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Forumstreffen 2. Oktober 2021
#181 RE: Forumstreffen 2. Oktober 2021
Nee, beim Einparken an der Bordsteinkante passiert. Die war kaputt und eine Spitze stand deutlich heraus. Habe ich aber nicht sehen können und dann war der Reifen auch schon aufgeschlitzt…
Hätte aber auch schlimmer kommen können. So durfte ich mal nen flotten Porsche Cayman Probefahren ;-) Aber da bin ich mittlerweile wohl echt schon zu alt zu, das Aussteigen von so weit unten ist echt anstrengend
Cavaille-Coll St. Sernin / Toulouse - oder so was in der Richtung... ;-)
Gloria Concerto 469 CC - 2021
www.orgelmusik-kelkheim.de
#182 RE: Forumstreffen 2. Oktober 2021
Zitat von Frankfudde_Bub im Beitrag #181
Nee, beim Einparken an der Bordsteinkante passiert. Die war kaputt und eine Spitze stand deutlich heraus. Habe ich aber nicht sehen können und dann war der Reifen auch schon aufgeschlitzt…
Ohjee. Sowas ist mir vor Jahren mal im Ausland passiert. In einem Land wo es entsprechende Reifen auch auf die schnelle nicht gab. Blöderweise dann auch noch am Tag vor der Heimreise. Gott sei Dank haben wir einen kleinen Reifenhändler gefunden, der uns dann ein paar abgelegte Schlappen aufziehen konnte, mit denen wir zumindest nach Hause fahren konnten. Nach Gewichts und Geschwindigkeitsklassen für das Auto hätte uns da allerdings niemand fragen dürfen. Eine der spannendsten Fahrten in meinem Leben... Ich war noch nie so froh wieder im Einzugsbereich des ADAC zu sein
Immer diese abgesägten Bordsteinkanten... bei mir wars tätsächlich abgesägt, weil ein neuer Gullideckel in die Regenrinne eingesetzt wurde und das nocht nicht entsprechend fertig gestellt war. Blöderweise musste ich an genau dieser Stelle dem Gegenverkehrausweichen, der sich unrechtmäßig in die Engestelle gedrückt hatte.
#183 RE: Forumstreffen 2. Oktober 2021
Hier nun Teil II meines Erlebnisaufsatzes:
Von Baunatal aus sind es via A 49 nur wenige Fahrminuten bis Fritzlar, einer idyllischen Kleinstadt oberhalb des Edertales. Die romanische Kirche des ehemaligen, von Bonifatius Anfang des 8. Jh gegründeten Stiftes liegt am Rand des adrett herausgeputzten Altstadtkerns. Der Kirchenbau entstand im 11. Jh, als sich der romanische Stil allmählich zur Gotik weiterentwickelte - wie an der Südseite und im Kreuzgang des ehemaligen Klosters zu sehen.
Vor dem Dom erwartete uns Domorganist Gunther Hehenkamp, der uns sein 1995 perfekt restauriertes Instrument zugänglich machte.
1929 stellte Hans Klais seine Orgel mit III/45 in die so genannte Kaiserloge des Westwerkes und ihr Schwellwerk hinter ein in in der darüber liegenden Etage platziertes Gehäuse mit Blindprospekt, das barock wirkt, tatsächlich aber ebenfalls aus der Bonner Werkstatt stammt.
https://organindex.de/index.php?title=Fr...,_Dom_St._Peter
Liest man die Disposition, könnte man diese Orgel für ein frühes Instrument der norddeutschen Orgelbewegung halten. Doch das ist weit gefehlt. Hans Klais (1890-1965) hatte seine Lehrzeit beim elsässischen Meister Rinckenbach im Amerschwihr verbracht. Dieser Orgelbauer stand in engem Kontakt zu den Organisten Albert Schweitzer und Émile Rupp, die Anfang des 20. Jh. die so genannte elsässische Reform auslösten. Sie postulierten Orgeln, die einerseits über einen der Romantik verhafteten, satten Grundstimmenfundus verfügten. Andererseits verlangten sie zahlreiche Aliquoten, Mixturen und Zungen, die indes nicht als profilierte Klangfarben in Erscheinung treten, sondern mit den Grundstimmen so intensiv wie möglich verschmelzen sollten - im Sinne einer additiven und nuancenreichen Klangsynthese.
