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Liturgisches Leben und Corona
#421 RE: Liturgisches Leben und Corona
Unser Landkreis - und damit der Kirchenkreis - gehört nun auch zu den Corona-Riskogebieten. Wie ich gestern erfahren habe, haben bereits zwei Kirchengemeinden ihre öffentlichen Gottesdienste erneut ausgesetzt.
In meiner Dienstgemeinde wird das Presbyterium wohl heute beraten, wie es weitergeht. Unser bisheriges Hygienekonzept hat sich bewährt und ist inzwischen gut eingespielt. Es wäre ärgerlich, aber mglw. unerlässlich, es "verschärfen" zu müssen.
Für Weihnachten hatten wir bisher folgende Überlegungen:
1.) Christvesper in der Stadthalle, in der die Abstandsregelungen einzuhalten wären. Aus atmosphärischen Gründen wurde diese Lösung verworfen.
2.) Mehrere Christvespern (mit ausreichenden Pausen zur Querlüftung der Kirche). An mir würde das nicht scheitern, aber das "geistliche Personal" zeigte sich nicht allzu erfreut über die Aussicht auf "Fließbandarbeit" - was ich sogar verstehen kann.
Nun könnte es sein, dass an Weihnachten überhaupt keine Gottesdienste stattfinden dürfen.
Ich werde auf jeden Fall im Lauf dieser Woche an der Orgel einige Variationszyklen über Weihnachtslieder und etwas einschlägige Literatur einspielen. Mein Vorschlag wäre, die Musik, das Weihnachtsevangelium und die Weihnachtspredigt auf CD zu ziehen und die Scheiben an die Haushalte in der Gemeinde zu verteilen.
Für eine Video-Aufzeichnung fehlen uns die kompetenten Leute und das aufwändige Equipment, um es qualitativ ordentlich zu machen. Das Meiste, was ich auf Gemeindepages und auf YT gesehen habe, war gut gemeint, aber einfach grottenschlecht umgesetzt (Bildschnitt, Tonqualität).
Mal hören, was die Presbyter darüber denken.
LG
Michael
#422 RE: Liturgisches Leben und Corona
Die Nachrichtenlage heute früh verheißt wenig Schönes. Mein "Haussender", der Deutschlandfunk, hat erstmals seit langem in den 6-Uhr-Nachrichten keine Zahl der Corona-Neuinfektionen durchgegeben. Ich habe die Kollegen vom Frühdienst sofort per Mail kontaktiert und die Antwort bekommen, es gebe noch keine sicheren Zahlen, aber man arbeite dran ...
Heute werden Bund und Länder mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Einschränkungen des Öffentlichen Lebens beschließen müssen. Dem Vernehmen nach werden kulturelle Veranstaltungen - Theater, Konzert, Kino etc. - wieder ausgesetzt. Auch öffentliche Gottesdienste stehen wieder zur Disposition.
Ich gehe davon aus, dass sich unser Kirchenkreis an den heutigen Beschlüssen orientieren wird und wir mglw. schon am Sonntag keine Gottesdienste mehr haben.
Dem Vernehmen nach sind die Beschränkungen zunächst auf den kommenden Monat begrenzt. Klar, dass man sich scheut, den Leuten zu sagen, dass sie Weihnachten "knicken" können. Aber wenn die Maßnahmen in den kommenden vier Wochen nicht fruchten, ist das wohl so sicher wie das sprichwörtliche "Amen" in der Kirche.
Ich mache auf jeden Fall heute Nachmittag eine erste Aufnahmesitzung in der Kirche, damit wir der Gemeinde im Fall der Fälle wenigstens etwas "aus der Konserve" anbieten können..
LG
Michael
#423 RE: Liturgisches Leben und Corona
Heute früh liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei mehr als 16.000. Ganz Hessen ist inzwischen Risikogebiet, sogar der nordöstliche Zipfel rund um den Meißner, der bisher als "Insel der Seligen" galt.
