O sorry, ich lese immer nur den Willi - den Hintergrund kannte ich nicht.
Danke für die Richtigstellung.

Mal wieder ein kleines Update:

Wir waren am Wochenende zur Kommunion des Patenkindes. Geboten wurde das gesamte Programm: Pop-(Möchtegern)-Sängerin auf RTL-Bohlen-Niveau, dazu noch Musik aus der Konserve, reichlich NGL-Krams. Die Gitarre und Laudato Si haben zwar gefehlt. Aber das hätten vermutlich nichtmal die hartgesottensten Musik-Zombies überlebt. Ein GD-Teilnehmer nebenan sagte mit Blick auf die Kinder: Kein Wunder, dass die nicht mehr wiederkommen, bei der Musik. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.

Insgesamt ist das schon eine traurige Veranstaltung. Der Priester spricht die Liturgie gleich komplett für die Gemeinde mit, keiner weiß, wann er sitzen oder stehen soll, die GD-Teilnehmer sind zur Kommunion rausgeputzt wie für den Opernball... Erstaunlich, wie ungelenk sich unsere Gesellschaft mittlerweile auf dem religiösen Parkett bewegt - und wie das Gespür für Riten komplett abhanden gekommen zu sein scheint.
Der Pastor war sichtlich froh, dass es schnell vorbei war. Die Predigt hatte er bestimmt vorher schon 347 mal runtergenudelt. Von Inspiration war an dieser Stelle leider auch wenig zu spüren. Da war die RTL-Sängerin wirklich schon fast das Highlight der Veranstaltung.

Am Ende strotzte das alles nur so von Beliebigkeit. Kein Wunder, dass niemand wiederkommt.

Grüße

Geigenprinzipal

Das war ja ziemlich traurig. Dann möchte ich etwas tröstlich beitragen:
Bei uns wurde gestern in der Sonntagsmesse die Erstkommunion einiger Kinder nachgeholt. Zur Einstimmung und zum Einzug habe ich mit der Choralschola den Introitus zum 25. Sonntag im Jahreskreis gesungen. Dabei war tatsächlich absolute Ruhe in der Kirche. Dann gab es eine Mischung aus ordentlichen NGL und Liedern aus dem Gotteslob nebst gregorianischem Halleluja und entsprechender Communio. Die Lieder natürlich alle mit Orgelbegleitung. Bei den Vorsängerteilen war die Choralschola wieder aktiv.
Eine rundum bunte Messe mit Musik für viele Geschmäcker. Einer unserer Sänger macht immer ein Blatt mit den Übersetzungen der lateinischen Texte und Erklärungen für die Messbesucher, insbesondere einen Artikel für die Kinder. Auf dem Kirchplatz wirkten alle zufrieden und entspannt.
Es geht also.

Das klingt nach der Veranstaltung, die ich lieber besucht hätte. Toll! Danke für die tröstlichen Einblicke in euer Gemeindeleben.

Gerne. Glücklicherweise liebt unser Pfarrer die große Bandbreite an Kirchenmusik. Bei einem reinrassigeren Choralamt übt er auch immer eine lateinische Praefation.
Es gibt aber auch Messen mit integriertem Kinderbibelmusical als Verkündigung und Predigt. Dann ist der Kinderchor im Einsatz und viele Kirchenchormitglieder helfen. Mir geht es immer um eine Verzahnung der Gruppen.
Allerdings ist ein interessierter Pfarrer schon wichtig.