Durch Corona zurück an der Orgel

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05.08.2021 16:40 (zuletzt bearbeitet: 05.08.2021 16:42)
avatar  Joni
#1 Durch Corona zurück an der Orgel
Jo

Hallo zusammen,

nachdem ich jetzt bereits einige Wochen mitlese, zuerst unangemeldet, dann mit Account, möchte ich mich doch jetzt auch einmal vorstellen.

Ich komme aus dem Landkreis Hassberge in Unterfranken (Bistum Würzburg) und spiele seit meiner Kindheit die verschiedensten Tasteninstrumente. Den ersten Klavierunterricht hatte ich mit 6 Jahren. Mit 14 Jahren verließ mich meine damalige Lehrerin, da sie "jetzt in einem Alter ist, wo man lieber eine Weltreise macht" und so kam ich bei meinem neuen Lehrer zur Orgel.

Bis etwa nach dem Abitur hatte ich dann regelmäßig Unterricht, jedoch war mein Übungswille eher wenig ausgeprägt, weshalb ich mir immer sehr schwer getan habe. Dass es an mangelnder Übung lag, war mir zwar bewusst, aber im jugendlichen Leichtsinn auch egal. Gottesdienste spielte ich nur sehr selten, weil ich gleichzeit so perfektionistisch war, dass ich bei nur der kleinsten Chance etwas falsch zu machen, mich lieber garnicht erst habe einteilen lassen. Dabei hab ich bei den vermeintlich einfachen Chorälen aus dem Gotteslob immer sehr viel schwerer getan, als beim Literatur spiel, vermutlich einfach weil mir auch der Zugang dazu fehlte. Zumindest die Präludien aus den "Acht kleinen..." waren jedoch zu diesem Zeitpunkt kein Problem, weil ich diese begeisterter geübt habe.

Das Gelernte an Technik begann ich zu dieser Zeit vermehrt in Rockbands und anderer weltlicher Musik mit Keyboards und Synthesizern mit großem erfolg und sehr Dankbar für diese Ausbildung anzuwenden. So spielte ich bis zum Ausbruch der Corona Pandemie eigentlich ausschließlich auf Volksfesten, Kirchweihen, und anderen "Bauerntänzen im Hühnerstall". Zurück an die Orgel zog es mich nur zu Feierlichkeiten in der Verwandschaft (Goldene Hochzeiten, Taufen, ...).