Die gestern Abend verkündeten, (vorerst) auf vier Wochen begrenzten Einschränkungen des Öffentlichen Lebens betreffen das gottesdienstliche Geschehen (vorerst) nur am Rande. Unser Presbyterium hat beschlossen, zunächst keine Gottesdienste abzusagen. Zwei andere Gemeinden im Kirchenkreis haben ihre Veranstaltungen für die nächsten vier Wochen abgeblasen.
Die Maske soll halt jetzt auch am Platz dranbleiben. Das dürfte unserer Gottesdienstgemeinde problemlos zu vermitteln sein. Wer etwas redet oder singt, soll (ohne Maske) mindestens sechs Meter Abstand halten vom ersten besetzten Platz. Das geht bei uns auch, Kanzel und Orgelempore sind weit genug entfernt von der ersten Bank. Und vermöge einer geöffneten Seitentür unter der Orgelempore und der Tür zu einer offenen Außentreppe zur Seitenempore haben wir schon bisher während der Gottesdienste dauerhaft quergelüftet.
Bisher hat das geklappt. Es ist zu keinem Infektionsfall gekommen. Gebe Gott, dass das so bleibt.
Wir feiern am kommenden Sonntag einen Gottesdienst mit einem Team der "Friedensaktivisten" des Kirchenkreises. Das Thema Frieden hat m.E. derzeit weniger eine weltpolitische, sondern vielmehr eine gesellschaftliche Dimension. Da ist ein solcher Gottesdienst nötiger denn je. Ich beobachte überall, dass Menschen dünnhäutig werden und dazu neigen, wahllos um sich zu schlagen, wenn nicht das geschieht, was sie wollen. Hier in meiner Nachbarschaft haben sich zwei Nachbarn, eigentlich total vernünftige und liebe Leute, die ich schätze, vergangene Woche verbal um einen Straßenparkplatz geprügelt wie die Dorfkater in Vollmondnächten. Da waren meine Frau und ich ein paar Tage mit der weißen Fahne zwischen den Häusern unterwegs ... Zum Glück erfolgreich.
Die massivsten Einschränkungen bekommt (neben der Gastronomie) jetzt die Kultur ab. Wir wollten in ein Kirchenkonzert für Harfe und Flöte. Das wurde inzwischen abgesagt. Wir werden unsere Karten nicht zurückgeben. Soviel - und ggf. noch mehr - Solidarität muss sein.
Die Solisten und ihre Helfer, die gesamte Veranstaltungsbranche, haben ja in Berlin darauf aufmerksam gemacht, dass konzertierende Musiker, Schauspieler, Kabarettisten, das ganze Personal rund um Bühnen und Tourveranstaltungen von keiner Hilfsmaßnahme erfasst werden.
Mich hat es vor dem Konzert von Willibald Guggenmos in Gackenbach sehr berührt, als er den Zuhörern und dem Veranstalter dafür dankte, wieder einmal ein Konzert spielen zu dürfen. Drei Monate lang habe er nur Absagen bekommen. Dass die Leute darauf warten, wieder Hochkultur genießen zu dürfen, zeigte sich an der Totalbelegung der zugelassenen 75 Sitzplätze. Das ist jetzt wohl auch vorbei.
Eine meiner Journalistenkolleginnen, die als Außenreporterin freiberuflich für Radio FFH arbeitet, hockte bereits monatelang daheim, hatte jetzt gerade wieder Aufträge genug, um die Spargroschen nicht angreifen zu müssen und sitzt ab Montag wieder mit ein paar Aufträgen im Homeoffice.
Der Staat wird sich - d.h. uns - wohl weiter verschulden müssen. Die neue Bundesregierung, die im Herbst '21 gewählt wird, tut mir jetzt schon leid. Ganz egal, wer sie stellt - sie wird den Wählern und Bürgern die Rechnung präsentieren müssen für diese Epidemie.
