man spart sich dazu die periphere Hardware.
Aufnahme und Audiobearbeitungsprogramm ist bei mir Audacity (kostenfrei). Videoschnittprogramm ist ebenfalls Shotcut (auch kostenfrei, leicht zu bedienen, bietet alles, was ich benötige).
Ebenfalls die dringende Empfehlung nie die Audiospur der Kamera einzubeziehen (schlechtes Mikrofon, meist schlechter Standort).
Tonformat sollte WAV sein, jedoch bringen manche Uploadplattformen (bspw. Youtube) häufig eine Komprimierung der Tonspur mit sich. Wenn ich direkt hintereinander meine Youtube-Uploads und die Originaldatei auf dem PC höre merkt man es leider ganz deutlich, dass da Verlust ist.
basson16
(
gelöscht
)
#6 RE: Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Hallo Clemens,
das schon oben genannte ShotCut ist ein OpenSource-Programm (d.h. es kostet dich sogar nichts...), und die Bedienoberfläche lässt sich auf Deutsch umstellen. Meines Wissens ist es für alle sinnvollen (Linux) und sinnlosen (Windows, Apple) Betriebssysteme (man gestatte mir diese kleine Blasphemie...) verfügbar
Viele Grüße
Johannes
#7 RE: Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Hallo Clemens,
wir haben als Verein das Programm VSDC Video Editor genutzt, um einige YouTube Videos zu erstellen. Die Pro-Version kostet knapp unter 20 €. Das Ergebnis ist hier zu sehen.
Viele Grüße
Tromppetendulzian
Lieber Clemens,
Zitat von mvn im Beitrag #3
SHOTCUT
Das Programm https://shotcut.org/ kommuniziert mit mir auf Deutsch (Windows) und ist ein Freeware -Programm, das keine wochenlange Einarbeitung benötigt....
LG
Martin
#9 RE: Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Wow! Hammer!
Das läuft sogar auf dem Mac mit OS Catalina 10.15.7, mit dem ich die meiste Freeware, die ich auf dem Rechner hatte, ins Nirwana katapultiert habe *seufz*.
Trotzdestonichts und nichtsdetotrotz werde ich meiner Gemeinde "nur" ordentliche Audio-Aufnahmen anbieten.
LG
Michael
#10 RE: Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Ich arbeite auch immer mit getrennter Aufnahme zu Video und Audio. Das H2N wie von Martin erwähnt, benutze ich auch. Früher habe ich mit Neumann-Mikrophonen gearbeitet, der Aufwand ist schon ziemlich gross und die neuen handlichen Aufnahmegeräte bieten auch inzwischen eine erstaunliche Qualität- dafür, dass man sie einfach hinstellen kann.
Magix ist das Videoprogramm mit dem ich arbeite, allerdings auch meine Familienvideos ansehnlich gestalte. Die Tonspur des Videos dient mir als einfache Orientierung, um beim Einfügen von Audiospuren zu wissen, wo ich sie genau einsetzen muss. Die Feinjustierung mache ich dann im Abstimmen von Ton und Tastenbewegungen.
Die Ansprüche der Zuseher an ein ordentliches Video sind über die Jahre enorm gewachsen. Einfach die Kamera irgendwo hinstellen und losfilmen, das war vor 10 Jahren mal, da schaut sich heute aber keiner mehr an.Wechsel für das Auge ist wichtig, um die Zuhörer nicht zu langweilen. Bei meinen Videos verwende ich drei Kameras. Die Bearbeitung im Schnittprogramm ist dann aber nicht zu unterschätzen, aber durchaus lohnend, wie ich finde. Ein Beispiel https://www.youtube.com/watch?v=SYoCeh66eic (ich habe nur C-Ausbildung, ist vielleicht nicht alles perfekt)
Liebe Grüsse
#11 RE: Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Hallo,
Zitat von Frankfudde_Bub im Beitrag #1
heute Morgen im Gottesdienst dachte ich, dass es schön wäre, die musikalischen Stücke aufzunehmen (gab u.a. Gabriel Pierne‘s Prelude heute) und der Gemeinde und weiteren Interessierten zur Verfügung zu stellen.
