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Neues von Content: Die Cantate-Serie
Wenn es nach Content geht, beginnt mit der Einführung der neuen Cantate 346 eine neue Ära des digitalen Orgelbaus. Erstmals kommt bei Content eine Klangerzeugungstechnologie zum Einsatz, bei der hochauflösende Aufnahmen historischer Orgeln erstellt und nach eingehender Analyse als "harmonic image" gespeichert werden, welches quasi die "DNA" des digitalen Orgelsounds bildet.
Analyse, harmonisches Abbild, DNA... für mich klingt das nach einer Art Physical Modeling, ähnlich wie wir es von Viscount kennen. Im folgenden Video (leider holländisch mit englischen Untertiteln) wird die neue Technologie erstmals vorgestellt:
Die Cantate 346 kann übrigens hier betrachtet werden; ihr Preis beträgt EUR 13.690,-.
Zitat von BWoll
Die Wippen und die Schweller sehen so aus wie die meiner Opus 15....verdächtig.....
Die Einzelteile stammen wahrscheinlich alle vom selben Großhändler in Asien.
www.midi-organs.eu
Hauptwerk- und Hoffrichter-Vertrieb in GB.
Ehemaliger Leiter des Rochester Cathedral Voluntary Choir.
Zitat von emsig
Harmonische Analyse hat mit Physical Modelling nicht viel zu tun, denke ich. Es ist eher damit verwandt, was Eminent seit langem macht.
Scheint mir ebenso: Klangsynthese durch Obertonmix. (Auf dieser Basis funktioniert auch Aeolus, eine Linux-basierte Software.)
Wenn nicht noch einige Kaninchen, die sich aus den holländischen Webseiten nicht erschließen, aus dem Zylinder gezaubert werden, wird man wohl "Lebendigkeit" des Tones vermissen.
Eine "Konkurrenz" für PM, selbst wenn hier keine Putzfrauen (© Laurie) die Intonation übernommen haben, scheint dieses Konzept (noch) nicht zu sein.
Schade, daß in dem Video jeder Orgelton zerplappert wird. Andererseits wissen wir um den mageren Informationsgehalt der Internet-Videos im allgemeinen.
Vielleicht wäre das ja mal die Gelegenheit mich in die Tiefen des Physical Modellings einzuweihen, da ich bisher mehr den Eindruck eines Schildbürgerstreiches habe:
Bei PM versucht man eine Pfeife zu modellieren: Man versucht also per Software dasselbe zu erreichen, wie die Elektroniker damals mühselig mit Widerstand, Schwingkreis und Kondensator bei einer Analogorgel. Man versucht eine bestimmtes akkustisches Signal künstlich zu erzeugen.
Das erscheint mir etwas merkwürdig angesichts der Tatsache, dass Sampling nichts nachahmen muss, sondern nur gescheit aufnehmen und wiedergeben muss. Warum einen Klang modellieren, den es bereits gibt? (Und den ich hinterher mit Software (wie z.B. Intonat) kräftig verändern kann).
Bei PM frage ich mich, ob es darum geht das heisse Wasser neu zu erfinden.
Ich freue mich, falls mir einer von Euch Einsicht in die tieferen Geheimnisse des PM geben könnte. Prost:
Hm, das ist ja eine richtig schwer zu beantwortende Frage. Ich versuchs trotzdem...
Warum also Physical Modeling?
- Um wegzukommen von der Klangkopie?[/*]
- Um sowohl seitens des Herstellers als auch seitens des Kunden weitgehend autonome und individuelle Klanggestaltung zu ermöglichen? [/*]
- Lebendiger Ton durch ständige Neuberechnung der Windfluktuation (dagegen endet selbst das längste Sample irgendwann im Loop).[/*]
- Um alle Probleme hinter sich zu lassen, die dem Sampling inhärent sind (nicht gewährte Sample-Erlaubnis seitens der Gemeinde, enormer Zeit- und Technologieaufwand usw.)?[/*]
Der heutige Stand der technologischen Entwicklung lässt mindestens hoffen, dass die zu erwartenden Ergebnisse signifikant besser sind als zu Analogorgelzeiten; [wink] und m.E. sind sie es tatsächlich, siehe das Video von Viscount aus diesem Thread oder die Unico-Demos auf der Physis-Seite von Viscount.
Ja, ich halte PM für eine zukunftsweisende Technologie. Aber Viscount muss sich die Kritik gefallen lassen, dass die ab Werk zur Verfügung gestellten Physis-Klänge — bisher und in vielen Fällen — nur von mäßiger Qualität sind. Flöten und Zungen gelingen beim Modeling-Prozess recht gut, Prinzipale und Mixturen zähle ich noch zu den Sorgenkindern. Von ca. 30 zur Auswahl stehenden Prinzipalen gefielen mir gerade mal 1-2 so halbwegs.
Mittlerweile ist auch ein Preis für das kleinere, zweimanualige Modell Cantate 240 aufgetaucht, siehe hier: Die Orgel soll laut Liste EUR 10.990,- kosten.