Im Frühjahr kam dann Corona. Alle Auftritte des Jahres 2020 wurden abgesagt... und mir war wirklich langweilig. Zuerst habe ich wieder verstärkt Klavier gespielt und dabei auch wieder zurück zur Klassik gefunden. Von einfachen Bach-Inventionen über leichtere Mozart-Sonaten bis zum ersten Satz der Pathéthique von Beethoven (in der Ausführung sicherlich nicht, wie wenn sie ein Daniel Barenboim spielt, aber dennoch für einen Hobbymusiker ganz passabel) habe ich dann meine Finger erstmal wieder so richtig in den Griff gebracht. Die letzten Jahre "einfache" Rockmusik haben mich doch irgendwie "langsam" werden lassen.
Als im Sommer dann wieder die ersten Gottesdienste erlaubt waren und diese wegen schlechtem Wetter vom Freien spontan in die Kirche umziehen musste und natürlich kein Organist gebucht war, bin ich dann spontan eingesprungen. Die Choräle die ich früher einmal konnten, gingen auf anhieb noch ganz gut. Dieser eine Moment hat mich dann so berührt und motiviert, dass ich in der Woche drauf selbstständig wieder anfing zu üben und mich für weitere Gottesdienste einteilen lies. Mir war es zu dem Zeitpunkt dann völlig egal, ob mal was schief geht. Diesen Perfektionismus habe ich anscheinend über die Jahre verloren. Dazu hat es anscheinend die hunderten Auftritte mit meinen Bands gebraucht um zu lernen, dass eben nicht immer alles klappen kann (und was da alles schief gegangen ist ). Zwei Monate später habe ich auch wieder bei meinem alten Lehrer angerufen und nehme seither wieder Unterricht. Seine größte Freude war es, dass ich jetzt nach all den Jahren doch noch regelmäßig Gottesdienste begleite und die investierte Zeit nicht verschenkt war.
Seitdem ist nun nochmal ca. ein Jahr vergangen in dem ich wirklich viel geübt habe und immer ca. 4-5 Gottesdienste im Monat gespielt habe. Choräle aus dem Gotteslob stellen keine größeren Probleme mehr dar... selbst mir unbekannte Stücke habe ich nach 4-5 mal durchspielen halbwegs sicher drauf (mir scheint, dass das neue Gotteslob auch bisschen einfacher ist als das alte... spiele aber trotzdem noch viele alte Sätze, weil ich sie als schöner empfinde). In diesem Jahr habe ich mich auch im Literaturspiel soweit vorgekämpft, dass ich nach den oben erwähnten Präludien jetzt auch die zugehörigen Fugen spielen kann (neben vielen anderen Stücken natürlich) und aktuell tatsächlich an der d-moll Fuge BWV 565 arbeite (ich schätze in ca. 2 Wochen beim aktuellen eifer, werde ichs halbwegs passabel spielen können). Das ist für viele hier sicherlich keine Herausforderung, aber für jemanden mit meinem bisher eher wenig motivierten Werdegang doch eine Leistung denke ich. Zumindest hätte ich niemals gedacht, dass ich das nochmal irgendwann spielen kann und bin immer vor Erfurcht erstarrt, wenn ich das jemanden spielen sehen und hören habe. Aktuell spiele ich mit dem Gedanken doch noch eine D- oder irgendwann gar C-Prüfung zu machen. Mir hat das Orgelspielen noch nie so viel Spaß gemacht wie aktuell und ich glaube auch eine eventuelle Rückkehr auf weltliche Bühnen, sofern sich das mit Corona weiterhin in Grenzen hält, kann daran nichts mehr ändern. Wir haben sogar vor 2 Wochen mal einen Auftritt gespielt, als eine der wenigen ausgewählten Bands auf einer Kulturveranstaltung... es war zwar mal wieder schön, aber es hat mich dennoch musikalisch nicht so befriedigt wie das spielen an der Orgel.

Meine Dienstorgel ist eine sehr alte Steinmeyer Orgel vom Ende des 19. Jahrhunderts (zumindest habe ich mir das sagen lassen, meine Recherchen wann sie genau gebaut wurde laufen noch) mit 2 Manualen und 16 Registern, 3 Koppeln in einer mittelgroßen Dorfkirche in einer ca. 600 Seelen Gemeinde. Sie hat eine pneumatische Traktur und hinkt deshalb immer leicht hinterher . Sie klingt meiner Meinung nach sehr romantisch.

Da es mir dann im ersten Winter mit neu entflammtem Übungseifer zu kalt wurde habe ich mir ein gerades 27-Tasten Pedal von Viscount gekauft (weil das in etwa dem in "meiner" Kirche entspricht) und daheim mit zwei weiteren Midi Keyboards (die sich über die Jahre angesammelt hatten und aktuell keine Verwendung haben) und GrandOrgue zu meiner Übungsorgel zusammen gesetzt. Das war anfangs auch ganz nett, bis mein Laptop sich entschieden hat alle USB Geräte mal durcheinander zu würfeln und allem eine neue ID zu geben. Meine GrandOrgue Programmierung war dann für die Katz. Auch das aufbauen des Laptops generell hat mich irgendwann immer mehr genervt, so dass ich mich dann auf die Suche nach einem geeigneten "Top Teil" zu meinem Pedal gemacht habe. Dabei bin ich auf das Cantorum Duo gestoßen und habe das schon eine ganze Weile auf meiner Watchlist, konnte mich aber bisher nicht zum kauf durchringen... Gott sei Dank, denn nun gibts da auch das Trio, für das ich nun meinen Orgellohn beiseite lege. Über diese Recherche bin ich auf dieses Forum aufmerksam geworden.

