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Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
Es ist ein ziemlich altes set (von OAM), aber gar nicht schlecht.
www.midi-organs.eu
Hauptwerk- und Hoffrichter-Vertrieb in GB.
Ehemaliger Leiter des Rochester Cathedral Voluntary Choir.
#32 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
Zitat von Roland im Beitrag #23
Das sample set Nancy wird gemäss Piotr am 29.5.2021 zum kostenpflichtigen Download bereitstehen.
Richard McVeigh wird es laut eines YouTube Community-Posts am 22. und 29. Mai auf seinem Kanal vorstellen.
#33 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
Hat jemand die Präsentation gesehen und kann berichten?
Ich hatte Besuch und konnte nicht live zusehen...
VG
Aeoline
#34 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
#35 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
Ich habe ein wenig recherchiert wegen des wichtigsten Registers dieser Orgel: dem Raum...
Das Kirchenschiff in Nancy ist etwa 60m lang. In Caen sind es 110m und in Rouen sogar über 130m. Insofern ist der Klangkörper in Nancy geradezu ein Schuhkarton gegenüber Caen.
Dürfte sich das in der Halllänge des SampleSets niederschlagen? - ich bin da absoluter Laie drin... - Kennt jemand von euch das Instrument in Nancy und kann über die Akustik was sagen?
VG
Aeoline
Viola da Gamba
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gelöscht
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#36 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
#37 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
Die Kathedrale in Nancy ist - im Gegensatz zu den meisten Bischofskirchen Frankreichs, die aus der Gotik oder gar aus der Romanik stammen - ein Barockbau. Im Innern dominieren die Farben weiß und Gold. Daher wirkt der helle, lichtdurchflutete Raum sehr weitläufig, obwohl er "nur" 60 Meter lang ist. Die Proportionen werden als stimmig empfunden. Wie in vielen Barockräumen sorgen die zahlreichen Reflexionsflächen an plastischer Dekoration durch Figuren, Ornamente und Stukkaturen für Klangbrechung und Eigendämpfung. Das hat zur Folge, das Geräusche unterhalb eines bestimmten Pegels, z.B. leises Reden, weitgehend unterdrückt werden, währende laute Geräusche wie der Klang einer Orgel (an exponierter Stelle) verstärkt und verhallt werden. Ich würde die Akustik keineswegs als "trocken" bezeichnen - sie ist halt "eigen".
Ich würde sie mit der Basilika in Ottobeuren vergleichen, die wir ja von einem Forumstreffen kennen. Orgeltöne kommen sehr deutlich und plastisch, mit einem "Heiligenschein" aus Raumhall.
Nancy hat übrigens auch einen "Ersatzdom", St. Epvre, der im 19 Jh. gebaut wurde, um das Fehlen einer gotischen Kathedrale auszugleichen. Dort baute der Elsässer Joseph Merklin eine bedeutende Orgel, zu deren Weihe Anton Bruckner aus Wien geladen wurde. Als wir vor drei Jahren zum letzten Mal dort waren, wurde der Bau gerade restauriert.
LG
Michael
#38 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
Würdest Du den Raum zur Orgel als "angemessen" beschreiben, oder ist das Instrument "oversized"?
Wir wissen ja auch noch nicht, ob das Set als "wet" oder "dry" angeboten wird. Ich weiß nicht... - bislang verfolge ich die Maxime, dass ein Hauptwerk-Set nur mit dem Raum authentisch ist, in dem die Orgel steht. Ein Dry-Set mit HW-Faltungshall ist für mich dann doch wieder "synthetisch"...
Wäre halt wichtig zu wissen, ob der Raum zur Orgel passt...
VG
Aeoline
#39 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
Zitat von Aeoline im Beitrag #38
Wir wissen ja auch noch nicht, ob das Set als "wet" oder "dry" angeboten wird.
Zitat von Viola da Gamba im Beitrag #36
Richard Mc Veigh kann einen anderen Raum als Hall benutzt haben oder die im Programm wählbaren Räume mit Faltungshall...
Laut Videobeschreibung wird es sich um ein 8-kanaliges Surroundset handeln und er hat uns Zuschauer virtuell in der sechsten Bank von hinten platziert:
Zitat
This sensational organ is available in 8 channel surround, and this recording has been made using all 8 channels with the audio loaded in 24-bit. I have placed you in the body of the cathedral, sitting around 6 rows from the back. All comments about 'too much echo' will simply be ignored.
Aus Richard McVeighs Kommentaren zum Video geht hervor, dass diese Aufnahme noch mit einer recht frühen Version des Samplesets erstellt wurd und sich seitdem noch eine Menge getan hat. Interessant finde ich insbesondere den recht gut versteckten Hinweis auf das frisch implementierte Pipe Detuning-Feature, das ich bisher als Alleinstellungsmerkmal der neuesten Samplesets von Sonus Paradisi im Kopf hatte. Bietet Hauptwerk VI in dieser Hinsicht den Sampleseterstellern neue Möglichkeiten?
