Die Macht des Liedanzeigers

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01.06.2011 00:06
avatar  Regal
#16 RE: Die Macht des Liedanzeigers
Re

Hallo Triforium,

vielen Dank für diese amüsante Begebenheit.
Eigentlich sind Liedanzeiger etwas einfaches, eine Zifferntastatur zum Eingeben der Liednummer, mit Strophentasten und Ein/aus für die Anzeige, so sollte man meinen.
Es gibt da aber Modelle, die manchen aus so etwas simplen eine Wissenschaft. Ich hatte mal mit einem Modell zu tun, bei dem nach dem Einschalten ein "-" auf dem Display angezeigt wird und das um keinen Preis irgendwelche Tastatureingaben annehmen will, es sein denn man drückt eine spezielle Tastenkombination wie Alt + Strg +Entf. bei Windows... habe schon vergessen, was die Kombination war.
Ein Organist erzählte mir von seinem Modell: Spontan einfach Liednummern eingeben ist nicht, er müsse alles vorher einspeichern, damit während der Messe eine Anzeige möglich ist.


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01.06.2011 12:42
avatar  Triforium ( gelöscht )
#17 RE: Die Macht des Liedanzeigers
Tr
Triforium ( gelöscht )

Hallo Regal,

stimmt, ich kenne beide Varianten. Wobei der Liedanzeiger mit dem "-" im Display zum Ausdruck bringt: "Ich war ohne Strom u. möchte jetzt wieder eingeschaltet werden" (mittels Shortcut). An sich ist der Liedanzeiger aber tip-top.

Abgesehen von den
- Zifferntasten u. der
- "Strophen"-Taste, sowie der
- "+" und "-"-Taste (für die Strophenanzahl)
- "Anzeigen"-Taste und der
- "Löschen"-Taste

ist es auch noch gut, wenn
1.) man tatsächlich den gesamten Gottesdienst "einprogrammieren" kann, vor allem dann, wenn Andachten, Antwortpsalmen u. Anderes attaca erfolgen sollen. Einerseits die Noten herrichten/ aufblättern, andererseits die Liednr.'n jeweils eintippen, - das ist ein unnötiger Stressfaktor bzw. bedeutet, dass nur eins geschehen kann (blättern o. eintippen), was wiederum dazu führt, dass verschiedenartige "Handlungen" nicht parallel erfolgen können.

2.) Auch SEHR gut ist es, wenn der Liedanzeiger, nach einer voreingestellten Zeit, die Anzeige selber löscht u. im Display gleich die nächste Nummer aufruft, so dass man für die übernächste (einprogrammierte) Strophe (o. das nächste Lied//Andacht) nur noch Taste "Anzeigen" drücken muss.
-----------------------------
Das absolute Kuriosum ist der von Dir genannte Liedanzeiger

Zitat
er müsse alles vorher einspeichern, damit während der Messe eine Anzeige möglich ist.



In einer Gemeinde, in der ich höchst-selten Vertretung spiele, ist so ein "Ding". Man muss einen Doktor-Titel dafür haben, um die Funktionsweise zu verstehen:
Über die Zifferntasten "1"-"9" u. "0" muss man nicht nur die Lied-Nr. eingeben, nein, man muss auch die Speicherplatz-Nr. eingeben u. -immer noch über dieselben Tasten- speichern. Der dortige hauptsächlich spielende Organist hat mir mal die Funktionsweise erklärt. Aber da ich nur sehr selten dort spiele, weiß ich nie, wie ich das "Sch...."-Ding bedienen soll. Ich erkläre dann immer in der Sakristei: "Sie (der Priester o. ein Hivi) haben die Lied-Nr.'n anzuzeigen!" -

Aufgrunddessen kommt es immer wieder zu (witzigen) Pausen: Der Pfarrer schreitet zum Altar, beginnt mit der Gabenbereitung u. wundert sich, warum die Orgel nicht anfängt. "Ach ja, ich muss das Lied ja ansagen" - folglich lässt er die Ministranten mit den "Gerätschaften" erst mal stehen. Dann lässt er blättern u. wiederholt nochmals die Ansage. Weil ich aber gedacht habe, er sagt die Lied-Nr. nur 1x an, habe ich schon mit dem Choralvorspiel begonnen. - Also es immer wieder interessant, wie die Aussage "Sagen Sie die Lieder an" verschiedenartig ausgeführt werden kann.

