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Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
#1 Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
... wird derzeit generalüberholt. Das Instrument aus der einheimischen Werkstatt von Georges Haupt (Lintgen) stammt aus 1938 und hat 86 Register.
Haupt war Schüler von Georg Stahlhuth und von diesem nach Luxemburg geschickt, um eine dort Filiale aufzubauen. Ende der 20er Jahre machte er sich selbständig und betrieb dort fortan eine gut eingeführte Firma von regionaler Bedeutung, die bis Anfang der 60er Jahre bestand.
Seine Kegelladen-Orgeln gelten als robust und orientieren sich am Stil, den ich gerne als "rheinische Sinfonik" bezeichne und den auch das Haus Klais in seinen Bauten zwischen den Kriegen kultivierte.
Ich habe als Jüngling etliche Male am Spieltisch der Domorgel gesessen. Denn der "ewige" Domorganist, Maître Albert Leblanc, der mehr als 60 Jahre lang bis zu seinem Tod 1987 dort amtierte, war ein enger Freund meines ersten Orgellehrers. Da sich auch die Chöre prima verstanden, haben sie in den 60ern und 70ern mehrmals gemeinsame Großprojekte gestemmt, u.a. die spätromantischen orgelbegleiteten Messen und Motetten (z.B. ein unbeschreiblich "pompichtes" Tantum Ergo) des Luxemburger Komponisten und Domchordirektors Dominique Heckmes (1878-1938). Heckmes galt als der "Luxemburger Bruckner". Sein "Te Deum" für Chor und Orgel wurde jedes Jahr am Nationalfeiertag in der Kathedrale aufgeführt und ich war da einmal als Begleitorganist eingeteilt.
Diese Orgel ist m.E. ein absoluter Wurf. Ich kenne kein Instrument aus eigener Betastung, das so viel Dynamik ermöglicht. Allein mit dem Crescendotritt ergibt sich eine nahezu bruchlos wirkende Steigerung bis zum Einsatz der Mixturen. Und die herrlich vergoldenden Zungen geben dann den letzten Kick. Wenn die Batterie im Schwellwerk zu grummeln begann, ist es mir jedes Mal eiskalt über den Rücken gelaufen. Die Orgel steht vorn rechts auf einer Empore in der Vierung des Hochchores und in diesem Raumteil ist die Wirkung elementar.
Georg Westenfelder, der Anfang der 70er eine Firma in der Nachfolge Haupts gründete, baute dann 1995 auf der rückwärtigen Empore im Langhaus eine "klassische" Orgel mit IV/60. Sie bekam eine "historische" Temperierung. Auf einer - musikalisch exzellenten - CD von Christian Schmitt klingt sie leider wie der sprichwörtliche Sack rostiger Nägel. Einige Jahre später wurde dann die Temperatur auf Initiative des früh und plötzlich verstorbenen Leblanc-Nachfolgers Carlo Hommel geglättet - vermutlich mit dem Hintergedanken eines Zentralspieltisches. Damit hätte die Orgelanlage mit 146 Stimmen zu den größten Europas gehört. Der reich gegliederte Freipfeifenprospekt passt hervorragend in das architektonische Umfeld.
Den Auftrag zur Restaurierung der Haupt-Orgel bekam Rieger. Der folgende Artikel in der Tageszeitung "Luxemburger Wort" berichtet, dass die Orgelbauer das Instrument nicht in die Werkstatt transferieren, sondern auf der (sehr geräumigen) Empore arbeiten.
https://www.wort.lu/de/panorama/restauri...a2cc1784e361c17
2,7 Millionen € soll die Sache also kosten - ein m.E. äußerst verdienstvolles Projekt. Denn diese Orgel ist ein absolutes Spitzenerzeugnis einer singulären Orgellandschaft.
Wenn es mal zu einem Forumstreffen im Dreiländereck Saar/Lothringen/Luxemburg kommen sollte, ist die Luxemburgerin im generalüberholten Zustand um so mehr ein absolutes Top-Ziel.