LG
Michael
#424 RE: Liturgisches Leben und Corona
Heute früh lag die Zahl der Corona-Neuinfektionen über 18.000. Wenn die Entwicklung anhält, werden wir am Wochendende die magische 20.000er-Grenze knacken - jenseits der noch vor wenigen Wochen der Zusammenbruch unseres Gesundheitssystems prognostiziert wurde.
Die beschlossenen Maßnahmen kamen wohl etwas zu spät. Und inzwischen sind sich kritische Beobachter einig, dass vier Wochen teilweiser Massenquarantäne wohl nicht ausreichen, um die zweite Welle zu brechen.
Im Deutschlandfunk, den ich für eine der seriösten Informationsquellen im Lande halte, sagte gestern ein Kommentator, nach welchen Kriterien die Einschränkungsbeschlüsse zustande kamen: "Man hat alles verboten, was Spaß macht." Von der Hand zu weisen ist diese Sichtweise nicht unbedingt.
Wo ist das Infektionsrisko höher? In einer Fabrikhalle oder in der Chroprobe (mit Dauerlüftung des Probenlokals und weiten Abständen)? Ich möche es nicht entscheiden müssen ...
Auf jeden Fall sollten wir uns Gedanken machen um "alternative Gottesdienstformen."
Meine Frau hat ihr Bibelkränzchen schon vor Monaten auf die Plattform "Zoom" umgestellt. Das funktionert ganz gut, obwohl die Teilnehmer allesamt nicht zur Generation der "Digital Natives" gehören. Klar, GoDi geht so nicht.
Meine Dienstgemeinde "pimpt" gerade ihre HP für den Fall der Fälle. Wenn wir dort Gottesdienste einstellen, wird es beim Audio bleiben, da uns für eine Video-Aufzeichnung, die etwas taugt, das Equipment und das Personal fehlen.
Seit gestern improvisiere ich mich bei mitlaufender Tonmaschine in der Kirche durch die vorderen Seiten des EG, damit die Leute wenigstens etwas auf die Ohren bekommen. Nächste Woche mache ich mich an etwas einschlägige "Pastoralliteratur" zwischen Bach und Rathgeber - halt so alles, was auf einer denkmalgeschützten, aber bildschön restaurierten mittelhessischen Landorgel von 1808 ordentlich klingt. Ausgewählte Schnipsel kommen auf die HP (leider nur als mp3) und wir machen wohl eine Kleinserie mit CDs, die wir in der Gemeinde verteilen.
Mehr kann man (d.h. ich) gerade nicht tun - außer hoffen, dass der Spuk ein früheres Ende hat und es mir doch vegönnt ist, dass die Gemeinde mir die Orgel in Grund und Boden singt beim dritten Vers von "Es ist ein' Ros' entsprungen" ...
LG
Michael
Auch die kleine Schweiz verzeichnete gestern über 9'000 neue Corona-Fälle (Einwohnerzahl 8.5 Mio)... Tendenz immer noch steigend! Die Covid-19 Hospitalisierungen sind innert Wochenfrist um 62 % angestiegen.
- Auflage Kanton Bern: öffentliche Veranstaltungen max. 15 Personen
- Die 5 Kirchgemeinden in Thun (Stadt) haben die Gottesdienste ausgesetzt
- Die Kirchgemeinde Amsoldingen (Land) führt die wöchentlichen Gottesdienste weiter mit folgenden Auflagen: max. 15 Personen in der Kirche plus max. 15 Personen im Kirchgemeindesaal mit Video-Übertragung
- Für die Stadtgemeinden organisiere ich in Zusammenarbeit mit den Pfarrteams Orgelaufnahmen Literatur, Lieder und Sprechtexte, die wir dann wöchentlich auf der gemeinsamen Website aufschalten - nur Audio, da m.E. Videos professionell erstellt werden müssen (was sich da im Frühling so alles an kirchlichen Videos im Netz tummelte.....)
In ca. 2 Wochen wissen wir, ob die aktuellen Massnahmen aureichend sind, oder ....................???
Weihnachten ohne Feiern in der Kirche - undenkbar....