Gruß

Triforium


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09.07.2011 10:35
#18 RE: Die Macht des Liedanzeigers
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Administrator

Ich häng meine Frage mal an diesen Thread: [wink]

Wie bestückt ihr euren althergebrachte (= nicht-elektronische) Liedertafel?
Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, die Gesangbuchsnummern so auszustecken, dass man beim Blick auf den Liedanzeiger gedanklich nicht auf eine bereits "abgehandelte" Nummer zurückgreifen muss.

Ein Beispiel:

616 1-3
464
529 5
616 4+5
469
470
266


Im obigen Beispiel taucht Lied Nr. 616 zweimal am Liedanzeiger auf, auch die Gesänge der Messreihe sind einzeln ausgewiesen. Auf die Anzeige von Kyrie- und Hallelujarufe verzichte ich im Regelfall aus platzökonomischen Gründen.
In etlichen Gemeinden wird hierzulande jedoch eine reduzierte Aussteckpraxis gepflogen, sodass unser Beispiel dort wie folgt ausgesehen hätte:

616
464
529
266


Dass dann zur Gabenbereitung nochmals 616 an der Reihe ist, wäre hier zB nicht ersichtlich; ebensowenig, welcher der insgesamt acht Kehrverse unter Nr. 529 gesungen werden soll.
Wie ist es in euren Gemeinden üblich?


Auf Orgelsuche.

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09.07.2011 14:06
avatar  pvh
#19 RE: Die Macht des Liedanzeigers
pv
pvh

Hallo,

Zitat von Gemshorn
Wie bestückt ihr euren althergebrachte (= nicht-elektronische) Liedertafel? [...]
616 1-3
464
529 5
616 4+5
469
470
266


Die 5 bei 529 wird ausgesteckt, 1-3 bei 616 nicht, weil es ja eh die ersten Strophen sind und die Gemeinde automatisch mit 1 beginnt und dann halt weitermacht. Bei uns kommt es praktisch nie vor, dass ein Lied mehrfach im Gottesdienst auftaucht. Jedesmal nach den Ferein ist das sogar ein Thema, dass die Österreicher und Bayern mit einem oder zwei Liedern eine ganzen Gottesdienst bestreiten. Finden die Leute hier kurios. Aber wenn, dann würden die Leute bei der Fortsetzung von 616 automatisch mit Strophe 4 weitermachen. Ich würde aber wohl 616 4- oder 4+5 aufstecken.

Zitat von Gemshorn
616
464
529
266


So etwas würde bei uns nicht aufgesteckt. Wir haben 8 Zeilen, das reicht für 11-12 Posten. Ich stecke Kyrie und Gloria, Sanktus und Agnus Dei usw. meist in eine Zeile. Zwischengesang und Halleluja passen leider oft nicht in eine Zeile.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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09.07.2011 14:44
avatar  Guilain
#20 RE: Die Macht des Liedanzeigers
Gu

Zitat
Jedesmal nach den Ferien ist das sogar ein Thema, dass die Österreicher und Bayern mit einem oder zwei Liedern eine ganzen Gottesdienst bestreiten.