LG
Michael
#2 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
Auf der Seite
www.orgues.lu
ist der Orgelbestand Luxemburgs fast vollständig katalogisiert. Und auf der Seite der Kathedrale findet sich (unterhalb der Bilder) ein pdf mit einem Sachstandsbericht des Kirchenvorstandes:
http://www.orgues.lu/index.php?option=co...d=79&Itemid=471
Für die, die des Französischen nicht mächtig sind, habe ich ihn hier übersetzt: (nein, nicht mit Google-Translator oder ähnlichen Krücken, sondern mit Hirnschmalz ...)
https://www.dropbox.com/s/sfw4pxviulpnqc...mburg.docx?dl=0
LG
Michael
#3 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
Über Albert Leblanc, der 61 Jahre lang (1926-1987) Domorganist in Luxemburg gewesen war, gibt es hier Biographisches nachzulesen:
https://musique.uni.lu/wp-content/upload...LANC-Albert.pdf
Vor einigen Jahren erschien in einer kleinen Auflage eine Kassette mit digitalisierten Orgelaufnahmen Leblancs auf fünf CDs, die meisten Einspielungen hatten an der Orgel der Kathedrale für Radio Luxemburg stattgefunden.
Bei einem Besuch in Luxemburg vor ein paar Jahren habe ich die Kassette in einem super bestückten CD-Laden unweit der Kathedrale entdeckt. Leider ist sie in keinem Katalog gelistet.
Ich besitze auch eine Schallplatte des Domchores aus den frühen 60ern, zu der Leblanc einige Orgelwerke eigener Feder beisteuerte.
Mit seinem eigenen Kompositionsstil outete er sich als Repräsentant der franko-flämischen Schule in der Traditionslinie Lemmens, Weitz, Jongen.
M.W. gibt es keine gedruckten Kompositionen, aber Autographe im Archiv der "Maitrise", des Domchores.
LG
Michael
#4 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
Lieber Michael,
hab herzlichen Dank für die schönen Informationen. Daß diese Orgel weiterleben darf hat mich doch sehr erfreut. Hoffentlich bleibt der originale Sound erhalten. Ich habe den Meister Anfang der 80iger noch selbst mit jugendlichem Staunen gehört. Bei einem gemeinsamen Besuch der Kathedralorgel bin ich wenn irgend möglich sofort dabei :-)
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #3.
Über Albert Leblanc, der 61 Jahre lang (1926-1987) Domorganist :
Mit seinem eigenen Kompositionsstil outete er sich als Repräsentant der franko-Flämischen Schule in der Traditionslinie Lemmens, Weitz, Jongen.
M.W. gibt es keine gedruckten Kompositionen, aber Autographe im Archiv der "Maitrise", des Domchores.
Dazu kann ich Dir hoffentlich zu Freude beisteuern:
Luxemburg, le 10 avril 1984
schrieb Leblanc zu seiner Auswahl im Autograph veröffentlichten Orgelwerken : "C´est grace aux efforts soutenous du Cercle des Amis et Elèves de Maitre Albert Leblanc que ce recueil a pu etre édité. Qu´ils en soient remerciés."
Titel: "ALBERT LEBLANC Pièces pour orgue", RTL Edition, Luxembourg, 1984 // Mise au net des partitions: Norbert Zeches,
N° d´éditeur: 84083 ISBN: 2-87951-082-1
#5 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
Da müsste ja dann wohl mindestens ein Exemplar im Archiv von RTL zu finden sein ...
Typisch für Leblancs Stil waren die "Finaltoccaten", die er über das Schlußlied eines Gottesdienstes aus dem Ärmel zu schütteln pflegte: C.f. mit allem, was das Pedal hergab (bei der Reprise dann Doppelpedal), darüber carillon-artiges Toccatengewusel (oft viel Quint- und Quartgeschichtetes à la Schroeder), unterbrochen von einem manualiter-Mittelteil auf den geschlossenen Schwellwerken, die dann vor Einsatz der Reprise einen kräftigen Tritt bekamen. Sehr wirkungsvoll, wenn dann eine schier unermeßliche Klangwelle aus der Chorvierung in das Hauptschiff flutete.
LG
Michael
#6 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
#7 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #5
Typisch für Leblancs Stil waren die "Finaltoccaten", die er über das Schlußlied eines Gottesdienstes aus dem Ärmel zu schütteln pflegte: C.f. mit allem, was das Pedal hergab (bei der Reprise dann Doppelpedal), darüber carillon-artiges Toccatengewusel (oft viel Quint- und Quartgeschichtetes à la Schroeder), unterbrochen von einem manualiter-Mittelteil auf den geschlossenen Schwellwerken, die dann vor Einsatz der Reprise einen kräftigen Tritt bekamen. Sehr wirkungsvoll, wenn dann eine schier unermeßliche Klangwelle aus der Chorvierung in das Hauptschiff flutete.