erst einmal möchte ich vieles von dem, was oben gesagt wurde, unterstreichen. Insbesondere hätte ich aber noch folgenden Rat:
Zunächst einmal überlegen, welchen Mehrwert die Bilder gegenüber einer (relativ einfachen) Audioaufnahme haben. Ich etwa höre gerne Musik und lese dazu. Ich habe tatsächlich schon öfter Musik (etwa Konzerte) in guter Qualität heruntergeladen und über die Stereoanlage abgespielt. Bilder brauche ich nicht und sie würden mich auch schon von der Musik ablenken. Im Konzertsaal etwa will ich in der Regel keine Bilder sehen. Anders ist es natürlich, wenn das Bild eine bestimme Funktion hat: Zu dem Orgelstück von Carlotta Ferrari über Caspar David Friedrichs "Mönch am Meer" macht es natürlich Sinn, das Bild vor Augen zu haben.
Vor allem aber: Erst einmal genau überlegen, wer eigentlich die Zielgruppe ist. Wenn das die eigene Gemeinde ist: Wie viele Gemeindemitglieder würden sich solche Videos denn wirklich konzentriert ansehen? In unserer Gemeinde gibt es beispielsweise eigentlich keine Zielgruppe für reine Musik-Videos. Im Frühjahr war auch die Nutzung der vielen Gottesdienst-Videos nur relativ gering, viele meiner Bekannten nutzen relativ professionelle Angebote (Kölner Dom usw.). Reine Audio-Aufnahmen kompletter Gottesdienste auf CD/DVD wurden aber von älteren Leuten gerne genutzt. Siehe dazu auch den Faden über Liturgie und Corona.
Ich habe kürzlich ein Video (mit Standbildern bebilderte Aufnahme) herumgeschickt und praktisch keiner der Verwandten und Bekannten hat sich das angesehen. Sicher gibt es ein Handvoll Leute, die so etwas interessiert, aber lohnt dafür der teils stundenlange Aufwand? Vor einem halben Jahr ein experimenteller Spielfilm (Skype-Spielfilm): Keine Resonanz im Bekanntenkreis.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn man ein ganz anderes Publikum anpeilt, sich in speziellen Kreisen (orgelaffine Personen) bekannt machen will oder auf Klicks und Werbung als Nebeneinnahme hofft, aber auch da muss man genau überlegen, ob sich das lohnt. Eine Bekannte hat einen mehrbändigen Roman geschrieben und im Eigenverlag herausgebracht (ich glaube, man kann den sogar bei Amazon kaufen): Das investierte Geld hat sich auch nicht ansatzweise amortisiert.
Also, wenn es Spaß macht und genug Zeit zur Verfügung steht, nur zu. Aber wenn auch zeitliche Ressourcen knapp sind, gut überlegen, ob sich das wirklich lohnt.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#12 RE: Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Zitat von Roland im Beitrag #10
Die Ansprüche der Zuseher an ein ordentliches Video sind über die Jahre enorm gewachsen. Einfach die Kamera irgendwo hinstellen und losfilmen, das war vor 10 Jahren mal, da schaut sich heute aber keiner mehr an.Wechsel für das Auge ist wichtig, um die Zuhörer nicht zu langweilen.
Bei aller Liebe zu den technischen Möglichkeiten und zur kreativen Gestaltung darf man es damit aber bitte auch nicht übertreiben. Ständiges Gezoome und Überblendungen überfordern mich eher, das Auge hat wenig Chancen, mal irgendwo Ruhe zu finden. Da wäre ich eher ein Freund von "weniger ist mehr". Aber das ist natürlich Geschmackssache...
