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Osternacht Gloria Vorschläge
#32 RE: Osternacht Gloria Vorschläge
Was mir besonders gefällt, dass zur der Zeit im Magnificat noch Vorspiele eingebaut waren.
Das heutige katholische Gotteslob, bei allem Respekt, ist ein Spiegelbild vom aktuellen Stand des kath. Klerus zur Zeit (es gibt aber auch zum Glück Ausnahmen).
Im Urlaub besuche ich oft (meist) den ev. Gottesdienst (Nordelbe) und blättere gerne im Liedbuch. Ich finde den Inhalt einfach positiver und lebensnaher gestaltet.
#33 RE: Osternacht Gloria Vorschläge
@ Wichernkantor
Jaaa..
Peter Piel!
Dessen legendäre Sätze waren jene der Orgelbücher meiner Heimat-Erzdiözese Freiburg
("Magnifikat"-Gesangbuch von 1892, später bearbeitet von Franz Philipp 1929, unter Übernahme der meisten Sätze von Piel)...
Viele Grüße
Bernhard
#34 RE: Osternacht Gloria Vorschläge
Ich hatte mal ein Orgelbuch des Erzbistums Köln aus 1905 beim "Entrümpeln" einer Orgelempore gefunden und von der Gemeinde geschenkt bekommen. Da stammte das ganze Buch (Vorspiele, Begleitsätze, Nachspiele) aus der Feder von Peter Piel.
Ich habe damals in einer Kirche geübt, die im weitläufigen Kurpark lag und keiner Kirchengemeinde, sondern dem Staat gehörte. Gelegentlich haben da auch Kurgäste gespielt, die sich den Schlüssel bei der Kurverwaltung holen konnten. Leider wurden sie nicht namentlich erfasst, sondern mussten nur ein Pfand für den Emporenschlüssel hinterlegen. Eines Tages war das in einem (leider nicht verschließbaren) Notenschrank hinter der Orgel gelagerte Buch verschwunden ...
Im Laufe meines Erdenwallens sind mir bestimmt zwei Dutzend Notenbände von Emporen geklaut worden.
LG
Michael
#35 RE: Osternacht Gloria Vorschläge
Lieber Michael,
Kann es sein, daß Du aus diesem Jahr eine Ausgabe aus Trier in der Hand hattest?
Das Kölner "Orgelbuch zum Gebet- und Gesangbuch für die Erzdiözese Köln" 01. Juli 1905 stammt vom Herausgeber Carl Cohen unter Mitwirkung von Professor Koenen (Bachem Verlagsnummer 1098). Die Vorspiele waren in der Ausgabe von 1905 von August Wiltberger.
Von Peter Piel habe ich neben seinem 3 bändigen "Vorspielbuch", ua noch:
"Orgelbuch zu dem Osnabrücker Diözesan - Gesangbuch" von Peter Piel, Osnabrück, 1903.
Vom Vorspielbuch habe ich zum alten GL mal ein Excerpt gemacht....
#36 RE: Osternacht Gloria Vorschläge
Nein, das Buch war definitiv komplett von Piel, für den Gebrauch im Ebm. Köln im Verlag Bachem herausgegeben. Das war ja der Witz an der Sache - ich bekam es geschenkt, weil ich damals als Student eine nebenamtliche Stelle in einem Ort namens Bachem hatte ...
Es lag auf der Empore der Kirche eines kleinen Hunsrückdorfes. Dort stand eine elektronische "Röhrenorgel" mit Einzeltongeneratoren aus den frühen 60ern von Lipp, deren gesamte Kontakte korrodiert waren und bei der ich damals nur noch "Exitus" feststellen konnte. Wir bauten das ganze Gerät aus (incl. fest installierter externer Abtrahlung) und machen Platz für den Wiederaufbau einer eingelagerten PO, welchselbiger sich dann in mehreren Abschntten fast 20 Jahre hinziehen sollte ...
LG
Michael
#38 RE: Osternacht Gloria Vorschläge
Zitat von Orgelfan im Beitrag #32
Was mir besonders gefällt, dass zur der Zeit im Magnificat noch Vorspiele eingebaut waren.
Das heutige katholische Gotteslob, bei allem Respekt, ist ein Spiegelbild vom aktuellen Stand des kath. Klerus zur Zeit (es gibt aber auch zum Glück Ausnahmen
Ich hab mir die Noten heute mal vorgenommen und einige Stücke mal angespielt, das macht Laune.
Du musst nicht mit mehreren Notenbüchern hantieren, hast ein ordentliches Vorspiel, den Choral und ein Nachspiel,
alles auf einem Blatt.
Gar nicht s o dumm die Altvorderen, und das ganze klingt auch noch nach was.
Gruss Josef
#39 RE: Osternacht Gloria Vorschläge
Zitat von Späteinsteiger im Beitrag #38
Du musst nicht mit mehreren Notenbüchern hantieren, hast ein ordentliches Vorspiel, den Choral und ein Nachspiel, alles auf einem Blatt. Gar nicht so dumm die Altvorderen, und das ganze klingt auch noch nach was.