Klais' Fritzlarer Orgel war eine der ersten, in der der Meister dieses Prinzip realisieren sollte. Sie hat allein in den Manualen 14 labiale 8'-Stimmen, darunter in jedem Werk einen Prinzipal, Flöten, Gedackte und Streicher in Stark- und Echoformen, dazu Flötenschwebung in II und Streicherschwebung in III. Das Schwellwerk hat deutliche Echofunktion, ist im Raum indes etwas präsenter als am Spieltisch auf der unteren Empore. Die unkaputtbare Elektropneumatik lässt sich etwas Zeit mit dem Anheben der Kegel - "Hauptwerker" würden das als "Latenz" bezeichnen. Dafür spricht das Pedal nahezu erschreckend prompt an, denn hier wurde ein Abstrom-System verbaut.
Sämtliche Aliquoten, wie die von Klais gern einzeln (und ohne Quinte am selben Werk) verbaute Terz 1 3/5' gehen perfekt in den labialen Fonds auf und erzeugen im akkordischen Spiel dezent schillernde Klangfarben. Die Nebenwerke sind bis g4 ausgebaut, die Mixturen dieser Werke oben weit zurückgenommen, damit alles rund und silbrig bleibt. Via Querkoppeln lässt sich am Hauptwerk ein manualiter-Labialfonds vom 32' bis zum 2/3' zusammenkoppeln (wenn man auf die untere Oktave verzichtet). Dieser Klang ist kompakt, aber alles andere als grob oder klebrig. Ein herrlicher Farbkasten für das gottesdienstliche Spiel oder spätromantische Literatur wie Reger oder Karg-Elert.
Nur bei der Pedalposaune und der Hauptwerkstrompete geht es kräftig zur Sache. Alles andere singt vornehm.
Diesen Typus, den ich gern als "rheinische Sinfonik" bezeichne, hat Hans Klais durch die Bilderstürme der Orgelbewegung hindurch gerettet. Seine Spätwerke in der Würzburger Neumünsterkirche,
https://organindex.de/index.php?title=W%...Neum%C3%BCnster
in der Mannheimer Jesuitenkirche
https://organindex.de/index.php?title=Ma...und_Franz_Xaver
und in der Peterskirche meiner Heimatstadt Merzig
https://organindex.de/index.php?title=Merzig,_St._Peter
zeigen identische Klangprinzipien, wenngleich sie zeitgeistbedingt erheblich heller und präsenter daherkommen.
Mein Dank gilt an dieser Stelle dem Kollegen Hehenkamp, dass er uns unkompliziert den Zugang zu seiner herrlichen Dienstorgel ermöglichte, an der ein Orgeldienst sicher ganz besonderen Spaß macht.
Wir hatten in einem nahegelegen Restaurant einen Tisch reserviert für ein abendliches Diner, bei dem es (außer dem Verzehr österreichischer Spezialitäten) mal wieder nur um drei Dinge ging: Orgeln, Orgeln und Orgeln ...
Danach trat die Fraktion, die Sonntag Dienst zu versehen hatte, die Heimreise an - darunter meine Wenigkeit.
Gerade nach der Corona-Zwangspause habe ich es unendlich genossen, mal wieder unter bekannten und neuen Forianern zu sein. Ich hoffe ja, dass nun der Bann der Pandemie gebrochen ist und wir uns wieder regelmäßiger sehen.
Der Vergnügungsausschuß arbeitet bereits an einem Treffen im Frühjahr 2022 ...
LG
Michael
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #183
Der Vergnügungsausschuß arbeitet bereits an einem Treffen im Frühjahr 2022 ..
Da ich leider aus terminlichen Gründen diesmal nicht teilnehmen konnte, bin ich sehr an einer frühzeitigen Info bezüglich des Frühjahrtermins interessiert... und hoffe dass ich es das nächste Mal schaffe.
Vielen Dank von meiner Seite aus für all die Infos rund um das Treffen - gerade auch für die Daheimgebliebenen.
Gruß,
Windlade
Erstmal vielen Dank für die Erlebnisberichte. Ich wäre ja gerne dabei gewesen, natürlich wegen euch allen, aber eben auch wegen der besuchten Klaisine. Eine detaillierte Beschreibung findet sich übrigens in Band 29 Acta Organologica der GdO.
Hoffentlich klappt es beim nächsten Mal.
LG Ulrich
#186 RE: Forumstreffen 2. Oktober 2021
Von mir auch ein Dankeschön an den Chronisten! Mir gefällt auch, dass sich die Kisselbachs freitags mit an den Tisch gesetzt haben.