LG
Martin
#426 RE: Liturgisches Leben und Corona
Zitat von mvn im Beitrag #425
- Für die Stadtgemeinden organisiere ich in Zusammenarbeit mit den Pfarrteams Orgelaufnahmen Literatur, Lieder und Sprechtexte, die wir dann wöchentlich auf der gemeinsamen Website aufschalten - nur Audio, da m.E. Videos professionell erstellt werden müssen (was sich da im Frühling so alles an kirchlichen Videos im Netz tummelte.....)
Es tröstet mich, dass ich nicht der Einzige bin, der das so empfunden hat. Das war zwar alles gut gemeint, aber vieles war einfach allein von der Bildseite her miserabel umgesetzt. Einfach eine irgendwo aufgestellte Digicam mitlaufen zu lassen, ist keine Lösung. Und die Tonqualität war nun mal "Fernsehton", d.h. Nebensache in Unter-mp3-Qualität.
Eine gute Tonaufnahme regt auch ohne Bilder das "Kopfkino" an.
LG
Michael
#427 RE: Liturgisches Leben und Corona
Hallo liebe Mitforianer,
in unseren kleinen Kirchen der Eifel wird Weihnachten wohl "ins Wasser fallen". In unserem Ort nur 30 Leute in der Kirche erlaubt, d.h. eine "Kirchen-Triage" wäre meines Erachtens auch nicht sinnvoll.
Wir hatten schon daran gedacht den Weihnachtsgottesdienst in etwas anderer Form vor der Kirche zu halten, aber wenn selbst die Allerheiligengottesdienste auf dem Friedhof abgesagt werden (so in unserer Pfarreiengemeinschaft), sehe ich da auch "schwarz".
Vielleicht kann man wirklich wieder etwas mit "Kamera und Sound" machen. Aber ich gebe Wichernkantor recht. Etwas zu machen mit sehr geringer Qualität, ist vllt. auch nicht wirklich zu empfehlen.
Ich wollte morgen, da es ein sonniger Tag mit wenig Wind wird, in Kennfus wieder ein paar Klangbeispiele aufnehmen. Es wird was Überraschendes von J.S. Bach in 2 Versionen dabei sein (ein Kumpel wird das spielen), was Englisches und eine kleine Abwandlung der Tocc. per Elevazione von Frescobaldi.
Ebenso wollte ich mir zu Weihnachten eine ZOOM Q8 Kamera zulegen, damit die Videoqualität usw. noch besser wird....
LG,
Christian
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#428 RE: Liturgisches Leben und Corona
Zitat von ChristiansOrgel im Beitrag #427
Wir hatten schon daran gedacht den Weihnachtsgottesdienst in etwas anderer Form vor der Kirche zu halten, aber wenn selbst die Allerheiligengottesdienste auf dem Friedhof abgesagt werden (so in unserer Pfarreiengemeinschaft), sehe ich da auch "schwarz".
Eine Gemeinde, in der ich seit 20 Jahren die beiden Christvespern am Nachmittag beorgele, damit der Domkantor sich in Ruhe um seinen Kantatengottesdienst kümmern kann, hat vor der Kirche einen großen, überdachten Portikus. Und deshalb ist da nach bisherigem Sachstand vorgesehen, die beiden Vespern im Freien vor der Kirche zu feiern - mit Bläsern und meiner Feldorgel im Wechsel.
Wenn natürlich klirrender Frost oder Dauerregen herrschen sollten, kann man von den Leuten nicht erwarten, 45 Minuten draußen zu sitzen.
Und wenn es jetzt eine neue Lage geben sollte, ist diese Option, die ich eigentlich gut und angemessen finde, wohl auch vom Tisch ...
LG
Michael
#429 RE: Liturgisches Leben und Corona
Neueste Lage:
Wir haben uns eben schweren Herzens entschlossen, die öffentlichen Gottesdienste vorerst auszusetzen. Der Grund: In der Stadt gibt es heute 16 Neuinfektionen - bei rund 5.000 Einwohnern. Einige davon unter Leuten mit ausgeprägter Gemeindenähe. Ausgangspunkt war wohl der "Klassiker": eine Familienfeier.