Da mir der "Einschalten, los spielen" Faktor doch sehr wichtig ist und ich eben keine Lust mehr auf das Gefrickel mit Laptop, etc. habe, habe ich jetzt für den Übergang eines meiner älteren Workstation Keyboards (Kurzweil PC361) als Klangerzeugung genommen. Da sind samples einzelner Register drin aus denen ich mir 4-5 verschiedene Setups gebaut habe. Weiterhin natürlich mti dem Pedal und einem der erwähnten Midikeyboards als zweitem Manual. Das ist klanglich natürlich keine Offenbarung sondern eine Krücke, aber taugt mir wohl zum Üben weiterhin, bis ich das nötige Kleingeld für das Cantorum Trio beisammen hab.

Was mich an der Trio reizt im Gegesatz zu einem Vollmöbel: es ist schnell mal weggepackt, wenn der Platz im Wohnzimmer für Feierlichkeiten etc. gebraucht wird. Auch könnte ich mir vorstellen mal einen Gottesdienst im Freien zu begleiten, sollte die örtliche Blaskapelle das mal nicht hinkriegen z.B. in der Urlaubszeit. Dass man sowohl das Trio, als auch das Pedal besser zu zweit transportieren sollte schreckt mich nicht ab. Helfer gibt es genug. Ich bin's auch irgendwie gewohnt: meine großes Stage Piano / Workstation, das ich aktuell in meiner Band spiele, wiegt mit Hardcase auch ca. 40kg.

Lange Rede, kurzer Sinn: für mich hatte Corona also auch was positives... ich bin zurück an der Orgel.

Ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben. Hier gibt es viel zu lesen und zu lernen für mich und evtl. kann ich auch mal irgendwann irgendwas dazu beitragen.

Viele Grüße
Joni


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05.08.2021 17:13 (zuletzt bearbeitet: 05.08.2021 17:13)
#2 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
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Danke für Deine umfassende und interessante Vorstellung und:
Herzlich willkommen in unserer Runde!
Ja, hier kann man wirklich sehr vieles lesen und lernen, weil hier Leute am Werk sind, die es wirklich in mehrerlei Hinsicht "draufhaben"!
Auch ich bin über dieses Forum zu meiner Hausorgel gekommen!
Sehr interessant finde ich Deine Dienstorgel!
Vielleicht kannst Du uns hier ja einmal nähere Details wie die Disposition und evtl. auch Fotos einstellen?
Fände ich toll!
Auch schön zu lesen, daß "Corona" einmal etwas Positives bewirken kann, was ich normalerweise nicht behaupten könnte...
Vielleicht hättest Du ja Zeit und Lust, an unserem nächsten Forumstreffen (1.- 3.10.2021 bei Firma Kisselbach in Baunatal, dort steht auch das "Cantorum trio" bereit ; Näheres hier im entsprechenden Thread!) teilzunehmen?
So ein persönliches Kennenlernen und gegenseitigem Austausch ist immer interessant, und bei diesen geht es sehr entspannt zu!
Dann bald viel Freude mit dem "Cantorum trio")

Herzliche Grüße
Bernhard

PLZ (erste zwei Ziffern): 69

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05.08.2021 17:21
#3 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
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Herzlich Willkommen im Forum, Joni!

- - -
Cavaille-Coll St. Sernin / Toulouse - oder so was in der Richtung... ;-)
Gloria Concerto 469 CC - 2021
www.orgelmusik-kelkheim.de

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05.08.2021 18:02
avatar  Joni
#4 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
Jo

Ich habe es fast befürchtet, dass es zur Dienstorgel Rückfragen geben wird Ich bin zwar was den Orgelbau und die verschiedenen Hersteller, Typen, Stile angeht sehr unerfahren, aber mein Lehrer sagt immer, dass wir hier eine ganz besondere Orgel haben. Den Klang finde ich jedenfalls wirklich schöner, als an mancher moderneren Orgel die ich schon bespielen durfte. Sie gehört aber meiner Meinung nach mal wieder gestimmt. Da muss ich mal bei der örtlichen Kirchenverwaltung vorstellig werden, ob die da nicht mal wieder jemanden kommen lassen könnten.