Ich finde, allmählich könnte Content einige Demo-Samples der Cantate-Modelle auf die Homepage stellen... Dafuer:
Hallo,
hiermit melde ich mich aus dem Urlaub zurück. [wink]
In der okey wird das Instrument gerade von Karras beworben (Test kann man das ja wohl nicht nennen). Nun gut, die Beschreibungen und Worthülsen - naja, wers mag. [sad] Wie auch immer. Irgendwie klang jedoch durch, dass auch dieses Instrument weiterhin auf Sampling aufbaut. Also nix, PM oder so. Überhaupt dieses PM, es geistert seit nun schon 10 Jahren durch die Welt der digitalen Instrumente (nicht nur bei Orgeln) aber irgendwie scheint es qualitativ nicht voranzukommen. Sei's drum.
Viel interessanter finde ich, wie Content fröhlich beim niederländischen Marktführer abguckt: Faltungshall, Lautsprecher unterm Notenpult, Studio-Gehäusedesign (bei einem anderen Modell). Durchaus spannend zu sehen, welche Trends sich da entwickeln.
LG,
wf
Zitat von walckerfan
hiermit melde ich mich aus dem Urlaub zurück. [wink]
Welcome back. [wink]
Ja, ich muss gestehen: Die werbewirksamen Worte aus dem Video im Eingangsposting haben mich irregeführt. Habe daher den Threadtitel angepasst. [wink]
Soweit ich weiß, hat Content stets gesamplet und sodann die Samples im Klanglabor analysiert und quasi digital "nachgebaut" (sorry, ich kann es nicht besser ausdrücken). Offenbar hat sich daran auch bei der Cantate-Serie nicht viel geändert, außer dass (endlich!) mehrere Sample-Sets mit an Bord sind, die sich an bekannten Größen des Orgelbaus wie Schnitger und Cavaille-Coll orientieren. Mit der Integration mehrerer Sample-Sets in eine Orgel trägt Content — spät, aber doch — dem bereits seit vielen Jahren üblichen Standard Rechnung; bei Johannus gibt es sowas schon fast ewig, in anderer Form auch bei Viscount.
Ob klanglich das Versprochene (Schnitger & Co.) eingelöst werden wird können, wird man noch sehen.
Habe gerade folgende Info erhalten ...
CloseUp Content Orgeln, August 2011
Neu: Cantate 346
"Das Instrument setzt klanglich und technologisch einen Maßstab und ist sehr empfehlenswert". Das ist das Fazit, laut Konzertorganist Hans-Dieter Karras in OKEY Magazin nach der Präsentation der neue Cantate Serie von Content.
Wir haben viele enthusiastische Reaktionen auf unsere neue Orgel bekommen. Neue Technologie mit einer Vielfalt von 4 x 46 Stimmen mit unterschiedlichen Real Time Samples je spezifischer Orgelkultur, wunderschönen Surround Klang, einen neuen Faltungshall und das VPP. Die Cantate ist in allen Hinsichten ein Klasse Instrument. Klicken Sie bitte hier für weitere Informationen. Ab jetzt bei Ihrem Händler.
http://www.contentorgeln.de/orgels?productID=109
Content Classics
Ab 2. September beginnen wir mit einer neuen Konzertserie in der Konzerthalle des Content Werkes. Vier Niederländische Organisten improvisieren rund 4 unterschiedliche Themen. Hr. Evert van de Veen startet den Beitragen mit den Holländischen Mendelssohn: Samuel de Lange. Mehr Information via: http://www.contentorgels.nl/agenda?agendaID=14.
Mittlerweile gibt es Demo-Samples der neuen Cantate-Serie: http://www.contentorgels.nl/samples
Content Cantate 346
Heute habe ich mir die erwähnten Beispiele angehört. Leider hat sich mein erster Eindruck, den ich beim Testen hatte, bestätigt. Durch die Anpreisungen im Vorfeld waren die Ansprüche an dieses Instrument sehr hoch. Meine subjektive Beurteilung:
Einzelstimmen: mittelmässig bis enttäuschend.
Gesamtklang: Enttäuschend für diesen Preis.
Nachhall: für mich eine Katastrophe. Etwas zwischen Federhall und schlecht programmiertem Alesis Hall. Hört das denn wirklich keiner? Wenn das ein Faltungshall ist.....
Die beiden Lautsprecher für den Spieler sind sicher gut gemeint, sind aber viel zu gross. Von den Mixturen bekommt der Spieler Ohrensausen.
Ich will niemandem etwas unterstellen, aber es gibt ja keine negativen Testberichte in zum Teil werbungsfinanzierten Zeitschriften. Ich für mich kann nur den Kopf schütteln. Wem diese Orgel gefällt soll sie kaufen. Ich bin kein Johannus-Fan, aber sarkastisch gesagt klingt für mich bereits eine Studio 150 angenehmer.
Jetzt bin ich auf wütende Kommentare gespannt….
Plenum842
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