Die von J. F. Doppelbauer als "Streubüchsenprinzip" karikierte Methode der Lied-Auswahl ist sicher nicht das Wahre, denn so wird das Profil der einzelnen Gesangsteile verwischt. Bei manchen Gesangselementen kann man immerhin durch die Wahl desselben Liedes auch bewusst Bezüge herstellen, z. B. zwischen Eröffnungs- und Gabenbereitungs-Gesang (weil auch die Gabenbereitung eine Art Eröffnung ist) oder zwischen Eröffnungs- und Dankgesang. (Strophe 1.-2. als Eröffnungsgesang und Strophe 3.-4. zwischen den Lesungen oder die 3. Strophe des Eröffnungsliedes anstelle des Gloria gehen natürlich nicht.)
Im Übrigen meine ich: In unseren Messen wird eher zu viel gesungen - nämlich zu viele Lieder bzw. Liedstrophen. Gerade wenn man nur Lieder und keine anderen Gesangsformen verwendet (weil etwa kein/e Kantor/in da ist), ist es m. E. besser, nur an wenigen Stellen die Gemeinde singen zu lassen und etwa bei Gabenbereitung und Kommunion Orgelliteratur einzusetzen.


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10.07.2011 14:11 (zuletzt bearbeitet: 04.02.2024 18:41)
avatar  pvh
#21 RE: Die Macht des Liedanzeigers
pv
pvh

Hallo,

Zitat von Guilain
Im Übrigen meine ich: In unseren Messen wird eher zu viel gesungen - nämlich zu viele Lieder bzw. Liedstrophen. Gerade wenn man nur Lieder und keine anderen Gesangsformen verwendet (weil etwa kein/e Kantor/in da ist), ist es m. E. besser, nur an wenigen Stellen die Gemeinde singen zu lassen und etwa bei Gabenbereitung und Kommunion Orgelliteratur einzusetzen.


na ja, die Leute singen halt schon gerne. Davon abgesehen singt bei uns bei Kyrie, Zwischengsang (Psalm), Halleluja und Agnus Dei in der Regel die Schola vor, wenn die nicht da ist, übernimmt das meist der/die Organist/in (singend) oder der/die Lektor/in (lesend, kein Gesang). Zur Gabenbereitung gibt es fast immer ein Gemeindelied, zur Kommunion spielt meist die Orgel, manchmal gibt es zu Kommunion auch so ein litaneiähnliches endlos-Prozessionslied wie "Laudate omnes gentes" oder "Ubi caritas", wobei Gemeinde und Orgel (Improvisation) jeweils 1 Strophe abwechselnd übernehmen. Da können die Leute beim Anstehen gut mitsingen. Neben Gloria und Sanktus gibt es Gemeindelieder zum Einzug und Auszug, zur Gabenbereitung und als Dankgesang. Diese Tradition hat sich auch deswegen in der Gemeinde etabliert, weil die früheren Organisten/innen keine Literatur gespielt haben. Der Pastor wäre offen für Orgelstücke zur Gabenbereitung. Beim Auszug bleiben Pastor und Ministranten jetzt während des Schlussliedes stehen und ziehen zum Orgelnachspiel aus.

Beste Grüße von der Waterkant
Christoph P.


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29.11.2011 10:41 (zuletzt bearbeitet: 04.02.2024 18:42)
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#22 RE: Die Macht des Liedanzeigers
An
Anonymous ( gelöscht )

Ich habe vor etwa einem Jahr im Sonntagsgottesdienst (ZDF) eine Gottesdienstübertragung aus Österreich gesehen.
Dort brauchte man keine Liedanzeige, da es eine große Leinwand gab, auf die der Text der entsprechenden Lieder eingeblendet wurde.
Also: Karaoke-Feeling pur.
Naja, wems gefällt …


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29.11.2011 13:11
avatar  Guilain
#23 RE: Die Macht des Liedanzeigers
Gu

Projizieren ist bestenfalls eine Notlösung. - Hätte ich etwas zu reden, würde ich elektronische Liedanzeiger verbieten. Die stören doch nur. Warum verwendet man keine Stecktafeln?


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29.11.2011 16:23
avatar  Regal
#24 RE: Die Macht des Liedanzeigers
Re

Zitat
Projizieren ist bestenfalls eine Notlösung. - Hätte ich etwas zu reden, würde ich elektronische Liedanzeiger verbieten. Die stören doch nur. Warum verwendet man keine Stecktafeln?



