Hallo Pim,

lass' Dich nicht verwirren durch Behauptungen, franz. barocke Intonation "gehe nicht".
Ich habe in der kleinen kath. Kirche von Iphofen-Dornheim vor einigen Jahren eine Gloria Concerto Kapella 235 mit vierkanaliger Abstrahlung im Stil des Mainfränkischen Barock (Seuffert, Köhler etc.) intoniert. Nur mit den Bordwerkzeugen, wohlgemekt. Nicht nur unser Kollege "orgelpunkt", sondern auch der zuständige OSV und Regionalkantor des Erzbistums Bamberg waren mit dem Ergebnis hochzufrieden. Es scheint also möglich zu sein.
Die süddeutsche Klangsprache ist nicht mehr weit entfernt vom Klangideal der barocken Franzosen. Es kommen vor allem noch intensivere Zungen hinzu. Da lassen sich aus manchen Trompeten charakteristische Diskantregister formen.

Unser Kollege "Saint-Sernin" dürfte wohl am meisten Erfahrung in der virtuosen Nutzung des Editors haben. Seine Vorschläge sind mit Sicherheit zielführend.

Aber wie ich andernorts schrieb: Probieren, probieren und nochmal probieren. Man muss die Optionen der verschiedenen Werkzeuge einfach im Feldversuch erproben. Ganz egal, welche "Dogmen" irgendwer aufstellt ...

Ich schicke Dir heute noch per PN ein paar Links zu Aufnahmen, die ich damals gemacht habe, um die Raumwirkung der Intonation zu überprüfen. Mit einem guten KH kannst Du Dir eine Vorstellung machen - freilich "nur" von einer Orgel, die süddeutsch spricht.

LG
Michael

Für ein schönes "grand jeu" musst Du darauf achten, den Clairon 4' ab g1 sukzessiv (in kleinen Schritten von Halbton zu Halbton) stetig zurückzunehmen. Sonst besteht die (bei Physis-Zungen generelle) Gefahr, dass er den Diskant zerschreit. Der Clairon darf das Cornet oben nur etwas "vergolden", ihm die Teiltöne geben, die zu einem brillanten Vollklang noch fehlen.

LG
Michael