Hm, da muss ich wohl noch etwas üben

Hallo
Meint ihr, dass überhaupt jemand zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, der gemäss seinen eingereichten Unterlagen nicht, wie im Inserat gefordert, Mitglied einer Gliedkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland ist?

Zitat: "Ist sowas denn mit dem Grundgesetz vereinbar? - wenn wir bei uns einen Ingenieur suchen, dann verlangen wir auch nicht, dass er aus der IG Metall austreten muss..."

Wenn beispielsweise eine Partei einen Mitarbeiter an verantwortlicher Position sucht, dann darf sie doch im Inserat schreiben, dass Parteimitglieder erwünscht sind, oder nicht?

Ich muss allerdings gestehen, dass ich nicht weiss, wie das in Deutschland en detail geregelt ist....

Es wurde soweit ich weiß mal gerichtlich geklärt sind, dass die Kirchen solche Dinge zumindest bei Posten verlangen können, die direkt in der Verkündigung (Kirchenmusiker und Pfarrer vor allem, es gibt Grenzfälle wie KiTa-Mitarbeitende) tätig sind. Ich denke, dass das auch Sinn macht. Wie sollte jemand sinnvoll verkündigen, für den es ein Problem wäre Mitglied des Ladens zu sein?

Bei einer Reinigungskraft bspw. sähe es anders aus

PS: Harald könnte man auch abseits der konfessionellen Grenze wohl problemlos abweisen, da die erforderlichen Studienabschlüsse in Kirchenmusik nicht vorhanden sind. Das wäre wohl im Zweifelsfall das noch stärkere Argument ;-)

Das ist überhaupt kein Problem, Stichwort "Tendenzbetrieb". Da die Kirchenmusik in der Ev. Kirche zur Verkündigung zählt, ist eine entsprechende Einschränkung arbeitsrechtlich unproblematisch. Anders wäre es jedoch, wenn es sich zum Beispiel um die Ausschreibung einer Hausmeisterstelle handeln würde.

Zitat von Aeoline im Beitrag #13

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Jetzt mag ich da aber noch etwas drauf rumreiten... - was wäre, wenn ein studierter A-Musiker mit katholischem Glaubensbekenntnis sich bewerben würde?

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Zitat

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§ 3 a
Besondere Anforderungen für das Dienstverhältnis
(1) Die Auswahl der beruflich in der Kirche und ihrer Diakonie tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richtet sich nach der Erfüllung des kirchlichen Auftrags in seiner konkreten Ausgestaltung. Die berufliche Mitarbeit in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und ihrer Diakonie, insbesondere in Verkündigung, Seelsorge und evangelischer Bildung, setzt die Zugehörigkeit zu einer Gliedkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland oder einer Kirche voraus, mit der die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens in Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft verbunden ist. Ausnahmen sind nur gemäß der Absätze 2 und 3 zulässig, jedoch nicht für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen Aufgaben im Pfarrdienst, der Seelsorge oder des kirchlichen Unterrichts, im gemeinde- oder religionspädagogischen Dienst oder im kirchenmusikalischen Dienst übertragen sind.
(2) Als Dienststellenleiterinnen und Dienststellenleiter, als Leiterinnen und Leiter kirchlicher Bildungseinrichtungen und Kindertagesstätten können auch Personen eingestellt werden, die Glieder einer christlichen Kirche sind, die der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland angeschlossen ist oder der Vereinigung Evangelischer Freikirchen angehört, wenn andere geeignete Personen nach Absatz 1 Satz 2 nicht zu gewinnen sind. Sofern es nach Art der Aufgabe unter Beachtung der Größe der Dienststelle oder Einrichtung und ihrer sonstigen Mitarbeiterschaft sowie des jeweiligen Umfelds vertretbar und mit der Erfüllung des kirchlichen und diakonischen Landeskirchliches Auftrags vereinbar ist, können für die übrigen Aufgaben auch Personen eingestellt werden, die keiner christlichen Kirche angehören. Das gilt gleichermaßen für Aufgaben im Bereich der Kindertagesstätten und evangelischen Schulen, wenn der Anstellungsträger im Übrigen seiner Verantwortung zur Gewährleistung der evangelischen Prägung der Einrichtung gemäß § 1 Absatz 2 nachkommt.
(3) Für eine Beschäftigung im Dienst der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und ihrer Diakonie kommt grundsätzlich nicht in Betracht, wer aus der evangelischen Kirche oder einer der in Absatz 2 Satz 1 genannten Kirche ausgetreten ist, ohne die Mitgliedschaft in einer der dort genannten Kirchen zu erwerben, oder wenn festgestellt wurde, dass sich die betreffende Person durch ihr Verhalten von der Landeskirche getrennt hat.

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