Die Disposition müsste (aus dem Kopf raus) folgende sein:

1. Manual:
Bourdon 16' (nur bis etwa zwei Drittel der Tastatur)
Viola da Gamba 8'
Gedackt 8'
Principal 8'
Flöte 4'
Octave 4'
Octave 2'
Mixtur (deren genau Zusammensetzung ich aber nicht weiß)

2. Manual:
Tremulant
Lieblich Gedeckt 8'
Dolce 8'
Geigenprincipal 8'
Fugara 4'

3. Pedal:
Octavbaß 8'
Subbaß 16'
Violonbaß 16'

4. Koppeln:
I/P, II/P, II/I

Ich denke, dass ich am Samstag mal vor Ort üben werde um meinen Sonntagsgottesdienst vorzubereiten. Da werde ich mal ein paar Bilder machen. Dann wird sich auch zeigen, ob ich mich bei den Registern aus dem Kopf raus verzählt habe

Das mit dem Forumstreffen wird wohl diesmal nicht gleich was werden. Den entsprechenden Thread hab ich bereits im Stillen verfolgt ;-) Ich habe für das Wochenende tatsächlich bereits eine Hochzeit angenommen (in so einer kleinen Gemeinde kennt halt jeder jeden und die Leute werden meistens noch persönlich bei den wenigen Organisten vorstellig und fragen, ob man ihre Trauung begleitet).

Viele Grüße
Joni


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05.08.2021 18:34
#5 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
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Herzlich willkommen Joni,

Wir sind ja fast Nachbarn, und wie es der Zufall will bin ich stolzer Besitzer ( wohl der Erste) des Cantorum Trio.
Bei Thomann kann man es übrigens auch betasten.
Da wird sich doch mal ein Treffen ergeben, wenn ich auch spieltechnisch weit hinter dir herhinke.

Also bis bald mal im schönen Steigerwald.

Gruss Josef

2021/7 Viscount Cantorum Trio
2023/4 Roland C 30 und einige herrenlose Harmonien
PLZ 96132

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05.08.2021 21:22
#6 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
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Administrator

Auch von meiner Seite ein herzlicher Willkommensgruß!
für die ausführliche Vorstellung, ich entdeckte die eine oder andere Parallele zu meinem Werdegang.


Auf Orgelsuche.

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05.08.2021 21:39
avatar  Aeoline
#7 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
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Hallo Joni,

auch von mir ein "Willkommen" in unserer Runde...

Wenn Du das Duo oder Trio zuhause hast... - wie willst Du den Klang hören?

- per Kopfhörer?
- per interner Abstrahlung?
- mit externen Lautsprechern?

VG
Aeoline


Organisten leiden oft an einer schlimmen Krankheit: Augentinnitus - Man(n) sieht nur noch Pfeifen...

Viscount Unico 400 DE [V1.14.19] (56/III/P) : ab 11.2012
Johannus Opus 520 (45/II/P) : 10.1987-11.2012
Siel HB 700 (9/II/P) : 1977-09.1987)

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06.08.2021 09:19 (zuletzt bearbeitet: 06.08.2021 09:20)
avatar  Joni
#8 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
Jo

Zitat von Aeoline im Beitrag #7

Wenn Du das Duo oder Trio zuhause hast... - wie willst Du den Klang hören?

- per Kopfhörer?
- per interner Abstrahlung?
- mit externen Lautsprechern?



Ich glaube, dass ich je nach Situation alle drei Varianten brauchen werde:

Mit Kopfhörer, wenn meine Frau nach 2 Stunden irgendwann genervt ist ;-) Habt ihr da Empfehlungen? Ich hab am liebsten Kopfhörer, die komplett übers Ohr gehen, nicht auf's oder in's Ohr. Ich überlege schon länger mir mal ein Paar gescheite zu kaufen...

Die interne Abstrahlung wird mir hoffentlich für die Zwecke zu Hause gut tun. Allerdings macht mir Sorgen, was Wichernkantor im entsprechenden Thread zur Bassleistung schrieb. Aber das muss ich dann selbst beurteilen, ob mir das so reicht, oder nicht.

Falls es untenrum doch zu dünn wird, hab ich noch ein Paar große Full-Range Aktivboxen mit 15'' Woofern drin, die können Bass ganz ordentlich. Damit lässt sich bequem eine mittelgroße Wiese im freien bestrahlen. Da wirds für mein Wohnzimmer gerade reichen. Allerdings sind die halt auch wenig dezent. Vll. kann meine Frau dann noch einen Blumentopf drauf stellen Alternativ hab ich noch zwei kleinere Yamaha Studiomonitore... die klingen auch ganz gut und wenns unten rum zu dünn ist, kann ich eine der oben genannten Boxen als reinen Subwoofer verwenden. Hab ich auch schon mal gemacht. War für mich immer ein super Sound. Allerdings, habe ich noch nie eine Orgel darüber betrieben.