Wenn sich der Physis-Spekulatius dann gegen Ende des Jahres konkretisiert, darf man sicher auch nochmal gespannt sein. Hoffentlich gibt es da dann einiges zu knuspern.
#188 RE: Forumstreffen 2. Oktober 2021
#189 RE: Forumstreffen 2. Oktober 2021
#190 RE: Forumstreffen 2. Oktober 2021
Da ich den Berichten eine gewisse wieder aufkommende Sehnsucht nach Rangordnungen, wie die des Stammforianers, entnommen habe, schlage ich zur Eindämmung des Organistenmangels folgendes vor (manche Titel gibt es ja tatsächlich):
Orgelspieler
Oberorgelspieler
Hauptorgelspieler
Stabsorgelspieler
Oberstabsorgelspieler
Unterorganist
Stabsunterorganist
Organist
Kirchenmusiker
Oberkirchenmusiker
Hauptkirchenmusiker
Bezirkskantor
Stabskirchenmusiker
Oberstabskirchenmusiker
Landeskirchenmusiker
Oberlandeskirchenmusiker
Musikdirektor
Stabsmusikdirektor
Landeskirchenmusikdirektor
Oberlandeskirchenmusikdirektor
Oberstlandeskirchenmusikdirektor
Brigadegott
Gottmajor
Gottleutnant
Gott
Gewisse Probleme sehe ich in der obersten Hierarchieebene wegen Verstoßes gegen das erste Gebot. Aber wir Menschen kriegen ja alles irgendwie hin. Siehe die Bibelstelle zum Rangstreit unter den Jüngern (Matthäus 18).
Aber mal im Ernst: leider konnte ich dieses Mal am Samstag wegen des 95. Geburtstages meiner Schwiegermutter nicht dabei sein. Dafür wurde ich am 3. 10.2021, dem Sonntag, der eigentlich dem Forum gehörte, unnormal oft für eine Orgelvertretung angefragt. Trotz Erntedank! Nach meinem Verständnis sollten Kirchenmusiker ihren Urlaub so planen, dass sie zumindest an den Hochfesten/ Festen nicht auf Malle in Urlaub sind
Oder habe ich Unrecht?
Michael
P.S. Treffen im Forum ist natürlich beruflich bedingt.
#191 RE: Forumstreffen 2. Oktober 2021
Ah, interessant!
Gibt's sowas auch für die Laufbahn der Gedönsräte? M.W. stand denen bisher nur die Aufstiegsmöglichkeit zum Öbergedönsrat offen ...
Da müssten dann der Übergedönsrat, der Gedönskommandeur und der Gedönsobrist folgen. Dann käme die Rangstufe der Gedönsintendanten und an der Spitze der Hierarchie der vier-Sterne-Gedönsverursacher.
LG
Michael
#192 RE: Forumstreffen 2. Oktober 2021
Das ist eine schöne Liste -- mein Traum wäre, in ein paar Jahren zum untersten Dienstgrad zu gehören (=
Die Ränge "Gesocks" und "Amateur" tauchen ja nicht auf, sonst wäre ich immerhin schon auf Stufe zwei :D
Man könnte mit ein paar parallelen Linien die Sache bestimmt komplizierter machen, damit es auch Zuständigkeitskonflikte gibt. Mit Orgelpapst und Orgelgegenpapst vielleicht? Oder mit exotisch-freimäuerlichen Titeln? "Wächter des heiligen Blasebalgs von Aleppo", "Hüter der Schlüssel der Orgelempore von Antioch" etc
Oder amerikanisch-bürokratisch, mit dem ersten stellvertretenden Beigeordneten des Assistenz-Oberregistrateurs (=
Was wohl die Entgelttabelle für die Gott-Ränge vorsieht? Auch hier müssten natürlich nach einigen Dienstjahren die Gehaltsstufen steigen. Das könnte je nachdem für die öffentliche Hand recht teuer werden (=
#193 RE: Forumstreffen 2. Oktober 2021
#194 RE: Forumstreffen 2. Oktober 2021
Rangabzeichen bräuchte man vermutlich auch noch, damit man erkennt, wer wen zu grüßen hat. Drei Manuale in Gold zählen dann z.B. mehr als vier Prospektpfeifen in Silber, aber weniger als vier Holzgedackte mit Eichenlaub. Für die höchsten Ränge natürlich der beliebte Zimbelstern =)
Zitat von Wichernkantor im Beitrag #193
... Oberster Windmacher ...
Da hatte ich sofort eine Assoziation, die ich hier aber nicht preisgeben werde.
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