Ein Beispiel dafür habe ich auf iTunes gefunden. Eine Aufnahme von Leblanc aus der Kathedrale in Luxembourg von Paul Breisch gespielt zu „Klagt in Leid“. „Luxembourg Maitrise de la Cathedrale“ heisst die CD.
Habe vorher nichts von ihm gehört, fand dieses Stück aber in der Tat nicht unspannend. Da es in Luxembourg ja auch eine gute Küche gibt, sollte wohl ein Besuch nach dem Lockdown und der Orgelrenovierung auf den Plan kommen...
Danke für den guten Tipp, Michael!
Cavaille-Coll St. Sernin / Toulouse - oder so was in der Richtung... ;-)
Gloria Concerto 469 CC - 2021
www.orgelmusik-kelkheim.de
#8 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
Oh, da dürfte es sich vermutlich um das Remastering der Schallplatte handeln, die ich besitze. "Klagt in Leid" war das Favoritstück in Leblancs Schülerkreis. Dem Titel zum Trotze steigert sich das Stück zu einem recht triumphalen Schluß.
@haute cuisine luxembourgeoise:
Die Sterneköchin Lea Linster gehört zur Amigo-Szene meines Brüderleins. In ihrem Laden haben wir einige Male ein kernfamiliäres Gelage gehalten.
Gerade entdeckt: Einige Auszüge aus der CD-Box, gespielt vom Maître himself:
https://www.youtube.com/results?search_query=albert+leblanc
LG
Michael
#9 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
Die symphonische Hauptorgel der Kathedrale von Luxemburg , wir nicht nur komplett restauriert , sondern auch um mehrere Register erweitert . Diese Register stammen aus der früheren Orgel die im Jahr 1995 durch eine klassische Orgel ersetzt wurde . Die kleineren Pfeifen werden bei Rieger Orgelbau in Schwarzach restauriert , die grösseren Pfeifen werden in der Kathedrale selbst restauriert . Der Klang dieser hervorragenden Orgel soll unverändert erhalten bleiben , nur versucht man die Klangausstrahlung der Orgel im Kirchenraum präsenter zu machen , indem man mehrere Register der Orgel auf den beiden Seitenemporen vor dem Altar installiert . Ich kenne diese fantastische Orgel seit meiner Kindheit , und habe oft dem 1987 verstorbenen Organisten Mâitre Albert Leblanc mit Begeisterung zugehört . Da ich nicht weit weg von Luxemburg wohne , nutze ich jede Gelegenheit , mir den Fortgang dieser Orgelrestauration in der Kathedrale selbst an zu schauen . Im letzten Jahr sollte die Orgel nach der Muttergottesoktave zur Restauration abgebaut werden . Der feierliche Schluss vor dem Abbau sollte bei der Schlussandacht die Toccata über „Klagt in Leid „ von Albert Leblanc sein . Aber am zweiten Tag der vierzehn Tage dauernden Muttergottesoktave , erwachte die „alte Dame“ ,wie die symphonische Hauptorgel liebevoll genannt wird , morgens nicht mehr , ohne dass jemand davon wusste verabschiedete sie sich am Tag vorher mit der Toccata von „Klagt in Leid“ zum Schluss einer Pilgermesse. Auf Wiedersehen „Alte Dame“ oder besser gesagt bis bald !
LG
Jungbluth Guy
#10 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
Hallo und willkommen, lieber Guy!
Herzlichen Dank für Deine Informationen über die Luxemburger Orgel. Einer meiner Freunde, der Dir sicher bekannte OBM Herbert Schmidt aus Mersch, hatte die Orgel in den 70ern und 80ern in Pflege und ich bin einige Male mit ihm in den Schwellwerken herumgestiefelt. Die Orgel ist ein bedeutendes Denkmal aus der großen Zeit der Firma Haupt.
Mein erster Orgellehrer, der damalige Kantor in Mettlach/Saar, war mit Maître Leblanc eng befreundet und ich durfte zweimal als Begleitorganist bei Auftritten des damals weithin geschätzten Mettlacher Kirchenchores in der Kathedrale mitwirken. Das bruchlose Crescendo, das die Orgel ermöglicht, ist von elementarer Gewalt und bleibt mir unvergesslich.