LG
Michael
#431 RE: Liturgisches Leben und Corona
Hallo,
in unserer Pfarrei im Nordosten: Gottesdienste gehen wie in den letzten Wochen weiter, Gemeindegesang ist bis auf weiteres untersagt. Orgel-Plus-Konzert (u.a. Liszt-Requiem), Vereinsnachmittag und Konzert des Cäcilienvereins wurden ohne neuen Termin verschoben.
Man könnte zwar Kirchenkonzerte als musikalische Andachten durchführen, aber wir haben uns nach eingehender Überlegung dagegen entschieden, ein geplantes Konzert in eine Art Gottesdienst (Andacht) umzudefinieren. Gerade hier in der Region, wo die Christen nur 13,1 Prozent ausmachen (9,8% evangelisch, 3,3% katholisch), würde das in der Öffentlichkeit möglicherweise keine gute Stimmung erzeugen, wenn alle öffentlichen, auch kulturellen "Freizeitaktivitäten" abgesagt werden, inkl. des größten Weihnachtmarktes in Norddeutschland, im Ostseeraum und in Nordeuropa, und in den Kirchen als Andachten getarnte Konzerte weiter möglich sind. Ich höre schon böse Anmerkungen, wenn Gottesdienste stattfinden.
Ich bin da hin- und hergerissen. Unsere Kirchen sind in der Regel gut durchlüftet, die zugigen, mittelalterlichen Backsteinkirchen haben wegen fehlender Fenster und Öffnungen in den Gewölben etc. sowieso kein Problem mit Lüften, die Marienkirche in Rostock etwa hat wohl den größen umbauten Raum aller mittelalterlichen norddeutschen Backsteinkirchen, aber auch St. Georgen in Wismar oder der Dom in Schwerin haben gewaltig viele Kubikmeter Rauminhalt, so dass sich die Aerosole der wenigen Gläubigen homöopathisch im Raum verteilen können.
Außerdem ist das Kirchenmusik- und Konzertpublikum deutlich disziplinierter im Umgang mit den AHA-L(+C)-Regeln als etwa das typische Kirmespublikum. Beispiel: Vor 2 Wochen haben wir im Rahmen einer Feierstunde mit Segnung unsere ausgereinigte Orgel den beiden in der Kirche beheimateten Gemeinden vorgestellt. Das Ganze war von vorne herein als Andacht geplant, in die Musikstücke aller Organisten/innen und statt Predigt einmal ein Bildbericht über die Ausreinigung der Orgel und zum anderen eine Klangdemonstration integriert waren. Bei den 2 gesungenen Chorälen (je 2 Strophen) trugen in dieser Veranstaltung/Andacht praktisch alle Teilnehmer/innen Maske, deutlich mehr als sonst bei Singen im (katholischen) Gottesdienst trotz nachdrücklicher Bitte des Zelebranten.
Dennoch, obwohl ich nicht glaube, dass solche streng nach Hygieneregeln durchgeführte Konzert-Andachten Infektions-Hotspots werden könnten, finde ich es sinnvoll, erst einmal im November darauf zu verzichten. Wir denken, dass wir hier vielleicht eine gewissen Vorbildfunktion im verantwortungsvollen Handeln haben können.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#432 RE: Liturgisches Leben und Corona
Hallo,
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #426Zitat von mvn im Beitrag #425
- Für die Stadtgemeinden organisiere ich in Zusammenarbeit mit den Pfarrteams Orgelaufnahmen Literatur, Lieder und Sprechtexte, die wir dann wöchentlich auf der gemeinsamen Website aufschalten - nur Audio, da m.E. Videos professionell erstellt werden müssen (was sich da im Frühling so alles an kirchlichen Videos im Netz tummelte.....)