VG
Stephan
#13 RE: Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Hallo,
Zitat von SJL im Beitrag #12
Bei aller Liebe zu den technischen Möglichkeiten und zur kreativen Gestaltung darf man es damit aber bitte auch nicht übertreiben. Ständiges Gezoome und Überblendungen überfordern mich eher, das Auge hat wenig Chancen, mal irgendwo Ruhe zu finden. Da wäre ich eher ein Freund von "weniger ist mehr". Aber das ist natürlich Geschmackssache...
genau, das meine ich auch. Wahrnehmungspsychologisch ziehen bewegte Bilder die Aufmerksamkeit auf sich. Unsere Vorfahren in den Höhlen oder am Feuer mussten immer auf der Hut sein und auf jede Bewegung und jeden Schatten um sie herum achten und schnell darauf reagieren - es hätte ja ein Säbelzahntiger oder eine Giftschlange sein können. Wenn gute Musik einfach zu Hören sein soll, braucht es kein Bild, schon gar kein bewegtes. Bei vielen professionellen Musikvideos im popkulturellen Bereich geht es ja auch eher um das Video, weniger um die Musik.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#14 RE: Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Ok, ganz vielen Dank an Euch alle!
Heisst also konsolidiert:
- Zoom H2N (als Preis-Leisungsoption) als die einzige (!) Tonquelle
- Video geht auch via iphone, aber ohne Tonaufnahme.
- Mehrere Bildsichten = mehrere Kameras/Smartphones, je nach Wunsch
- SW zur Bearbeitung z.B. Shotcut, Audacity etc.
Und Zeit uns Muße...
Werde damit mal einen ersten Start machen und sehen, was rauskommt.
Und ja, etwas Zeit nehme ich gerne, alleine um mal den einen oder anderen musikalischen Gruss an meine Eltern zu schicken, die gar nicht mehr vors Haus kommen ;-) Letzten Endes wird es eine Mischung von Vielem sein (Konzertmitschnitt, GoDi-Stücke, einfach so...). Und wenn irgendwann in absehbarer (!) Zeit auch eine neue Orgel da ist (468cc ), dann gibt es ja einiges zum Aufnehmen :-)
Liebe Grüsse
Stephan
Cavaille-Coll St. Sernin / Toulouse - oder so was in der Richtung... ;-)
Gloria Concerto 469 CC - 2021
www.orgelmusik-kelkheim.de
#15 RE: Technische Ideen zu Video- und Tonaufnahme während Corona-Zeiten...
Letzten Donnerstag habe ich Audio-Orgelaufnahmen in der Stadtkirche Thun (45'000 Einwohner) für einen Audio-Podcast (mit meinem Gerät ZOOM H2N) zum 8. Nov 2020 erstellt. Erkenntnisse:
- Der Standort des Aufnahme-Gerätes ist essentiell und entspricht nicht unbedingt dem persönlichen Höreindruck vor Ort.
- Der ideale Höreindruck vor Ort war zuvorderst im Chor - die Metzler Orgel (mit Rückpositiv) befindet sich auf der Empore.
- Testaufnahmen zeigten letztendlich, dass der ideale Standort in der Mitte der Kirche liegt, obschon zum Hauptwerk keine direkte Sichtverbindung bestand.
- Die akustischen Voraussetzungen sind in jeder Kirche anders. So sind Audio-Aufnahmen in der romanischen Landkirche in Amsoldingen mit einer hervorragenden Akustik wesentlich einfacher zu realisieren als in der Stadtkirche Thun.
Fazit: die Evaluation des idealen Standortes (mit relativ viel Zeitaufwand) lohnt sich in jedem Fall.
Erschwerden kammt dazu, dass ich in der Regel die Original wav-Dateien ins mp3-Format umwandeln muss, da sich sonst die vorhandene Website-Serverstruktur weigert infolge der Dateigrösse... Aber das ist ein anderes Thema.
LG
Martin
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