Ich würde mich riesig freuen, wenn Du etwas Bildmaterial bereitstellen könntest. Leider gibt es ja nur von der Westenfelderin eine CD mit Christian Schmitt. Aber ich hoffe, das wird sich ändern, wenn die Haupt-Orgel wieder klingt. Denn sie ist und bleibt die Hauptorgel in diesem Raum. (Das Wortspiel musste jetzt einfach sein!)
Wenn die Pandemie - hoffentlich bald - Vergangenheit ist und die Orgel wieder bespielt werden kann, steht Luxemburg ganz oben auf der Zielliste des ersten nach-pandemischen Heimatbesuches.
Vielleicht sieht man sich?
Bis dahin LG
Michael
#11 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
#12 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
Kein Vergleich, da völlig unterschiedliche Ästhetiken!
Die Haupt ist ein Instrument der Orgelbewegung, direkt auf den Fundamenten der Spätromantik gebaut. Das, was ich gern als linksrheinische Sinfonik bezeichne, die zwischen den Weltkriegen z.B. auch von Hans Klais kultiviert wurde. Eine geniale Orgel für Flor Peeters und die ganze franko-flämische Sinfonik. Aus diesem Topf kam ja auch Albert Leblanc. Da hatte eine Orgel ihren kongenialen Organisten gefunden.
Dudelange hingegen ist ein herrlicher spätromantischer Farbkasten, von sowas hat Karg-Elert vermutlich geträumt. Dort wurde die vorhandene Orgel mit neuem Pfeifenmaterial quasi verdoppelt. Zwei völlig verschiedene, aber in sich ungemein stimmige Instrumente - und das nur wenige Kilometer voneinander entfernt ...
LG
Michael
#13 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
Zitat von Jungbluth Guy im Beitrag #9
Der Klang dieser hervorragenden Orgel soll unverändert erhalten bleiben , nur versucht man die Klangausstrahlung der Orgel im Kirchenraum präsenter zu machen , indem man mehrere Register der Orgel auf den beiden Seitenemporen vor dem Altar installiert .
Das ist eine interessante Information. Wie muss ich mir das vorstellen? Emporen in Altarnähe habe ich nie bewusst wahrgenommen. Die Hauptorgel steht doch rechts auf der Musikempore, das Positiv an der rechten Stirnwand über Eck. Links ist die Empore für die Großherzogliche Familie.
Werden dann zu beiden Seiten des Hochaltares kleinere Pfeifenprospekte zu sehen sein, oder stehen die neuen Register verdeckt?
Weißt Du, welchem Werk die Stimmen zugeordnet werden? Dass es sich um die Register des ehemaligen Teilwerkes auf der Langhaus-Empore handelt, gewährleistet ja eine bruchlose Integration in den vorhandenen Bestand und erhöht sicher die Klangpräsenz der Orgel im Raum, der ja eigentlich aus zwei aneinandergefügten Räumen (altes Kirchenschiff von 1613 und neue Altarvierung aus den 1930er Jahren) besteht.
In Carlo Hommels Amtszeit gab es ja wohl Pläne, die Orgel von Westenfelder auch vom Hautspieltisch aus bespielbar zu machen. Als "vorbereitende Maßnahme" bekam die Westenfelderin ja damals eine gleichschwebend temperierte Stimmung, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Dazu wäre ja wohl ein neuer Spieltisch fällig - wobei ich den vorhandenen für ebenso denkmalwert halte wie die Orgel insgesamt.
Weißt Du, ob solche Überlegungen noch eine Rolle spielen? Natürlich vertreten beide Instrumente völlig verschiedene klangästhetische Ansätze. Und es ist m.E. schon diskussionswürdig, diese kontrastierenden Stile an einem Spieltisch zusammenzuführen.
Ich freue mich über jede Insider-Information.