Es tröstet mich, dass ich nicht der Einzige bin, der das so empfunden hat. Das war zwar alles gut gemeint, aber vieles war einfach allein von der Bildseite her miserabel umgesetzt. Einfach eine irgendwo aufgestellte Digicam mitlaufen zu lassen, ist keine Lösung. Und die Tonqualität war nun mal "Fernsehton", d.h. Nebensache in Unter-mp3-Qualität.
Eine gute Tonaufnahme regt auch ohne Bilder das "Kopfkino" an.
ich würde diese Gedanken sehr bestärken. Im Frühjahr hat die katholische Gemeinde via YouTube Andachten und Gottesdienste gestreamt. Ich fand diese aber nicht so einladend, wobei der schlechte Ton eine große Rolle gespielt hat. Außerdem wurden besonders ältere Leute nicht ereicht.
Ich habe in dieser Zeit mit der in unsere (kath.) Kirche mitbeheimateten evangel. Gemeinde Audioaufnahmen von Gottesdienste angefertigt. Dazu habe ich im Raum mein Zoom H2n postiert und an Altar, Ambo, Lesepult kleine Aufnahmerekorder (Diktiergeräte) fixiert. Die Gottesdienste wurden ohne Probe in einem Rutsch aufgezeichnet, nur bei ganz groben Schnitzern oder vergessenen Liednummern-Ansagen wurden hinterher kleine Abschnitte nochmal aufgenommen. Die Tonspuren habe ich dann übereinander gelegt und abgemischt und ggf. etwas geschnitten. Die Texte waren dadurch sogar besser verständlich als im live-Gottesdienst. Die fertigen Audiodateien wurden in unterschiedlicher Qualität (WAV und herunter bis MP3 mit 96 Bit/s) zum Download bereit gestellt. Aus den WAV-Dateien wurden CDs hergestellt (jemand aus der Gemeinde hatte die Möglichkeit, 10-15 CD gleichzeitig zu brennen) und v.a. an ältere Leute verteilt. Das kam sehr gut an.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
Edit (12:45): Die Aufnahmen wurden vorproduziert, d.h. die Aufnahmen erfolgten ca. 1 Woche vor den jeweiligen Sonn- bzw. Festtagen, so dass die Leute am jeweiligen Sonn- oder Festtag die vorproduzierten CD hören konnten.
#433 RE: Liturgisches Leben und Corona
Ich arbeite seit dieser Woche an Aufnahmen mit Choralvariationen und passender Literatur. Eigentlich war das nur für Weihnachten geplant. Da ich ja jetzt mindestens vier Wochen gottesdienstfrei habe, werde ich ähnliche Sequenzen für die Adventszeit und für die letzten Wochen des Kirchenjahres machen. Sie kommen als mp3 auf die neue HP der Gemeinde und hochauflösend als CD zur (kostenosen) Weitergabe an Interessenten in der Gemeinde.
LG
Michael
Mit Heute ist es auch in den österreichischen Kirchen mit Gemeinde- und Chorgesang vorbei:
Zitat
Aufgrund der aktuellen Situation müssen Gemeindegesang und Chorgesang derzeit unterbleiben.
Nicht betroffen davon ist der Gesang von Solisten. Eine Kantorin / ein Kantor soll wenigstens die unbedingt notwendigen Gesänge übernehmen; an die Stelle der übrigen Gesänge soll Instrumentalmusik (Orgel, Soloinstrumente) treten.
(Quelle: Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz zur Feier öffentlicher Gottesdienste, S. 3)
Die Regelung gilt vorerst bis 30. November - betrifft also auch das erste Adventwochenende.
Zitat von Gemshorn im Beitrag #434
...Die Regelung gilt vorerst bis 30. November - betrifft also auch das erste Adventwochenende.
Nennt mich einen Schwarzseher oder einen Pessimisten...
Ich gehe davon aus, dass wir erst zum Frühjahr hin wieder Lockerungen der Lock-Downs erleben werden...
Das sind ja nur noch fünf Monate...
VG
Aeoline
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