Ich kenne das noch aus der Zeit, als Kind bzw. Jugendlicher, dass unser damaliger Organist nach der letzen Strophe des Liedes noch ein ruhiges Nachspiel improvisierte. Habe später aber nie mehr Lied-Nachspiele in Gottesdiensten gehört. Sind solche Nachspiele vollkommen »out«?
#40 RE: Osternacht Gloria Vorschläge
Hallo,
Zitat von clemens-cgn im Beitrag #40
in der vorkonziliaren Praxis wurden damit häufig Zeitlöcher gestopft.
Beispiele:
Der Einzug der Dienste war noch nicht ganz fertig
Vom Asperges waren die Dienste noch nicht wieder ad sedes
Offertorium verzögerte sich z. B. durch Weihrauch....
so kenne ich das heute aber auch noch.
Vor Jahrzehnten im vorkonziliaren Ritus gabe es mehr und anderes davon. Ich grabe tief in meinen Erinnerungen: Die Gemeide sang ein Lied zum Einzug und der Organist verlängerte und verlängerte, bis Priester und Ministranten mit Stufengebet, Schulbekenntnis usw. fertig waren ("Confiteor..."). Wenn etwa ein Lied zum Sanktus gesungen wurde, wurde dann weiter gespielt, während der Priester das Hochgebet für sich betete u.ä.
Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.
#42 RE: Osternacht Gloria Vorschläge
Zitat von clemens-cgn im Beitrag #40
in der vorkonziliaren Praxis wurden damit häufig Zeitlöcher gestopft.
Verstehe, sehr einleuchtend! Danke dir!
Die vorkonziliare Liturgie dauerte bei uns noch einige Jahre länger als geplant.
Frage: Würde das heute überhaupt noch Sinn machen, nach der letzten Strophe eine »musikalische Abrundung« anzubauen? Oder würde das Kirchenbesucher oder Zelebranten eher befremden? Das hätte wohl auch mit der Form und Länge dieser »Abrundung« zu tun.
#43 RE: Osternacht Gloria Vorschläge
Es gibt Lieder und Situationen da spüre ich meiner Gemeinde nach dem Singen an: "Schade, dass das schon der letzte Vers war." Dann ziehe ich zu einem "last verse" oder einer kleinen Fuge über die letzte Verszeile noch ein paar Register zu, quasi ein "Ausrufezeichen" der Orgel.
Da die Orgelempore an einer Längsseite vorn und das Instrument seitenspielig ist, habe ich quasi die gesamte Gemeinde im Blick und es entspinnt sich via nonverbaler Kommunikation ein "concertare" im wahren Wortsinn.
Ich "plane" so etwas nicht. Das muss einfach "in der Luft liegen".
"Tut mir auf die schöne Pforte", "Du, meine Seele, singe", "Gott ist gegenwärtig" oder "Wachet auf, ruft uns die Stimme" sind immer aussichtsreiche Kandidaten für diese Praxis.
Am vergangenen Freitag ergab sich aber auch bei der Freiluft-Passionsandacht eine Situation, in der der markante Rhythmus von einer Halben und zwei Vierteln im Choral "Herzliebster Jesu" von der (nicht singenden!) Gemeinde so mitgetragen wurde, dass ich da eine "Cortège" mit einem Grand jeu zum Abschluß gespielt habe. (Gesungen hatte - wie bei uns seit Corona praktiziert - allein der Pfarrer. Aber der ist ein sicherer Sänger, der sensibel mit der Orgelbegleitung interagiert.)
LG
Michael
Nachspiele mache ich seit Jahren nach dem Halleluja, meistens mit voller Registrierung, um das eben gesungene Halleluja nochmals zu überhöhen.
In tempore pestillentiae (vulgo: Corona) spiele ich nach dem solistischen Kantorengesang oftmals noch ein paar Takte hintendran, um die nicht immer optimale Singstimme nicht als „letzten Eindruck“ beim Zuhörer stehen zu lassen; wenn es gut gelingt, erinnert dies dann ein wenig an Kammermusik. Auch Zwischenspiele zwischen den solistisch vorgetragenen Strophen mache ich in dieser Zeit sehr gerne.
#45 RE: Osternacht Gloria Vorschläge
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #43
Ich "plane" so etwas nicht. Das muss einfach "in der Luft liegen".
Zitat von Gemshorn im Beitrag #44
In tempore pestillentiae... spiele ich nach dem solistischen Kantorengesang oftmals noch ein paar Takte hintendran, um die nicht immer optimale Singstimme nicht als „letzten Eindruck“ beim Zuhörer stehen zu lassen; wenn es gut gelingt, erinnert dies dann ein wenig an Kammermusik.
Habe verstanden. Leider bin ich für spontane Aktionen nicht versiert genug. Werde mir aber im Vorfeld des nächsten Gottesdienstes Gedanken dazu machen.
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