LG
Michael
#14 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
Lieber Michael
Seitlich der Orgelempore wo das Positiv stand , installiert Rieger mehrere Register , genauso auf der anderen Seite neben der Fürstentribüne ,werden auch mehrere Register installiert . Diese beiden Prospekte ähneln dem Prospekt der Hauptorgel . Ich hatte im Januar dieses Jahres , bei einem Fotobesuch der Kathedrale , ein sehr interessantes Gespräch mit dem Organisten der Kathedrale Maître Paul Breisch . Da kam auch die Spielbarkeit der Hauptorgel und der klassischen Orgel von nur einem Spieltisch aus zum Gespräch . Man hatte das ins Auge gefasst , wurde aber dann wieder fallen gelassen , weil die beiden Orgeln , erstens im Klang zu unterschiedlich seien , und zweitens die klassische Orgel im Gegensatz zu der Hauptorgel eine mechanische Traktur besitzt . Das Defizit von der klanglichen Ausstrahlung im Kirchenraum , wird jetzt ausgeglichen durch das zusätzliche Pfeifenwerk auf den beiden Nebenemporen . Welche zusätzliche Register jetzt auf diese beiden Nebenemporen kommen , weis ich im Moment noch nicht , der Kirchenrat von Notre Dame , soll aber in Kürze Auskunft darüber geben . Der originale Hauptspieltisch wird durch zwei neue Spieltische ersetzt , einer auf der Orgelempore , und einer unten freibeweglich in der Kathedrale .
Der original Haupt Spieltisch , bleibt integral erhalten und bekommt einen Ehrenplatz in der Kathedrale . Du siehst mich auf einem Foto das im Januar dieses Jahres , bei meinem Treffen mit dem Organisten der Kathedrale gemacht wurde , am Haupt Spieltisch , der jetzt unten rechts am Eingang der Kathedrale steht . Es freut mich immer sehr , Freunden der symphonischen Hauptorgel Informationen zur Verfügung zu stellen . Für mich , und nicht nur für mich ist die Restauration der Hauptorgel eine Herzenzangelegenheit , und ich werde mich auch nach Absprache mit dem Titularorganisten , an dem Wiederaufbau beteiligen . Für weitere Fragen stehe ich dir immer zur Verfügung.
LG
Jungbluth Guy
DSC_0063.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSC_0062.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Orgelbau Rieger Symphonische Hauptorgel Kathedrale von Luxemburg.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
#15 RE: Die große Orgel der Luxemburger Kathedrale ...
Lieber Guy,
herzlichen Dank für die Bilder. Jetzt hab' ich's kapiert: An den Standort des bisherigen Positivs kommt ein Solowerk mit einem offensichtlich neuen, dem Pfeifenbild am Hauptgehäuse nachempfundenen Prospekt. Das sieht sehr gut und stimmig aus - besser als die vorherige schlichte Pyramide. Wenn ich es recht verstanden habe, kommt dann vis-à-vis (auf die in Blickrichtung zum Altar linke Seite) nochmal ein identisches Gehäuse.
Würde man alles aus der alten Orgel von der Westempore verwenden, wäre ja die 100-Register-Marke geknackt ...
Das wäre schon eine feine Sache, die Orgel wieder so zu hören, wie Haupt sie anno '38 abgeliefert hat.
Ich finde es prima, dass er alte Spieltisch funktionell erhalten bleibt. Die beiden neuen bleiben viermanualig? Oder gönnt man sich für die Raumposition einen fünfmanualigen?
Gibt es schon einen "Fahrplan" für die Fertigstellung/Weihe? Ich wäre sehr daran interessiert, die fertige Orgel möglichst zeitnah zur Einweihung live zu erleben. Ohnehin war in schon fast ein Jahr nicht mehr in der Heimat und meine Vorräte am guten Kaffee und anderem "Schmuggelgut" aus Luxemburg gehen zur Neige ...
Mein letzter Besuch in Luxemburg-Stadt ist schon bestimmt ein Dutzend Jahre her. Damals habe ich in einem CD-Laden wenige Schritte vom Hauptportal der Kathedrale entfernt eine Box mit fünf CDs gekauft, auf denen alle von Maître Leblancs Spiel existierenden Tondokumente zusammengetragen sind. Leider geben die Aufnahmen, die ja aus Zeiten stammen, in denen die Stereo-Technik noch in den Kinderschuhen steckte, nur sehr bedingt die herrliche Klangfülle dieser Orgel in der warmen Akustik der Altarvierung wieder. Wenn die Orgel fertig ist, sollte Paul Breisch unbedingt die zum Instrument passende Literatur einspielen. Ich dächte da - neben Leblancs Werken - vor allem auch an die Belgier wie Callaerts, Jongen, Lemmens und Flor Peeters. Dafür dürfte diese Orgel das wohl authentischste Instrument sein, das unverändert existiert.
Ich finde es prima, dass Du uns über das Projekt auf dem qui vive hältst.
LG
Michael
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