Es bleibt auf jeden Fall spannend!
Viele Grüße
Trompetendulzian
#40 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
Zitat von Aeoline im Beitrag #38
Würdest Du den Raum zur Orgel als "angemessen" beschreiben, oder ist das Instrument "oversized"?
Auf keinen Fall ist diese Orgel "zu groß". ACCs besondere Begabung zeigte sich ja, wenn es darum ging, vorhandenen Bestand in ein Neubau-Konzept zu integrieren (St. Sulpice!).
In Nancy gab es jede Menge alten Pfeifenbestand - rund 40 Prozent, glaube ich.
Die Raumakustik ist ausgesprochen polyphoniestark, eine Fuge ist auch ohne artikulatorische Klimmzüge gut durchhörbar.
LG
Michael
Viola da Gamba
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gelöscht
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#41 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
Wow,
Das war eine sehr respektable Präsentation.
Mc Veigh spielt ausgezeichnet Orgel. Beim Bach kommen u.a. die ganzen alten Klangfarben zur Geltung.
Das Set ist im oberen Preissegment. Damit hätte ich nicht gerechnet. Berlin hatte einen Angebotspreis von 615 €.
Diese Orgel schafft man sich mal so als zweite Orgel neben Caen an, oder?
Aber sie klingt echt beeindruckt.
Herzliche Grüße Viola da Gamba
Viola da Gamba
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#42 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
#43 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
Ja, es überrascht mich auch, dass es so teuer ist. Aber Piotr schreibt:
Der wesentliche Teil der Einnahmen geht an die Association pour le renouveau des orgues de la cathédrale de Nancy, die für gemeinnützige kulturelle Veranstaltungen im Dom und Orgelrenovierungsprojekte zuständig ist. Es ist auch verantwortlich für das Projekt der Wiederbelebung der letzten originalen 16-stimmigen Orgel von Cavaillé-Coll als Chororgel in der Kathedrale.
Für die bedeutenden Orgeln in Frankreich ist - soviel ich weiss - der Staat finanziell zuständig und der hat kein Geld. Dass man mit dem sample set Massnahmen zur Erhaltung der Orgel mitzahlt, finde ich völlig ok und sehe es daher auch als ein Stück weit als Kulturspende an.
Bin gespannt auf weitere Hörproben unter contrbombarde!
Liebe Grüsse
NAKOrgler
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gelöscht
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#44 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
Zitat von Aeoline im Beitrag #38
Dry-Set mit HW-Faltungshall ist für mich dann doch wieder "synthetisch"...
Der Faltungshall spiegelt die Raumakustik wieder, kann demnach nicht synthetisch sein. Das sog. Impulse-Response (IR) wird über den erzeugten Klang gelegt bzw. wie der Name Faltungshall schon sagt, über den Klang gefaltet, so dass das Klangergebnis dem Raumklang entspricht.
Mit Faltungshall klingt das Ergebnis natürlicher als mit der Klangmischung der kurzen, mittleren und langen Releases (sog. Hallfahnen) jeder Pfeife. Insbesondere bei Wet-Aufnahmen gibt es vereinzelt Probleme.
Gernot Wurst (PROSPECTUM) veröffentlicht z.Z. eine dreiteilige Serie im OKEY-Magazin, wo er erläutert, warum der Faltungshall Vorteile bietet bzw. wie die Nachteile der bisher verwendeten Wet-Aufnahmen vermieden werden können.
Ich höre gelegentlich Artefakte in Wet-Aufnahmen, wo ich mir die Frage stelle, ob das in der Kirche auch so klingt bzw. ich glaube, dass ich da ein negatives Artefakt der Wet-Klangmischung wahrnehme.
NAKOrgler
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gelöscht
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#45 RE: Neues mega-interessantes Sampleset einer ACC-Orgel bei Grabowski
Zitat von Aeoline im Beitrag #38
Wäre halt wichtig zu wissen, ob der Raum zur Orgel passt...
Es wäre halt schön, wenn die Hersteller optional eine Impulse-Response-Datei mitliefern, um ein Sample-Set ggf. in Nahaufnahme mit dem Faltungshall zu spielen. Das würde bei der Nancy erheblich Hauptspeicher sparen und es wäre nicht der allerneueste Prozessor notwenig, um das Set auch im Tutti spielen zu können. Mit dieser Akustik wird das nahezu eine Voll-Katastrophe hinsichtlich der Prozessorauslastung sein.
Meinen PC müsste ich sehr wahrscheinlich bei einer Polyphonie von ca. 5000 begrenzen müssen, d.h. im Klartext, dass dann Hauptwerk bei dieser Grenze die Hallfahnen automatisch kürzt, was man im Ergebnis leider hören wird. In diesen Fällen ist nur die Verwendung von Faltungshall eine Lösung.
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