Also an Ausstattung drum herum mangelt es mir grundsätzlich erstmal nicht. Da ist über die Jahre bisschen was zusammen gekommen. Allerdings wirds auf den Versuch ankommen, ob das Zeug auch Orgel-tauglich ist.

Weil jetzt schon mehrere die ausführliche Vorstellung erwähnt haben: ich persönlich finde es halt interessant, wie Leute in ihre jeweilige aktuelle Situation geraten sind, gerade wenn das nicht absolut geradlinig verlaufen ist. Drum hab ich mich selbst gleich entsprechend vorgestellt Wenn ich mit 14 Jahren Orgel gelernt hätte und bis heute einfach nichts anderes gemacht hätte, wäre das in einem Satz abgehandelt gewesen.

Viele Grüße
Joni


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06.08.2021 12:31 (zuletzt bearbeitet: 06.08.2021 12:33)
avatar  SJL
#9 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
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SJL

Zitat von Joni im Beitrag #8
Mit Kopfhörer, wenn meine Frau nach 2 Stunden irgendwann genervt ist ;-) Habt ihr da Empfehlungen? Ich hab am liebsten Kopfhörer, die komplett übers Ohr gehen, nicht auf\'s oder in\'s Ohr. Ich überlege schon länger mir mal ein Paar gescheite zu kaufen...


Hallo Joni,

ich hatte vor einigen Monaten mal einen Beitrag geschrieben, den ich hier nochmal hochholen würde:
https://www.sakralorgelforum.net/t3429f4-Kopfhoerer.html

Ich nutze diesen KH (Beyerdynamic DT 770 PRO 80 Ohm) sehr viel, vor allem zum Erhalt meiner nachbarschaftlichen Kompatibilität (schönen Gruß an der Stelle übrigens an alle, die sagen, eine LiVE 2/3 wäre viel zu leise, selbst bei 30-50% Lautstärke bekäme ich hier die gelbe Karte ;-) )

Das geschlossene System ist natürlich Geschmackssache. Hat m.E. mehr Vor- als Nachteile, insb. wenn es viele Umgebungsgeräusche gibt. Der Zivilisationslärm bleibt also weitestgehend draußen, aber man darf nicht enttäuscht sein, wenn man mal das Telefon verpasst... Es gibt ihn allerdings auch sehr bauähnlich als DT 990 (offen) bzw. DT 880 (halboffen), je nach Vorliebe. Der DT 990 wird m.W. auch durch Kisselbach bevorzugt vertrieben.

Habe mittlerweile noch einen kleinen Kopfhörerverstärker dazwischengeschaltet. Absolut kein Hightech (3-Band Equalizer, Balance und Lautstärke), aber gut genug, um ich Echtzeit und ohne Gefummel im Menü oder gar in der Intonationssoftware ein bisschen klangoptimierend einzugreifen. So produziert mein Leipziger Sample-Set in der Standardeinstellung deutlich zu viel Bass. Oder bei den barocken Sets kann ich die mir etwas zu scharfen Höhen ein klein wenig milder machen.

Alles in allem eine vergleichsweise preisgünstige Lösung, die aber eine vernünftige Performance bietet.

Vielleicht hilfreich?

VG
Stephan


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06.08.2021 14:00
avatar  Joni
#10 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
Jo

Hi,

danke für den Tipp, Stephan. Die Bewertungen dieses Kopfhörers lesen sich durchweg positiv und für aktuell 129 Euro ist er sicherlich nicht zu teuer. Den könnte ich mir im Falle eines Kaufes im Herbst gleich noch mitbestellen.