Nun, wenn Du in einer großen Kirche mehrere Stecktafeln bestücken mußt und dann auch noch unterschiedliches "Programm" in den einzelnen Sonntagsmessen hast, wirst Du die Stecktafel sicher verfluchen..


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29.11.2011 16:47
avatar  JuergenPB ( gelöscht )
#25 RE: Die Macht des Liedanzeigers
Ju
JuergenPB ( gelöscht )

Zitat von Guilain
Warum verwendet man keine Stecktafeln?


Wenn man in einer Kirche Stecktafeln sieht, kann man - zumindest in Deutschland - in 90% der Fälle davon ausgehen, daß man sich in einer evangelischen Kirche befindet.

Stecktafeln finde ich persönlich zu "statisch". Es ist nicht so einfach mal eine Strophe mehr oder weniger zu spielen.


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29.11.2011 17:18
avatar  Copula ( gelöscht )
#26 RE: Die Macht des Liedanzeigers
Co
Copula ( gelöscht )

Zitat von JuergenPB
Es ist nicht so einfach mal eine Strophe mehr oder weniger zu spielen.


Leider noch zu einfach. Es reicht wenn der Pfarrer entsprechendes vorher sagt. Aber es wird ja nicht nur die Strophenzahl verändert, sondern gleich ganze Choräle... [sad]
Vorherigen Sonntag habe ich mit der Pastorin kurz vor Beginn des Gottesdienstes abgesprochen, den Choral "Macht hoch die Tür" um 3 Strophen zu kürzen, weil die Gemeinde im stehen gesungen hat. Es war angeschlagen: 1, 1-5
nach der Absprache: 1, 1 5
In diesem Fall keine Probleme.


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30.11.2011 13:51 (zuletzt bearbeitet: 04.02.2024 18:43)
avatar  Babs ( gelöscht )
#27 RE: Die Macht des Liedanzeigers
Ba
Babs ( gelöscht )

Zitat von JuergenPB

Wenn man in einer Kirche Stecktafeln sieht, kann man - zumindest in Deutschland - in 90% der Fälle davon ausgehen, daß man sich in einer evangelischen Kirche befindet.



Jaaa! Und es ist eigentlich gar nicht so problematisch, denn es wird üblicherweise vom Mesner gesteckt.

LG Babs


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30.11.2011 14:10
avatar  Guilain
#28 RE: Die Macht des Liedanzeigers
Gu

Ganz kurzfristige Änderungen des Lied-Programms sollten ohnehin nicht vorkommen. Stecktafeln würden sie verhindern.

Die Stecktafeln haben auch den Vorteil, dass man den ganzen Ablauf sieht und die Zeichenbänder gleich einlegen kann. - Falls der Mesner überlastet sein sollte: Aus der Augustinerkirche in Erfurt wurde mir berichtet, dass Kinder die Anzeigetafeln bestücken - und die machen das gerne...


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30.11.2011 14:18
avatar  Anonymous ( gelöscht )
#29 RE: Die Macht des Liedanzeigers
An
Anonymous ( gelöscht )

Hm … ist die ganze Diskussion um Stecktafeln und Liedanzeiger nicht etwas arg überflüssig?
Vielmehr sollten wir darüber diskutieren, wie ihr das mit den farbigen Bändchen im Orgelbuch macht …
und euere Erfahrungen mit der Notenlampe sind auch diskussionswürdig … nichts für ungut


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30.11.2011 15:01 (zuletzt bearbeitet: 04.02.2024 18:43)
avatar  ( gelöscht )
#30 RE: Die Macht des Liedanzeigers
Gast
( gelöscht )

Ich lese die Diskussion über Liedanzeiger eigentlich ganz amüsiert mit.
Wenn Du lieber über andere Dinge diskutieren willst, dann eröffne doch einen neuen Thread zu Deinen Themen.
Das kann dann bestimmt auch lustig werden.


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