Ich mag geschlossene Kopfhörer sogar am liebsten. Meine alten "lumpigen" sind auch geschlossen. Und dass ich beim Üben kein Telefon oder Türklingel höre, sehe ich eher als Vorteil, denn als Nachteil. Diese Störenfriede ignorier ich auch ohne Kopfhörer jetzt schon, wenn ich gerade in meinem Spiel vertieft bin. Das ist meine Zeit für mich... die Menschheit darf mich schon in den restlichen 22 Stunden des Tages stören Lediglich meine Frau, die sozusagen physikalischen Zugriff auf mich hat, kann mich dabei unterbrechen... wobei sie das dankenswerterweise sehr respektiert wenn ich übe und mich da nur unterbricht, wenns wirklich wichtig ist.

Dass Kopfhörerverstärker was bringen, kann ich bestätigen. Allerdings weiß ich nicht wie sich das verhält, wenn die D/A Wandlung schon passiert ist. Für meinen Teil kann ich aber berichten, dass die Verwendung selbst des lumpigsten Audiointerfaces am PC sehr rentabel ist und alles besser klingt, als über die üblichen onboard Line-outs auf dem Mainboard. Den Effekt habe ich jedoch immer den besseren D/A Wandlern zugeschrieben. Da man an der Orgel den Kopfhörerverstärker ja erst zwischenschaltet, nachdem das Wandeln schon rum ist, weiß ich nicht wie gut das ist. Die verbauten Wandler für die Kopfhörerausgänge sind ja bei elektronischen Instrumenten aller Art auch oft eher am unteren Ende der Skala. Wie hast du denn den Verstärker angeschlossen? An den Kopfhörerausgang, oder an die Line-Outs? Im zweiten Fall kann ich mir nämlich eine Klangverbesserung wiederum sehr gut vorstellen.

Viele Grüße
Joni


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06.08.2021 14:21
avatar  SJL
#11 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
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SJL

Zitat von Joni im Beitrag #10
Und dass ich beim Üben kein Telefon oder Türklingel höre, sehe ich eher als Vorteil, denn als Nachteil. Diese Störenfriede ignorier ich auch ohne Kopfhörer jetzt schon, wenn ich gerade in meinem Spiel vertieft bin.

Ganz genau so ist es!

Zitat von Joni im Beitrag #10
Wie hast du denn den Verstärker angeschlossen? An den Kopfhörerausgang, oder an die Line-Outs?

Am Line-Out, da ich hoffte, dort das beste / neutralste Signal vorzufinden. Den Kopfhörerausgang habe ich dann mit einem "blinden" 6,3 mm-Stecker versehen, damit die interne Abstrahlung Ruhe gibt. Will ich die wieder aktivieren, ziehe ich diesen Stecker einfach wieder raus.

VG
Stephan


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06.08.2021 14:37
avatar  Joni
#12 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
Jo

Zitat von SJL im Beitrag #11
Den Kopfhörerausgang habe ich dann mit einem "blinden" 6,3 mm-Stecker versehen, damit die interne Abstrahlung Ruhe gibt.


Ich kenne natürlich dein Orgelmodell nicht... aber kann man das nicht irgendwie anders deaktivieren? Ist das bei der Viscount Cantorum Trio auch so? In meinem Fall wäre das vll. gar nicht schlecht, wenn ich zusätzlich zur internen Abstrahlung "nur" einen Subwoofer bräuchte, falls es doch untenrum zu dünn wird...


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06.08.2021 14:41
avatar  SJL
#13 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
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SJL

Ich habe eine Johannus LiVE 2T. Meines Wissens kann man den KH-Ausgang nicht deaktivieren.


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06.08.2021 14:42 (zuletzt bearbeitet: 06.08.2021 14:43)
avatar  SJL
#14 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
avatar
SJL

Aber selbst wenn, dann wäre es vermutlich mehr Gefummel im Menü, als einfach den Adapter rein- oder rauszuschieben. Einfacher geht's nicht...


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06.08.2021 15:01
avatar  SJL
#15 RE: Durch Corona zurück an der Orgel
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SJL

Zitat von SJL im Beitrag #13
Ich habe eine Johannus LiVE 2T. Meines Wissens kann man den KH-Ausgang nicht deaktivieren.

Sorry, das war vielleicht missverständlich: ich meinte natürlich das Deaktivieren der internen Abstrahlung durch die Belegung des KH-Ausgangs, und nicht die Deaktivierung des KH-Ausgangs selbst.


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